Erdbeben bei Schleiden in Deutschland – News vom 17.09.23

Erdbeben ML 3,1 erschüttert deutsch-belgisches Grenzgebiet

Datum 16.09.23 | Zeit: 15:53:51 UTC | Lokation: 50.444 ; 6.379 | Tiefe: 2 km | ML 3,1

Gestern Nachmittag hat ein Erdbeben der Magnitude 3,1 das Grenzgebiet zwischen Deutschland und Belgien erschüttert. Das Erdbeben ereignete sich um 17:53:51 Uhr Ortszeit und hatte ein Hypozentrum in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 12 km süd-südwestlich von Schleiden lokalisiert. Die nächstgelegene größere Stadt ist Aachen, die 42 km nordwestlich des Erdbebengebiets liegt. Die örtlichen Erdbebenwarten haben das Epizentrum genauer in Harperscheid lokalisiert, wo der Erdstoß deutlich wahrgenommen werden konnte. Obwohl keine Wahrnehmungsmeldungen beim EMSC eingegangen sind, berichtete die Lokalpresse über das Ereignis. Demnach wurde das Beben auch in Monschau gespürt.

Die Erdbebenwarte Bensberg gibt abweichende Daten an und kommt auf eine Magnitude von 2,8. Die Tiefe des Hypozentrums lag nach Bensberg in 6,6 km Tiefe. Auf jeden Fall handelt es sich um das stärkste Erdbeben in der Region seit einem Erdbeben der Magnitude 2,6 vor 2 Jahren.

In den letzten Wochen gibt es vermehrt Berichte über Erdbeben in Deutschland, und es scheint, als würde die Häufigkeit von Erdbeben hierzulande zunehmen. Die meisten dieser Erdbeben sind tektonischer Natur und treten entlang bekannter Störungszonen auf, die hauptsächlich mit der Tektonik des Rheingrabens in Verbindung stehen.

Das aktuelle Erdbeben ereignete sich am Westrand der Eifel und war etwa 60 km von den beiden Vulkangebieten in der Region entfernt. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass der Rand des Eifel-Mantelplumes in dieser Gegend liegt. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass das Erdbeben direkt mit dem Aufstieg von Magma durch den Mantelplume in Verbindung steht, es sei denn, das aufsteigende Magma beeinflusst das regionale Spannungsfeld und verursacht dadurch Erdbeben. Wahrscheinlicher ist, dass das Erdbeben auf tektonische Bewegungen entlang einer der grob nordost-südwest-streichenden Störungszonen zurückzuführen ist, die parallel zum Aachener Sattel verlaufen. Diese Störungszonen stehen im Zusammenhang mit der Bildung des rheinischen Schiefergebirges und sind variszischen Ursprung. Sie erstrecken sich bis in die belgischen Ardennen und sind mit dem Stavelot-Venn-Störungssystems assoziiert. Konkret kommen die Sötenicher-Überschiebung oder die Malsbenden-Störung als Verursacher des Bebens infrage.

Erdbeben M 3,3 in Deutschland – News vom 11.09.23

Erdbeben M 3,3 erschüttert Darmstadt

Datum 10.09.23 | Zeit: 00:43:25 UTC | Lokation: 49.790 ; 8.490 | Tiefe: 3 km | Mb 3,3

Gestern ereignete sich in Deutschland um 00:43:25 ein Erdbeben der Magnitude 3,3. Das Epizentrum lag im Ort Biebesheim am Rheinufer und wurde vom EMSC 15 km südwestlich der hessischen Stadt Darmstadt verortet. Mainz lag 26 nordwestlich des Epizentrums. Der Erdbebenherd befand sich in nur 3 km Tiefe. Trotz der nachschlafenden Zeit nahmen viele Bürger das Erdbeben wahr und schilderten ihre Erfahrungen dem EMSC. Die Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen und zeigten sich erstaunt ob des Ereignisses. Schäden wurden aber nicht gemeldet. Der Erdstoß lag eigentlich knapp über der Wahrnehmbarkeitsgrenze, die im Allgemeinen bei m 3,0 liegt. Dass der Erdstoß dennoch so deutlich wahrgenommen werden konnte, lag an der geringen Tiefe des Hypozentrums.

Tektonisch betrachtet liegt Biebesheim am Nordende des Oberrheingrabens und zählt damit zu einer der Regionen Deutschlands, in denen die Erdbebengefahr besonders groß ist. Beim Oberrheingraben handelt es sich um einen tektonischen Graben, der gewisse Ähnlichkeiten mit dem Ostafrikanischen Riftvalley aufweist. Genauso wie in Ostafrika, entstand entlang des Oberrheins ein Grabenbruch, dessen Schultern sich in einem Rifting-Prozess voneinander entfernten. Der Oberrheingraben ist etwa 300 km lang und bildet ein Tiefland, das bis zu 40 km breit ist. Der Rhein brachte viele Sedimente mit sich, die entlang der Tiefebene abgelagert wurden. Entlang des Rheingrabens liegen auch Vulkane wie der Kaiserstuhl. Die Vulkaneifel bildete sich auf der Westschulter des Rheingrabens.

Der Oberrheingraben beginnt stromaufwärts im Süden bei Basel. Auch dort gibt es häufig schwache Erdbeben. Diese sind allerdings nicht alle tektonischer Natur, sondern zum Teil menschengemacht, da hier nach Erdgas gebohrt wird.

Betrachtet man die Deutschlandkarte, dann erkennt man entlang des Oberrheingrabens vergleichsweise viele Erdbeben, die sich in den letzten 4 Wochen ereigneten. Eine Konzentration von Erdbeben erkennt man auch im Voralpenland und am Bodensee.

In der Region südwestlich von Darmstadt kam es bereits 2014 zu einer Erdbebenserie. Darunter befand sich ein Erdstoß Mb 4,0. Für Deutschland ein vergleichsweise heftiges Erdbeben, obwohl es auch noch stärker geht. So sind Erdbeben im 6er-Bereich auch in Deutschland möglich. Das stärkste deutsche Erdbeben in historischen Zeiten ereignete sich am 18. Februar 1756: seine Magnitude wird auf 6,4 geschätzt. Der Erdstoß richtete in Düren bei Aachen große Zerstörungen an.

Starke Unwetter in Deutschland am 27.08.23

Unwetter in Deutschland richteten Schäden an

In verschiedenen Regionen Deutschlands kam es in den letzten Tagen zu starken Unwettern, die Schäden anrichteten und Verletzte verursachten. Die Unwetter manifestierten sich in Form von Gewittern mit Starkregen, Sturmböen und Hagel und richteten Überflutungen an, verursachten Hagelschlag und entwurzelten Bäume. Auch Blitze richteten Schäden an. So schlug heute Nacht ein Blitz in einem Haus der bayrischen Gemeinde Salzweg (Landkreis Passau) ein. Der Blitzschlag löste ein Feuer aus, das einen Schaden von mehr als 320.000 € verursachte. Der Hausbesitzer erlitt bei Löschversuchen Verletzungen, dennoch konnten sich alle Hausbewohner in Sicherheit bringen. Im Zuge des Unwetters über Niederbayern wurden Bäume entwurzelt, die Straßen blockierten und Fahrzeuge beschädigten. Starkregen überflutete Straßen und ließ Keller volllaufen. Die Feuerwehr musste 230 mal ausrücken.

Bereits am Vortag gab es starke Gewitter und Sturmböen, die einer Festtagsgesellschaft in Kissing einen Strich durch ihre Feierlichkeiten machte: 12 Menschen wurden verletzt, als sie versuchten ein Festzelt festzuhalten, das sich im Aufbau befand. Sechs der Verletzten erlitten schwere Verletzungen und mussten ins Krankenhaus.
In Freisingen hieß es Landunter, als sich die Straßen in Bäche verwandelten. Auf der Medienplattform X twitterte ein Anwohner, dass er hätte Kajak in den Straßen fahren können.
Aber nicht nur Bayern wurde in den letzten Tagen von schweren Unwettern heimgesucht. In Baden-Württemberg kam es am Donnerstag sogar zu einem Todesopfer, als in Hechingen ein 62 Jahre alter Mann erschlagen wurde. Er übernachtete während des Unwetters in einem Zelt, auf das ein Baum stürzte. Der Tote wurde am Freitagmorgen von einer Spaziergängerin entdeckt. Allem Anschein nach, ereignete sich das Unglück nicht auf einem Campingplatz. Doch auch vor einem Campingplatz machten die Unwetter keinen Halt, denn bei Lindau am Bodensee mussten 900 Personen evakuiert werden, als ein Gewittersturm über die Gegend zog und unzählige Bäume entwurzelte. Dabei wurden etliche Wohnmobile beschädigt und es entstand hoher Sachschaden. Für die Einsatzkräfte vor Ort war es eine Premiere, denn sie mussten noch nie so viele Menschen in Sicherheit bringen.

Bereits am Donnerstag wüteten schwere Gewitter über dem Ruhgebiet und es kam vielerorts zu überfluteten Straßen, vollgelaufenen Kellern und Tiefgaragen. Es wurden auch Bäume entwurzelt. Tatsächlich bleibt Oberhausen- wo ich wohne- von den Unwettern verschont, während sie in den Nachbarstädten wüteten. Da hatte ich doch mal gutes Karma!

Die Unwetter entstanden durch den Zusammenstoß von warmen und kalten Luftmassen über Deutschland. Aktuell gibt es vom DWD noch Unwetterwarnungen für den Südosten der Republik.

Erdbeben M 3,2 in Deutschland

Das Grenzgebiet zwischen Deutschland und der Schweiz wurde von einem Erdbeben M 3,2 erschüttert

Datum 25.08.23 | Zeit: 01:10:54 UTC |  47.745 ; 8.901 | Tiefe: 10 km | Mb 3,2

Heute Nacht manifestierte sich im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Deutschland ein Erdbeben der Magnitude 3,2. Es handelte sich um eines der seltenen Erdbeben in Deutschland, die von der Bevölkerung wahrgenommen werden konnten. Den Erdbebendiensten liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Einige Menschen wurden aus dem Schlaf gerüttelt und meldeten dies. Es gab auch einige schwächere Erdbeben, deren Magnituden unter der Wahrnehmbarkeitsgrenze lagen.

Laut EMSC manifestierte sich das Erdbeben um 01:10:54 UTC (03:10:54 Ortszeit) und hatte ein Epizentrum, das 5 km westlich von Singen am Bodensee lokalisiert wurde. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 10 km angegeben. Das heiß so viele wie, dass die Tiefe nicht exakt bestimmt werden konnte, dass sich das Beben aber in geringen Tiefen ereignete. Interessanterweise wurde der Erdstoß vom GFZ-Potsdam in die Schweiz verlagert und hatte eine Magnitude von 3,3. Genaugenommen wird die Lokalisierung beim GFZ richtig sein, da Singen zwar in Deutschland liegt, man sich 5 km südwestlich aber bereits in der Schweiz befindet.

Tektonische Situation

Südöstlich des Bodensees verläuft die große Störungszone der Nördlichen-Alpinen-Zone, die das Potenzial hat, stärkere Erdbeben hervorzubringen. Der aktuelle Erdstoß ereignete sich allerdings an einer lokalen Störungszone des Hegau-Bodenseegrabens, der auch als Bonndorfer-Graben bekannt ist. Er mündet im Nordwesten in den Oberrheingraben und beinhaltet auch die alten Hegau-Vulkane. Sie bildeten sich an einem Kreuzungspunkt mit der Freiburg–Bonndorf–Bodensee-Störungszone und der Albstadt-Störungszone. Die Hegau-Vulkane eruptierten zum ersten Mal vor gut 14 Millionen Jahren. Ihre Aktivität endete vor 8 Millionen Jahren. Interessant ist der Umstand, dass die Atomkraftwerkbehörde der Schweiz in dieser tektonisch unruhigen Gegend ihr atomares Endlager gefunden hat. Der Atommüll soll in einer tiefliegenden Schicht aus einem besonderen Ton eingelagert werden. In dieser Tonschicht entdeckte man 170 Millionen Jahre alte Wassereinschlüsse. Daher gilt sie als besonders stabil und selbst abdichtend.

Naturkatastrophen-News: Extremwetter am 18.08.23

Überflutung in Deutschland

In mehreren Gegenden der Erde gibt es verheerende Waldbrände, während es anderswo zu feucht ist. Zu den Gebieten mit zu hohen Niederschlägen zählt momentan die Bundesrepublik Deutschland. Gestern kam es in mehreren Ortschaften zu Unwettern mit Starkregen, die zu Überflutungen führten. Besonders stark betroffen waren das Ruhrgebiet und Frankfurt. Auf dem Frankfurter Flughafen standen die Flugzeuge zentimetertief im Wasser, und Flüge mussten gestrichen werden. Im Süden Deutschlands gab es lokale Gewitter mit Hagel. Es gibt Berichte über tennisballgroße Hagelkörner. In Nürnberg mussten Autofahrer aus ihren abgesoffenen Autos gerettet werden. In Thüringen kam es zu staken Windböen, die Bäume entwurzelten. In vielen Regionen des Landes kam es u Verkehrsbeeinträchtigungen. Schon jetzt gilt der Monat August bei uns als ungewöhnlich niederschlagsreich. Die Sommerferien sind vielerorts ins Wasser gefallen. Vielleicht tröstet es den einen oder anderen, dass die Natur den Regen bitter nötig hatte und die Böden in den meisten Regionen wieder gut durchfeuchtet sind.

Waldbrände auf Teneriffa und in Kanada

Anders sieht es auf Teneriffa und in Kanada aus, wo aufgrund von Trockenheit verheerende Waldbrände wüten. In den kanadischen Nordwest-Territorien wurde der Notstand ausgerufen. Hier brennen die Wälder seit Monaten in einer Region, die normalerweise nicht über zu wenig Niederschläge klagt. Doch seit einiger Zeit blieb der Regen aus, was ein Hauptgrund für die flächenhafte Verbreitung von Waldbränden darstellt. In diesem Jahr ist bereits eine Fläche so groß wie Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zusammen abgebrannt. Mehrere Ortschaften wurden evakuiert. Nun betrifft es auch die Regionalhauptstadt der Nordwest-Territorien: Yellowknife, wo 26.000 Menschen aufgefordert wurden, die Ortschaft bis heute zu verlassen. Die Waldbrände hatten sich dem Ort bis auf wenige Kilometer genähert. Insgesamt wurden bislang 45.000 Personen von den Feuern vertrieben. Dabei spielt der sonst eher unbedeutende Ort Hay River eine entscheidende Rolle, denn der kleine Lokalflughafen gilt nun als Drehscheibe für die Klimaflüchtlinge Kanadas. Von dort starten Flugzeuge in die Nachbarprovinz Alberta. Die Evakuierungen werden unter Hilfe des Militärs durchgeführt, das auch Transportflugzeuge zur Verfügung stellt. Die Brände gelten als beispiellos in der Geschichte Kanadas und ähneln insofern der Brandkatastrophe auf Hawaii.

Hitzewelle in der Türkei

Ein weiterer Superlativ des Klimawandels wird derzeit in der Türkei erlebt, wo die höchsten Temperaturen gemessen wurden, die dort jemals seit Beginn der Klimaaufzeichnung vor gut 100 Jahren aufgetreten sind: Das Thermometer kletterte vorgestern fast auf 50 Grad Celsius. Genau wurden 49,5 Grad gemessen, was den bisherigen Spitzenwert um 0,2 Grad übertraf. Klimatologen prognostizieren, dass dieser Erwärmungstrend anhalten wird, was nicht nur die Einheimischen betrifft, sondern auch viele Urlauber. In der Türkei und in vielen südeuropäischen Ländern wird bereits darüber spekuliert, ob sich die Reisesaison aufgrund der extremen Hitze bald verschieben wird. Persönlich meide ich es, im August aufgrund der Hitze und der vielen Touristen in den Süden zu fahren. Hier finde ich es im Frühjahr und Herbst viel angenehmer. Aus urlaubstechnischer Sicht wäre es sinnvoller, die anderen Ferien um eine Woche zu verlängern und die Sommerferien auf drei Wochen zu verkürzen.

Klimaforscher sind sich weitestgehend einig, dass die fortlaufenden Extremwetterereignisse und Temperaturrekorde auf den anthropogenen Klimawandel zurückzuführen sind. Solche Ereignisse werden zukünftig immer häufiger auftreten, und praktisch keine Region der Erde wird langfristig davon verschont bleiben.

Unwetter in Deutschland – News vom 12.07.23

Starke Unwetter und ein möglicher Tornado richteten Schäden an

Die Hitzewelle der letzten Tage fand gestern Abend ihr jähes Ende und verabschiedete sich mit heftigen Gewittern und anderen Unwetter-Erscheinungen. Möglicherweise kam es dabei zu einem Tornado. Das Auftreten des Wirbelwindes wird vermutet, weil im saarländischen Asweiler in der Gemeinde Freisen rund 50 Häuser stark beschädigt wurden. Einige Häuser wurden dabei abgedeckt. Mysteriöserweise gab es keine Augenzeugenberichte über die genauen Hergänge des Unwetters. Der Katastrophenschutz vermutet einen Tornado als Ursache für die Zerstörungen. Offenbar wurde ein Luftwirbel zuvor über freie Wiesenflächen beobachtet, aber nicht, wie er auf die Gebäude traf.

Auch in anderen Regionen im Südwesten Deutschlands gab es Unwetterschäden durch umgestürzte Bäume. Einige Personen wurden verletzt, als sie von Ästen getroffen wurden. Im bayerischen Fürstenfeldbruck wurde ein 39jähriger Mann von einem umstürzenden Baum verletzt. In Olching wurde ein Wohnwagen von einem umstürzenden Baum getroffen. Ein Rentnerehepaar schlief in dem Wagen und wurde eingeklemmt. Sie konnten von Rettungskräften befreit werden. In München kam der Zugverkehr teilweise zum Erliegen, da Gleisstrecken durch umgestürzte Bäume blockiert waren.

Sommerstürme entwurzeln mehr Bäume, als es bei den oft stärkeren Stürmen im Herbst und Winter der Fall ist, da sie während des Sommers belaubt sind und somit mehr Angriffsfläche bieten. In Waldflächen ist es bei einem Sturm besonders gefährlich, nicht zuletzt, da der Zustand des Waldes besorgniserregend ist. Aufgrund der Trockenheit und Schädlingsbefall sind zahlreiche Bäume abgestorben oder geschwächt und so besonders windanfällig.

Nicht nur der Wind verursachte Schäden, sondern auch bis zu 7 cm große Hagelkörner. Starkregen ließ so manchen Keller volllaufen.

Auch in der Schweiz und in Österreich kam es zu starken Gewittern mit Unwettercharakter. So wurde der Betrieb am Flughafen Zürich für eine Stunde eingestellt. Über dem ganzen Land zuckten mehr als 70.000 Blitze.

El Niño und Wärmeanomalie im Atlantik

Dieses Jahr könnte eines der Wärmsten seit Beginn der Klimaaufzeichnungen werden. Bereits in der ersten Jahreshälfte fielen viele Temperaturrekorde. Ein Grund hierfür ist das Klimaphänomen El Niño, das sich gerade im Pazifik entwickelt und globale Auswirkungen hat: Im Pazifik verdunsten mehr Wasser als gewöhnlich und beeinflusst so das Weltklima. Nicht nur die Äquatorregionen des Pazifiks sind derzeit zu warm, sondern auch das Wasser im Atlantik. Besonders im Golf von Mexiko ist das Wasser um 2 Grad wärmer als sonst. Das verursacht nicht nur ein massives Korallen- und Fischsterben, sondern könnte auch besonders starke Hurrikans hervorbringen. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Phänomenen gibt, wird aktuell wissenschaftlich diskutiert.

Meiner Meinung nach wird hierbei meistens der Tonga-Ausbruch vergessen, der vor 2 Jahren Unmengen Wasserdampf in die Atmosphäre blies und sehr wahrscheinlich ebenfalls das Weltklima beeinflusst.

Sturm trifft Deutschland – Naturkatstrophen am 05.07.23

Starker Sommersturm „Poly“ trifft das nördliche Mitteleuropa und Deutschland

Update 16:00 Uhr: In Deutschland kam es nun ebenfalls zu einem Todesopfer durch Sturmtief „Poly“: In Rhede (Emsland) wurde eine Frau von einem umkippenden Baum erschlagen. Außerdem gab es Sachschäden und Verkehrsbehinderungen in mehreren Regionen Norddeutschlands. Überwiegend durch Baumschlag.

Originalmeldung: In diesen Stunden wütet ein ungewöhnlich starker Sommersturm über Teile des nordwestlichen Mitteleuropas und zieht auf Deutschland zu. Es wurden Sturmwarnungen für Niedersachsen herausgegeben, wo Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h auftreten können und eine ernsthafte Gefahr darstellen. Der Sturm wird von einem Tiefdruckgebiet namens ‚Poly‘ verursacht, das vom Nordatlantik zu uns zieht und bereits über unsere Nachbarländer hinweggezogen ist.

Besonders stark traf der Sturm die nördlichen Niederlande. In der Stadt Haarlem kam eine 51-jährige Frau ums Leben, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. Umgestürzte Bäume, abgerissene Äste und abgedeckte Dächer sorgten auch an anderen Orten für erhebliche Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens, insbesondere im Verkehrssektor. Der Verkehr auf der A9 kam zum Erliegen. Fotos zeigen Fahrzeuge, die von großen Ästen und Bäumen umgeben sind, die auf die Autobahn gestürzt sind. Vorsorglich wurden auch andere Autobahnen gesperrt. Es gab auch massive Einschränkungen im Zug- und Flugverkehr. In einigen Städten wurden Busse in den Depots gehalten.

Die Bewohner der Provinz Nordholland, einschließlich Amsterdam, erhielten über das Mobilfunknetz Warnmeldungen. Man forderte sie dringend auf, nach Möglichkeit nicht ins Freie zu gehen und den überlasteten Rettungsdienst nur in „lebensbedrohlichen“ Situationen zu kontaktieren.

In den Niederlanden wurden Orkanböen mit Geschwindigkeiten von 120 km/h gemessen.

In Niedersachsen wurden Schulen vorsorglich bereits um 10 Uhr geschlossen. Der Fährbetrieb an der Nordseeküste wurde eingestellt. Die Bahn weist auf mögliche Verspätungen hin, da Gleisstrecken blockiert werden könnten. Rettungsdienste warnen die Bevölkerung davor, sich in Wäldern aufzuhalten, da dort Lebensgefahr durch umstürzende Bäume besteht.

Im Tagesverlauf verlagert sich das Sturmtief in Richtung Osten. Dort drohen starke Gewitter. Es könnte zu einer Wetterlage kommen, die die Bildung von Tornados begünstigt. Außerdem ist mit Hagelschlag zu rechnen.

Erdbeben-News 25.06.23: Deutschland

Schwaches Erdbeben im Ruhrgebiet

Datum 21.06.23 | Zeit: 20:40:45 UTC | 51.561 ; 6.913 | Tiefe: 1 km | ML 1,1

Bereits am Mittwochabend wurde im westlichen Ruhrgebiet ein schwaches Erdbeben der Magnitude 1,1 registriert. Der Erdbebenherd lag in 1 km Tiefe. Das Epizentrum wurde nahe der Stadtgrenze Oberhausen Königshardt- Bottrop Fuhlenbrock ausgemacht und befand sich demnach nur 3 km von meinem Wohnort entfernt. Dennoch ist diese Beben spurlos an mir vorübergegangen, bis ich jetzt in lokalen Medien davon erfuhr. Das lag daran, dass der Erdstoß nicht bei meiner bevorzugten Erdbebenwarte EMSC angezeigt worden ist, sondern nur von der regionalen Erdbebenstation in Bensberg (Köln/Bonn) gemeldet wurde.

In den Internetmedien wurde schnell spekuliert, dass das Beben im Zusammenhang mit dem früheren Bergbau der Region stand und möglicherweise durch den Einsturz eines alten Stollens oder Absenkungen an einem Kohlenflöz hervorgerufen wurde. Die Spekulation wurde dadurch genährt, dass sich in der Nähe des Epizentrums die stillgelegte Zecher Prosper Haniel befindet. Es war eine der letzten Zechen, die im Ruhrgebiet stillgelegt worden sind und bis 2018 in Betrieb war. Ich selbst wohne quasi im Hinterhof der Zeche Osterfeld und habe als Kind und junger Erwachsener den Bergbau mitbekommen und natürlich auch Bergschäden am Haus, die durch entsprechende Bodenbewegungen entstanden. Doch spätere Recherchen zeigten, dass der Erdstoß sehr wahrscheinlich eine nicht-tektonische Ursache hatte und auch nicht mit dem Bergbau in Verbindung stand: in der Nachbarstadt Essen wurde am Mittwochabend eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gesprengt und Seismologen gehen jetzt davon aus, dass die dadurch entstandenen Erschütterungen von den Seismografen in Bensberg aufgefangen wurden. Aufgrund der geringen Magnitude wird es zu einer falschen Lokalisierung der Erschütterung gekommen sein. Es handelte sich also nicht um ein Erdbeben, sondern nur um Vibrationen, die durch den Boden übertragen wurden.


Weitere Meldungen:

Erdbeben Mw 6,0 bei Tonga

Datum 25.06.23 | Zeit: 07:17:05 UTC | 24.30 S ; 175.61 W | Tiefe: 49 km | Mw 6,0

Heute ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,0 südlich von Tonga. die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 49 km angegeben. Das Epizentrum lag 337 km südlich von ‘Ohonua. Auf der Shakemap erkennt man, dass es in den vergangenen Tagen mehrere Beben in der Region gegeben hat. Sie standen in Verbindung der Subduktion am Tonga-Graben.

Unwetter in Deutschland – Naturkatastrophen am 23.06.23

Unwetter wüteten über Deutschland und verursachten Überflutungen und Schäden

In den letzten 24 Stunden wüteten heftige Unwetter über große Teile Deutschlands und den Nachbarländern. Es kam zu Sturmböen von Orkanstärke, Tornados, Hagelschlägen und Starkregen. Besonders schlimm traf es den Nordwesten des Landes, wobei es lokal zu sehr unterschiedlich stark betroffenen Gemeinden kam. Während es bei mir in Oberhausen nachts stark regnete und Teich und Regentonnen gut aufgefüllt wurden, traf es umliegende Städte wie Duisburg und Dinslaken weitaus schlimmer: nachts rückte die Feuerwehr in Duisburg zu 420 Einsätzen aus. Meistens mussten vollgelaufene Keller leergepumpt werden. Es kam aber auch zu überfluteten Autobahnen und Straßen und umgestürzten Bäumen. So mussten zwei Personen aus Fahrzeugen geborgen werden, die im Wasser stecken blieben. Der öffentliche Nachverkehr kam teilweise zum Erliegen. In Dinslaken führt die Emscher soviel Wasser, das der Deich erodierte und an einer Stelle einzustürzen droht. Unmittelbar betroffen sind 100 Häuser, die im Falle eines Deichbruchs überflutet werden würden.

Doch nicht nur die Region am Niederrhein in NRW wurde von Unwettern heimgesucht. In Hessen wurden ebenfalls starke Gewitter registriert und es wurden mehrere kleine Tornados gesichtet. In Kassel kam es zu einem Hagelsturm, der innerhalb weniger Minuten ganze Straßenzüge überflutete. Dabei prasselten golfballgroße Hagelkörner vom Himmel. Ähnliche Berichte liegen aus Braunschweig, aber auch aus dem bayerischen Valley vor. Viele überregionale Bahnstrecken wurden gesperrt und der Zugverkehr kam mancherorts zum Erliegen. Betroffen war auch eine wichtige ICE-Verbindung zwischen Hamburg und Berlin.

Die Unwetter kamen nicht überraschen und wurden ziemlich gut vorhergesagt. Der DWD gab gestern eine Unwetterwarnung für die betroffenen Regionen aus und sprach sogar von lebensgefährlichen Situationen. Bisher wurde aber nicht von Todesopfern oder Schwerverletzten berichtet.

Doch nicht nur in Deutschland kam es zu starken Unwettern. Besonders heftige Unwetter wurden gestern aus den USA gemeldet. Dort kam es ebenfalls zu einer Serie von Stürmen, die auch zerstörerische Tornados hervorbrachten. Im US-Bundesstaat Colorado kam es zu einem Doppeltornado. In Texas starben in der Stadt Matador mindestens 3 Menschen infolge eines starken Sturms, der große Zerstörungen anrichtete. Kurios ist der Umstand, dass im kalifornischen Teil der Sierra Nevada noch soviel Schnee liegt, dass viele Wanderwege Mitte Juni noch geschlossen sind. Dort kam es im Winter zu Rekordschneefällen.