Nachdem am 2. und 3. April Erdbeben mit einer Magnitude von 4.2 Straßenschäden in der Ätnaregion anrichteten, stieß der sizilianische Vulkan gestern Asche aus. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um altes Material. Zudem wurde Seismik unter der Gipfelregion registriert. Heute entgast die neue Bocce am Fuß des SE-Kraterkegels stark, allerdings ohne Ascheausstoß.
Die jetzige Aktivität weist parallelen zu dem Anfangsstadium der Eruption 2002 / 2003 auf.
Damals begann die Aktivität mit mehreren Erdbeben. Eines war so stark, dass im Nordosten des Vulkans zahlreiche Häuser zerstört wurden. In einigen Gemeinden am Ätna wurde der Notstand ausgerufen. Die Straße zum Refugio Etna-Nord wurde stark beschädigt. Nach dem Erdbeben folgten einige Paroxysmen und kurze Zeit Später begann die große Flankeneruption. Zuerst öffnete sich eine Spalte im Norden. Ein großer Lavastrom wurde gefördert, der sehr schnell floss und die Touristenstation Etna-Nord zerstörte. Dort stoppte die Lava aber nicht, sondern sie strömte weiter durch den Nationalwald auf bewohntes Gebiet vor. Es wurden Straßensperren errichtet und einige Gebäude evakuiert. Zum Glück hielten die Lavaströme dann kurz vor einem Dorf an.
An einer 2. Spalte auf der Nordflanke entstand ein kliener Schlackenkegel, der strombolianisch tätig war.
Kurz nach der initialen Eruption auf der Nordflanke öffnete sich auf der Südseite ein neuer Förderschlot, kurz unterhalb des Refugio Sapienza. An der Stelle trat bereits im Jahr 2001 Lava aus, doch diesmal förderten starke Explosionen viel Tephra und ein Schlackenkegel bildete sich. Nach wenigen Tagen war er zu einem über 100 Meter hohen Parasitärkrater angewachsen. Ende Oktober wurden 1000 m hohe Lavafontänen gefördert undTephra verschüttete die alte Seilbahnstation. Der Flughafen von Catania wurde zeitweise gesperrt. Mitte November verlor die Eruption an Intensität. Sie hielt aber noch bis März 2003 an.
Die erneute Bebentätigkeit könnte ein Indiz dafür sein, dass der Ätna in eine neue Tätigkeitsphase eintritt. Sollten die der Fall sein, dann werden in den nächsten Monaten Paroxysmale Eruptionen folgen, die dann ihren Höhepunkt nach 2 – 3 Jahren in einem Flankenausbruch finden werden.
Erdbeben
Unter einem Erdbeben versteht man eine Erschütterung der festen Erdkruste die sich Wellenförmig ausbreitet. Ein Erdbeben erzeugt unterschiedliche Wellenarten. Die bedeutendsten sind Primärwellen (P-Wellen) und Sekundärwellen (S-Wellen). Starke Erdbeben können große Zerstörungen anrichten und Naturkatastrophen auslösen.
Erdbeben vor Sumatra
Vor wenigen Minuten ereigneten sich zeitnahe 2 starke Erdbeben, die möglicherweise Tsunamis auslösen könnten. Ein Beben fand vor Nord-Sumatra Statt und hatte die Stärke 7.8. Das andere Erdbeben war ebenfalls in Indonesien, genauer in der Region Simeulue und hatte eine Magnitude von 7.6. Tsunami-Alarm wurde für Indonesien, Thailand, Malaysia und Sri Lanka gegeben. Über Schäden und Tote liegen noch keine Informationen vor.
Vor Sumatra kommt es häufig zu Erdbeben. Diese entstehen entlang einer Verwerfungslinie, die ihren Ursprung in der Subduktion der Indo-Australischen Platte unter die Sunda-Platte hat. Als Subduktion wird das Abtauchen einer Erdkrustenplatte unter eine andere Platte bezeichnet. Die abtauchende Platte sinkt dabei bis in den Erdmantel ab und wird wieder aufgeschmolzen. Ein Teil dieser Schmelze steigt als Magma wieder auf und tritt an Vulkanen aus. Daher finden sich in Erdbebengebieten auch viele Vulkane.
Die Subduktion verläuft nicht immer gleichmäßig. Die Erdkrustenplatten können sich verhaken und es bauen sich große Spannungen auf. Irgendwann lösen sich die Spannungen, indem das Gestein bricht. Entlang der Bruchzone kann ein Teil der Krustenplatte nach oben schnellen und verdrängt Unmengen Wasser, wodurch ein Tsunami entstehen kann. Zuletzt ist da in der Region vor Sumatra im Dezember 2004 geschehen. Damals löste ein Erdbeben der Stärke 9.0 mehrere Tsunamis aus, die weite Küstenstrecken Asiens verwüsteten. Bei einer der größten Naturkatastrophe der letzten Jahrhunderte starben mehr als 240.000 Menschen.
Im Anschluss der Katastrophe wurde ein Tsunami-Frühwarnsystem entwickelt. Maßgeblich beteiligt waren die Forscher des GFZ-Potsdam. Mit Hilfe dieses Systems wurde nun bei dem neuen Beben Alarm gegeben. Da die Tsunamis mehrere Stunden bis zu weit entfernten Küsten unterwegs sind, bleibt den Menschen Zeit sich auf höher gelegene Gebiete zurück zu ziehen. Vorausgesetzt sie werden tatsächlich gewarnt.
Schweres Erdbeben vor Chile
Vor der Küste Chiles hat sich ein Erdbeben der Stärke 8.3 auf der Richterskala ereignet. Das Epizentrum befand sich 115 km vor der Küstenstadt Concepción. Eine Tsunamiwarnung wurde ausgesprochen. Eine 1,30 Meter Hohe Flutwelle wurde bereits registriert. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor.
Erdbeben können Vulkanausbrüche hervorrufen. In der betroffenen Region liegen zahlreiche Vulkane wie Villarica und Llaima. Sie haben das Potential jederzeit auszubrechen.
Erdbeben auf Haiti
Am Dienstag nachmittag (Ortszeit) ereignete sich auf Haiti ein schweres Erdbeben der Stärke 7.0. In Port-au-Prince wurden viele Häuser zerstört. Das Telefonnetz fiel aus. Es wird mit zahlreichen Opfern gerechnet. Eine Tsunamiwarnung wurde ausgegeben, diese dann aber wieder aufgehoben.
In der Karibik gibt es zahlreiche Vulkane. Der Soufriere Hills war in den letzten Tagen besonders aktiv. Erdbeben können Vulkanausbrüche beeinflussen. Mal schauen, wie es sich dort weiterentwickelt.
Erdbeben in Indonesien
Ein Erdbeben der Magnitude 6.7 erschütterte die indonesische Insel Sumbawa. Das Epizentrum lag in einer Tiefe von 18 km zwischen den Vulkanen Karangetang und Tambora.
Erdbeben nahe Krakatau
In der Sundastrasse zwischen Java und Sumatra gab es ein Erdbeben der Stärke 6.1. Das Epizentrum lag 60 km von Krakatau entfernt. Erdbeben können Vulkanausbrüche hervorrufen und nun schaut die Fachwelt gebannt auf Krakatau.