El Hierro: Tremor schwach

Update: im Laufe des Tages verstärkte sich der Tremor wieder und seit heute Abend sind auf dem Graphen erste Anzeichen von Pulsen aka submarinen Explosionen sichtbar.

Der Tremor bewegt sich derzeit auf dem schwächsten Niveau seit Beginn des submarinen Vulkanausbruchs vor der Südküste der Kanareninsel. Vermutlich tritt derzeit nur noch Gas aus. Der Hauptförderschlot ist bereits seit einigen Tagen inaktiv. An seiner Stelle traten einige kleinere Schlote, bzw. Fumarolen, die sich an den Flanke des neuen Unterwasservulkans geöffnet hatten.

Auch wenn es momentan so aussieht, als würde die Eruption ihrem Ende zustreben, muss es noch nicht das endgültige Aus sein. Gestern wurden wieder 3 Erdbeben registriert und die Deflation ist in leichte Inflation umgeschlagen. Es scheint also noch Magma aus großen Tiefen aufzusteigen.

El Hierro: submariner Vulkanausbruch ist rückläufig

Der Vulkanausbruch am Meeresboden vor der Südküste von El Hierro hat an Intensität nachgelassen. Zwar tritt noch Lava am Meeresboden aus und dampfende Lavabrocken erreichen die Wasseroberfläche, aber Tremor und Erdbebentätigkeit sind deutlich zurück gegangen. Derzeit scheint kein neues Magma mehr vom Erdmantel aus aufzusteigen. Allerdings ist die Hangneigung der Vulkaninsel an vielen Stellen erhöht, was darauf hindeutet, dass sich noch Magma in der Magmakammer befindet. Ob- und wo es austreten wird ist ungewiss.

El Hierro: weniger Erdbeben und neue Förderschlote

Am heutigen Tag ereigneten sich bisher die wenigsten Erdbeben seit Beginn der seismischen Aktivität im Juli. Der Tremor bewegt sich auf mittlerem Niveau. In den letzten Tagen öffneten sich weitere submarine Schlote im Las Calmas-Gebiet bei La Restinga. Bilder des Zivilschutzes zeigen mehrere Jacuzzis mit Wasserverfärbungen. Die Schote befinden sich in der Nähe des Eruptionszentrums, dass in den letzten 3 Wochen für Schlagzeilen sorgte.

El Hierro: neuer Förderschlot

Das Intermezzo auf El Hierro war nur von kurzer Dauer! Bereits gestern Nachmittag öffnete sich ein neuer submariner Förderschlot im Las Calmas-Gebiet vor La Restinga. Der neue Schlot hat sich parallel zum Alten gebildet, etwa 300 m von diesem entfernt. Die Distanz zur Küste ist gleich geblieben und somit wahrscheinlich auch die Wassertiefe. Also, alles zurück auf Start und das Warten auf die Geburt einer neuen Insel dauert an.

An der Oberfläche bildete sich zeitweise ein brodelnder Jacuzzi und das Wasser verfärbte sich.

Zugleich nahm die Erdbebenhäufigkeit -und Stärke-unter El Golfo wieder zu. Die Beben liegen nun in geringerer Tiefe als zuvor.

El Hierro: 2 stärkere Erdbeben und Verstärkung des submarinen Vulkanausbruches

Update 22.30 Uhr: Es wird von 2 Explosionen berichtet, die pyroklastisches Material über die Wasseroberfläche gefördert haben sollen… Es geht also los!

—–

Update 21.00 Uhr: Es sind Aufnahmen und Augenzeugenberichte aufgetaucht, die zeigen, dass sich die oberflächliche Aktivität abermals verstärkt hat. Über den Jacuzzis entstehen Wasserdome, als erste Stadien von geysirartigen Eruptionen. Ein Jacuzzi brodelt wenige 100 Meter vor der Küste. Die Wahrscheinlichkeit eines surtseyanischen Vulkanausbruches wird immer größer!

Der Ort La Restinga wurde wieder evakuiert.

Zudem vermuten die Vulkanologen einen neuen Förderschlot in der Bucht von El Golfo. Allerdings ist das Wasser dort wesentlich tiefer, als im Las Calmas Gebiet. Daher werden die sichtbaren Auswirkungen erst einmal gering bleiben.

—–

Update 14.00 Uhr: Es ereigenten sich weitere Erdbeben mit einer Magnitude größer 3. Während der ersten Ausbruchsphase ließ die Bebentätigkeit nach und Beben mit einer Magnitude größer 3 fanden nicht mehr statt. Der Krisenstab tagt auf El Hierro um die neue Situation zu diskutieren.

—–

Gestern Abend ereigneten sich auf El Hierro 2 stärkere Beben. Eines hatte eine Magnitude von 4,4 mit Hypocenter im El Golfo Gebiet in 20 km Tiefe. Es wurden einige Steinschläge ausgelöst. Daraufhin wurden der Tunnel Los Roquillos über Nacht gesperrt und einige Familien in exponierten Lagen evakuiert.

Das zweite Erdbeben ereignete ich nach Mitternacht. Es hatte eine Magnitude von 3,6 mit Hypocenter in 11 km Tiefe unter dem Eruptionszentrum.

Der Tremor ist weiterhin hoch, fluktuiert aber wieder sichtbar. Möglicherweise wurde die Skala des Seismogramms rekalibriert. Unter dem Südteil der Insel hat Deflation eingesetzt, was darauf hindeutet, dass mehr Lava gefördert wird, als aufsteigt.

El Hierro: Erdbeben M 4.3

Update: Der Tremor ist noch etwas gestiegen und zeigt ungewöhnliche Spitzen, die nicht mit Erdbeben korrellieren.

Auf der Kanareninsel hat sich heute ein Erdbeben der Magnitude 4.3 ereignet. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe unter der Bucht von El Golfo. Es war das stärkste Beben seit dem 8. Oktober. Der Tremor nahm weiter zu. Die Behörden scheinen sich auf einen weiteren Vulkanausbruch vorzubereiten und verstärken ihre Militärpräsenz auf El Hierro. Zudem schaffen sie Equipment herran, um eine Zeltunterkunft für 2000 Menschen zu errichten. Die derzeitigen Kapazitäten reichen für 500 Evakuierte.

El Hierro: weiterer Anstieg der Seismik

Gestern steigerte sich die Anzahl der Beben unter El Hierro weiter. Insgesamt wurden 153 Beben registriert, 6 davon hatten eine Magnitude größer als 3. Der Tremor nahm etwas zu. Die Beben haben bald wieder das Niveau wie vor Beginn des submarinen Vulkanausbruchs erreicht. Mit weiterer Aktivität kann gerechnet werden.

Eine schöne Grafiksammlung gibt es hier.

Bei youtube ist ein kurzes Video aufgetaucht, dass grünliche Wasserverfärbungen an der Küste in der Bucht von EL Golfo zeigt. Möglicherweise ein Anzeichen dafür, dass sich dort nun auch ein Förderschlot geöffnet hat. Hierbei handelt es sich allerdings noch um eine unbestätigte Spekulation. Hoher Seegang, oder Strömungen können solche Verfärbungen ebenso verursachen.

El Hierro: Vulkaninsel wird erneut von Schwarmbeben erschüttert

Die Kanareninsel kommt nicht zur Ruhe. Gestern wurden 93 Beben registriert, wovon 6 eine Magnitude größer als 3 hatten. Dieser Wert ist der höchste seit Beginn der submarinen Eruption. Die Hypozentren liegen noch in Tiefen um 20 km und deuten darauf hin, dass Magma aus dem Erdmantel aufsteigt. Dieses Magma könnte in einigen Wochen durch den bereits offenen submarinen Schlot ausfließen, oder zu einem neuen Vulkanausbruch führen. Einstweilen nimmt die Energie der Erdbeben zu und es besteht die Möglichkeit, dass Steinschläge etc. ausgelöst werden.

Der Tremor der aktuellen Eruption fluktuiert ein wenig, ist aber auf vergleichbarem Niveau wie in der letzten Woche. Auf dem Seismogramm sind einige Spitzen zu sehen, die von den Erdbeben verursacht werden.

Ein Dank an das IGN für die umfangreiche öffentliche Dokumentation der Messdaten.

Chile: neuer Vulkanausbruch droht

Im fernen Süden Chiles droht der Vulkan Cerro Hudson auszubrechen. Es wurden mehrere Erdbeben registriert, die darauf hindeuten, dass sich Magma einen Weg durch die Erdkruste bahnt. Heute Nachmittag kam es zum Ausstoß einer Dampfwolke, die gut 1 km hoch aufstieg. Daraufhin wurden gut 100 Menschen in dem dünn besiedelten Gebiet evakuiert.

Der 1905 m hohe Vulkan Cerro Hudson brach zuletzt 1991 in einer VEI 5 Eruption aus. Es war die 2. größte Eruption des vergangenen Jahrhunderts in Chile.