Unwetter in Deutschland – Naturkatastrophen-News am 29.04.23

Unwetter mit Hagel und Starkregen lösen Hangrutsch aus

Am Freitag kam es in Deutschland zu einem starken Unwetter, von dem weite Teile der Bundesländer Hessen und Baden Württemberg betroffen waren. Starke Regenfälle verwandelten Straßen in Bäche und ließen Keller volllaufen. Der mit Wasser übersättigte Boden ließ in Heidelberg einen Hang abrutschen. In Mainz kam es zu einem Hagelsturm.

Wie die Polizei berichtet, konnten vor dem Hangrutsch die Bewohner eines Hauses evakuiert werden. Dabei musste insbesondere eine ältere Bewohnerin von den Beamten in Sicherheit gebracht werden. Aufgrund der Evakuierungsmaßnahmen kamen keine Personen zu Schaden, es entstanden nur Sachschäden. Derzeit wird geprüft, ob das beschädigte, aber nicht zerstörte Haus weiter bewohnt werden kann.

Zu starken Regenfällen kam es auch in anderen Städten Baden Württembergs und Feuerwehr und Rettungskräfte waren im pausenlosen Einsatz. Überflutungen, vollgelaufene Keller und unpassierbare Straßen infolge umgestürzter Bäume wurden auch aus Mannheim und mehreren Orten der Landkreise Neckar-Odenwald und Rhein-Neckar gemeldet.

In Mainz stürmte und regnete es nicht nur, sondern das Unwetter wurde von einem Hagelschauer begleitet. Die Hagelkörner erreichten Tischtennisballgröße und richteten Schäden an mindestens 30 Gebäuden an. Der Sturm ließ Dachpfannen durch die Luft wirbeln und Fensterscheiben und Fahrzeuge beschädigten. Außerdem wurden mehrere Bäume entwurzelt. Das Dach einer Scheune stürzte ein. Die Aufräumarbeiten dauern noch heute an.

Wie das Video zeigt, ging das Unwetter bei Mainz aus einer Superzelle hervor, in der sich auch Tornados bilden können.

Die Unwetter beschränkten sich nicht nur auf Deutschland. Auch im Norden Österreichs gab es ergiebigen Dauerregen. Im Hörbranzer Gemeindegebiet Hochreute kam es zu einer ähnlichen Situation wie im Raum Heidelberg: Ein Hang kam ins Rutschen und drohte mehrere Gebäude mit sich zu reissen. Auch dort wurden Anwohner evakuiert.

Aus einer Erklärung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) geht hervor, dass der April 2023 sehr regnerisch ausgefallen ist. Erstmals seit 15 Jahren ist der April wieder zu nass ausgefallen. Pro Quadratmeter hat es knapp 64 Liter Niederschlag gegeben, was rund 10% über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 liegt.

Interessant ist, dass bei der Eruption des submarinen Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’api zum Jahreswechsel 2021/22 viel Wasserdampf in die Atmosphäre geblasen wurde. Die Menge wurde auf ca. 10% des bereits vorhandenen atmosphärischen Wasserdampfs geschätzt.

Erdbeben-News 18.04.23: Vulkaneifel

Erdbeben ML 3,4 in der Vulkaneifel

Datum 18.04.23 | Zeit: 01:23:50 UTC | 50.34 N ; 7.44 E | Tiefe: 20 km | ML 3,4

Letzte Nacht erschütterte ein Erdbeben den Rand der deutschen Vulkaneifel. Das Beben hatte eine Magnitude von 3,4 und ein Hypozentrum in 20 Kilometer Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 10 km west-südwestlich von Koblenz verortet. Der Laacher-See-Vulkan liegt ca. 12 km vom Epizentrum entfernt. Der Ursprung des Bebens ist nicht ganz klar. In der Region gibt es Störungszonen, die sich für das Erdbeben verantwortlich zeigen könnten. Die Tiefe des Erdbebenherds und die relative Nähe zum Vulkan schließen auch Fluidbewegungen als Ursache für das Beben nicht aus. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, nach denen der Erdstoß deutlich gespürt wurde und Menschen aus dem Schlaf rissen.

In den letzten Jahren gab es immer wieder Phasen mit erhöhter Erdbebenaktivität im Bereich des Laacher-See-Vulkans, der offiziell zwar als erloschen gilt, von dem viele Forscher aber annehmen, dass er nur ruht. Die Erdbeben manifestierten sich zum großen Teil in Form von Tiefen Erdbeben mit niedrigen Frequenzen in der Asthenosphäre und hatten Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Studien belegten, dass dieser Erdbeben durch Fluidbewegungen getriggert wurden, die im Zusammenhang mit dem Eifelplume stehen. Dieser Magmaschlauch kommt direkt aus dem Erdmantel und ist offenbar viel größer als man früher annahm. Daher gilt es als sehr wahrscheinlich, dass es im Bereich der Eifel eines Tages weitere Vulkanausbrüche geben wird. Das aktuelle Erdbeben ist aber nicht als Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruchs zu sehen. Wahrscheinlicher ist ein tektonischer Zusammenhang mit einer Störungszone die parallel zum Rheingraben verläuft. Erst gestern schrieb ich über ein ebenfalls spürbares Erdbeben, dass sich in der Nacht davor in der Gegend zwischen den Orten Mönchengladbach und Roermond ereignete. Ich ordne das aktuelle Erdbeben eher in die gleiche Kategorie ein wie jenes Erdbeben. Im Bereich des Epizentrums verläuft die Ochtendunger Störung, die bereits früher Schauplatz von Erdbeben war.

Erdbeben in Deutschland: News am 17.04.23

Erdbeben ML 2,7 bei Mönchengladbach am Niederrhein

Datum 16.04.23 | Zeit: 21:26:55 UTC |  51.22 N ; 6.17 E | Tiefe: 14 km | ML 2,7

Gestern Abend erschütterte ein schwacher Erdstoß den Niederrhein bei Mönchengladbach. Das Beben der Magnitude 2,7 manifestierte sich um 23:26:55 Uhr Lokalzeit und hatte ein Hypozentrum in 14 Kilometer Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 19 km westlich von Mönchengladbach verortet. Näher dran lag das niederländische Roermond, das nur 13 Kilometer entfernt liegt. Roermond, moment, da war doch was! Sicher, der Ort war Schauplatz eines der stärksten Erdbeben der deutsch-niederländischen Neuzeit, das sich am 13. April 1992 zutrug und eine Magnitude von ML 5,9 hatte. Ich wohne selbst ja im angrenzenden Ruhrgebiet und erinnere mich noch gut daran, wie ich Sekunden vor dem Beben von einem tiefen Grollen geweckt wurde, um dann kräftig durchgerockt zu werden. Tatsächlich gab es im Jahr 1756 ein Beben bei Düren, dass wahrscheinlich eine Lokal-Magnitude von 6,4 hatte und damals große Schäden anrichtete.

Tatsächlich liegen dem EMSC Wahrnehmungsmeldungen vor, nach denen das Beben in der Nähe des Epizentrums von Anwohnern wahrgenommen worden ist. Ein Bebenzeuge beschreibt den Erdstoß als kurz aber heftig. zudem war wohl das bereits beschriebene Grollen zu hören gewesen, welches Erdbeben kurz vor Eintreffen der P-Wellen ankündigt.

Erdbeben ereignete sich an einer Störung des Europäischen Känozoischen Grabensystems

Die Tektonik der Niederrheinischen Bucht ist aufregender, als man es vielleicht im ersten Moment glauben würde. Analog zum Oberrheingraben gibt es hier den Niederrheingraben. Das Senkungsgebiet ist Teil des großen Europäischen Känozoischen Grabensystems, dessen Bildung bereits vor gut 65 Millionen Jahren begann. Entlang des Riftsystems dehnt sich die Erdkruste senkrecht zum Grabenverlauf und sackte teilweise um mehrere tausend Meter ab. Die so entstandenen Senkungsgebiete füllten sich größtenteils mit Sedimenten. Im Gebiet des Niederrheins gibt es mehrere Gesteinsschollen, die voneinander durch Störungszonen abgegrenzt sind. So liegt Mönchengladbach auf der Kölner Scholle und Roermond auf der Venloer Scholle. An der Störung zwischen den beiden Städten ereignete sich der aktuelle Erdstoß. Bleibt zu hoffen, dass es kein Vorbeben zu einem stärkeren Ereignis war.

Naturphänomen Polarlicht in Nordeutschland

Geomagnetischer Sturm verursacht Polarlichter über Norddeutschland

Ein starker geomagnetischer Sturm zeichnete sich in den letzten Tagen für Polarlichter verantwortlich, die sogar über Norddeutschland sichtbar waren. Sichtungen des Naturschauspiels gab es in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen. Selbst aus Brandenburg und Thüringen gab es Meldungen über die Sichtung von Polarlichtern. Besonders schön waren sie an den Küsten von Nord- und Ostsee zu sehen.

Die Polarlichter waren übrigens nicht nur in Deutschland zu sehen gewesen, sondern natürlich auch in Skandinavien und den mittleren Breiten Nordamerikas.

Polarlichter, die auch Nordlichter genannt werden, entstehen, wenn es auf der Sonne zu einer Eruption geladener Teilchen kommt. Solche koronalen Massenauswürfen finden für gewöhnlich aus Sonnenflecken statt. Die Sonnenfleckaktivität unterliegt einem mehrjährigen Zyklus und ist gegenwärtig hoch. Dementsprechend kann man in Jahren mit vielen Sonnenflecken auch öfters Nordlichter beobachten. Für gewöhnlich reichen sie aber nicht bis in die mittleren Breiten hinab, sondern sind ein Phänomen der Polarkreisregionen. Denn nahe der Pole ist das Erdmagnetfeld am stärksten und es interagiert mit den geladenen Teilchen des Sonnensturms, die entlang der Magnetfeldlinien zu den Polen geleitet werden. In den oberen Atmosphärenschichten werden die Luftteilchen durch den Zusammenstoß mit den Sonnenwindteilchen ionisiert. Das heißt, es findet ein Ladungsaustausch statt. Sobald die ionisierten Luftteilchen die zusätzliche Ladung wieder abgeben, werden Photonen abgegeben, was den Leuchteffekt verursacht.

Der Sonnensturm ging vom Sonnenfleck AR 3234 aus. Die ausgestoßene Teilchenwolke braucht 2-3 Tage, um die 150 Millionen Kilometer bis zur Erde zurückzulegen. Es gibt also eine entsprechende Vorwarnzeit, bis man die Polarlichter bewundern kann. Ganz ungefährlich sind solche Sonnenstürme nicht: besonders starke Sonneneruptionen können Satelliten beschädigen und für Stromausfälle auf der Erde sorgen. Es sind auch Sonnenstürme denkbar, die unserer Atmosphäre schaden und sogar ein Massensterben verursachen könnten.

Während die NOOA erst postulierte, dass die Sonnenaktivität nun schwach sei und nicht mit weiteren Polarlichtern in mittleren Breiten zu rechnen sei, musste die amerikanische Wetterbehörde gestern zurückrudern, als es eine weitere starke Sonneneruption aus Sonnenfleck AR 3234 gab. So könnten morgen wieder Polarlichter über Deutschland entstehen.

Erdbeben-News 17.01.23: Spitzbergen

Erdbeben Mw 4,9 zwischen Spitzbergen und Grönland

Datum: 17.01.23 | Zeit: 06:19:02 UTC | 82.03 N ; 4.73 W | Tiefe: 10 km |  Mw 4,9

An der nördlichen Fortsetzung des Mittelatlantischen Rückens manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 4,9. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 568 km west-nordwestlich von Longyearbyen auf Spitzbergen verortet. In den letzten Wochen ist relativ viel Bewegung entlang der kontinentalen Naht zwischen Europa und Nordamerika.


Frankreich: Erdbeben in der Auvergne

Datum: 15.01.23 | Zeit: 09:14:49 UTC | 46.03 N ; 3.18 E | Tiefe: 10 km |  Ml 2,6

Das französische Vulkangebiet der Auvergne wurde in den letzten Tagen von mehreren schwachen Erdbeben erschüttert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,6 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 8 km südlich von Gannat festgestellt. Erst im letzten Jahr gab es mehrere schwache Erdstöße in der Region.


Deutschland mit schwachen Erdbeben

Datum: 16.01.23 | Zeit: 20:46:59 UTC | 47.78 N ; 8.80 E | Tiefe: 2 km |  Ml 2,3

In Deutschland bebte es in den letzten Tagen auch häufiger. Die Beben zeichnen sich durch geringe Magnituden aus, zeigen aber, dass der Untergrund bei uns in Bewegung ist. Der stärkste Erdstoß brachte es auf ML 2,3. Der Erdbebenherd lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 4 km westlich von Singen festgestellt.

Erdbeben in Deutschland am 14.01.23

Erdbeben Ml 2,2 nahe Laacher-See-Vulkan

Datum: 14.01.23 | Zeit: 22:52:12 UTC | 50.38 N ; 7.37 E | Tiefe: 10 km |  ML 2,2

Gestern Abend erschütterte ein schwaches Erdbeben der Lokal-Magnitude 2,2 die Region südwestlich des Laacher-See-Vulkans in der Vulkaneifel. Der Erdbebenherd befand sich nach Angaben des EMSCs in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 9 km südwestlich von Neuwied verortet. Auf der Shakemap sieht man, dass das Epizentrum am Rand eines Steinbruchs zwischen den Orten Plaidt und Kruft eingezeichnet ist. Aufgrund der Tiefe gehe ich aber nicht davon aus, dass ein Zusammenhang des Erdbebens mit dem Steinbruchbetrieb besteht, vorausgesetzt dass die Tiefe des Erdbebenherds richtig ermittelt wurde. Der Laacher-See-Vulkan befindet sich ca. 6 km nordwestlich des Epizentralpunktes.

In der Region hat es bereits vor einigen Jahren mehrere Erdbeben gegeben. Es ereigneten sich zudem zahlreiche Tiefenbeben, von denen man annimmt, dass sie im Zusammenhang mit dem Eifel-Mantelplume standen und durch Fluidbewegungen ausgelöst worden sind. Der aktuelle Erdstoß befand sich aber in flacheren Regionen und war sehr wahrscheinlich tektonischer Natur, wobei Bodendeformation auch lokale Störungszonen aktivieren können.

Der Laacher-See-Vulkan eruptierte zuletzt vor gut 12.900 Jahren und gilt daher als erloschen. Doch am Seeboden gibt es Mofetten, von denen Kohlendioxid magmatischen Ursprungs entweicht. Im Zusammenhang mit den Tiefenbeben, die sich im Grenzgebiet zum Erdmantel ereigneten und sehr wahrscheinlich ebenfalls im Zusammenhang mit Magmabewegungen standen, gibt es Spekulationen darüber, ob der Vulkan tatsächlich erloschen ist oder nur ruht.

Früher glaubte man, dass es sich bei dem Laacher See um ein Maar handelt. Maarvulkane sind für gewöhnlich monogenetischen Ursprungs und eruptieren nur einmal. Heute geht man davon aus, dass es sich bei der kraterähnlichen Senke des Laacher Sees um eine Mischform zwischen Caldera und Maar handelt. Von daher wäre es möglich, dass es in ferner Zukunft an dieser Stelle weitere Eruptionen geben könnte.

Erdbeben-News 02.01.23: Azoren

Azoren: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 02.01.23 | Zeit: 07:20:28 UTC | 40.41 N ; 29.46 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Nördlich der Azoren ereignete sich heute Früh ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. das Epizentrum wurde 186 km nordöstlich von Lajes das Flores verortet. Das Erdbeben war tektonischen Ursprungs und manifestierte sich am Mittelatlantischen Rücken. Hierbei handelt es sich um die kontinentale Naht zwischen Europa und Nordamerika. Sie ist als divergente Plattengrenze angelegt und die Kontinente entfernen sich voneinander. So wird der Abstand zwischen den Kontinenten pro Jahr um 2-3 Zentimeter. Dabei handelt es sich um einen recht langsamen ozeanischen Rücken. Die ozeanischen Rücken im Pazifik bringen es auf 11-14 cm Divergenz pro Jahr.

Der Erdstoß sollte wenigstens auf den westlichen Inseln der Azoren zu spüren gewesen sein, obwohl keine Wahrnehmungsmeldungen beim EMSC vorliegen. In der gleichen Region gab es gestern und heute je ein Vorbeben der Magnitude 4,7. Ihre Hypozentren lagen ebenfalls 10 km tief.


Griechenland: Erdstoß Mb 4,6

Datum: 02.01.23 | Zeit: 05:28:08 UTC | 36.36 N ; 21.60 E | Tiefe: 50 km | Mb 4,6

Heute Morgen gab es im Süden von Griechenland ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,6. Das Hypozentrum wurde in 50 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum lag nach Angaben des EMSC 58 km süd-südwestlich von Koróni. Es liegen Wahrnehmungsmeldungen vor.


Deutschland: Erdbeben Mb 2,1

Datum: 02.01.23 | Zeit: 03:22:17. UTC | 49.08 N ; 8.28 E | Tiefe: 12 km | Ml 2,1

In der Nähe von Karlsruhe bebte es heute mit einer Magnitude von 2,1. Der Erdbebenherd befand sich in 12 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 12 km west-nordwestlich von Karlsruhe verortet. Noch näher lag der Ort Jockgrim. In der Region hatte es im letzten Jahr mehrere Erschütterungen gegeben.


Sizilien: Erdbeben Ml 2,0 nahe Stromboli

Datum: 02.01.23 | Zeit: 02:55:02 UTC | 38.89 N ; 15.38 E | Tiefe: 231 km | Ml 2,0

Wenige Kilometer nordöstlich der liparischen Vulkaninsel Stromboli ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 2,0. Der Erdbebenherd befand sich in einer großen Tiefe von 231 km und damit bereits im oberen Erdmantel. In der Region könnte das Magma entstehen, dass am Vulkan ausgestoßen wird. Das Epizentrum wurde 51 km west-nordwestlich von Tropea festgestellt. Der Vulkan selbst ist weiterhin unruhig. MIROVA detektiert eine schwache Thermalstrahlung mit 4 MW Leistung. Vorgestern gab es eine Phase mit erhöhtem Tremor, wie es für Lavaüberläufe typisch ist. Mir liegen aber keine Berichte vor, dass entsprechend beobachtet wurde. Gestern konnte ich auf der Livecam Lavaspattering beobachten, sodass ich es für wahrscheinlich halte, dass wir am Stromboli bald weitere Lavaströme sehen werden.

Naturkatastrophen-News zum neuen Jahr

Wärmstes Sylvester aller Zeiten

In Deutschland erlebten wir gestern den wärmsten Jahreswechsel seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Gleich an 4 Messstellen wurde die 20 Grad Marke geknackt: am wärmsten war es im bayerischen Wielenbach, wo gegen 14 Uhr 20,8 Grad gemessen wurden. Auch in München, in Müllheim bei Freiburg und in Ohlsbach wurden Temperaturen über 20 Grad gemessen.  Laut DWD gab es die zuvor höchste Temperatur an Silvester im Jahr 1961: damals kletterte das Quecksilber auf 17,0 Grad. Das war im baden-württembergischen Müllheim. Zum Jahreswechsel 2021 war es in Freiburg 16,9 Grad warm. Die Rekordtemperaturen alleine stellen natürlich noch keine Naturkatastrophe dar, aber die Häufung von neuen Rekorden und Extremwetterereignissen sind Manifestationen der Klimakatastrophe und haben vielfältige Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem, die in ihrer Gänze noch gar nicht überschaubar sind. Leider scheint es unmöglich zu sein, die einfachsten Maßnahmen gegen den Klimawandel umzusetzen, schließlich wollen wir ja auch, dass alles so bleibt wie wir es seit Jahrzehnten gewohnt sind. Nicht zuletzt fehlt es am politischen Willen, wirkungsvolle Maßnahmen durchzusetzen. Wir werden ja nicht von Politikern regiert, sondern von Lobbiesten bestimmt und die vertreten Interessengruppen, deren einziges Ziel es ist, Reichtum anzuhäufen!

Auch heute bleibt es in Deutschland ungewöhnlich warm. Der DWD hat für den Norden Höchsttemperaturen um 13 Grad vorhergesagt. Im Südwesten kann es örtlich nochmal bis 20 Grad warm werden. Sollte das milde Wetter weiter anhalten, stellt sich die Natur auf den Frühling ein und erste Knospen könnten sprießen. Kommt dann der Winter zurück, könnten die Pflanzen geschädigt werden. Sollte kein strenger Frost mehr kommen, dann müssen wir uns im Sommer auf besonders viele Schädlinge vorbereiten. Vor allem der Borkenkäfer könnte zu weiterem Waldsterben sorgen. Die Dürre der letzten Jahre hat viele Bäume geschädigt und geschwächt, sodass sie besonders anfällig sind.


Hagel und Überflutungen auf der Arabischen Halbinsel

Kurz vor dem Jahreswechsel hat es auf der Arabischen Halbinsel weitere Unwetter gegeben, die neben Starkregen Hagel brachten. In mehreren Ländern war es zu den stärksten Hagelstürmen seit 15 Jahren gekommen. In Jordanien musste die Felsenstadt Petra evakuiert werden. Auch im Emirat Kuwait regnete und hagelte es stark. Dort wurden im Sommer 2016 Rekordtemperaturen von 54 Grad gemessen. Man geht vor Ort davon aus, dass die Extremwetterereignisse mit dem Klimawandel zusammenhängen. In der heiligen Stadt Mekka (Saudi Arabien) kam es zu sintflutartigen Regenfällen, die Straßen in Flüsse verwandelten und Autos fortspülten.

Erdbeben-News 25.12.22

Iran: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 24.12.22 | Zeit: 24 13:24:39 UTC |  34.02 N ; 57.20 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,1

Im Nordosten des Irans bebte es am Heiligenabend mit einer Magnitude von 5,1. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 54 km nord-nordöstlich von Tabas festgestellt. Dort leben ungefähr 50.000 Menschen. Das Beben manifestierte sich an der Grenze des Zentral-Iranischen-Blocks. Sehr wahrscheinlich gab eine Störung am Doruneh-Fault-System den Spannungen in der Erdkruste nach.


Deutschland: Erdbeben Ml 2,6

Datum: 24.12.22 | Zeit: 19:26:12 UTC | 48.32 N ; 9.02 E | Tiefe: 15 km | Ml 2,6

Gestern Abend gab es in Deutschland ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,6. Das Hypozentrum lag 15 km tief. Das Epizentrum wurde 12 km nord-nordwestlich von Albstadt verortet. In der Region hat es dieses Jahr mehrere Erdbeben gegeben.


Mount St. Helens: Erdbeben Ml 2,0

Datum: 24.12.22 | Zeit: 23:18:00 UTC | 46.17 N ; 122.30 W | Tiefe: 12 km | Ml 2,0

Einen schwachen Erdstoß der Magnitude 2,0 gab es unter der Westflanke des US-amerikanischen Vulkans Mount St. Helens. Das Hypozentrum wurde in 12 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum lag 35 km nördlich von Yacolt. Die Werte stammen vom EMSC. Das PNSN kam auf eine Magnitude von 1,5. Außerdem werden dort 23 weitere Mikrobeben angezeigt, die sich im Dezember am Cascadenvulkan ereigneten.