Sulawesi: Erdbeben fordert Todesopfer

Das katastrophale Erdbeben der Magnitude 7,4 löste gestern einen Tsunami aus und tötete zahlreiche Menschen. Bisher wurden 48 Todesopfer und 356 Verletzte bestätigt. Die Opferzahlen werden bestimmt weiter steigen. Der Tsunami soll bis zu 3 Meter hoch gewesen sein und beschädigte neben einer Shopping-Mall auch eine Moschee. Zahlreiche Häuser am Strand von Palu wurden zerstört. Auch andere Küstenorte wurden von hohen Wellen getroffen. Es folgten zahlreiche Nachbeben.

In den letzten Monaten kommt es für Indonesien Schlag auf Schlag. Erste die Erdbeben auf Lombok, nun auf Sulawesi. Es sind auch mehrere Vulkane erwacht, von denen ebenfalls Katastrophen ausgehen können. In Indonesien leben mehr als 280 Millionen Menschen und besonders in den Küstenregionen geht es eng zu. Da sind zahlreiche Todesopfer bei Naturkatastrophen vorprogrammiert.

Deutschland Erdbeben Mw 3,2

Auch bei uns in Deutschland gab es ein Erdbeben. Es hatte die Magnitude von 3,2 und lag in 5 km Tiefe. Es manifestierte sich 11 km südwestlich von Cloppenburg in Niedersachsen. Dort gibt es keine mir bekannten großen Verwerfungszonen an denen Erdbeben typisch wären. Allerdings wird in der Gegend Erdgas gefördert, so dass ein Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung und dem Erdstoß wahrscheinlich ist.

Sizilien: Erdbeben im Osten

Der Osten der italienischen Insel Sizilien ist derzeit Schauplatz zahlreicher schwacher bis moderater Erdbeben. So manifestierte sich gestern ein Erdstoß der Magnitude 2,5 unter Catania am Ätna. Aber auch in den Nebrodi-Bergen gab es 2 schwache Beben. Ein kleiner Erdbebenschwarm manifestierte sich offshore, nordöstlich von Messina. Dort lag auch das Beben der Magnitude 4,2, welches ich gestern erst dem Ätna zugeordnet hatte. Das Schwarmbeben dort hatte die maximale Amplitude von 2,9. Auf jeden Fall bauen sich im Osten Siziliens Spannungen auf, welche sich bisher in relativ schwachen Erdbeben entladen. Bleibt zu hoffen, dass ein starkes, katastrophales Erdbeben ausbleibt.

Sulawesi: Erdbeben Mw 7,4

Update 17:00 Uhr: Tsunami und große Schäden

Das Erdbeben löste Tsunamis aus, die die Küste Sulawesis heimsuchten. Ein Einkaufszentrum wurde teilweise zerstört, zahlreiche Häuser an der Küste weggespült. Genau Opferzahlen sind noch nicht bekannt. Die Wellen waren für Tsunamis moderat und die ganz große Katastrophe ist wohl ausgeblieben. Es gab weitere Nachbeben.

Update 14:00 Uhr: Tote und Verletzte

Bereits der erste Erdstoß der Magnitude 6,1 zerstörte mehrere Häuser und tötete 1 Person. 10 weitere wurden verletzt. Es wird befürchtet, dass das stärkere Erdbeben weitaus mehr Todesopfer verursachte. Es könnte allerdings sein, dass sich viele Menschen im Freien aufhielten, weil sie vom 1. Erdstoß aus den Häusern getrieben wurden.

Update 12:30 Uhr: Starkes Erdbeben Mw 7,4 auf Sulawesi

Die Erdstöße von heute Morgen waren nur Vorbeben. Um 12:03 Uhr (MESZ) folgte ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,4. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es folgten 3 Nachbeben mit Magnituden von 5,8 und 5,6. Es muss mit starken Schäden und Toten gerechnet werden! Es wurde eine Tsunami-Warnung herausgegeben.

Das Beben manifestierte sich an der Palu-Verwerfung und hat die Erdkruste auf einer Länge von 200 km um 3 m versetzt. Hätte sich dieses Beben am Meeresgrund ereignet, dann hätte es einen katastrophalen Tsunami ausgelöst.

Originalmeldung: Die indonesische Insel Sulawesi wurde von einem Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, 62 km nördlich der Großstadt Palu. Dort leben mehr als 280.000 Menschen. Erdbeben dieser Magnitude können große Schäden anrichten. Es folgte bereits ein moderates Nachbeben.

Indischer Ozean 2 Erdbeben

An der Indian Ocean Triple Junction manifestierten sich heute 2 Erdbeben mit Magnituden von 5,6 und 5,5. Die Hypozentren liegen in 10 km Tiefe. Die Lokation befindet sich gut 1400 km östlich von La Réunion. Stärkere Erdbeben haben hier das Potenzial Tsunamis auszulösen.

Ätna: Erdbeben Mw 2,9

Unter der Ostflanke des Ätna ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 2,9. Es folgten 4 schwächere Erdbeben mit Magnituden um 2. Das Hypozentrum des stärksten Erdbebens lag in 11 km Tiefe nördlich des Ortes Fornazzo. Die Erdbeben manifestierten sich an der Außengrenze zum Valle del Bove. Die Situation erinnert mich ein wenig an den Sommer 2001. Damals gab es vor der Flankeneruptionen Erdbeben entlang der Pernicana-Störungszone. Ausläufer dieses Störungssystems verlaufen ungefähr dort, wo sich die aktuellen Beben manifestierten. Auf dem Tremor-Graphen des INGV sind die Beben als steiler Peak dargestellt. Der Erdbebenschwarm kann allerdings auch direkt mit der Intrusion von Magma im Untergrund in Verbindung stehen. Die aktuelle Erdbebenserie ist allerdings noch nicht so dramatisch, dass ich nun einen bevorstehenden Flankenausbruch postulieren möchte. Dazu würde es weitere und stärkere Erdbeben brauchen.

Stromboli mit Aktivitätssteigerung

Am Stromboli auf den Liparischen Inseln, wurde gestern Abend eine Steigerung der Aktivität festgestellt. Mehrere Vulkanspotter beobachteten via LiveCam frequente Eruptionen. Der nordöstlichste Schlot war besonders aktiv. Leider ist die öffentlich zugängliche Seismik seit Monaten offline, oder gestört, so dass keine eignen Interpretationen des Geschehens möglich sind. Vom INGV gibt es bisher kein Statement. Fluktuationen in der Aktivität sind normal und sind noch keine Anzeichen für einen größeren Ausbruch. Allerdings kann es jederzeit zu einer stärkeren Eruption kommen, welche eine Gefahr für die Vulkanbeobachter darstellt.

Kadovar mit Aschewolke

Nach längerer Pause meldet sich der Kadovar mit einer Eruption zurück. Das VAAC Darwin registrierte eine Aschewolke, die 2,3 km hoch aufstieg. Ob die Aschewolke vom Gipfelkrater ausging, oder vom Lavadom ist unklar.  Kadovar ist ein Inselvulkan in der Bismarck-See und liegt vor der Nordküste von Papua Neuguinea. Im Januar dieses Jahres war der Vulkan überraschend ausgebrochen. Am Südufer wuchs ein Lavadom aus dem Meer. Alle Bewohner des Eilands mussten evakuiert werden.

Griechenland: Erdbeben Mw 5,2

Vor der Südküste Griechenlands ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag 35 km westlich des Ortes Methóni in 10 km Tiefe. Über Schäden liegen noch keine Meldung vor. Erdstöße dieser Magnitude können bereits moderate Schäden an betagter Bausubstanz verursachen.

South Sandwich-Inseln: Erdbeben Mw 5,7

Östlich des Archipels im Pazifik gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag offshore, in 12 km Tiefe, so dass es wohl ohne weitere Auswirkungen blieb.

Fidschi: 2 Erdbeben

Im Südseearchipel Fidschi bebte heute wieder mehrfach die Erde. Am markantesten waren 2 Erdbeben der Magnituden 5,9 und 5,8, die sich in großen Tiefen im Erdmantel ereigneten. Das stärkere Erdbeben manifestierte sich in 650 km Tiefe, das Schwächere lag 6 km flacher. In den letzten Wochen kommen hier und bei den Salomonen ungewöhnlich viele Mantelbeben vor. Was das bedeuten könnte ist unklar. Normalerweise ist das Gestein in diesen Tiefen so heiß, dass es sich plastisch verformt und sich erst gar keine großen Spannungen aufbauen können. Allerdings liegt das Archipel an einem besonderen tektonischen Punkt: die Inselgruppe liegt auf einer eigenen Mikroplatte, welche von 2 Subduktionszonen eingekeilt wird. Im West-Süd-Westen taucht die Indo-Australische Platte ab und im Ost-Nord-Osten taucht die Pazifische Platte unter die Fidschi-Platte. Im Erdmantel unterhalb des Archipels könnten nun beide Platten direkt kollidieren und die Mantelbeben auslösen.

Salomonen: Erdbeben Mw 5,5

Beim Archipel der Salomonen ereignete sich ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 5,5 und lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag wenige Kilometer vor der Südostküste der Insel New Georgia. Über Schäden liegen keine Meldungen vor. Es gab bereits ein Nachbeben der Magnitude 4,6. Nicht weit entfernt, vor der Küste der Insel New Britain manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,4. New Britain gehört zu Papua Neuguinea. Dort liegen mehrere aktive Vulkane.

 

Japan: moderates Erdbeben in Tokio

Die japanische Hauptstadt Tokio wurde heute von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,6 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 64 km Tiefe, wenige Kilometer nördlich der Innenstadt. Augenzeugen berichten von schwankenden Gebäuden. und klirrendem Geschirr in den Regalen. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. Erdbeben dieser Magnitude können leichte Schäden an älteren Gebäuden hervorrufen, doch zumindest die Innenstadt von Tokio ist recht erdbebensicher gebaut, so dass ich nicht mit ernsten Schäden rechne. Sehr starke Erdbeben könnten allerdings große Schäden an der Infrastruktur auslösen. Studien aus dem Jahr 2005 postulieren eine 40-70 prozentige Wahrscheinlichkeit eines starken Erdbebens innerhalb der nächsten 30 Jahre. Das Beben hätte mindestens eine Magnitude von 6 und würde in der Bucht von Tokio liegen. Bei einem Beben Mw 7,3 würde mehr als  6000 Menschen sterben und 160.000 verletzt werden. Wahrscheinlich käme es zu einem globalen Börsencrash.

Solomonen: Erdbeben Mw 5,8

Die Solomonen-Insel New Georgia wurde von einem Erdstoß der Magnitude 5,8 heimgesucht. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe. Der nächstgelegenen Ort ist Gizo und ist 39 km vom Epizentrum entfernt. Dort leben mehr als 6200 Menschen. Erdbeben dieser Größenordnung können moderate Schäden verursachen.

South-West Indian Ridge: Erdbeben Mw 6,0

Im Indischen Ozean gab es ein starkes Erdbeben der Magntiude 6,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Tsunamialarm wurde nicht gegeben. Nächst gelegenen Stadt ist Sant Denise auf La Réunion: in knapp 2000 km Entfernung vom Epizentrum.

Weitere Erdbeben vor Kreta

Vor der Südküste der griechischen Insel Kreta gab es weitere moderate Erdbeben mit maximaler Amplitude von 4,4. Diese liegen einige Kilometer vom gestrigen Hypozentrum entfernt und sind eigenständige Beben.

Kreta: Erdbeben Mw 5,0

Südlich der griechischen Insel Kreta manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, an der Subduktionszone wo Afrika und Europa aufeinanderprallen.

In dieser Region können sich durchaus katastrophale Erdbeben ereignen, welche Tsunamis auslösen. Dergleichen ereignete sich z.B. im Jahr 365: ein Erdbeben der Magnitude 8+ zerstörte große Teile Kretas und löste Tsunamis aus, welche entlang der Mittelmeerküste große Zerstörungen anrichteten. Es wurde bereits ein Nachbeben der Magnitude 4,2 generiert. Wer an der Südküste Kretas Urlaub macht, sollte sich mental auf Erdbeben vorbereiten. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit recht gering, während eines Urlaubs Opfer eines Erdbebens zu werden. Für die ständig dort lebende Bevölkerung ist das Risiko weitaus größer.

Durch diese Plattenkollision schiebt sich an der Südküste Kretas ein Akkretionskeil auf. Für Mineraliensammler ist diese Gegend von besonderem Interesse: Es gibt Serpentin-Gesteine, die direkt aus dem Erdmantel stammen. Zudem findet man Pegmatite mit Turmalin.

Fidschi: Erdbeben Mw 6,5

Gestern gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,5 südlich von Fidschi. Das Hypozentrum lag in 605 Kilometern Tiefe. Von daher handelte es sich genau genommen und ein Mantelbeben. In den letzten Wochen ereignete sich eine ganze Serie dieser Beben im Erdmantel, was eher ungewöhnlich ist. Normalerweise kommt es nicht zu einer Häufung von Mantelbeben an der gleichen Stelle.

Costa Rica: Erdbebenserie

Im Südwesten von Costa Rica ereigneten sich weitere Erdbeben bei Golfito. Heute wurden 6 Erdstöße mit Magnituden zwischen 4,4 und 3,2 registriert. Die Hypozentren lagen zwischen 5 und 15  km Tiefe. In Costa Rica kommt es immer wieder zu Erdbeben. Vor der Südküste Mittelamerikas kollidieren die Cocos-Platte und die Karibische Platte. Die Cocos-Platte wird subduziert und im Erdmantel aufgeschmolzen. Ein teil des Magmas steigt hinter der Subduktionszone auf und bildet die Vulkane. Eine weitere Folge der Plattenkollision sind die Erdbeben.

Island: Erdbeben M 4,1

Auf Island ereignete sich ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 4,1. Das Hypozentrum lag in 4,5 km Tiefe. Es folgten zahlreiche schwache Vor- und Nachbeben. Der Ort des Geschehens lag beim Vulkan Grímsnes in der Nähe des Skigebiet Bláfjallaskáli auf der Reykjanes-Halbinsel. Die Landeshauptstadt Reykjavik liegt nur 23 km entfernt. In der Nähe befindet sich auch das berühmte Thermalbad Blaue Lagune. Hier gibt es übrigens Island-Reisetipps zu lesen.

Der Vulkan Grímsnes besteht aus 11 Spalten, auf denen sich kleine Schlackenkegel bildeten. Er eruptierte zuletzt vor ca. 6500 Jahren effusiv und förderte mehrere Lavaströme aus Basalt.

Update 13:00 Uhr: Unter dem Bardarbunga gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,8. Das Hypozentrum lag in nur 1,1 km Tiefe.

Bali: leichtes Erdbeben

Vor der Nordküste der indonesischen Insel Bali manifestierte sich ein  Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag in 13 km Tiefe und dürfte sich entlang der Ausläufer der Störungszone manifestiert haben, an der sich die Erdbeben vor Lombok ereigneten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Erdbeben kommen werden.

Costa Rica: Erdstoß Mw 5,1

In mittelamerikanischen Costa Rica bebte die Erde mit der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe in einer Bucht bei Golfito. Dieses war das stärkste Erdbeben einer kleinen Serie.

Nicobaren: Erdbeben Mw 5,4

Vor der Inselgruppe der Nicobaren manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,4. Das Hypozentrum lag in 80 km Tiefe. Die Inselgruppe liegt nördlich von Sumatra und der Aceh-Region, gehört allerdings nicht zu Indonesien, sondern zu Indien. Aufgrund der Tiefe muss nicht mit einem Tsunami gerechnet werden. Allerdings sind in dieser Region stärkere und flacher liegende Erdbeben möglich. Wissenschaftler befürchten, dass sich im Indischen Ozean ein weiteres Megabeben ereignen könnte.