Erdbeben: Lipari M 4,1

Die Liparischen Inseln wurden von einem Erdbeben der Magnitude 4,1 erschüttert. Das Epizentrum lag westlich der Hauptinsel Lipari. Das Beben war auf den Inseln und an der Küste Siziliens deutlich zu spüren. Besonders in Messina fürchteten viele Menschen ein katastrophales Erdbeben und übernachteten im Freien.

Lavastrom auf Stromboli. © INGVErdbeben können Vulkanausbrüche auslösen, oder verstärken. Auf Stromboli fließt weiter Lava über die Sciara del Fuocco. Meiner Meinung nach hat sich die Aktivität verstärkt. Derzeit fließen 2 Lava-Arme über die Feuerrutsche. Dem Beginn der aktuellen Phase mit Lavaströmen war ebenfalls ein ähnlich starkes Erdbeben vorangegangen. Allerdings lag dieses Beben direkt auf Stromboli.

Bardarbunga: erhöhte Seismik

Heute ereigneten sich unter dem Zentralvulkan Bardarbunga 5 Erdbeben mit Magnituden größer als 4. Die 2 Stärksten brachten es auf 4,8. Ein weiteres Beben schaffte M 3,9. In den letzten 48 Stunden wurden 20 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 aufgezeichnet. Verglichen mit der letzten Woche, war das heute ein besonders aktiver Erdbebentag. Die Senkungsrate des Calderabodens liegt bei ca. 45 cm pro Tag. Insgesamt beträgt die Absenkung ca. 30 m.

Die Lavafontänen an der Holuhraun-Spalte reichen mittlerweile kaum noch über den Rand des Schlackenkegels Baugur. Dieser ist schätzungsweise ca. 50 m hoch. Heute gab es von den Isländern keinen offiziellen Bericht zur Eruption, aber ich denke die Förderrate hat sich nicht wesentlich geändert, da die Subsidenz des Calderabodens relativ stabil geblieben ist.

Bardarbunga: Erdbeben M 5,7

Der Erdbebenschwarm am isländischen Vulkan Bardarbunga hält weiterhin an. Heute Nacht ereignete sich das bisher stäkste Erdbeben mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in 6 km Tiefe am Nordrand der Bardarbunga-Caldera. Vulkanotektonische Beben dieser Größenordnung sind selten.

Die meisten Beben manifestieren sich nun im eisfreien Gebiet nördlich des Gletschers. Die Spitze des magmatischen Gangs (Dyke) liegt ca. 6 km vom Eisrand entfernt und migriert weiter in nördlicher Richtung auf die Askja-Caldera zu. Die Anzahl der Erdbeben ist etwas rückläufig, liegt aber noch auf hohem Niveau.

Ich mache mich heute Abend auf den Weg nach Island und bleibe voraussichtlich bis Montag. Falls es etwas Besonderes zu berichten gibt, werde ich twittern (siehe rechts), oder bei Internetzugang hier schreiben.

Hier noch ein Video der Eyjafjallajökull-Eruption von 2010. So etwas könnte sich bald entlang des magmatischen Gangs ereignen.

San Francisco: starkes Erdbeben

Gestern erschütterte ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0 das Napa Valley 75 km nördlich von San Francisco. Das Hypozentrum lag in nur 11 km Tiefe. Es wurden mehr als 100 Personen verletzt und großer Sachschaden angerichtet. Einige Häuser wurden komplett zerstört, viel Inventar ging zu Bruch. 47000 Haushalte sind von der Stromversorgung abgeschnitten. Das Beben war das Schlimmste in Kalifornien seit dem Los Angeles Beben von 1989.

Erdbeben in dieser Region hängen im Zusammenhang mit der San Andreas Verwerfung. Entlang dieser Transfor-Störung (Blattverschiebung) ereignen sich immer wieder katastrophale Erdbeben. Das schlimmste Erdbeben zerstörte 1906 San Francisco. Es hatte eine Magnitude von 7,8. Seitdem fürchtet man in Kalifornien ein erneutes Beben dieser Größenordnung.

China: starkes Erdbeben M 6,1

In der chinesischen Region SICHUAN-YUNNAN-GUIZHOU ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und nur 22 km westlich der Ortschaft Zhaotong. Dort leben 109.400 Menschen. Die Opferzahlen dürften relativ hoch sein. Bisher wurden 175 Todesopfer bestätigt.

Ein Seebeben der Magnitude 6,6 manifestierte sich in vor der Küste der Insel Manus (Mikronesien), ca. 1100 km von Papua Neuguinea entfernt. Es wurde Tsunami-Alarm gegeben, der inzwischen wieder aufgehoben wurde.

Mexiko: Erdbeben M 6,9

Gestern ereignete sich ein schweres Erdbeben in Mexiko. Es hatte eine Magnitude von 6,9. Das Hypozentrum lag bei der Ortschaft Tapachula in 91 km Tiefe. Die Ortschaft befindet sich in Grenznähe zu Guatemala. Dort war der Erdstoß deutlich zu spüren, was schon aus dem Bericht (s.u.) zum 80 km entfernten Vulkan Santiaguito hervorgeht.  Es wurden zahlreiche Schäden und 4 Todesopfer gemeldet.

Erdbeben weltweit

In den letzten 12 Stunden ereigneten sich 2 starke Erdbeben entlang des Zirkumpazifischen Feuerrings, deren Ausschläge auf sämtlichen Seismometern registriert wurden. Das stärkere der beiden Beben ereignete sich vor der Insel „Little Sitkin“, die zum vulkanischen Inselbogen der Aleuten gehört. Es hatte eine Magnitude von 7,9. Das Hypozentrum lag in 106 km Tiefe. Es folgten zahlreiche starke Nachbeben mit Magnitude zwischen 6 und 5. Es wurde eine Tsunamiwarnung für Alaska und Kanada gegeben, welche inzwischen wieder aufgehoben wurde.

Das 2. starke Beben ereignete sich bei den Kermadec-Inseln, die zu Neuseeland gehören. Es hatte eine Magnitude von 6,8 und lag in 26 km Tiefe. Auch hier folgten mehrere starke Nachbeben. Es erfolgte keine Tsunamiwarnung.

Beide Beben verursachten scheinbar keine Schäden, oder Todesfälle. In beiden Regionen gibt es Vulkane die zu einem Vulkanausbruch bereit sind. Es bleibt spannend abzuwarten, ob die Erdbeben eine Eruption triggern werden.

Tschechei: Erdbeben M 4,5

Erdbebenserie im Cheb-Becken. © EMSCIm Grenzgebiet Tschechei-Deutschland hat es um 12.37 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 4,5 gegeben. Es folgten zahrleiche Nachbeben. Der Erdstoß war auch in Deutschland deutlich zu spüren. Das Hypozentrum liegt in 10 km Tiefe im Cheb-Becken. Die Gegend um Františkovy Lázně (Franzenbad) ist für eine Heilquellen bekannt. Das Gebeit steht seit Jahren im Fokus der Geowissenschaftler, da an einigen Quellen eine erhöhte Radon-Konzentration gemessen wurde und es zu Episoden mit Schwarmbeben kam. Beides deutet darauf hin, dass ein Magmakörper in die Erdkruste unter dem Cheb-Becken intrudiert ist. Ob die aktuelle Bebenserie tektonischen Ursprungs ist, oder mit der Magmaintrusion zusammenhängt ist bisher ungewiss.

Myanmar: Erdbeben M 5,9

An der Grenze zu China bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,9. Die Tiefe des Bebens wird mit 10 km angegeben. 58 km entfernt liegt die Stadt Myitkyinā mit 90.000 Einwohnern. Erdbeben dieser Stärke und Tiefe haben ein mittelgroßes zerstörerisches Potenzial. Über Schäden liegen aber noch keine Meldungen vor.