Island: Seismik hoch

Die isländischen Beben-Spots, entlang der kontinentalen Nahtstelle zwischen Europa und Nordamerika, sind dieser Tage besonders aktiv: In den letzten 48 Stunden ereigneten sich insgesamt 155 Erdbeben. Bemerkenswert ist eine Erschütterung der Magnitude 3,5, welche sich unter dem Vatnajökull ereignete. Das Hypozentrum lag in 7,5 km Tiefe bei Hamarinn, unweit des Gletschervulkans Grimsvötn. Auch unter einem weiteren Vulkan bebte es: Hekla! Hier manifestierte sich ein Erdbebenschwarm aus 23 Einzelbeben geringer Magnitude. Es mehren sich die Anzeichen, dass sich der Vulkan auf einer Eruption vorbereitet. Die Seismik ist bereits jetzt höher, als vor der letzten Eruption im Jahr 2000. Allerdings lässt sich bisher nicht zuverlässig sagen, dass es kurzfristig tatsächlich zu einer Eruption kommen wird. Die mittelfristige Prognose sieht hingegen recht gut (oder schlecht, je nach Standpunkt) aus.

Karangetang: Ascheeruption

Der Vulkan auf der Insel Api Siau ist zum ersten Mal seit Monaten wieder in den News-Meldungen vertreten! Das VAAC Darwin verzeichnete dort eine Aschewolke in 2600 Metern Höhe. Typisch für den Karangetang ist Domwachstum. Wenn dieser kollabiert, kommt es zur Bildung pyroklastischer Ströme. Allerdings sind auch explosive Eruptionen aus normalen Förderschloten möglich.

Anak Krakatau eruptiert Aschewolke

In der Sunda-Straße ist der Krakatau weiterhin aktiv. Das VAAC registriert auch hier Vulkanasche. Sie steig gut 1000 m hoch auf. Nach der neuerlichen Hochphase Anfang der Woche, war es in den letzten Tagen etwas ruhiger geworden.

Griechenland: Erdbeben Mb 5,1

Griechenland wurde von einem weiteren Erdbeben der Magnitude 5,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Erdbeben manifestierte sich wieder im Ionischen Meer vor der Küste der Insel Zákynthos. In den letzten Wochen haben sich hier Hunderte Erdbeben ereignet.

Vanuatu: Erdbeben Mw 5,1

Einen Erdstoß vergleichbarer Magnitude gab es im Osten des Archipels von Vanuatu. Das Beben manifestierte sich in einer Tiefe von 10 km. Das Erdbeben blieb ohne Folgen für die Infrastruktur.

Jan Mayen: Erdbeben Mw 4,7

Die Vulkaninsel im Nordpolarmeer wurde ebenfalls von einem weiteren Erdbeben heimgesucht. Es hatte die Magnitude 4,7 und rüttelte in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag nordwestlich von Jan Mayen und dem Beerenberg.

Mayotte-Region mit moderatem Erdbeben

Eine weitere Vulkaninsel wurde von einem Beben der Magnitude 4,5 erschüttert. Es lag in 10 km Tiefe und 35 km östlich der Insel. Forscher gehen davon aus, dass die Beben hier mit Magmenaufsteig in Verbindung stehen.

Rotes Meer: Erdbeben Mw 4,5

Ziemlich in der Mitte des Roten Meeres gab es eine Erschütterung der Magnitude 4,5. Das Hypozentrum lag 20 km unter der Erdoberfläche und damit relativ tief.

3 Seebeben im Pazifik

Der Pazifische Feuergürtel wurde in den letzten Stunden von 3 starken Erdbeben mit Magnituden über 6 erschüttert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 6,4 und ereignete sich östlich der South Sandwich Inseln. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es gab mehrere Nachbeben. Wenig später bebte die Erde entlang des Southern East Pacific Rise. Hier betrug die Magnitude 6,3. Die Tiefe des Bebens lag in 30 km. Das 3. Beben manifestierte sich bei den Salomonen. Dieses Erdbeben hatte die Magnitude 6,2. das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Starke Seebeben können Tsunamis auslösen, welche die Küsten weit entfernter Länder bedrohen.

USA: Erdbeben vor Oregon

Vor der Küste des US-Bundesstaates Oregon gab es mehrere Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnituden 4,5 und lag in 10 km Tiefe. Die Beben sind interessant, weil sie sich an einer Störungszone ereigneten, welche weiter südlich in die San Andreas Verwerfung übergeht. In dieser Gegend mit einer komplexen Tektonik könnten sich starke Erdbeben mit katastrophalen Folgen ereignen.

Kalifornien: Erdbeben im Norden und Süden

Eine Reihe schwacher Erdbeben ereigneten sich auch im Norden und Süden Kaliforniens. Die Beben hatten Magnituden kleiner als 3 und lagen zum Teil in geringen Tiefen. Auch diese Erdbeben manifestierten sich entlang der San Andreas Verwerfung. Es scheint viel Bewegung in den Störungszonen entlang der US-Westküste zu sein. Seismologen rechnen schon seit Jahren mit einem Big Bang entlang der kontinentalen Naht. Diese zählt ebenfalls zum „Pazifischen Feuergürtel“, der ebenfalls auf dem Namen „Bebengürtel“ hören könnte. Ein starkes Erdbeben in den Metropolen San Francisco, Los Angeles, oder San Diego hätte katastrophale Folgen. Doch die Kalifornier werden noch von anderen Naturkatastrophen bedroht, etwa von der lang anhaltenden Dürre und den damit zusammenhängenden Waldbränden. 

Griechenland: starkes Erdbeben Mw 6,8

Vor der Südküste der griechischen Insel Zákynthos ereignet sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,8. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe im Ionischen Meer. Es folgten zahlreiche Nachbeben. Viele hatten Magnituden um 5. Erfahrungsgemäß dürfte es weitere Nachbeben geben. Tote, oder Verletzte wurden nicht gemeldet.

Das Hauptbeben manifestierte sich um 22.54 Uhr. Zu dieser Zeit dürften bereits viele Menschen ins Bett gegangen sein und aus dem Schlaf gerissen worden sein. Tausende Menschen flüchteten in Panik ins Freie. Der Strom fiel aus. Teile des Hafens von Zákynthos wurden beschädigt. Ein Kloster auf dem Eiland Strofadi wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.

Die Erdstöße waren auch auf dem Festland zu spüren und richteten dort leichte Schäden an. In Albanien, auf Malta und Sizilien spürte man den Erdstoß ebenfalls. Die Erschütterungen beeinflussen auch die Seismogramme der Vulkane Ätna und Stromboli. Allerdings sind die Beben zu schwach, um Eruptionen auszulösen.

Zákynthos liegt vor der Westküste Griechenlands und ist ein beliebtes Reiseziel. Gut besucht ist die Bucht von Navagio. Sie ist nur mit dem Boot erreichbar und von weißen Kalkklippen umgeben. Dort liegt auch ein bekanntes Schiffswrack. Navagio stand erst im September in den Schlagzeilen, da sich dort ein Felssturz ereignete.

Japan: Erdbeben Mw 5,6

Vor der Küste der japanischen Insel Hokkaido manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es gab ein Nachbeben der Magnitude 4,7. Über Schäden liegen keine Berichte vor. Auf Hokkaido gibt es zahlreiche Vulkane. Der  bekannteste Feuerberg ist hier sehr wahrscheinlich der Usu. Beim Usu handelt es sich um einen großen Vulkankomplex, der zuletzt im Jahr 2001 groß ausbrach. Das aktuellen Beben war allerdings zu schwach um Ausbrüche zu triggern.

Island: Erdbeben unter Bardarbunga

Update: Die Stärke des Bebens wurde von IMO auf M 4,6 korrigiert, die Tiefe auf 6,6 km angepasst. Zudem ereigneten sich im Laufe des Tages weitere schwache Erdbeben unter dem Bardarbunga

Originalmeldung: Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga gab es eine bemerkenswerte Erdbebenserie. Sie bestand aus 7 Einzelbeben, bei denen das Stärkste die Magnitude 4,0 hatte. 2 Beben brachten es auf M 3,5 und M 3,3. Die Hypozentren lagen in geringer Tiefe. Bardarbunga ist für eine der größten Eruptionen der letzten Jahre verantwortlich. Die aktuellen Erdbeben deuten aber noch keinen neuen Vulkanausbruch an.

Taiwan: Erdbeben Mw 5,7

Vor der Ostküste Taiwans manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe und 161 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Taipei. Näher gelegen ist die zu  Japan gehörenden Insel Yonakuni. Diese liegt nur 53 km vom Epizentrum entfernt.

Update: Vor der Küste Taiwans ereignete sich ein weiteres Erdbeben der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum befand sich 40 km tief.

Vancouver Island: Erdbeben Mw 6,8

Vor der kanadischen Küste ereignete sich eine 3er-Serie starker Erdbeben. Die Magnituden liegen zwischen 6,8 und 6,5. Die Hypozentren liegen in 10 km Tiefe, westlich von Vancouver Island. Bis zum nächst gelegenen Ort Tofino (1700 Einwohner) sind es 267 km. Die Metropole Vancouver liegt fast 500 km entfernt. Trotzdem dürften die Beben dort zu spüren gewesen sein. Über Schäden liegen keine Meldungen vor. Bereits im Januar dieses Jahres ereignete sich in der Gegend ein Erdbeben der Magnitude 7,9. Damals gab es Tsunami-Alarm, der heute scheinbar ausblieb.
Die Erdbeben manifestierten sich an einer der Störungszonen, durch die auch die US-Amerikanische Großstadt Seattle bedroht wird. Die Erdbeben heute zeigen deutlich, wie groß die Spannungen entlang der Störungszonen sind. In Seattle fürchtet man seit langem ein katastrophales Erdbeben entlang der Cascadia-Subduktionszone. Östlich von Seattle gab es heute auch ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,7. In der Gegend liegen auch die berüchtigten Vulkane Mt. Rainier und Mt. St. Helens.

Southwest Indian Ridge: Erdbeben Mw 6,0

Mitten im Indischen Ozean bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und 1100 km östlich der Insel La Réunion. Tsunmai-Alarm blieb aus. Bei dem Southwest Indian Ridge handelt es sich um einen ozeanischen Rücken, der als divergente Plattengrenze angelegt ist.

Albanien: kleines Schwarmbeben

Im Südosten Albaniens manifestierte sich gestern ein kleines Schwarmebeben. die stärkste Erschütterung brachte es auf eine Magnitude von 3,2. Das Hypozentrum lag in 2 km Tiefe. Eine Gefahr für die Anwohner des Ortes Korçë bestand nicht.

Yellowstone-Caldera: Erdbeben Mw 2,7

Im Yellowstone Nationalpark gab es ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,7. Das Hypozentrum lag in 8 km Tiefe unter dem Yellowstone-Lake. Im Mordwesten des Parks ereignete sich zudem ein kleines Schwarmbeben geringer Magnitude. Die Beben spiegeln die normale seismische Aktivität des Supervulkans wieder und sind nicht als Anzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs zu interpretieren.

Griechenland: Erdbeben Mw 4,5

Nahe der griechischen Stadt Thessaloníki ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,5. Das Hypozentrum lag in 2 Kilometer Tiefe und 9 Kilometer nördlich des Dorfes Taxiárkhis. Es folgten mehrere Nachbeben. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. Allerdings können Erdbeben dieser Größenordnung leichte Schäden an betagter Bausubstanz verursachen, vor allem, wenn da Hypozentrum so flach liegt, wie es hier der Fall ist. Stärkere Erdbeben sind nicht ausgeschlossen. Weitere Infos zur Tektonik Griechenlands findet ihr auf der Hauptseite.

Hawaii: erhöhte Seismik

In den letzten Tagen kam es auf Hawaii zu Schwarmbeben an 3 unterschiedlichen Orten vulkanischen Ursprungs: Am Mauna Loa, Kilauea und Lōʻihi seamount.

Beim Lōʻihi handelt es quasi um den submarinen Nachfolger des Kilaueas. An diesem submarinen Vulkan manifestierten sich mehrere Erdbeben auf der Südostflanke. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag in 12 Kilometern Tiefe. Es folgten bisher 6 Erdbeben mit Magnituden im 2er Bereich.

Am Kilauea ist die Seismik im Bereich der Gipfelcaldera erhöht. Die Beben haben geringe Magnituden und liegen in ca. 1 km Tiefe. Sie stehen daher im Zusammenhang mit der Subsidenz des Halema’uma’u-Kraters. Diese scheint noch nicht ganz abgeschlossen zu sein. Tiefere Erdbeben, die auf Magmenaufstieg hindeuten, sind selten. Am Puʻu ʻŌʻō -Krater wird eine sehr geringe Inflation registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist ebenfalls niedrig. Es sieht so aus, als würde es eine Weile dauern, bis wir am Kilauea wieder glühende Lava zu sehen bekommen.

Am Mauna Loa ist die Seismik wieder erhöht. Während des Sommers hatte die Erdbebentätigkeit deutlich nachgelassen und das HVO hat den Alarmstatus auf „grün“ zurückgestuft. Die aktuelle Bebentätigkeit scheint mit dem Aufstieg von Magma im Zusammenhang zu stehen. Besonders unter dem Nordwestrift ereigneten sich zahlreiche Erdbeben mit Magnituden um 2. Südlich der Gipfelcaldera manifestierten sich Mirkobeben. Diese seismische Aktivität bedeutet nun nicht, dass der Mauna Loa kurzfristig eruptieren wird. Allerdings scheint der Vulkan langsam aufzuheizen, was eine langfristige Perspektive auf einen Ausbruch gibt. Die letzte Eruption des Mauna Loa ereignete sich 1984. Bereits Jahre vor der Eruption wurde Inflation registriert. Diese ging mit einer regen Seismik einher. Einige Wochen vor der Eruption gab es ein Beben der Magnitude 6,6. Einige der aktuellen Erdbeben entlang der Küste und am Kilauea, werden immer noch als Nachwirkungen dieses starken Erdbebens angesehen.

Papua Neuguinea: Starke Erdbeben

Gestern Abend ereignete sich in Papua Neuguinea eine Serie starker Erdbeben. Es wurden 5 starke Erdbeben registriert. Diese hatten Magnituden zwischen 7,0 und 5,9. Das Hypozentrum des Hauptbebens wurde von 100 auf 30 km Tiefe korrigiert. Betroffen war die Region New Britain. Der nächst gelegenen größere Ort ist Kimbe, 117 km vom Epizentrum entfernt. Dort leben 18.000 Menschen. Es wurde eine Tsunami-Warnung ausgegeben, die relativ schnell wieder aufgehoben wurde. Meldungen über Opfer, oder Schäden liegen noch nicht vor. Die Gegend ist relativ dünn besiedelt und es dauert eine Weile bis sich Nachrichten verbreiten. Unweit des Bebenzentrums liegt der Vulkan Ulawun.

Bali-See-Beben: Todesopfer auf Java

Das Erdbeben der Magnitude 6,0, welches sich gestern in der Bali-See ereignete, kostete mindestens 3 Personen das Leben. Die Menschen starben, als im Bezirk Sumenep im Osten Javas Häuser einstürzten. Das Beben ereignete sich an einer lokalen Störungszone, die in der Verlängerung (oder am Ende) des Flores back arc thrust fault liegt. Die tektonischen Karten sind sich nicht einig, ob die Störungszone vorher ausläuft, oder etwas südlich des Epizentrums endet. Am Flores thrust ereigneten sich die katastrophalen Erdbeben von Lombok. Sollte das Erdbeben in der Bali-See mit dieser Störungszone assoziiert sein, haben wir nun eine seismische Lücke zwischen Lombok und der Bali-See. Dies bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit eines vergleichbaren Erdbebens direkt vor Bali relativ hoch ist. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit auch nicht höher, als Vorgestern. Der Unterschied besteht darin, dass wir uns dessen bewusst werden. Die Spannungen bauen sich über lange Zeiträume auf und es gibt in Indonesien immer ein hohes Erdbebenrisiko!

Lage des Flores thrust. Aktuelles Erdbeben lag am Westende der Störungszone. © https://sp.lyellcollection.org, Ron Harris & Jonathan Major

Kurilen: Erdbeben Mw 6,4

Östlich der Kurilen-Insel Pamushir bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,4. Es folgten zahlreiche Erdbeben mit Magnituden im 5er Bereich. Zudem gab es vor einigen Tagen Vorbeben. Das Hypozentrum des Hauptbebens lag in 10 km Tiefe. Bei den Kurilen handelt es sich um einen vulkanischen Inselbogen. Auf Pamushir ist der Ebeko aktiv. Er zeigte keine besondere Reaktion auf die Erschütterungen. 5 Stunden nach dem Hauptbeben eruptierte der Vulkan Sarychev Peak, der weiter südlich des Epizentrums liegt.