Vulkan-News 06.04.23: Nevado del Ruiz

Evakuierungen am Nevado del Ruiz in Kolumbien

In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz weiterhin aktiv und eruptiert Vulkanasche, die gestern vom VAAC in einer Höhe von 7100 m registriert wurde. Die Vulkanologen des zuständigen Observatoriums SGC bestätigten Aschewolken, die bis zu 1700 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Zugleich berichten sie von einem Anhalten der erhöhten Seismizität unter dem Vulkan, bei der täglich mehrere Tausend leichte Erschütterungen festgestellt werden. Diese seismische Aktivität findet im südwestlichen Sektor des Vulkangebäudes statt, in einer Entfernung von 2 bis 5 km vom Krater und in einer Tiefe von 3 bis 4 km. Zwar war die Anzahl der Beben zwischendurch leicht rückläufig, doch nachdem am Dienstag 5200 seismische Ereignisse registriert wurden, waren es gestern wieder 7100 Erschütterungen. Darunter befand sich ein Beben Ml 3,9, das stärkste Einzelevent der Serie. Doch dem nicht genug: es war das stärkste Erdbeben, das direkt unter dem Vulkan beobachtet wurde, seitdem die Observierung des Vulkans im Jahr 1985 begann. Das war direkt nach dem verhängnisvollen Abgang des Lahars, der zur Katastrophe von Armero führte, bei der mehr als 25000 Menschen starben. Aus Respekt vor diesem Ereignis ordnete der Präsident Kolumbiens, Gustavo Petro, heute die Evakuierung von 2500 Familien im Gefahrenbereich des Vulkans Nevado del Ruiz an. Bereits in der letzten Woche wurde die Alarmstufe „orange“ ausgerufen, die bereits entsprechende Schritte rechtfertigt.

Nevado del Ruiz ist mit einer Höhe von 5321 m der zweithöchste aktive Vulkan der Nordhalbkugel. Allerdings wird er vom mexikanischen Vulkan Popocatepetl übertroffen, der es auf eine Höhe von 5462 m Höhe bringt und somit der höchste eruptierende Vulkan der Nordhalbkugel ist. Tatsächlich steigerte auch der Popocatpetl seine Aktivität in den letzten Tagen.


Popocatepetl eruptiert Vulkanasche bis auf 7600 m Höhe.

Die Vulkanasche, die mehrmals am Tag am Popocatpetl eruptiert wird, stieg bis auf einer Höhe von 7600 m auf. Dabei wurde auch glühende Tephra eruptiert, die die oberen Bereiche der Vulkanflanken eindeckte. Dabei entstand eine hohe Thermalstrahlung. Gestern meldete CENAPRED 4 explosive Eruptionen, 177 Asche-Dampf-Exhalationen und 344 Minuten Tremor. Vor einigen Tagen gab es auch vulkanotektonische Erdbeben.


Bezymianny, Ebeko und Shiveluch mit Aschewolken

Auf Kamtschatka sind die beiden Vulkane Bezymianny und Shiveluch aktiv und lassen Vulkanasche bis zu 4300 m hoch aufsteigen. In den Kratern beider Vulkane wachsen Lavadome. Weiter südlich, auf der Kurileninsel Paramushir liegt der Ebeko, der ebenfalls in den Meldungen des VAAC-Tokio vertreten ist, da er Aschewolken fördert, die bis auf 4600 m Höhe aufsteigen.

Vulkan-News 03.04.23: Popocatepetl

Größere Eruption am Popocatepetl

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Letzte Nacht ereignete sich eine Eruption am mexikanischen Vulkan Popocatepetl, die offenbar stärker war als die alltäglichen Ascheausbrüche, denn wie das VAAC Washington berichtet, stieg Vulkanasche diesmal bis auf einer Höhe von 8500 m auf. Sie breitete sich über ein relativ großes Areal im Nordosten des Feuerbergs aus und sorgte für Ascheniederschlag. Ausläufer der Aschewolke erreichten die Küste des Golfs von Mexiko.

Auf der Aufzeichnung des Livestreams der Webcam am Vulkan kann man den Ausbruch noch sehen. Eine größere Menge glühender Tephra deckte den oberen Bereich der Vulkanflanke ein. MIROVA registrierte zu diesem Zeitpunkt eine hohe Hitzestrahlung von 233 MW.

Bereits gestern war der Tremor deutlich erhöht und kündigte die Eruption an. Wie CENAPRED mitteilte, wurden 593 Minuten Tremor registriert. Außerdem gab es 161 Asche-Dampf-Exhalationen. Bei einer dieser Gelegenheiten kam es zu kontinuierlichem Ascheausstoß, der 29 Minuten anhielt.

In den letzten Tagen kam es auch nachts zu Explosionen, bei denen glühende Tephra ausgestoßen wurde, die auf den Außenhängen des Popocatepets landeten. Aus diesem Grund sind Aufstiege zum Krater verboten. Dabei geht die Gefahr nicht nur von direkten Treffern von größeren Vulkanbomben aus, sondern auch von Schuttlawinen, die durch die Einschläge ausgelöst werden und sogar die unteren Bereiche der Vulkanflanken gefährlich machen


Ebeko mit zahlreichen Explosionen

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Ähnlich wie am Popocatepetl steigerte sich auch die explosive Aktivität am russischen Vulkan Ebeko, der auf der Kurileninsel Paramushir liegt. Seit gestern machte das VAAC Tokio sieben Vona-Meldungen zu den Aschewolken heraus. Sie erreichten eine Höhe von bis zu 4000 m. Die Aschewolken drifteten in Richtung Süden.


Bezymianny bleibt aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Aktivität: Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Bezymianny weiter aktiv. Von ihm gehen Aschewolken aus, die bis zu 4300 Meter hoch aufsteigen und sich in südöstlicher Richtung ausbreiten. Die Aschewolken sind oft mit Abgängen pyroklastischer Ströme assoziiert.

Zusammenfassung:

  • Der mexikanische Vulkan Popocatepetl eruptiert Vulkanasche bis auf 8500 Höhe.
  • Die Asche am Ebeko schafft es bis auf 4000 m Höhe.
  • Der Bezymianny stößt Asche 4300 m hoch aus.

Vulkane in Russland – News am 29.03.23

In meinem News-Artikel geht es heute um die Vulkane in Russland, denn Bezymianny, Ebeko und Shiveluch zeigen sich heute von ihrer munteren Seite. Besonders interessant ist die Aktivität am Bezymianny, der heute Morgen zum ersten Mal in diesem Jahr eruptierte.

Bezymianny eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

Der Vulkan in Zentralkamtschatka erzeugte heute Morgen seine erste Eruption in diesem Jahr und schickte Vulkanasche bis auf fast 4000 m Höhe. Es folgten zwei weitere Eruptionen, bei denen die Asche sogar bis auf einer Höhe von 7000 m aufstieg und vom Wind in nordwestlicher Richtung geweht wurde. Die Eruptionen kamen nicht völlig überraschend, denn in den letzten Tagen detektierte MIROVA sporadisch eine schwache Wärmestrahlung, die andeutete, dass der Lavadom im Krater des Vulkans wächst. Typisch für den Bezymianny wäre eine schnelle Aktivitätssteigerung mit Abgängen von pyroklastischen Strömen und hoch aufsteigenden Aschewolken. Sie erreichen oft Höhen von mehr als 15 km.

Ähnlich sehen es die Vulkanologen von KVERT. In ihrem Update schreiben sie: „Die Aktivität des Vulkans nimmt allmählich zu. Wahrscheinlich wird ein neuer Lavablock auf den Lavadom des Vulkans gepresst, was mit dem Abbruch von Lawinen einhergeht. Nach Angaben des VAAC und des KVERT in Tokio bildete sich am 29. März um 0625 UTC eine Aschewolke mit einer Höhe von bis zu 6 km über dem Meeresspiegel. Ein explosiver Vulkanausbruch ist möglich, bei dem in den nächsten Tagen Asche bis zu 15 km über dem Meeresspiegel abgetragen wird, sich pyroklastische Ströme bilden und sich die Aschewolke Hunderte von Kilometern vom Vulkan entfernt ausbreitet. Der KVERT überwacht den Vulkan weiterhin.

Die extrusive Eruption des Vulkans hält an. In den nächsten Tagen könnte es zu Ascheexplosionen in einer Höhe von bis zu 10-15 km über dem Meeresspiegel kommen. Die anhaltende Aktivität könnte internationale und niedrig fliegende Flugzeuge beeinträchtigen.“

Der Alarmstatus steht auf „orange“. Auf den LiveCams ist momentan nichts zu sehen, aber ein gelegentlicher Blick kann nicht schaden.

Der Bezymianny ist ein Dom-bildender Vulkan der zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas. Sein Krater gleicht einem Hufeisen und ist nach Südosten hin offen. Dementsprechend werden pyroklastische Ströme in dieser Richtung kanalisiert und stellen höchstens eine Gefahr für Leute dar, die sich dem Vulkan zu sehr annähern.


Shiveluch mit Aktivitätssteigerung

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Der Shiveluch ist ebenfalls ein Vulkan Kamtschatkas. Er liegt nördlich des Vulkans Bezymianny und befindet sich fast in Sichtweite. Ähnlich wie am Bezymianny scheint auch am Shiveluch neues Magma im Dom angekommen zu sein. Intensive Rotglut zeugt davon. Der Vulkan emittiert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 123 MW. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 5500 m Höhe. Außerdem gehen Schuttlawinen ab. Alles deutet auf eine Aktivitätssteigerung des Dauerbrenners hin.


Ebeko mit Aschewolke

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

En weiterer aktiver Vulkan Russlands ist der Ebeko. Er liegt auf der Kurileninsel Paramushir, die sich südlich von Kamtschatka befindet. Hier meldete das VAAC Tokio Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m. Die Driftrichtung der Asche ist Osten. Die Eruption wurde auf Video dokumentiert.

Zusammenfassung:

  • Bezymianny fördert Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe und es ist mit weiteren Eruptionen zu rechnen.
  • Shiveluch steigerte seine Aktivität und neues Magma erreichte den Lavadom.
  • Ebeko stieß Asche bis auf 2400 m Höhe aus.

Vulkan-News 21.03.23: Nevado del Ruiz

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Aschewolken

Nevado del Ruiz mt größerer Aschewolke

Gestern eruptierte der kolumbianische Vulkan Nevado del Ruiz eine Aschewolke, die laut VAAC bis auf einer Höhe von 8200 m aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Anwohner teilten Fotos der Eruptionswolke und äußerten sich besorgt über einen Aktivitätsanstieg des Andenvulkans, denn in den letzten Tagen wurden immer wieder Aschewolken eruptiert, die höher als gewöhnlich aufstiegen. Außerdem registriert MIROVA eine moderate Wärmestrahlung mit 17 ME Leistung, was im Spitzenbereich der Wärme-Emissionen des letzten Jahres liegt.

Bereits aus dem letzten Wochenbericht des zuständigen Observatoriums SGC geht hervor, dass der Vulkan vermehrt Anzeichen für ein instabiles Verhalten aufweist, was auf eine Aktivitätssteigerung hindeuten könnte. Besonders die Seismizität verstärkte sich. Im Bericht heißt es, dass die seismische Aktivität, die mit der Bewegung von Fluiden im Fördersystem des Vulkans zusammenhängt, im Vergleich zur Vorwoche zugenommen hat, was sowohl die Anzahl der aufgezeichneten Ereignisse als auch die freigesetzte seismische Energie betrifft. Besonderes Augenmerk lag auf die kontinuierliche Aufzeichnung von vulkanischem Tremor und der Emission von Gasen und Asche. Im Bericht betrachtet wurde der Beobachtungszeitraum vom 7. bis 13. März 2023.

Aus dem Bericht geht auch hervor, dass Anzahl und stärke vulkanotektonischer Erdbeben zugenommen haben, die durch Gesteinsbruch infolge von Magmenaufstieg entstehen. Die Erdbeben ereigneten sich hauptsächlich in den nordöstlichen Sektoren des Vulkans und im Arenas-Krater. Die Tiefe lag zwischen 0,8 und 8,0 km.

Anhand von Bildern, die mit konventionellen und thermografischen Kameras aufgenommen wurden, die im Bereich des Vulkans installiert waren, bestätigte das SGC mehrere Gas- und Ascheemissionen sowie Veränderungen der Temperatur des emittierten Materials. Beide Phänomene standen in Zusammenhang mit einigen der aufgezeichneten seismischen Signale.

Aus diesem Grund bleibt der Vulkan Nevado del Ruiz auf der gelben Alarmstufe und das SGC warnt vor spürbaren Erdbeben, Ascheemissionen und Laharen. Die Lebensqualität der Bevölkerung könnte auch von Gasen beeinträchtigt werden. Am Ende des Berichts wird darauf hingewiesen, dass die Instabilitäten des Vulkans bereits seit 12 Jahren anhalten. Dennoch sollten sich die Menschen im Wirkungskreis des Vulkans nicht zu sehr daran gewöhnen und alarmiert bleiben, denn die Aktivität könnte sich jederzeit steigern.


Weitere Meldungen: 

Ebeko mit Aschewolke

Der Kurilenvulkan Ebeko eruptierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg und sich in östlicher Richtung ausbreitete. Der Vulkan liegt auf der Insel Paramushir, die südlich von Kamtschatka liegt.


Lewotolok eruptiert Aschewolke

Erstmals seit mehreren Monaten gibt der indonesische Vulkan Lewotolok auf Lembata wieder ein Lebenszeichen von sich und eruptiert Vulkanasche, die eine Höhe von 1800 m erreicht und in Richtung Nordwesten driftete.

 

Vulkan-News 18.03.23: Popocatepetl

Popocatepetl ist besonders munter

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Nahe der mexikanischen Hauptstadt ist der Popocatepetl weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Heute morgen generierte eine besonders kraftvolle Eruption eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 8200 m aufstieg und gen Nordosten verfrachtet wurde. Die Asche verteilte sich über ein relativ großes Gebiet und es kam zu Ascheniederschlägen. Gestern berichtete CENAPRED von einer explosiven Eruption, 236 Asche-Dampf-Exhalationen und 69 Minuten Tremor. Es wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben festgestellt. MIROVA registrierte zuletzt vorgestern eine moderate Thermalstrahlung mit 26 MW Leistung. Ob sie von einem neuen Lavadom im Krater emittiert wurde, oder nur aus einem offenen Schlot stammt, ist unbekannt. Der Alarmstatus bleibt auf „gelb“.

CENAPRED bittet dringend darum, sich dem Vulkan und insbesondere dem Krater wegen der Gefahr herabfallender ballistischer Fragmente NICHT zu nähern und sich bei starken Regenfällen wegen der Gefahr von Schlamm- und Murgängen vom Boden der Schluchten fernzuhalten.

Popocatepetl ist ein 5462 m hoher Stratovulkan des zentralmexikanischen Vulkangürtels. Er liegt in Sichtweite der Hauptstadt und könnte im Falle einer großen Eruption das öffentliche Leben dort beeinträchtigen. Besonders der Betrieb des internationalen Flughafens könnte durch Vulkanasche gestört werden. Der Vulkan wird daher von den Vulkanologen entsprechend gut beobachtet. Hier wird praktisch alles an Beobachtungsinstrumenten eingesetzt, was die moderne Vulkanologie zu bieten hat. Dennoch gehörte der Popocatepetl nicht zu den Vulkanen des Dekadenprogramms, das von der UNO in den 1990er-Jahren ausgerufen wurde. Ein Jahrzehnt lang wurden 16 Vulkane, die wegen ihrer Lage nahe an Ballungsgebieten als besonders gefährlich eingestuft wurden, besonders gründlich überwacht. Die Ausstattung der örtlichen Vulkanologen wurde gefördert. Als Vertreter der mexikanischen Vulkane im Dekadenprogramm wurde der Colima ausgewählt. Er ist im Moment vergleichsweise still und nicht in Eruption begriffen.


Ebeko mit Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko aktiv und löste in den letzten 24 Stunden 2 VONA-Warnungen aus. Demnach stieg Vulkanasche bis auf 3300 m Höhe auf und driftete in Richtung Nordosten.


Sangay mit starker Wärmestrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

In Ecuador macht der Sangay von sich Reden, indem er eine starke Wärmestrahlung emittiert. Vorgestern erreichte sie einen Wert von 704 MW. Heute sind es 227 MW. Im oberen Bereich der Scharte auf der Südostflanke ist ein zäher Blocklavastrom unterwegs. Von seiner Front gehen glühende Schuttlawinen ab. Darüber hinaus kommt es zu Ascheeruptionen, die Asche bis auf 6100 m Höhe aufsteigen lassen.

Vulkan Shiveluch am 23.01.23

Shiveluch mit Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Der Vulkan Shiveluch liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und eruptiert aktuell Asche, die bis auf einer Höhe von 4800 m aufsteigt und gen Nordosten driftet. Die Aschewolke breitet sich dabei über ein vergleichbar großes Areal aus. KVERT bestätigt Domwachstum und starke fumarolische Tätigkeit. Auf der Livecam sieht man Rotglut am Dom, was relativ selten vorkommt. Das Wetter scheint wolkenfrei und klar zu sein. Die guten Sichtbedingungen gibt es nicht nur am Boden, denn auch Sentinel-Satelliten hatten dieser Tage einen freien Blick, sodass man das Foto oben rendern konnte. Es zeigt den Lavadom im Infrarotspektrum, was die thermischen Anomalien sichtbar macht. Diese werden auch auf MIROVA angezeigt und emittieren eine Wärmestrahlung mit Spitzenwerten von 176 MW. Die Gefahr, dass größere pyroklastische Ströme entstehen, ist groß. Dennoch stellen sie in der Regel nur eine Gefahr für allzu neugierige Vulkanspotter dar, die sich auf das große Ignimbritfeld hinauswagen: die nächste Siedlung ist gut 50 km vom Vulkan entfernt. So große Strecken legen pyroklastische Ströme nur im Extremfall zurück. Dafür müsste wohl der gesamte Dom auf einmal kollabieren oder in einer gewaltigen Explosion ausgeblasen werden. Selbst dann ist nicht klar, ob Ortschaften gefährdet wären.

In Sichtweite des Shiveluch liegen die Vulkane Zentralkamtschatkas, zu denen Klyuchevskoy und Bezymianny zählen. Während der Klyuchevskoy aktuell ruhig ist, geht vom Bezymianny gelegentlich eine schwache Thermalstrahlung aus, die von seinem Dom stammt, der im Vergleich zum Schiveluchdom aber nur verhalten wächst. Trotzdem attestieren die Vulkanologen von KVERT Abgänge glühender Schuttlawinen. Erreicht der Dom eine kritische Größe, eskaliert die Situation am Bezymianny schnell und es kommt zu Kollaps-Ereignissen und der Generierung pyroklastischer Ströme. Dabei entstehen hoch aufsteigende Aschewolken. Eine explosive Komponente der Eruptionen kann nicht ausgeschlossen werden. So könnten Explosionen den Dom zum Kollabieren bringen. Natürlich kann es auch am Shiveluch zu solchen Trigger-Explosionen kommen.

Ebeko mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Da wir uns schon in sibirischen Gefilden aufhalten, hier noch eine Meldung zum Kurilenvulkan Ebeko, der seit gestern sehr aktiv ist und mehrere VONA-Warnungen auslöste. Aschewolken stiegen dabei bis zu 4000 m hoch auf und drifteten in Richtung Osten.

Vulkan-News 22.01.23: Ätna

Lavastrom am Ätna ist länger geworden

Am Ätna strömt weiterhin Lava aus einer Bocce auf 2850 m Höhe. Sie hatte sich nach einer kurzen Eruptionspause am 17. Januar im Nordosten des Südostkraterkegels geöffnet. Die effusiv geförderte Lava bildet einen Lavastrom, der ein paar hundert Meter nördlich des Lavafeldes fließt, das sich in den Wochen zuvor gebildet hatte. Der neue Lavastrom fließt über den Steilhang des Valle del Bove und reicht mittlerweile fast so weit herab wie der Vorherige. Gestern Abend gab die Livecam einen guten Blick auf das Geschehen frei und auch die örtlichen Fotografen konnten einige schöne Bilder knipsen. Heute hüllt sich der Vulkan in dichten Wolken, die neuen Schnee bringen.


Ebeko mit Asche in 2700 m Höhe

Auf der Kurilleninsel Paramushir gab es wieder eine Ascheeruption am Ebeko. Das VAAC detektierte Asche in einer Höhe von 2700 m. Der Wind verdriftete die Eruptionswolke in Richtung Nordosten. Lokale Medien berichteten über die Eruption.


Kilauea mit anhaltender effusiver Eruption

Der Kilauea auf Hawaii ist weiterhin aktiv und eruptiert Lava im Halema’uma’u Krater. Sie bildet zwei Lavaseen, wovon der östliche der größere ist. Im Eruptionsverlauf nahm seine Größe allerdings deutlich ab, wie man es gut auf der vergleichenden Thermalgrafik erkennen kann. Der kleinere Lavasee im Westteil des Kraters veränderte sich hingegen nur wenig. Er flutete das Becken, das sich schon in der vorangegangenen Eruptionsphase gebildet hatte. Tremor und Seismizität liegen über dem Hintergrundniveau. Es treten weiterhin Deflation/Inflation-Ereignisse auf. Momentan befindet sich der Vulkan in einer Deflation. Übergeordnet gibt es einen leichten inflationären Trend, der sich in einer schwachen Bodenhebung der Caldera widerspiegelt.


Popocatepetl eruptiert Asche bis auf 7000 m Höhe

Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl kam es zu weiteren Ascheeruptionen. Das VAAC ortete Vulkanasche in 7000 m Höhe mit einer ostwärts gerichteten Drift. CENAPRED registrierte gestern 100 Asche-Dampf Exhalationen und 337 Minuten Tremor. Der Tremor deutet starke Fluidbewegungen an und man kann mit einer kurzfristigen Aktivitätssteigerung rechnen.

Vulkan-News 30.12.22: Ebeko

Ebeko mit Ascheeruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Der russische Vulkan Ebeko eruptierte gestern 2 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 3 km aufgestiegen sein sollen. Das geht aus lokalen Medienberichten hervor, die sich auf eine Meldung des russischen Ministeriums für Notstandssituationen in der Region Sachalin stützen. Die Eruptionen stellten keine Gefahr für die Anwohner der Region Severo-Kurilsk dar. Sie beschwerten sich weder über Ascheniederschlag, noch über den Geruch von Schwefelwasserstoff. Laut KVERT stellen die anhaltenden Eruptionen aber eine Gefahr für tieffliegende Flugzeuge dar, die den Lokalflughafen von Severo-Kurilsk ansteuern. Jederzeit könne es zu Ascheeruptionen kommen, die Asche bis auf 6 km Höhe fördern. Daher steht der Alarmstatus auf „orange“.

Der 1156 Meter hohe Vulkan Ebeko befindet sich auf der russischen Insel Paramushir, im nördlichen Teil des Vernadsky-Rückens. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Kurilen.


Popocatepetl mit weiteren Eruptionen

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Ascheeruptionen

In Mexiko bleibt der Popocatepetl aktiv und eruptiert Vulkanasche, die bis auf 6100 m Höhe aufsteigt. Die Driftrichtung der Aschewolken ist Nordwesten. MIROVA detektierte gestern eine moderate Thermalstrahlung mit 18 MW Leistung. Auf einem Sentinel-Foto war eine thermische Anomalie im Krater sichtbar. Möglicherweise beginnt ein Lavadom zu wachsen. CENAPRED berichtete gestern von 5 Eruptionen, 116 Exhalationen und 160 Minuten Tremor.


Shiveluch eruptiert Asche bis zu 5200 m hoch

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Der Shiveluch auf Kamtschatka bleibt weiterhin sehr aktiv. Das VAAC meldete heute Vulkanasche in einer Höhe von 5200 m. Sie driftete in Richtung Norden. Seit gestern wurden 5 VONA-Warnungen zum Shiveluch veröffentlicht. MIROVA detektierte eine moderate Wärmestrahlung mit 54 MW Leistung. Der Dom wächst und es könnten pyroklastische Ströme entstehen.

Vulkan-News 16.12.22: Ebeko

Ebeko speit Asche bis zu 2400 m hoch

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko wieder ausgebrochen und schickte seine Asche bis auf einer Höhe von 2400 m. Laut VAAC Tokio driftete sie in nordöstlicher Richtung. KVERT berichtet von anhaltender moderater Aktivität und lässt den Alarmstatus auf „orange“. Jederzeit sind Eruptionen möglich, deren Aschewolken bis auf 6 km Höhe aufsteigen und den Flugverkehr gefährden könnten. Besonders gefährdet sind Flugzeuge im Anflug auf Severo-Kurilsk. Das Foto wurde Anfang des Monats gemacht.


Shiveluch eruptiert Asche bis auf 5500 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Auf Kamtschatka ist es der Shiveluch, der aktuell für Schlagzeilen sorgt. Seine Aschewolken erreichen Höhen von bis zu 5500 m. Vom Wind werden sie in Richtung Norden verfrachtet. MIROVA detektiert eine moderate Thermalstrahlung von 12 MW Leistung. Schaut man sich Sentinel-Bilder an, erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie, von der bestimmt eine höhere Wärmestrahlung ausgeht, als die Messwerte zeigen. Wie diese ausfallen, ist auch immer von der Bewölkung abhängig. Der Lavadom wächst und es ist mit Abgängen pyroklastischer Ströme zu rechnen.