Am Ibu gab es ein vulkanisches Gewitter infolge einer starken Eruption – Auch Dukono steigerte Aktivität
Am indonesischen Vulkan Ibu, der auf der Insel Halmahera liegt, kam es letzte Nacht zu einer explosiven Eruption, die deutlich stärker war als die alltäglichen Ausbrüche des Vulkans. Laut dem VAAC Darwin erreichte Vulkanasche eine Höhe von 5500 Metern. Das VSI berichtet von einer Aufstiegshöhe von 4000 m über dem Krater, was sich in etwa mit den VAAC-Angaben deckt. Das Besondere an dieser Eruption war der Umstand, dass vulkanische Blitze in der Eruptionswolke entstanden. Sie sind auf einem Bild zu erkennen, das vom PVMGB online gestellt wurde.
Ein Grund, warum die Eruption stärker als gewöhnlich ausfiel, könnte darin gelegen haben, dass es am Vortag keine Eruptionen gegeben hat, dafür aber eine hohe Anzahl an vulkanisch bedingten Erdbeben. Es wurden 381 vulkanotoktonische Erdbeben registriert. Zudem gesellten sich drei Tornillos, die als Anzeichen ungewöhnlicher Aktivität gewertet werden können. Möglicherweise war der Schlot verstopft und es hatte sich ein hoher Gasdruck im Vulkaninneren aufgebaut, der letztendlich dafür sorgte, dass der Pfropf aus erstarrter Lava aus dem Schlot gesprengt wurde.
Es blieb aber nicht bei der einen Explosion, denn das VIS berichtete über 5 Ausbrüche, die sich in der Zeit zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens ereigneten. Es entstand auch mindestens eine Eruption, bei der rotglühende Tephra in einem großen Umkreis verteilt wurde. Es dürfte auch zu Einschlägen von Pyroklastika auf dem Kraterrand und den oberen Vulkanflanken gekommen sein, wo sich oft Vulkanspotter aufhalten. Ob es Verletzte gab, ist noch nicht bekannt.
Seit dem stärkeren Erdbeben von Anfang April ist eine Aktivitätssteigerung der Vulkane im Gebiet der Molukkensee zu beobachten. So brach im Anschluss des Bebens der Raung groß aus und könnte weitere Paroxysmen erzeugen. Ob dem so ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Vom Dukono, der ebenfalls auf Halmahera liegt, gibt es ebenfalls eine Meldung einer Eruption, die stärker als die Üblichen war. Hier stieg eine Aschewolke 1100 m über Kraterhöhe auf.
Dukono eruptiert stärker – Vulkanasche in 3000 m Höhe
Der indonesische Vulkan Dukono zeigt seit gestern eine Zunahme der eruptiven Aktivität in Bezug auf Anzahl der Explosionen und Höhe der Eruptionswolken. Das VAAC warnt aktuell vor Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Die Aschewolke driftet in Richtung Südwesten. Die Vulkanologen vom VSI melden Vulkanasche, die bis zu 1800 m über Kraterhöhe aufsteigt, was sich in etwa mit den Beobachtungen der Satelliten deckt. Gestern wurden 60 seismische Eruptionssignale aufgezeichnet. Sie hatte Amplituden zwischen 4-34 mm und dauerten bis zu 56 Sekunden. Am Vortag wurden nur 19 Ausbrüche festgestellt, also kann man von einer signifikanten Aktivitätssteigerung sprechen.
Schaut man sich das Histogramm zu den seismischen Aktivitäten an, dann erkennt man, dass es am Dukono alle paar Wochen Phasen erhöhter Explosivität gibt. Neben den Explosionssignalen werden nur tektonische Erdbeben registriert. Andere Erdbebenarten fehlen. Es gibt auch keine Signale, die auf starke Entgasungen oder Steinschläge hindeuten. Das Fehlen letzterer Signale zeigt, dass die Aktivität auf den Krater beschränkt ist und nur wenige größere Tephrabrocken eruptiert werden. Für die Bevölkerung der Gegen besteht keine Gefahr. Dennoch steht die Vulkanwarnstufe auf „2“ und es gibt eine 3 km Sperrzone um den Krater. Diese wird von Vulkanspottern meistens ignoriert. Meines Wissens nach gibt es auch keine Kontrollen des Zutrittsverbots. Allerdings sollten sich Gipfelstürmer im Klaren darüber sein, dass ein Aufenthalt im Sperrgebiet und insbesondere am Kraterrand lebensgefährlich ist. Besonders in Phasen erhöhter Aktivität fliegen doch immer mal wieder größere Tephrabrocken bis über den Kraterrand hinaus. Dies schlagen dann im Bereich des Kraterrands hinein. Auch das zerfurchte Gelände auf der Außenflanke des Kraterkegels ist nicht einfach zu begehen.
Der Dukono liegt auf der Insel Halmahera und zählt zu den aktivsten Vulkanen des Archipels. In Indonesien sind auch andere Vulkane aktiv. Einer von ihnen ist der Lewotobi, der weiterhin eruptiert. Am Anak Krakatau bleibt die Seismizität deutlich erhöht.
Erdbebenaktivität am Gamalama angestiegen – Phreatischer Ausbruch droht
Der indonesische Vulkan Gamalama liegt nahe der Stadt Ternate auf Halmahera. Wie das VSI berichtete, steigerte sich die seismische Aktivität des Vulkans signifikant. Gestern wurden 62 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Hinzu kam gut 20 tektonische Erschütterungen. Im Durchschnitt des letzten Jahres wurden täglich etwa 2 bis 3 vulkanotektonische Erschütterungen festgestellt. Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch den Aufstieg von vulkanischen Fluiden (Gas, Tiefenwässer, Magma), die Gesteinsbruch verursachen. Vom Krater ging gestern eine Dampfwolke aus, die bis zu 120 m hoch aufstieg. Vulkanbeobachter gehen davon aus, dass der Dampfausstoß im Zusammenhang mit den Erdbeben stand.
Es wird eine phreatische Eruption erwartet, die Tephra und bereits abgelagertes Material ausstoßen könnte, das sich in einem 1,5-km-Radius vom Kraterzentrum verteilt. Je nach Wind kann es zu leichtem Ascheregen kommen.
Die letzte Eruption am Gamalama ereignete sich am 4. Oktober 2018, als eine kleine Aschewolke eruptiert wurde. Sie stieg ca. 250 m über Kraterhöhe auf.
Der Gamalama überragt die Küste um 1715 m. Größere Eruptionen könnten die nahe gelegene Stadt Ternate gefährden. Dort befindet sich auch ein Flughafen, dessen Flugverkehr beeinflusst werden könnte.
Der Alarmstatus steht auf „Gelb“ und man soll sich dem Krater nicht nähern.
Auf Halmahera liegen noch die aktiven Vulkane Ibu und Dukono, die anders als der Gamalama in dauernden Eruptionen begriffen sind.
Halmahera ist eine der größten Inseln in der indonesischen Provinz Nord-Maluku (Maluku Utara). Sie liegt zwischen der Molukkensee im Westen und dem Pazifischen Ozean im Osten. Die Molukken gelten als Gewürzinseln und es wird auch Kakao angebaut. Dieser wächst auch auf den Hängen der Vulkane.
Im letzten Jahr gab es mehrere Erdbeben in der Molukkensee, die sich auch auf die Vulkane von Halmahera auswirken könnten. Während man früher annahm, dass solche Auswirkungen innerhalb eines Jahres sichtbar werden, zeigte eine neuere Studie, dass Beben über einen deutlich längeren Zeitraum vulkanische Aktivität beeinflussen können.
Der indonesische Vulkan Dukono liegt auf der Insel Halmahera und gilt als daueraktiv. Dennoch gibt es immer wieder Phasen erhöhter Aktivität, bei denen die Explosionen stärker als sonst sind. Manchmal sind die aufsteigenden Aschewolken aufgrund des Wetters auch einfach nur besser sichtbar als sonst. Momentan ist das Wetter gut und heute Morgen stieg eine besonders dunkle Aschewolke auf, die laut VAAC eine Höhe von 3000 m erreichte und vom Wind in Richtung Süden geweht wurde. Das VSI brachte eine Eruptionsmeldung heraus, nach der die Aschewolke 1200 m über Kraterhöhe aufstieg. Gestern wurden 7 Eruptionen registriert. Die Seismizität beschränkte sich auf tektonische Erschütterungen. Alles in allem scheint sich die Aktivität auf normalem Niveau zu befinden, sieht man von der aktuell gemeldeten Eruption ab. Sie könnte allerdings den Anfang einer neuen Phase erhöhter Aktivität markieren. Mitte November durchlebte der Dukono hingegen eine Hochphase, bei der täglich über 100 Explosionen registriert wurden. Aufgrund der Berichterstattung zu Island habe ich diesem Ereignis hier wenig Platz eingeräumt und hatte nur einmal darüber berichtet.
In Indonesien sind neben dem Dukono aber auch noch andere Vulkane dauernd aktiv. Einer davon ist der Semeru, der täglich ca. 80 Eruptionen erzeugt, bei denen Vulkanasche bis auf 4700 m Höhe aufsteigt. Glühende Tephra landet häufig auf der Außenflanke des Vulkans und löst glühende Schuttlawinen aus. Aktuell scheint das Wetter in Indonesien wieder etwas besser zu werden und es gibt gelegentlich visuelle Beobachtungen des Geschehens. Der Aufstieg zum Gipfel bleibt aber gesperrt.
Ein weiterer Vulkan des Archipels, der mittlerweile als daueraktiv eingestuft werden kann, ist der Lewotolok auf Lembata. Hier steigt Vulkanasche bis auf eine Höhe von ca. 400 m über Kraterhöhe auf. Damit handelt es sich um typische strombolianische Eruptionen.
Anak Krakatau ist phasenweise aktiv und eruptierte gestern nicht. Es könnte also sein, dass die jüngste Phase zu Ende ist. Auch am Merapi ist es etwas ruhiger geworden und in den letzten Stunden gingen keine pyroklastischen Ströme mehr ab.
Der Ibu liegt quasi in Sichtweite des einführend genannten Vulkans Dukono und zählt ebenfalls zu den indonesischen Dauerbrennern. In seinem Krater wächst ein Lavadom und es werden oft Aschewolken eruptiert. Heute liegen aber keine Meldungen darüber vor. In den letzten Tagen wurden knapp unter 30 Explosionen am Tag registriert. Interessant ist die hohe Seismizität der letzten Wochen. Sie deutet auf den langsamen Aufstieg eines Magmenkörpers hin.
Dukono fördert Vulkanasche bis auf 2300 m Höhe und steigerte seien Aktivität
Auf der indonesischen Insel Halmahera ist der daueraktive Dukono gerade besonders aktiv und erzeugt zahlreiche Ascheeruptionen. Heute erzeugte der Vulkan um 12:01 Uhr WIT eine Explosion, die Asche bis auf eine Höhe von 1200 m über den Krater aufsteigen ließ, was einer Höhe von gut 2300 m über dem Meeresspiegel entspricht.
Die Vulkanologen des zuständigen vulkanischen Außenpostens beobachteten, dass die Aschesäule sehr dicht war und neben weißem Wasserdampf auch viele Aschepartikel enthielt. Sie driftete in Richtung Osten.
Schaut man sich das Tätigkeitsdiagramm von MAGMA an, dann sieht man, dass der Vulkan seit Anfang November besonders aktiv ist und sich signifikant steigerte. Gestern wurden 75 Explosionen am Tag gezählt. Zuvor waren es fast 150. In den Wochen vor der Aktivitätssteigerung wurden täglich weniger als 25 Explosionen festgestellt.
Die Warnstufe des Vulkans Dukono steht auf „Gelb“. Die Vulkanologen geben folgende Empfehlungen heraus:
Den Menschen rund um den Berg Dukono und Besuchern/Touristen wird empfohlen, in einem Umkreis von 2 km keine Aktivitäten durchzuführen, nicht zu klettern oder sich dem Krater Malupang Warirang zu nähern.
In Anbetracht der Tatsache, dass es regelmäßig zu Ausbrüchen mit Vulkanasche kommt und die Verteilung der Asche der Richtung und Geschwindigkeit des Windes folgt, so dass der Aschelandeplatz nicht festgelegt ist, wird empfohlen, dass die Gemeinde rund um den Berg Dukono immer Masken/Masken bereitstellt. Nasen- und Mundschutz zur Verwendung bei Bedarf, um die Gefahr von Vulkanasche für die Atemwege zu vermeiden.
Interessant ist, dass sich die stärksten Peaks in den Aktivitätssteigerungen ergaben, nachdem es am 8. November zwei starke Erdbeben in der nahe gelegenen Bandasee gegeben hatte. Damals sprang die Eruptionszahl von unter 75 auf gut 140. Es ist gut möglich, dass dieser Peak durch die Erdbeben getriggert wurde. Eine moderate Aktivitätssteigerung wurde bereits in der letzten Oktoberwoche festgestellt. Interessanter Weise nahm zu diesem Zeitpunkt auch der Tremor am nahegelegenen Vulkan Ibu zu. Hier wird es wohl einen übergeordneten Zusammenhang geben.
Es ist schon ein Weilchen her, dass ich das letzte Mal einen Bericht nur über die Vulkane Indonesiens verfassen konnte, aber heute werden beim VAAC Darwin so viele VONA-Warnungen zu verschiedenen indonesischen Vulkanen angezeigt, wie schon lange nicht mehr.
Dukono eruptiert Asche
Der daueraktive Vulkan auf Halmahera war zuletzt nur sporadisch in den VONA-Meldungen vertreten. Heute förderte er Asche bis auf 2100 m Höhe. Die Eruptionswolke wurde vom Wind in ost-nordöstlicher Richtung geweht.
Ibu ascht ebenfalls
Der Ibu liegt auch auf Halmahera und baut an seinem Lavadom. Außerdem eruptierte er eine Aschewolke, die in 2400 m Höhe nachgewiesen wurde. Auch der Ibu war zuletzt nur seltener Gast in den VONA-Meldungen des VAAC Darwin. Der Vulkan hat übrigens nichts mit der bekannten Schmerztablette zu tun.
Karangetang steigert sich weiter
Der Karangetang stieß Vulkanasche aus, die bis auf einer Höhe von 2700 m aufstieg und in Richtung Südosten verfrachtet wurde. Der Vulkan liegt auf der Insel Api Siau in der Molukken-See, auf halben Weg zwischen Sulawesi und den Philippinen. Auf Twitter wurde ein Satellitenfoto geteilt, das ein ausgeprägtes thermisches Signal vom Südkrater zeigt. Auch am Nordkrater gibt es eine thermische Anomalie. Heute registriert MIROVA eine Wärmestrahlung mit 165 MW Leistung und es sieht so aus, als würde der Lavadom im Südkrater wachsen. Auf Fotos erkennt man Abgänge von Schuttlawinen. Seltsamerweise werden diese offenbar nicht von den Seismografen vor Ort erfasst. Genauso wenig gibt es im Histogramm der Seismizität irgendwelche vulkanisch-bedingten Erdbeben. Es werden nur einige regionale tektonische Erschütterungen angezeigt.
Merapi mit hoher Seismizität
Der Merapi fällt ein wenig aus dem Rahmen der anderen Meldungen, da er keine Vulkanasche eruptierte. Dafür ist er seismisch nach wie vor sehr aktiv. Das VSI registriert täglich mehr als 70 vulkanotektonische Erdbeben und 20 bis 30 Signale, die von Schuttlawinen erzeugt werden. Normalerweise werden vulkanotektonische Erdbeben von aufsteigendem Magma verursacht, aber seit Wochen gibt es weder Inflation noch Domwachstum. Offenbar schafft es das Magma nicht, bis in höhere Stockwerke des Fördersystems aufzusteigen.
Semeru mit Asche in 4300 m Höhe
Der Semeru ist weiterhin aktiv und eruptiert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigt und in Richtung Nordosten driftet. Die Seismometer erfassen täglich um die 100 Eruptionssignale. Andere Signale stammen von starken Entgasungen und Steinschlägen/Schuttlawinen. Auch hier wächst ein Lavadom, ohne dass schwache Erdbeben Magmenaufstieg signalisieren.
Die letzten beiden Vulkane liegen auf der indonesischen Insel Java. Hier wird der Vulkanismus durch die Subduktion der Pazifikplatte unter die Kontinentalplatte Indoaustraliens verursacht. Die Pazifische Platte taucht bis in den Erdmantel ab, wird partiell aufgeschmolzen und hinter der Subduktionszone des Sundagrabens steigt die Schmelze auf und bildet eine Vulkankette, die parallel zur Küstenlinie der langestreckten Insel verläuft. Entsprechend der Entstehung des Magmas fördern die meisten Vulkane auf Java eine intermediäre Lava, die sich durch eine relativ hohe Viskosität auszeichnet und zur Dombildung neigt. Auf Java zeigen auch die Vulkane Bromo und Raung erste Anzeichen des Erwachens.
Die Vulkane Dukono, Ibu und Karangetang, liegen im Norden des indonesischen Archipels und sind mit der Molukken-See assoziiert. Die beiden erstgenannten Vulkane liegen auf Halmahera. Hierbei handelt es sich um die größte Insel der Molukken, die die Molukkensee nach Osten begrenzt. Karangetang auf Api Siau ist Teil der Sangihe-Talaud-Inselkette, die die Molukkensee im Westen gegen die Celebres-See abgrenzt. Das Becken der Molukken-See bildete sich auf einer eigenen Mikroplatte, die folglich Molukken-Platte genannt wird. Ihre Existenz ist nicht unumstritten und es gibt 2 Thesen zu ihrer Entstehung. Eine besagt, dass es im Osten und Westen der Platte je eine Subduktionszone gibt, die parallel zueinander verlaufen würde, was eine einzigartige tektonische Situation darstellen würde. Sie bilden die Molukkensee-Kollisionszone. Die Mollukenseeplatte soll im Westen unter die Sundaplatte subduziert werden und im Osten unter die Vogelkopfplatte. Demnach sind die drei genannten Vulkane ebenfalls Subduktionszonen-Vulkane. Zuletzt hat es in der Molukkensee zahlreiche Erdbeben gegeben gehabt, in deren Folge der Karangetang seine Aktivität gesteigert haben könnte.
Gestern erzeugte der Dukono auf Halmahera (Indonesien) zwei Eruptionen, die stärker als üblich waren. Dichte Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 3000 m auf. Interessanterweise wurden die Eruptionswolken nicht von Satelliten erfasst. Dafür gibt es ein Foto, das wenigstens einen Ausbruch dokumentiert. Das VSI registrierte 2 seismische Eruptionssignale mit Amplituden zwischen 8-34 mm und eine Dauer von bis zu 29 Sekunden. Drei Tage zuvor gab es einen Anstieg in der Seismizität, als 10 vulkanotektonische Erschütterungen registriert wurden. Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“. Es könnten weitere Eruptionen entstehen, die tief fliegende Flugzeuge gefährden könnten.
Dukono zählt zu den Dauerbrennern Indonesiens und ist für seine frequente Ascheeruptionen bekannt.
Am guatemaltekischen Vulkan Fuego gingen gestern Lahare ab. Die Schlammlawinen wurden durch starke Regenfälle verursacht, die am Vulkanhang abgelagerte Vulkanasche mobilisierten. Darüber hinaus hält die eruptive Tätigkeit am Fuego an. INSIVUMEH (dessen modernisierte Website wieder online ist) meldet, dass es stündlich 4-7 explosive Eruptionen gibt. Asche steigt bis zu 4800 m auf. Glühende Tephra erreicht eine Höhe von 200 m über dem Krater. Wenn das Material auf der Vulkanflanke landet verursacht es Schuttlawinen.
Rincon de la Vieja mit schwachen Eruptionen
Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch
Medienberichten zufolge gab es in der Nacht von Sontag auf Montag 3 schwache Eruptionen am Rincon de la Vieja. Wahrscheinlich waren sie phreatischer Natur und manifestierten sich im Kratersee. ORVISCORI-UNA brachte dazu noch kein Update. Letzte Woche wurde die Seismizität am Vulkan als gering beschrieben.
Im heutigen Vulkan-Update geht es um eruptierende Vulkane in Indonesien. Von dort gibt es heute 4 VONA-Meldungen über Aschewolken. Außerdem lest ihr über die bedeutendsten Eruptionen des Archipels.
Anak Krakatau eruptiert Asche bis auf 1000 m Höhe
Am Dukono erreicht die Asche eine Höhe von 2100 m
Am Merapi gehen Schuttlawinen ab
Der Ibu lässt Vulkanasche bis auf 2400 m aufsteigen
Der Semeru eruptiert weiter und schickt Asche auf 4300 m Höhe
Im Sunda Strait ist es der Anak Krakatau, der weiterhin aktiv ist. Gegenüber der Initialphase, wird die Asche jetzt weniger hoch ausgestoßen. Nachts wurde rotglühende Tephra beobachtet. Das VSI meldete gestern 3 Explosionen. Die Seismizität ist erhöht. Es wurden 9 Tremorphasen, 30 Niedrigfrequenzerdbeben und 22 vulkanotektonische Erschütterungen registriert.
Auf Halmahera liegt der Aschespeier Dukono. Er förderte gestern Asche bis auf 2100 m Höhe. Das VSI registriert hier nur wenige Erdbeben. Gestern gab es nur 1 vulkanotektonische Erschütterung. Dennoch ist Dukono für seine frequenten Eruptionen bekannt. Die Asche lagert sich auf den Pflanzen am Vulkanhang ab, wo die -meist nassen- Vulkanbesteiger sie abstreifen und sich eindrecken. Daher ist der Dukono auch als Dreckschleuder verrufen.
Merapi
Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom
Der Merapi auf Java baut weiter an seinen beiden Lavadomen. Gestern gingen 96 glühende Schuttlawinen ab. Das VSI meldete zudem 10 vulkanisch bedingte Erdbeben. Die Seismizität ist vergleichsweise gering.
Ibu
Datum: 21.04.2021 | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption: Dom
Der Ibu ist der 2. eruptierende Vulkan auf Halmahera. In seinem Kratern wachsen Lavadome. Heute steht er in den News, weil er eine Aschewolke eruptierte, die bis auf einer Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Gestern wurden vom VSI 87 Eruptionssignale aufgezeichnet. Auch seismisch betrachtet ist der Vulkan recht munter: Es wurden 13 Tremorphasen und 35 vulkanotektonische Erdbeben registriert.
Am Semeru auf Java, stieg die Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe auf. Gestern wurden 66 seismische Eruptionssignale registriert. Die Seismizität ist gering, es gab nur 1 vulkanotektonisches Erdbeben.
Im indonesischen Archipel sind viele Vulkane aktiv. Aktuell haben 4 Vulkane (Lewotolok, Merapi, Semeru, Sinabung) den Alarmstatus „orange“ und 18 Vulkane stehen auf „gelb“. 46 Feuerberge haben einen „grünen“ Status. Hier droht keine unmittelbare Eruption, dennoch sind sie potenziell aktiv und zeigen für gewöhnlich fumarolische Aktivität. Sie könnten in recht kurzer Zeit erwachen. Das VSI beschreibt diesen Alarmstatus wie folgt: „Die Ergebnisse visueller und instrumenteller Beobachtungen schwanken, zeigen jedoch keine signifikante Aktivitätssteigerung.“
Bedeutende Eruptionen in Indonesien
Indonesien hat weltweit die höchste Anzahl aktiver Vulkane: 127 Feuerberge eruptierten in den letzten 10.000 Jahren mindestens einmal. Betrachtet man das gesamte Erdzeitalter Quartär, dann waren es gut 150 Vulkane die ausbrachen. Dabei kann es durchaus eine Dunkelziffer geben.
Einige der bedeutendsten Eruptionen des Quartärs spielten sich im indonesischen Archipel ab. Allen voran ist die Toba-Eruption zu nennen, bei der nicht nur eine gewaltige Caldera entstand, sondern auch die gesamte Menschheit kurz vor ihrem Untergang stand. Forscher entdeckten ein genetisches Schlüsselloch, dass infolge der Toba-Eruption vor 72.000 Jahren auftrat: damals überlebten nur knapp 1000 Individuen die Katastrophe. Auf der ganzen Welt wohlbemerkt, denn der Toba-Ausbruch war so gewaltig, dass es durch Asche und Aerosole in der Luft zu einem globalen vulkanischen Winter kam, der die 1000 kältesten Jahre der Würm-Eiszeit auslöste. Demnach stammen alle heute lebenden Menschen von den 1000 Überlebenden der Katastrophe ab. Selbst wenn die Zahl der Überlebenden nicht korrekt sein sollte, wurde die Menschheit drastisch reduziert.
Zwei weitere bedeutende Eruptionen Indonesiens beeinflussten die jüngere Weltgeschichte maßgeblich. Zum Einen war da der Ausbruch des Tambora. Er ereignete sich 1815 und verursachte ebenfalls einen globalen Temperatursturz. Das Folgejahr war das „Jahr ohne Sommer“, in dem man sogar in Europa hungerte. Freilich stellte damals niemand einen Zusammenhang mit der Eruption im fernen Indonesien her. Anders sah es bei der zweiten bedeutenden Eruption des 19. Jahrhunderts aus: als 1883 der Krakatau explodierte und Tsunamis auslöste, verbreiteten sich nicht nur die Wellen global: Dank des kurz zuvor verlegten Telegrafenkabels erfuhr die ganze zivilisierte Welt von der Katastrophe und das fast in Echtzeit. Das war die Geburtsstunde des Globalen Dorfes. Diesem Ereignis verdanken wir nicht nur die zeitnahe Nachrichtenübermittlung, sondern in der Weiterentwicklung auch die Datenübertragung vulkanischer Parameter in Echtzeit.
In den Kratern der Vulkane Kilauea und Ol Doinyo Lengai tritt Lava aus. Von den Vulkanen Dukono, Semeru und Shiveluch werden Asche-Eruptionen gemeldet.
Auf der indonesischen Insel Halmahera ist der Dukono aktiver geworden und taucht wieder in den Meldungen des VAACs auf. Demnach erreichte Vulkanasche eine Höhe von 2400 m und wurde vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet.
Kilauea: Lavasee aktiv
Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch
Wie das HVO berichtet, eruptiert aus dem westlichen Schlot des Halemaʻumaʻu-Kraters weiterhin Lava in den aktiven Lavasee, der den westlichen Teil des Kraters einnimmt. Im Laufe des gestrigen Tages ist mehrmals Lava auf inaktive, verkrustete Teile des Sees übergelaufen, aber diese Aktivität hörte gegen Mitternacht auf, und seitdem wurden keine nennenswerten Überläufe mehr von den Webcams aufgezeichnet. Seit dem Lavaaustritt am 29. September ist der Pegel des Lavasees insgesamt um etwa 69 Meter gestiegen. Am 21. Dezember ergaben Messungen, dass seit Beginn der Eruption etwa 38 Millionen Kubikmeter Lava gefördert wurden. Auf der Webcam erkennt man, dass es im Norden der Kraterwand rotglühende Stellen gibt.
Semeru bleibt aktiv
Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom
Auf Java ist es der Semeru, der weiterhin für Schlagzeilen sorgt. Heute wurde eine Aschewolke detektiert, die bis auf 4300 m Höhe aufstieg. in den ersten 6 Tagesstunden wurden 2 Explosionen festgestellt, was ein vergleichsweise geringer Wert ist. Ein kurzer Livecam-Blick enthüllte, dass immer noch ein Lavastrom über die Südflanke fließt. Hier kann es zu Kollaps-Ereignissen kommen, die Pyroklastische Ströme generieren.
Shiveluch mit Aschewolken
Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom
Auf Kamtschatka eruptiert der Shiveluch weiter Aschewolken. Das VAAC detektierte Asche in einer Höhe von 4900 m. Sie driftete in Richtung Osten. Die Aktivität steigerte sich in den letzten Tagen.
Im Krater des Ol Doinyo Lengais zeigen Satellitenbilder 2 kleine thermische Anomalien im Krater. Sie stammen von der kältesten Lava der Welt, die am Kraterboden, bzw. aus Hornitos austritt. Langsam, aber sicher verfüllt sich der Krater wieder, so dass in einigen Jahren der Zugang zur Lava wieder möglich sein könnte. Vor der Eruption von 2008 nahm ich an mehreren Expeditionen an den Vulkan teil. Damals war der Krater verfüllt.