Chile: Erdbeben M 6,4

Wenige Kilometer vor der chilenischen Küste bei Coquimbo bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,4. Das Hypozentrum lag mit 2 km Tiefe sehr flach. Es ereigneten sich zahlreiche moderate Nachbeben. Aufgrund der geringen Tiefe des Erdbebenherdes schätze ich das Zerstörungspotenzial des Bebens als relativ groß ein. Meldungen über Schäden liegen bisher allerdings nicht vor.

Das Erdbeben ereignete sich an einem der Bebenspots des Südamerikanischen Küste. Valparaiso liegt nicht allzu weit entfernt: dort ereignete sich einige der stärksten Erdbeben der Geschichte mit Magnituden größer als 8. Grund für die Erdbeben ist das Zusammentreffen der ozeanischen Nazca-Platte mit dem südamerikanischen Kontinent. Die Nazca-Platte wird vor der Küste subduziert. Dabei kommt es zum Verhaken der Platten und dem Aufbau von Spannungen. Diese lösen sich mit einem Ruck, wodurch die Erdbeben entstehen. Bei den Erdbeben vor der Küste können auch Tsunamis entstehen.

Südlichen Mittelatlantischen Rücken: Erdstoß M 5,6

Gestern ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6 am Mittelatlantischen rücken auf der Südhalbkugel. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum in etwa auf einem Breitengrad mit Kap Hoorn.

Erdbebenschwarm vor Mexiko

Vor der mexikanischen Küste beim Bundesstaat Oxaca bebt die Erde im Dauermodus: die meisten Erschütterungen haben Magnituden zwischen 3 und 4. Die Hypozentren liegen in unterschiedlichen Tiefen zwischen flach und tief. Die Vielzahl der Beben und die relativ große räumliche Ausdehnung entlang der Küstenregion, lassen vermuten, dass die Subduktionszone auf breite Front sehr aktiv ist. Die Beben bauen große Spannungen ab, die sich sonst vermutlich in einem Starkbeben entladen würden. Trotzdem sind diese nicht auszuschließen.

Polen: Erdbeben M 3,1

In Polen gab es ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 3,1 und lag in nur 1000 m Tiefe. Es manifestierte sich 4 km vom Ort Polkowice entfernt. Das Beben stand vermutlich mit dem Einsturz eines Bergbaustollens in Verbindung.

Sumatra: Erdbeben Mw 5,8

Westlich der indonesischen Insel Sumatra bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Dem ersten Erdstoß folgte ein Zweiter mit der Magnitude 5,6. Hier lag das Hypozentrum 10 km tief. Die Epizentren manifestierten sich vor der Küste der vorgelagerten Nias-Inseln. Nächst gelegener größerer Ort ist Sibolga, 197 km von den Epizentren entfernt. Tektonisch gesehen ereigneten sich die Beben an der Sunda-Subduktionszone. Diese tektonische Großstörung hat das Potenzial weitaus stärkere Erdbeben hervorzurufen und zeichnet sich für eine Reihe katastrophaler Erdbeben verantwortlich, bei denen Tsunamis ausgelöst wurden. Eine Liste aktueller Erdbeben findet ihr im Erdbeben-Monitor.

Peru: Erdbeben M 8,0

Heute Morgen ereignete sich im Norden von Peru ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 8,0. Das Hypozentrum lag in 100 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 82 km südöstlich von Lagunas. Dort leben 9200 Menschen. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden, da sie erst wenige Minuten alt sind. Über mögliche Zerstörungen liegen noch keine Meldungen vor. Aufgrund der Tiefe und der entlegenen Region, in der sich das Beben ereignete, könnten die folgen weniger katastrophal sein, als man alleine Aufgrund der Magnitude vermuten würde.


Vesuv: weiterer Erdbebenschwarm

Update 26.05.2019: Heute Nacht gab es 5 weitere schwache Erdbeben unter dem Vesuv. Das bisher Letzte fand um 04:14 Uhr statt. Auch diese Beben lagen in nur wenigen hundert Metern Tiefe. Weitere Beben könnten folgen.

Originalmeldung: Am italienischen Vulkan Vesuv ereignete sich heute Abend ein weiteres Schwarmbeben. Bis um 23 Uhr wurden 16 schwacher Erschütterungen aufgezeichnet. Die beiden stärkste Beben hatten die Magnitude 1,1. Die Restlichen fallen in den Bereich der Mikroseismik. Die Hypozentren lagen allesamt sehr flach. Schwarmbeben kommen am Vesuv immer wieder vor, allerdings scheinen sie sich in den letzten Monaten zu häufen. Es ist unklar, ob die Beben ein Erwachen des schlafenden Vulkans andeuten, oder nicht. Es gibt Wissenschaftler, die sehen in den Beben Indizien für ein weiteres Abkühlen des Schlotbereichs und damit einhergehenden Setzungserscheinungen. Eine Gefahr für die Anwohner besteht derzeit nicht.

White Island mit Erdbeben

Auch vor der Küste Neuseelands ereignete sich ein Schwarmbeben. GEONET registrierte seit Donnerstag 196 Erdbeben im Bereich der Vulkaninsel White Island. 22 Erschütterungen hatten eine Magnitude größer 3. Die Stärksten 3 brachten es auf M3.9, M3.8 und M3.8. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass die Beben tektonischer Natur sind.
White Island ist eine kleiner Inselvulkan. Er liegt in der Bay of Plenty, gut 50 km vor der Küste beim Ort Whakatane. Zwischen 1986 und 1992 war White Island strombolianisch aktiv.  Phreatische Eruptionen sind aus den Jahren 2000 und 2012 bekannt. Der Vulkan wird genaustens beobachtet. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts wurde auf der Vulkaninsel Schwefel abgebaut.

Clear Lake: seismischer Schwarm hält an

Der seismische Schwarm am Clear Lake (Kalifornien/USA) geht weiter. Während der letzten Woche gab es 36 Erdstöße, 4 davon in den letzten 24 Stunden. Die meisten Beben manifestieren sich in Tiefen zwischen 1 und 2 km. Es wurden nur Beben mit der Magnitude 1,5 oder größer berücksichtigt. Es kann davon ausgegangen werden, dass auch Mikroseismik stattfindet.

Loyaltiy Islands: 3 starke Erdbeben

Heute ereigneten sich in der Region der Loyalty Islands bei Neukaledonien gleich 3 starke Erdbeben: sie hatten die Magnituden 6,3, 6,2 und 6,1 und lagen in Tiefen von 10 km und 80 km. Die Erdbeben ereigneten sich an einem Tiefeseegraben einer Subduktionszone. Erdbeben kommen hier häufig vor, aber ein Starkbebenschwarm ist immer etwas besonderes. Der nächst gelegene Ort ist Tadine auf Neukaledonien. Er ist ca. 180 km entfernt. Die Anwohner dürften die Beben gespürt haben, allerdings rechne ich nicht mit größeren Schäden, solange kein Tsunami generiert wurde.

Papua Neuguinea: Starkes Erdbeben Mw 7,5

Auf Papua Neuguinea ereignete sich heute Nachmittag ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,5. Nach vorläufigen Angaben (EMSC) lag das Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich knapp vor der Küste der Insel New Ireland. Bis zum Ort Kokopo sind es 45 Kilometer. Dort liegen auch Rabaul und der Vulkan Tavuvur. Sollten die Angaben stimmen, dann ist mit großen Schäden zu rechnen. Auch ein Tsunami ist denkbar. Es wurde vorsorglich Tsunami-Alarm gegeben.

Im Jahre 1998 löste eine vergleichbares Erdbeben einen zerstörerischen Tsunami aus. 2200 Menschen starben damals. Das Epizentrum lag 70 km südöstlich von Vanimo. Der Tsunami traf die Nordostküste und verwüstete unter anderem die Dörfer Sissano, Warupu, Arop und Malol.

Erdbeben dieser Größenordnung haben nicht nur das Potenzial große Schäden und Tsunamis zu verursachen, sondern sie sind auch in der Lage Vulkanausbrüche auszulösen. An Vulkanen herrscht in Papua Neuguinea kein Mangel. In diesem Jahr machten vor allem die Vulkane Manam und Ulawun von sich reden. Letzterer Feuerberg eruptierte bisher 9 Mal in diesem Jahr. Einige der Ausbrüche richteten moderate Schäden an. Asche vernichtete zahlreiche Bäume der Palmöl-Plantagen. Ein Dorf wurde von der Außenwelt abgeschnitten. Mehrere Familien wurden evakuiert. Evakuierungen gab es auch am Inselvulkan Manam. Hier gab es eine Serie spektakulärer Paroxysmen.

Beides, Erdbeben und Vulkanausbrüche, finden ihren Ursprung in den Kräften der Plattentektonik. Das Geschehen wird durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Australische Platte bestimmt. Die beiden Platten nähern sich im Jahr um ca. 10 cm an, was einer der höchsten Werte im reich der Plattentektonik ist. Obwohl die beiden großen Kontinentalplatten das Geschehen dominieren, haben noch mehrere Mikroplatten (Bismarck- und Solomon-Mikroplatten) ihre Finger im Spiel, so dass die tektonische Gesamtsituation äußerst komplex ist.

Japan: Erdbeben Mw 6,1

Vor der Ostküste der japanischen Insel Kyushu bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,1. Das Hypozentrum lag in 18 km Tiefe. Kurz zuvor manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,8. Danach gab es ein weiteres Beben M 5,1. Die Epizentren lagen offshore, ca. 20 km vor der Küste. Die Erdstöße ereigneten sich an einer Störungszone, die parallel mit dem Nankai Trench verläuft. Diese Subduktionszone zeichnet sich für den Vulkanismus auf Kyushu verantwortlich. In relativer Nähe zum aktuellen Epizentrum liegen die Vulkane Sakurajima, Kirishima und die Ryūkyū-Vulkaninseln im Süden. Es ist durchaus möglich, dass sich der eine oder andere Vulkan zu einer Eruption hinreißen lässt, wobei der Sakurajima bereits eruptiert.

Kermadec-Islands: Erdbeben M 5,8

Bei der Inselgruppe die zu Neuseeland gehört, ereignete sich ein Beben der Magnitude 5,8. Der Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe. Entlang der vorgelagerten Subduktionszone kommt es immer wieder zu starken Erdbeben. Es wurden auch schon submarine Eruptionen festgestellt. So wurde im Jahr 2012 ein Bimssteinteppich ausgemacht, dessen Ursprung vermutlich in einem der submarinen Vulkane dieser Region lag. Viele Wissenschaftler sehen den Havre Seamount als Verursacher.

Nordkalifornien: weitere Erdbeben beim Clear Lake Vulkanfeld

Der seit einigen Wochen anhaltende seismische Schwarm beim Clear Lake Vulkanfeld geht weiter. Heute wurden 3 Erdbeben mit den Magnituden 2,9, 2,3 und 2,1 registriert. Die Hypozentren liegen in geringen Tiefen um 3 km. In den letzten 4 Wochen wurden insgesamt 1335 Erdstöße registriert, von denen die meisten Erschütterungen Magnituden kleiner 1 haben. Die Vermutung liegt nahe, dass die erhöhte Seismik im Zusammenhang mit der Bewegung magmatischer Fluide steht. Die Gegend hat einen hohen geothermischen Gradienten und es gibt zahlreiche natürliche Fumarolen und 22 Geothermalkraftwerke. Der Clear-Lake liegt 116 Kilometer nördlich von San Francisco.

Hawaii: Erdbeben M 5,3

Auf Big Island Hawaii (USA) manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum lag in 13 km Tiefe. Das Epizentrum lag nicht direkt am Vulkan Kilauea, sondern in 20 km Entfernung zum Flughafen Kona, an der Westküste der Insel. Es folgten mehrere Nachbeben, die wie die Perlen auf einer Schnur aufgespannt sind. Vermutlich markieren die Beben den Verlauf einer Störungszone im unteren Flankenbereich des Vulkans Mauna Kea.

Größere Schäden gab es wohl nicht, es wird nur von Rissen in Straßen berichtet. Allerdings war der Erdstoß auch auf den Nachbarinseln zu spüren und die Menschen reagierten besorgt.

Kilauea und die Seismik

Wo wir gerade beim Thema Hawaii sind: Vor gut einem Jahr begann die Tätigkeit am Kilauea deutlich zu steigen und es bahnte sich bereits die Leilani-Eruption an, welche uns im letzten Frühjahr und Sommer beschäftigte. Die Seismik zog stark an und es gab mehrere moderate bis starke Erdbeben und unzählige schwache Erschütterungen. Wie dramatisch die seismische Krise war verdeutlicht die folgende Bildergalerie.

Aktuell ist die Seismik auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts. Noch vor wenigen Tagen war sie höher als vor der Eruption. Diese Seismik wird häufig noch als Nachwehen der Leilani-Eruption interpretiert. Es kommt immer wieder zu leichten Erschütterungen und es wird geringe Bodendeformation registriert. Betrachtet man die 5-Jahres-Charts von Seismik und Deformation, stellt man fest, dass die Trends von vor der Eruption den aktuellen Raten entsprachen, oder sogar leicht darunter lagen. Es strömt also langfristig etwa die gleiche Menge Magma in die Reservoirs unter dem Vulkan. Das HVO schreibt diesbezüglich, dass sich das Reservoire im unteren Ostrift langsam wieder füllt. Die Vulkanologen warnen zwar davor, dass der Kilauea wieder ausbrechen könnte, ohne lange vorher Warnzeichen auszusenden, doch ich denke, dass wir eine Weile keine Lava am Kilauea sehen werden.

Sulawesi: Erdbeben Mw 6,7

Östlich der indonesischen Insel Sulawesi ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag im Golf von Tolo. Nächstgelegene größere Stadt ist Luwuk, welche gut 100 km nördlich des Epizentrums liegt. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. Es ist nicht auszuschließen, dass ein kleiner Tsunami entstand. Erst im vergangenen Jahr ereignete sich ein Erdbeben mit katastrophalen Folgen auf Sulawesi. Damals entstand ein Tsunami und weite Teile der Stadt Palu wurden zerstört. Das aktuelle Beben ereignete sich gut 300 km weiter östlich.