Erdbeben: Griechenland und Hawaii

In den letzten Stunden ereigneten sich gleich zwei Erdbeben der Stärke 4+: eines auf Big Island Hawaii und eines an der Küste des Ionischen Meeres in Griechenland. Dort befinden sich in ca. 500 km Entfernung zum Epizentrum die Vulkane Ätna und Santorin, die beide in den letzten Monaten von sich reden machten. Auf Big Island Hawaii liegen die Vulkane Mauna Loa und Kilauea. Während der Kilauea praktisch daueraktiv ist, halten Vulkanologen einen Ausbruch am Manua Loa für überfällig.

Erdbeben können Vulkanausbrüche hervorrufen. Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen arbeiten derzeit daran, den Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkanausbrüchen genauer zu entschlüsseln. Ein weiterer Forschungsansatz beschäftigt sich mit der Theorie, dass Tiefenwässer im Gestein der Subduktionszonen Erdbeben auslösen können. Auf die Forschungsergebnisse können wir gespannt sein.

Santorin: Erdbebenserie

In der Caldera von Santorin und am submarinen Vulkan Kolumbos 7 km vor Santorin, gab es in den letzten 48 Stunden 10 leichte Erdbeben. Diese könnten im Zusammenhang mit aufsteigendem Magma stehen, dass sich unter der Caldera Santorins sammelt. Das Magma soll den Calderaboden stellenweise um bis zu 9 cm angehoben haben. Die seit letztem Jahr intrudierte Magmamenge wird mit 0,14 Kubikkilometer angegeben, wobei die Inflation bereits seit 5 Jahren anhält und die Gesamtmenge deutlich größer sein dürft. Eine Animation verdeutlicht die Aufblähung von Santorin. Die Daten stammen von der Forschergruppe um Andrew Newman vom Georgia Institute of Technology.
Betrachtet man die Inflation und die in den letzten Wochen steigende Seismik, dann scheint ein Vulkanausbruch auf Santorin in den nächsten Monaten/Jahren durchaus eine Möglichkeit zu sein. Nach Einschätzung vieler Wissenschaftler wird dieser aber sehr wahrscheinlich eher mit den Ausbrüchen von 1939 und 1950 zu vergleichen sein. Ein Vulkanausbruch wie vor 3500 Jahren, der zum Untergang der Minoer führte scheint derzeit unwahrscheinlich.

Mexiko: Erdbeben erschüttert Acapulco

Am Dienstag ereignete sich im Süden Mexikos ein schweres Erdbeben. Laut USGS erreichte es eine Magnitude von 7,9. Das GFZ Potsdam registrierte eine Magnitude von 7,3. Das Epizentrum lag bei der Ortschaft Ometepec, ca. 190 km vom berühmten Acapulco entfernt. Selbst in der 300 km entfernten Hauptstadt Mexico City wackelten die Häuser und eine Brück stürzte ein. Insgesamt wurde großer Sachschaden verursacht, allerdings sind bisher keine Meldungen über Tote bekannt geworden.

Erdbeben können Vulkanausbrüche auslösen. Der Popocatepetl liegt in der Erdbebenzone, ebenso El Chichón und die Vulkane Guatemalas.

Philippinen: Erdbeben der Stärke 6,7

Update: die Zahl der Opfer erhöhte sich bisher auf 43. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört.

Ein Erdbeben mit einer Magnitude von 6,7 erschütterte heute die Philippinen. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe zwischen den Inseln Negros und Cebu. Tsunamialarm wurde ausgelöst, aber nach kurzer Zeit wieder aufgehoben. Es wurden Schäden an Gebäuden gemeldet und wahrscheinlich starben mindestens 2 Kinder. Genauere Meldungen folgen.

El Hierro: Aktivität hat sich verstärkt!

Der submarine Vulkanausbruch im Süden der Kanareninsel El Hierro hat sich wieder verstärkt. Gegen Mitternacht zeigte die Tremorgrafik starke Pulse, die auf phreatomagmatische Explosionen am Förderschlot hindeuten. Gleichzeitig kochte der Jacuzzi auf und es waren Gasflammen zu beobachten, die vermutlich von aufsteigenden Lavaklasten ausgingen. Es ereignete sich eine Bebenserie mit 5 Beben die eine Magnitude größer als 2 hatten und einem Beben mit einer Magnitude größer 3. Die Hypozentren befanden sich südwestlich der Eruptionsstelle in ca. 13 km Tiefe.

El Hierro: Tremor flatline

In den letzten 24 Stunden war der Tremor auf El Hierro auf einem Tiefststand und ist praktisch nicht mehr vorhanden. Scheinbar tritt keine Lava mehr am submarinen Förderschlot bei La Restinga aus. Allerdings ist in den letzten Tagen eine Zunahme an Erdbeben-Aktivität zu verzeichenen. Heute erschütterten den Inselsüden bereits 7 Erdbeben in Tiefen um 12 km. Diese Beben können mit Magmabewegung im Untergrund assoziiert werden. Von daher pausiert der Vulkanausbruch möglicherweise nur.

Vulkane weltweit: Santorin und Kilauea

Santorin: der Tremor war heute Nacht so hoch, dass er zeitweise die Grafik sprengte. Sehr wahrscheinlich standen diese Ausschläge aber mit einem Erdbeben auf Kreta in Zusammenhang. Das Beben hatte eine Magnitude von 5.3. Vor Kreta befindet sich eine Subduktionszone, an der die Afrikanische Platte unter die Platte Eurasiens abtaucht. An der Südküste Kretas findet sich ein Akkretionskeil, der aus Gesteinen der Afrikansichen Platte besteht, die sich wie Spähne an einem Hobel aufgeschoben haben. Der Vulkanismus der Ägäis steht in direktem Zusammenhang mit der Subduktionszone. Zudem können Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen.

Kilauea: die Aktivität am Kilauea auf Hawaii nimmt seit gestern wieder zu. Es wurde leichte Inflation registriert. Eine Depression des Pu`u `O`o Kraters begann sich mit Lava zu füllen. Im Südosten des Kraters wurden einige Lavaströme gesichtet.

Japan: erneutes Seebeben im Nordosten

Gestern erschütterte ein Seebeben der Stärke 5.8 erneut den japanischen Nordosten. Über größere Schäden ist nichts bekannt geworden. Der havarierte Atomreaktor von Fukushima soll stabil sein.

Am 11.03.2011 hatte ein schweres Seebeben der Magnitude 8.7 die Region heimgesucht und einen Tsunami ausgelöst. Es starben mehr als 22.000 Menschen und im besagten Atomreaktor kam es zur Kernschmelze.

Wenn ich mir die Bilder der zerstören Küstenstädte angucke, würde ich meinen, dass die Opferzahlen weitaus höher liegen als offiziell angegeben!

Erdbeben: Sumatra mit Magnitude 7.3

Update: Ein Tsunami ist ausgeblieben und von größeren Schäden, oder Toten wurde nichts berichetet.

Vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra ereignete sich ein starkes Erdbeben mit einer Magnitude von 7.3. Das Hypozentrum lag 420 Kilometer vor der Küste der Provinz Aceh in 30 Kilometern Tiefe. Eine Tsunamiwarnung wurde  ausgegeben. Menschen in Aceh flüchteten in Panik aus den Häusern. Die Region wurde durch Erdbeben und Tsunami von 2004 sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Genaueres ist noch nicht bekannt.