Vulkane weltweit

3 Meldungen aus dem spanisch-sprachigen Raum sorgen für Schlagzeilen:

El Hierro: der Tremor ist weiterhin leicht rückläufig, dafür hat die Bebentätigkeit unter der Bucht von El Golfo zugenommen. Gestern erschütterten 63 Beben die Insel. 4 hatten eine Magnitude größer als 3.

Puyehue-Cordón Caulle: der seit Juni aktive Vulkan in Chile stößt weiterhin eine Asche- und Dampfwolke aus, die bis zu 7,5 km hoch gefördert wird. Zudem fließen Lavaströme.

Cerro Hudson: eine größere Eruption des südchilenischen Vulkans wird immer wahrscheinlicher. Gestern wurden aus 3 Öffnungen Dampfwolken ausgespien, die eine Höhe von 1-5 km ( Angaben variiren je nach Quelle) erreicht haben sollen. Zudem steigt der Pegel des Flusses Aysen, was auf Schmelzwasserbildung des gletscherbedeckten Vulkans zurück zu führen ist.

Im Jahr 2008 brach in Patagonien der Vulkan Chaiten aus. Ascheablagerungen und Lahare verstopften den gleichnamigen Fluss, was zu einer Überflutung der Stadt Chaiten führte.

El Hierro: Aktivität etwas rückläufig

Update: Eine neue Vergleichsgrafik (Bild rechts) zeigt eine Frontalansicht des neuen submarinen Vulkans. Deutlich ist ein Kegel mit Lavastrom zu erkennen. Mich erstaunt ein wenig, dass der Kegel genauso aussieht, wie ein Schlackenkegel aus pyroklastischem Material an Land.

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Während der Öffentlichkeit ein Modell des Ozeanbodens vor El Hierro präsentiert wird auf dem der neue submarine Vulkan zu sehen sein soll, ist auf der Seite earthquake-report.com die Mail eines Lesers zu sehen, der direkt von El Hierro berichtet. Bei dem Leser handelt es sich um einen nicht graduierten Vulkanologen, der schon mit Tazieff unterwegs war. Demnach soll sich der aktive Förderschlot bereits 70 Meter unter der Wasseroberfläche befinden. Der Jacuzzi sei weiterhin aktiv und von Land aus zu beobachten. Zeitweise würden bereits geysirartige Wasserfontänen zu sehen sein. Die Wassertemperatur beträgt nach seinen Aussagen 60 Grad.

Wie gesagt, dabei handelt es sich um inoffizielle, nicht bestätigte Aussagen. Wasserfontänen sollten eigentlich von den Pressefotografen aufgenommen werden. Auf der Grafik sieht man auf jedenfall einige ältere Strukturen, die auf frühere submarine Eruptionen hindeuten.

Zu den Fakten: die Messdaten zeigen heute einen leichten Rückgang des Tremors und auch die Bebenhäufigkeit in Tiefen zwischen 25 – 15 km hat etwas nachgelassen. Entwarnung kann allerdings noch nicht gegeben werden, möglicherweise wird es in den nächsten Wochen einen neuen Eruptionszyklus geben.

El Hierro: Forschungsschiff vor Ort

Endlich ist die „Ramon Margalef“ vor El Hierro angekommen. Das Forschungsschiff hat Tauchroboter mit Kameras an Bord und es besteht die Hoffnung, dass es bald Videoaufnahmen des submarinen Vulkanausbruches gibt. Allerdings ist das Wasser derart eingetrübt, das es schwierig sein dürfte, die Roboter nahe genug an die Förderschlote zu steuern und entsprechende Aufnahmen zu machen. Bereits veröffentlicht wurden Grafiken des Bodenreliefs, auf denen der neue Unterwasservulkan zu erahnen ist. Sein Krater soll sich demnach in einer Tiefe von 230 m befinden.

Derweilen finden weiterhin zahlreiche Beben in der Bucht von „El Golfo“ statt. Die Hypozentren dieser Beben liegen in Tiefen um 20 km. Vermutlich steigt Magma aus dem Erdmantel auf. Der Tremor ist stabil und die submarine Eruption geht weiter. Die Meldung über erneute Gasblasen-Aktivität am Jacuzzi scheint sich nicht bestätigt zu haben.

El Hierro: Erneute Schwarmbeben

Von dem submarinen Vulkanausbruch bei der Kanareninsel El Hierro gibt es 2 Neuigkeiten zu berichten:

An der Meeresoberfläche kommt es wieder zum Aufstieg von Gasblasen, die das Meer aufwühlen. Einige Quellen nennen diese Phänomen „Jakuzzi“.

Es hat wieder vermehrte Bebentätigkeit unter der Bucht von „El Golfo“ im Norden El Hierros gegeben. Mittags betrug ihre Anzahl bereits 39.

Zudem weist der Tremor einige Spitzen auf. In einigen Medien wurde von einer Beruhigung der Situation gesprochen, doch diese währte nur kurz. Es bleibt weiterhin spannend!

El Hierro: submariner Vulkanausbruch geht weiter

Während meiner Abwesenheit hat sich die Situation auf der Kanareninsel „El Hierro“ nur leicht verändert. Weiterhin fließt Lava aus mindestens einem submarinen Förderschlot und das Wasser ist verfärbt, allerdings steigen keine Gasblasen mehr auf. Die Geburt einer neuen Insel lässt auf sich warten.

Der Tremor hat sich etwas reduziert, ist bis auf leichte Schwankungen relativ stabil. Die Hangneigung variiert auf geringem Niveau und tiefsitzende Erdbeben deuten darauf hin, dass weiterhin Magma in die Magmakammer strömt. Nachschub und Ausfluss halten sich ungefähr die Waage. Nach wie vor besteht die Möglichkeit, dass sich an Land, oder kurz davor weitere Förderschlote öffnen.

El Hierro: Lava an Wasseroberfläche

Der Vulkanausbruch auf der Kanareninsel El Hierro geht weiter. Erstmalig wurden vom Hubschrauber aus Gasblasen im Meer aufsteigen gesehen. Einige Quellen berichten von feinem Ascheniederschlag auf der Insel und schwimmenden Lavabrocken. Inzwischen wird ein Lava-Austritt in einer Wassertiefe von ca. 150 m bestätigt. Der Förderschlot soll einen Durchmesser von ca. 1 m haben. Die Vulkanologen sprechen davon, dass dies die erste Stufe eines „surtseyanischen“ Vulkanausbruchs sei. Dieser Begriff stammt von der Vulkaninsel Surtsey die 1963 vor Island aufgetaucht ist. Im 2. Stadium würde eine Wasser und Dampffontäne entstehen, im 3. Stadium würde sich Lava beimischen und im 4. Stadium erreicht der junge Unterwasservulkan die Oberfläche.

El Hierro: Vulkanausbruch geht weiter

Der Tremor hat sich auf moderatem Niveau stabilisiert und weiterhin tritt Lava an 2 Stellen am Meeresboden vor der Küste aus. Die leichte Deflation der letzten Tage ist wieder in Inflation umgeschlagen. Das Bedeutet, dass wieder mehr Magma in die Magmakammer strömt, als die Eruption fördert. Der Ausbruch kann lange anhalten. Die Vulkanologen vor Ort schließen nicht aus, dass sich die Förderspalte weiter Richtung Land öffnet.

Der nächstgelegenen Ort La Restinga ist weiterhin Sperrgebiet. Mir liegen Berichte vor, nach denen die Sperrung restriktiv eingehalten wird. Schaulustige Touristen haben praktisch keine Chance dem Eruptionsgeschehen nahe zu kommen.

El Hierro: zwei weitere Eruptionen

Gestern Nachmittag fiel der Tremor stark ab. Zu diesem Zeitpunkt öffneten sich zwei neue Eruptionszentren am Meeresboden, was am Abend bestätigt wurde. Diese befinden sich deutlich näher an der Küste, genauer in einer Entfernung von 3,7 km und 2,7 km vom alten Hafen Bahia Naos und in Wassertiefen von 750 m und 500 m. An der Oberfläche verfärbte sich das Wasser grünlich und es roch nach Schwefel. Der Vulkanausbruch verursachte ein Fischsterben.

Inzwischen ist der Tremor wieder leicht angestiegen und bewegt sich auf mittlerem Niveau. Sollte er stark ansteigen besteht die Möglichkeit weiterer Rissöffnungen.

Die Behörden befürchteten einen Ausbruch in weniger als 200 m Wassertiefe. Diese gilt als Grenztiefe für oberflächliche Auswirkungen magmatophreatischer Eruptionen.

El Hierro: neuer Lava-Austritt?

Die seismischen Daten auf El Hierro sind nahezu unverändert: der Tremor ist hoch, es wird leichte Deflation gemessen. Das sind Anzeichen dafür, dass der submarine Vulkanausbruch weiterhin im Gange ist.
Die Evakuierung von La Restinga wurde bereits gestern Abend abgeschlossen. Die knapp 600 Einwohner des Ortes kamen zum größten Teil bei Angehörigen im Nordteil der Insel unter.
Inzwischen schließen die Behörden nicht aus, dass auch an Land Lava austreten könnte. Zudem gebe es Anzeichen, dass sich Unterwasser bereits ein weiterer Förderschlot geöffnet hat. Die Lage des ersten Schlotes vom Montag wurde korrigiert; er soll sich nun in ca. 5 km Entfernung zur Küste in 900 m Wassertiefe befinden.
Eine 4 Meilen Sperrzone für Schiffe wurde im Bereich des Förderschlotes etabliert.