Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Erdbeben
Unter einem Erdbeben versteht man eine Erschütterung der festen Erdkruste die sich Wellenförmig ausbreitet. Ein Erdbeben erzeugt unterschiedliche Wellenarten. Die bedeutendsten sind Primärwellen (P-Wellen) und Sekundärwellen (S-Wellen). Starke Erdbeben können große Zerstörungen anrichten und Naturkatastrophen auslösen.
Vor der Südküste Griechenlands ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag 35 km westlich des Ortes Methóni in 10 km Tiefe. Über Schäden liegen noch keine Meldung vor. Erdstöße dieser Magnitude können bereits moderate Schäden an betagter Bausubstanz verursachen.
South Sandwich-Inseln: Erdbeben Mw 5,7
Östlich des Archipels im Pazifik gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag offshore, in 12 km Tiefe, so dass es wohl ohne weitere Auswirkungen blieb.
Im Südseearchipel Fidschi bebte heute wieder mehrfach die Erde. Am markantesten waren 2 Erdbeben der Magnituden 5,9 und 5,8, die sich in großen Tiefen im Erdmantel ereigneten. Das stärkere Erdbeben manifestierte sich in 650 km Tiefe, das Schwächere lag 6 km flacher. In den letzten Wochen kommen hier und bei den Salomonen ungewöhnlich viele Mantelbeben vor. Was das bedeuten könnte ist unklar. Normalerweise ist das Gestein in diesen Tiefen so heiß, dass es sich plastisch verformt und sich erst gar keine großen Spannungen aufbauen können. Allerdings liegt das Archipel an einem besonderen tektonischen Punkt: die Inselgruppe liegt auf einer eigenen Mikroplatte, welche von 2 Subduktionszonen eingekeilt wird. Im West-Süd-Westen taucht die Indo-Australische Platte ab und im Ost-Nord-Osten taucht die Pazifische Platte unter die Fidschi-Platte. Im Erdmantel unterhalb des Archipels könnten nun beide Platten direkt kollidieren und die Mantelbeben auslösen.
Beim Archipel der Salomonen ereignete sich ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 5,5 und lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag wenige Kilometer vor der Südostküste der Insel New Georgia. Über Schäden liegen keine Meldungen vor. Es gab bereits ein Nachbeben der Magnitude 4,6. Nicht weit entfernt, vor der Küste der Insel New Britain manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,4. New Britain gehört zu Papua Neuguinea. Dort liegen mehrere aktive Vulkane.
Die japanische Hauptstadt Tokio wurde heute von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,6 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 64 km Tiefe, wenige Kilometer nördlich der Innenstadt. Augenzeugen berichten von schwankenden Gebäuden. und klirrendem Geschirr in den Regalen. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. Erdbeben dieser Magnitude können leichte Schäden an älteren Gebäuden hervorrufen, doch zumindest die Innenstadt von Tokio ist recht erdbebensicher gebaut, so dass ich nicht mit ernsten Schäden rechne. Sehr starke Erdbeben könnten allerdings große Schäden an der Infrastruktur auslösen. Studien aus dem Jahr 2005 postulieren eine 40-70 prozentige Wahrscheinlichkeit eines starken Erdbebens innerhalb der nächsten 30 Jahre. Das Beben hätte mindestens eine Magnitude von 6 und würde in der Bucht von Tokio liegen. Bei einem Beben Mw 7,3 würde mehr als 6000 Menschen sterben und 160.000 verletzt werden. Wahrscheinlich käme es zu einem globalen Börsencrash.
Solomonen: Erdbeben Mw 5,8
Die Solomonen-Insel New Georgia wurde von einem Erdstoß der Magnitude 5,8 heimgesucht. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe. Der nächstgelegenen Ort ist Gizo und ist 39 km vom Epizentrum entfernt. Dort leben mehr als 6200 Menschen. Erdbeben dieser Größenordnung können moderate Schäden verursachen.
South-West Indian Ridge: Erdbeben Mw 6,0
Im Indischen Ozean gab es ein starkes Erdbeben der Magntiude 6,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Tsunamialarm wurde nicht gegeben. Nächst gelegenen Stadt ist Sant Denise auf La Réunion: in knapp 2000 km Entfernung vom Epizentrum.
Weitere Erdbeben vor Kreta
Vor der Südküste der griechischen Insel Kreta gab es weitere moderate Erdbeben mit maximaler Amplitude von 4,4. Diese liegen einige Kilometer vom gestrigen Hypozentrum entfernt und sind eigenständige Beben.
Südlich der griechischen Insel Kreta manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, an der Subduktionszone wo Afrika und Europa aufeinanderprallen.
In dieser Region können sich durchaus katastrophale Erdbeben ereignen, welche Tsunamis auslösen. Dergleichen ereignete sich z.B. im Jahr 365: ein Erdbeben der Magnitude 8+ zerstörte große Teile Kretas und löste Tsunamis aus, welche entlang der Mittelmeerküste große Zerstörungen anrichteten. Es wurde bereits ein Nachbeben der Magnitude 4,2 generiert. Wer an der Südküste Kretas Urlaub macht, sollte sich mental auf Erdbeben vorbereiten. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit recht gering, während eines Urlaubs Opfer eines Erdbebens zu werden. Für die ständig dort lebende Bevölkerung ist das Risiko weitaus größer.
Durch diese Plattenkollision schiebt sich an der Südküste Kretas ein Akkretionskeil auf. Für Mineraliensammler ist diese Gegend von besonderem Interesse: Es gibt Serpentin-Gesteine, die direkt aus dem Erdmantel stammen. Zudem findet man Pegmatite mit Turmalin.
Fidschi: Erdbeben Mw 6,5
Gestern gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,5 südlich von Fidschi. Das Hypozentrum lag in 605 Kilometern Tiefe. Von daher handelte es sich genau genommen und ein Mantelbeben. In den letzten Wochen ereignete sich eine ganze Serie dieser Beben im Erdmantel, was eher ungewöhnlich ist. Normalerweise kommt es nicht zu einer Häufung von Mantelbeben an der gleichen Stelle.
Costa Rica: Erdbebenserie
Im Südwesten von Costa Rica ereigneten sich weitere Erdbeben bei Golfito. Heute wurden 6 Erdstöße mit Magnituden zwischen 4,4 und 3,2 registriert. Die Hypozentren lagen zwischen 5 und 15 km Tiefe. In Costa Rica kommt es immer wieder zu Erdbeben. Vor der Südküste Mittelamerikas kollidieren die Cocos-Platte und die Karibische Platte. Die Cocos-Platte wird subduziert und im Erdmantel aufgeschmolzen. Ein teil des Magmas steigt hinter der Subduktionszone auf und bildet die Vulkane. Eine weitere Folge der Plattenkollision sind die Erdbeben.
Auf Island ereignete sich ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 4,1. Das Hypozentrum lag in 4,5 km Tiefe. Es folgten zahlreiche schwache Vor- und Nachbeben. Der Ort des Geschehens lag beim Vulkan Grímsnes in der Nähe des Skigebiet Bláfjallaskáli auf der Reykjanes-Halbinsel. Die Landeshauptstadt Reykjavik liegt nur 23 km entfernt. In der Nähe befindet sich auch das berühmte Thermalbad Blaue Lagune. Hier gibt es übrigens Island-Reisetipps zu lesen.
Der Vulkan Grímsnes besteht aus 11 Spalten, auf denen sich kleine Schlackenkegel bildeten. Er eruptierte zuletzt vor ca. 6500 Jahren effusiv und förderte mehrere Lavaströme aus Basalt.
Update 13:00 Uhr: Unter dem Bardarbunga gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,8. Das Hypozentrum lag in nur 1,1 km Tiefe.
Bali: leichtes Erdbeben
Vor der Nordküste der indonesischen Insel Bali manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag in 13 km Tiefe und dürfte sich entlang der Ausläufer der Störungszone manifestiert haben, an der sich die Erdbeben vor Lombok ereigneten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Erdbeben kommen werden.
Costa Rica: Erdstoß Mw 5,1
In mittelamerikanischen Costa Rica bebte die Erde mit der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe in einer Bucht bei Golfito. Dieses war das stärkste Erdbeben einer kleinen Serie.
Nicobaren: Erdbeben Mw 5,4
Vor der Inselgruppe der Nicobaren manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,4. Das Hypozentrum lag in 80 km Tiefe. Die Inselgruppe liegt nördlich von Sumatra und der Aceh-Region, gehört allerdings nicht zu Indonesien, sondern zu Indien. Aufgrund der Tiefe muss nicht mit einem Tsunami gerechnet werden. Allerdings sind in dieser Region stärkere und flacher liegende Erdbeben möglich. Wissenschaftler befürchten, dass sich im Indischen Ozean ein weiteres Megabeben ereignen könnte.
In der chinesischen Provinz Sichuan manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe nahe der Ortschaft Guangyuan. Dort leben mehr als 210.000 Einwohner. Diese spürten den Erdstoß deutlich. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, allerdings können Erdbeben dieser Magnitude moderate Schäden verursachen.
In den letzten 24 Stunden ereigneten sich in der Türkei mehrere Erdbeben. Diese manifestierten sich entlang der türkischen Mittelmeerküste. Einige der Erdstöße könnten in Urlaubsregionen zu spüren gewesen sein. Es ist nicht ausgeschlossen, dass stärkere Erdbeben folgen werden.
Ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,2 lag in 60 km Tiefe und 100 km offshore vor Antalya. Aufgrund der Tiefe dürfte das Erdbeben folgenlos geblieben sein. Wenig später manifestierte sich in der gleichen Region weitere Erdstöße. Der Stärkste brachte es auf eine Magnitude 3,7 und lag in 2 km Tiefe.
Entlang der türkischen Küste bei Marmaris gab es gleich 2 Erdbebenschwärme. Einer lag in der Nähe von Bodrum. Die einzelnen Erdstöße hatten Magnituden zwischen 2,6 und 3,4. Ihre Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 11 und 3 km. Nächstgelegener Ort ist Datça. Dort leben ca. 10.000 Menschen. Das 2. Schwarmbeben manifestierte sich nordöstlich der griechischen Insel Rhodos, auf halben Weg zum türkischen Festland. Auch hier liegt eine beliebte Urlaubsregion in unmittelbarer Nähe.
Alle 3 Ereignisse liegen entlang der gleichen übergeordneten tektonischen Störungszone. Für mich sieht es so aus, als würde diese unter enormen Spannungen stehen.
Sumatra: Erdbeben 5,1
Vor der Südwestküste der indonesischen Insel Sumatra bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe. In der gleichen Region ereigneten sich in den letzten Tagen mehrere Erdbeben. In relativer Nähe liegt der Vulkan Anak Krakatau. Dieser ist momentan sehr aktiv.
Yellowstone: Erdbeben Mw 2,9
Nördlich des Yellowstone-Lake gab es ein Erdbeben der Magnitude 2,9. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Zudem gab es in den letzten Tagen ein kleines Schwarmbeben nordwestlich des Sees. Diese seismische Tätigkeit ist normal für den Yellowstone Nationalpark und es besteht keine unmittelbare Gefahr für eine Supervulkan-Eruption. Ich erwähne das hier, da in den Sozialen Medien wieder einmal Panik geschürt wird.
Heute Abend ereignete sich ein weiteres Erdbeben unter Lombok. Es hatte die Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag in 8 km Tiefe wenige Kilometer vor der Nordküste der Insel. Bereits am Morgen gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Die seismische Aktivität wird als Nachbeben der starken Erdbeben der letzten Wochen gehandelt. Ein Mitarbeiter von VSI äußerte sich gestern in den Sozialen Medien, dass man nicht weiter mit starken Erdbeben rechnen würde, da sich die Spannungen abgebaut hätten. Wahrscheinlich sei Lombok nun der sicherste Ort des Archipels. Dass mag direkt vor Lombok der Fall sein, doch die nächste seismische Lücke will geschlossen werden. Zudem ist noch ungewiss, ob der Rinjani nicht bald erwacht.
Kermadec Islands: Erdbeben Mw 6,9
Bei dem Archipel von Kermadec manifestierte sich letzte Nacht ein Erdstoß der Magnitude 6,9. Das Hypozentrum lag in 110 km Tiefe. Schäden wurden nicht gemeldet. Es folgten mehrere Nachbeben. Das Archipel liegt einige hundert Kilometer nordöstlich von Neuseeland. Submarine Vulkanausbrüche förderten bereits mehrmals große Bimsteppiche. Die entlegene Region im Pazifik ist also nicht nur seismisch aktiv.
Loyalty Inseln: Erdbeben Mw 6,3
In 10 km Tiefe bebte die Erde südlich des Archipels von Loyalty. Es hatte die Magnitude von 6,3. In den letzten Tagen ereigneten sich in dieser Region mehrere Erdstöße. Das Archipel liegt südöstlich von Neukaledonien und Vanuatu. Bei Vanuatu bebt die Erde ebenfalls oft. Dort gibt es auch zahlreiche aktive Vulkane.
Türkei: Erdbeben Mw 4,9
Im Westen der Türkei ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,9. das Hypozentrum lag in 106 Tiefe, wenige Kilometer nördlich des beliebten Urlaubsortes Antalya. aufgrund der großen tiefe dürfte in der Urlaubsmetropole nur ein relativ leichter Erdstoß zu spüren gewesen sein.