Vulkane Indonesiens

Die Vulkane des indonesischen Archipels bleiben auch dieses Jahr besonders aktiv. 15 Vulkane stehen auf Alarmstufe „gelb“, 4 auf „orange“ und einer auf „rot“. Bereits bei Alarmstufe „gelb“ ist besondere Vorsicht geboten und der Vulkan kann ohne weitere Warnungen ausbrechen. In Indonesien stehen häufig Vulkane auf „gelb“ die bereits kleinere Eruptionen erzeugen. Eine Näherung an die Krater ist bereits verboten. Steht ein Vulkan auf „rot“, dann ist eine größere Eruption im Gange und es besteht eine ernste Gefahr für Anwohner und dem Flugverkehr. Von 4 Vulkanen liegen heute Meldungen des VAAC Darwin vor:

Bromo: der Vulkan in der Tengger-Caldera eruptiert bereits seit einigen Wochen. Vorgestern stand der Wind so ungünstig, dass die Vulkanasche Richtung Malang zog und der Flughafen kurzzeitig gesperrt wurde. Heute registriert das VAAC Vulkanasche in 4 km Höhe. Bauern beklagen Ernteverluste, da ihre Feldfrüchte mit Vulkanasche bedeckt sind.

Dukono: auf Halmahera ist der Dukono weiterhin aktiv. Sein Alarmstatus steht auf „gelb“. Trotzdem warnt das VAAC vor Vulkanasche in 3300 m Höhe. Der Vulkan ist seit mehreren Jahren tätig und stößt überwiegend Vulkanasche aus.

Sinabung: der Vulkan auf der Insel Sumatra steht auf Alarmstufe „rot“. Vom Sinabung ging heute eine explosive Eruption aus, die Vulkanasche bis in einer Höhe von 4600 m steigen ließ. Es wird leichtes Domwachstum registriert, doch der Charakter der anhaltenden Eruption wechselte mehr zum explosiven Typus.

Soputan: ist nach der großen Eruption gestern weiterhin aktiv und entsendet Aschewolken die bis in 4 km Höhe aufsteigen. Auf Fotos ist zu sehen, dass der Vulkan auf Sulawesi ein nächtliches Feuerwerk lieferte und glühende Tephra eruptierte. Trotzdem steht die Alarmstufe nur auf „orange“.

Das sind noch nicht alle Vulkane, die derzeit in Indonesien eruptieren. Spontan fallen mir da noch die daueraktiven Vulkane Batu Tara, Ibu, Karangetang und Semeru ein. Somit stellt Indonesien weiterhin ein gutes Ziel für  „volcano chaser“ dar: die Chancen einen aktiven Vulkan beobachten zu können sind relativ hoch.

Ungewöhnlich still ist es in der letzten Zeit um Anak Krakatau geworden. Mich würde es trotzdem nicht wundern, wenn er bald in die Schlagzeilen zurückkehren würde.

Video: Dukono auf Halmahera

Das Video zeigt die Eruptionen des Vulkans Dukono auf der indonesischen Insel Halmahera. Es entstand im Juni 2014. Videotechnisch gesehen ein interessantes Projekt, da ich die Vulkanaufnahmen erstmals in 4k-Auflösung (ultra-Hd) gefilmt habe. Die Aufnahmen vom Aufstieg wurden hingegen mit einer kleinen Actioncam gefilmt. Das Video hier läuft in HD-Auflösung.

Bildergalerie Dukono

Die Bilder entstanden zwischen dem 09.06.14 und dem 16.06.14 am Vulkan Dukono auf der indonesischen Insel Halmahera. Der Vulkan ist seit 2008 praktisch ununterbrochen aktiv, jedoch variiert die Intensität der Aktivität stark. Wir erlebten den Vulkan in einer besonders heißen Phase. Die Ausbrüche ließen Vulkanasche bis zu 2,5 km hoch aufsteigen. Strombolianische Eruptionen schleuderten Lavabomben über den Kraterrand hinaus und stellten eine ernste Gefahr für die Beobachter dar.

Trotz besseren Wissens entschieden wir uns in einer ruhigeren Phase dazu, den Kraterrand zu besteigen, um einen Blick in den Höllenschlund zu riskieren. Das Gelände hier ist anspruchsvoll, da viele Eruptionsrinnen den Kraterkegel durchziehen und den Aufstieg erschweren. Nachdem wir einige kleinere Eruptionen vom Kraterrand beobachtet hatten, passierte das Unvermeidliche: Eine starke Detonation ließ uns zusammenzucken, und Sekunden später sahen wir rotglühende Tephrabrocken auf Augenhöhe und darüber hinaus aufsteigen. Einige Brocken flogen in einer ballistischen Kurve über uns hinweg und schlugen in unserer Nähe ein. Wir duckten uns und versuchten, die heranfliegenden Geschosse im Auge zu behalten, während wir zurückwichen und ins Stolpern gerieten. Nein, das war keine gute Situation, aber wir hatten Glück und niemand wurde verletzt. Wären jedoch nur ein paar Dutzend Lavabomben mehr auf uns zugeflogen, hätte die Sache anders ausgehen können. Um eine Erfahrung reicher, traten wir den strategischen Rückzug an, packten unsere Fotoausrüstung ein und stiegen zum Lager ab.

Wie es bei daueraktiven Vulkanen oft der Fall ist, wird die von ihnen ausgehende Gefahr unterschätzt. Doch auch relativ kleine Eruptionen können aus nächster Nähe betrachtet sehr eindrucksvoll und bedrohlich wirken.

Wie es oft bei daueraktiven Vulkanen üblich ist, wird die Gefahr, die von ihnen ausgeht unterschätzt. Doch auch relativ kleine strombolianische Eruptionen können aus der Nähe betrachtet groß wirken und letztendlich reicht eine faustgroße Lavabombe aus einen Menschen tödliche Verletzungen zuzufügen.

Zurück aus Indonesien

Vulkanische Blitze am Dukono. © Marc SzeglatNach 13 Tagen auf den indonesischen Inseln Sulawesi und Halmahera gibt es einiges zu berichten. Zusammen mit den Geonauten Richard und Thorsten berstieg ich die Vulkane Lokon und Dukono. Letzteren erwischten wir in einer besonders aktiven Phase: Aschewolken stiegen bis zu 2,5 km hoch auf und generierten schwache vulkanische Blitze. Während ruhigeren Perioden fanden strombolianische Eruptionen statt. Die Besteigung des Kraterrandes erwies sich als grenzwertig und wir konnten uns dort nur kurz aufhalten. Unseren Aufenhalt am Dukono verlängerten wir auf 4 Tage, daher mussten wir Ibu leider streichen.

Weniger Glück hatten wir mit dem Wetter. Die Regenzeit dauert ungewöhnlich lange an und besonders den Soputan sah ich nur wolkenverhangen. Thorsten und Richard sind aber noch länger geblieben und versuchen ihr Glück. Die Seismik ist hoch und man rechnet jederzeit mit einem größeren Vulkanausbruch. In den letzten 2 Wochen bildeten sich Frakturen im Dom. Dieser soll nach Aussagen der Bergführer derzeit nicht glühen.

Last, but not least, erlebte ich in meiner letzten Nacht vom 17. auf den 18. Juni ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum lag in 80 km Tiefe und ca. 50 km westlich von Manado auf Sulawesi. Ich schlief in einem Holzhaus beim Vulkan Lokon, als es plötzlich wie wild wackelte und rappelte. Kaputt ging aber nichts.

Dukono: Ascheeruptionen

Der Dukono auf der indonesischen Insel Halmahera eruptierte in den letzten Tagen 2 Mal. Am 24. Mai stieg Vulkanasche ca. 3,4 km auf und heute waren es ca. 3 km. Der Alarmstatus des Vulkans steht seit 2008 auf „gelb“ und ist praktisch permanent tätig. Größere Vulkanausbrüche sind möglich.
Einige der Geonauten starten nächste Woche zu einer Reise dorthin. Weitere vulkanische Ziele sind Ibu, Lokon und Soputan.

Vulkane weltweit: Ätna, El Hierro, Dukono

Ätna: der Feuerberg auf Sizilien glänzt durch anhaltende strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova. Der Tremor fluktuiert, befindet sich aber nach wie vor auf erhöhtem Niveau. Nachts kann man auf der LiveCam Rotglut über dem Gipfel schweben sehen. Eine ähnliche Episode strombolianischer Aktivität gab es vor einem Jahr. Sie wurde durch einen paroxysmalen Ausbruch des Neuen Südostkraters beendet.

El Hierro: Gestern ereigneten sich 9 Beben unter der Kanareninsel. Gegenüber den Vortagen eine leichte Erhöhung, aber nichts im Vergleich zum Maximum der seismischen Krise vor fast 3 Wochen; zu dieser Zeit geb es weit über 100 Erdbeben am Tag.

Dukono: der Vulkan auf der indonesischen Insel Halmahera soll dieser Tage seismisch besonders aktiv sein. Fotos vom Guide „Aris“ zeigen ein gesättigtes Seismogramm vom Vulkanologischem Observatorium.