Vulkaneifel: Erdbeben Mb 1,1 nahe Laacher-See-Vulkan

Schwacher Erdstoß Mb 1,1 in der Region des Laacher-See-Vulkans detektiert

Datum 15.10.24 | Zeit: 05:03:44 UTC | Koordinaten: 50.370 ; 7.374 | Tiefe: 10 km | Mb 1,1

Ein weiteres schwaches Erdbeben der Magnitude 1,1 wurde heute Morgen um 05:03:44 UTC in der Nähe des Laacher See-Vulkans detektiert. Das Epizentrum wurde vom EMSC 15 km westlich von Koblenz und 45 km südöstlich von Bonn verortet. Die Tiefe des Erdbebenherds wurde auf 10 Kilometer fixiert, was heißt, dass die genaue Tiefe nicht ermittelt werden konnte, es sich aber um ein flach liegendes Beben handelte. Tatsächlich manifestierte es sich südöstlich von Kruft und lag nur ca. 7 Kilometer vom Laacher-See-Vulkan entfernt. Zoomt man in die Shakemap des EMSCs, dann erkennt man auch, dass das Epizentrum zwischen zwei Tagebauen liegt, in denen Lavagestein abgebaut wird. Da sich das Beben aber außerhalb der normalen Arbeitszeiten ereignete, gehe ich nicht davon aus, dass es etwa durch Sprengungen in den Steinbrüchen ausgelöst wurde. Über die Ursache des Bebens und eines weiteren mit gleicher Magnitude, das sich gestern etwas weiter südöstlich zutrug, kann ich nur spekulieren. In der Region verläuft die Ochtendunger-Störung, und wahrscheinlich handelte es sich um tektonisch bedingte Erdbeben, die in Vulkannähe aber durchaus durch Fluide ausgelöst werden können, die aufsteigen und das Spannungsfeld einer Region ändern, so dass Störungszonen aktiviert werden.

Erhöhte Seismizität in der Vulkaneifel

Betrachtet man die EMSC-Shakemap für die letzten zwei Wochen, erkennt man bei Kruft die Markierungen von 3 schwachen Erdbeben. In einem etwas größer gefassten Kartenausschnitt waren es 7 Beben in 14 Tagen. Generell scheint die Seismizität in der Vulkaneifel etwas zuzunehmen oder das seismische Netzwerk wurde inzwischen so gut aufgebaut, dass Beben detektiert werden, die den Forschern noch vor einigen Monaten entgangen wären. Wie auch immer: Die Beben bestätigen eine gewisse seismische Unruhe in der Region und es erscheint mir sinnvoll, ein Auge darauf zu halten.

Deutschland: Erdbeben Mb 2,1 in NRW?

Schwaches Erdbeben in NRW im Grenzgebiet Deutschland und den Niederlanden

Datum 30.09.24 | Zeit: 12:33:21 UTC | 51.268 ; 6.293 | Tiefe: 18 km | Mb 2,1

Update 18:30 Uhr: Laut dem Blog Erdbebennews handelt es sich bei der Meldung des EMSCs um eine Falschmeldung. Demnach soll der Niederländische Erdbebendienst von einem Beben M 5,8 durcheinander gebracht worden sein, dass sich im fernen Kamtschatka zutrug. So ein Erdbeben ist beim GFZ aufgeführt und manifestierte sich um 12:21:58 UTC. Das vermeintliche Beben in Deutschland ist allerdings immer noch beim EMSC gelistet.

Originalmeldung 17:15 Uhr: Heute Nachmittag ereignete sich in Deutschland ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,1. Das Hypozentrum befand sich in 18 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 14 km west-nordwestlich von Mönchengladbach und 34 km westlich von Düsseldorf lokalisiert. Obwohl die Daten vom niederländischen Erdbebendienst ans EMSC weitergeleitet wurden, befand sich das Epizentrum noch auf deutscher Seite des grenznahen Gebiets zu den Niederlanden. Es war ein schwaches Erdbeben noch unterhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle, doch es war kein Mikrobeben. Ungewöhnlich ist dass das Beben nicht vom Erdbebendienst Bensberg registriert wurde bzw. dort nicht gelistet ist.

Auf der Detailkarte sieht man den Ort Roermonde, der dem einen oder anderen Erdbebeninteressierten vielleicht noch ein Begriff von dem Erdbeben im April 1992 ist, als es 4 Kilometer westlich des Ortes zu einem starken Erdbeben der Magnitude 5,9 kam. Es war das stärkste Beben im Rheinland seit 1756. Das Hypozentrum lag damals ebenfalls in 18 Kilometern Tiefe und die Vermutung liegt nahe, dass heute das gleiche Störungssystem aktiviert wurde.




Das Gebiet am Niederrhein zählt zu den erdbebengefährdetsten Zonen Deutschlands, denn hier verläuft eine Spreizungszone, entlang derer einmal der Eurasische Kontinent zerbrechen könnte. Der tiefere Untergrund bei Roermonde ist bereits in mehrere Schollen zerbrochen, die untereinander durch Störungszonen voneinander getrennt sind. Diese nennt man bergmännisch Sprünge, da es entlang der Sprünge einen großen horizontalen Versatz der Erdschichten gibt. Laut dem Geologischen Dienst NRW sind die bedeutendsten Sprünge der Viersener-Sprung, der Erft-Sprung, der Rurrand-Peelrand-Sprung und die Feldbiss-Verwerfung. Da das aktuelle Beben nahe dem Ort Viersen lag, vermute ich den Viersener-Sprung als die für das Beben verantwortliche Störungszone.

Ich selbst wohne ca. 40 Kilometer Luftlinie von dem Erdbebenort entfernt. 1992 wurde ich vom Erdbeben gut durchgeschüttelt und das Dachgebälk meines Hauses knackte bedrohlich. Bleibt zu hoffen, dass sich nicht bald wieder ein starkes Erdbeben am Niederrhein ereignen wird. Statistisch gesehen kommen solche starken Beben hier nur alle 150 Jahre vor, aber wir wissen ja, dass sich die Erde nicht an Statistiken hält und es durchaus zeitnah zu einem weiteren stärkeren Erdbeben kommen kann.

Deutschland: Mehrere Tornados in NRW gesichtet

Mehrere Tornadosichtungen in NRW – Münsterland besonders betroffen

Am Mittwochabend wurden in Rheinberg-Wallach und in Gescher-Hochmoor zwei Tornados gesichtet. Zwei weitere Verdachtsfälle werden derzeit untersucht. In den sozialen Netzwerken kursierte ein Video eines vermeintlichen Tornados, der bei Velen im Münsterland gesichtet wurde. Das Video zeigt den typischen rotierenden Luftschlauch einer Trombe, die hinter einem Windrad entlangzog, doch ob die Trombe tatsächlich den Boden erreichte, ist auf den Aufnahmen nicht zu sehen: Erst bei Bodenkontakt wird aus einer Trombe ein Funnel und damit ein Tornado. Ein weiteres Video aus dem Münsterland zeigt einen Windteufel, der zuerst über eine Wiese zischte und dann die Plane eines LKWs beschädigte, bevor er sich auflöste.

Starke Windböen verursachten im Bereich Kasewinkel bei Münster Sachschäden, als mehrere Bäume auf Straßen stürzten. Das Windereignis selbst wurde nicht beobachtet, doch auch hier gibt es den Verdacht, dass ein Tornado gewütet haben könnte. Die Feuerwehr Münster erhielt gegen 19:30 Uhr mehrere Notrufe, nachdem umgestürzte Bäume die Straßen blockierten. Rund 30 Einsatzkräfte rückten mit Kettensägen und einer Drehleiter aus, um die Bäume zu beseitigen. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, und auch Gebäude, insbesondere Dächer, blieben unversehrt.

Der Deutsche Wetterdienst warnte vor weiteren möglichen Tornados in Nordrhein-Westfalen, da die Wetterbedingungen für solche Ereignisse günstig sind.

Erst im Juli hatten Sturmböen im nahegelegenen Telgte, östlich von Münster, in einem Gewerbegebiet schwere Schäden verursacht. Auch dort wird vermutet, dass ein Tornado die Ursache war.

Pro Jahr gibt es in Deutschland zwischen 20 und 60 Tornadomeldungen. Europaweit sind es etwa 200 bis 400 Tornados pro Jahr, wobei die tatsächliche Anzahl variieren kann, da nicht alle Tornados dokumentiert oder gemeldet werden. Die USA führen die Rekordliste an: Hier wüten durchschnittlich 1.000 bis 1.300 Tornados pro Jahr, was die höchste Tornadoanzahl weltweit ist.

Entstehung von Tornados

Tornados entstehen meist durch starke Gewitter, bei denen warme, feuchte Luft auf kalte, trockene Luft trifft. Diese Gegensätze schaffen instabile Wetterverhältnisse, die zu heftigen Aufwinden führen können. Wenn diese Luftmassen beginnen, sich zu drehen, kann sich ein Tornado formen. Dies geschieht oft entlang einer sogenannten Superzelle, einem besonders starken Gewitter mit rotierenden Aufwinden. Der entstehende Wirbel reicht dann manchmal bis zum Boden und bildet den Tornado. Die Intensität eines Tornados wird anhand der Fujita-Skala gemessen, die von leichten bis zu extrem zerstörerischen Wirbelstürmen reicht.

Schweiz: Mehrere schwache Erdbeben

Auffallend hohe Seismizität im Bereich der Schweizer Alpen und im Grenzgebieten zu Deutschland und Frankreich

Schaut man sich die Shakemap beim EMSC an, dann fallen die zahlreichen schwachen Erdbeben auf, die in den vergangenen Tagen vermehrt im Bereich der Schweizer Alpen, aber auch entlang der Grenzgebiete zu Frankreich und Deutschland aufgetreten sind. Tatsächlich gab es am vergangenen Wochenende auch schwache Erdbeben in Süddeutschland, von denen eines laut Medienberichten am Hochstaufen bei Bad Reichenhall sogar die Magnitude 2,1 gehabt haben soll. Dieses Beben kann ich beim EMSC nicht nachvollziehen, wurde aber vom bayrischen Erdbebendienst bestätigt. Darüber hinaus zeigt das EMSC ein Beben der Magnitude 2,2 bei Basel an. Das Hypozentrum lag in 5 Kilometern Tiefe. Während die Erschütterungen dort oft mit Erdgasförderungen in Verbindung gebracht werden, hat man für einige der anderen Beben der letzten Tage eine andere Erklärung gefunden: Die Beben sollen aufgrund starker Regenfälle entstanden sein. Das stark zerklüftete Kalkgestein, das in vielen Regionen der Alpen zu finden ist, ist sehr wasserdurchlässig. Bei starken Regenfällen, wie sie seit Mitte September in der Alpenregion oft vorkamen, versickert das Wasser schnell und erhöht den Druck in den Gesteinsporen. Dieser Druck führt zu Schwarmbeben – mehrere kleinere Erdbeben in kurzer Abfolge, meist mit einer Magnitude zwischen eins und zwei. Diese Beben sind typisch für die Region. Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass die Alpen eine tektonisch aktive Region sind und sich immer noch anheben. Die Prozesse der Orogenese können ebenfalls Erdbeben verursachen.

Erdbeben in der Auvergne

Eine ähnlich hohe Anzahl an Erdbeben mit geringen Magnituden wurde in den letzten Tagen auch in Frankreich festgestellt. Neben der Region Basel-Straßburg wurde auch die Auvergne von mehreren Erschütterungen heimgesucht. Hier liegt das französische Äquivalent zur Vulkaneifel, mit dem Unterschied, dass manche Autoren hier einen Vulkanausbruch eher für möglich halten als bei uns in der Eifel.

Europa: Teils dramatische Hochwasserlage

Überflutungen im östlichen Mitteleuropa fordern mindestens 13 Menschenleben – Teils dramatische Hochwasserlage

In Teilen Mitteleuropas kämpfen die Menschen mit einer dramatischen Hochwassersituation, bei der bisher elf Menschen ums Leben kamen. Besonders betroffen sind Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien, wo sintflutartige Niederschläge am Wochenende weite Landstriche überflutet haben. In den Alpen gingen die Niederschläge in höheren Lagen als Schnee nieder. Steigende Temperaturen verursachen nun Schneeschmelze, die das Hochwasser weiter verschärft. In Rumänien sind bisher die meisten Todesopfer zu beklagen: Sechs Menschen kamen in den Fluten um, und mehrere Personen gelten als vermisst.

In Österreich, besonders in Niederösterreich, halten die Regenfälle an, es werden bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Die Region wurde bereits zum Katastrophengebiet erklärt. Hunderte Menschen mussten gerettet werden, während in Wien der öffentliche Verkehr stark beeinträchtigt ist. Neben der Donau führt auch der Wienfluss Hochwasser und droht, die Altstadt zu überfluten. In Österreich sind bisher fünf Menschen gestorben, darunter ein Feuerwehrmann, der beim Auspumpen eines Kellers verunglückte.

Auch in Tschechien ist die Lage dramatisch und wird als Jahrhunderthochwasser bezeichnet. Es gab einen Todesfall: Eine Person ertrank im Fluss Krasovka. Besonders betroffen ist die Stadt Litovel, wo Straßenzüge unter Wasser stehen. In Städten wie Hradec Králové und Ústí nad Labem gelten die höchsten Alarmstufen, und Hochwasserschutzwände werden errichtet.

In Polen kam ebenfalls ein Mensch ums Leben. Besonders schwer betroffen sind der Südwesten des Landes und die Region Oppeln, wo Straßenzüge und Krankenhäuser überflutet wurden. In der Nähe der tschechischen Grenze brach ein Staudamm. Die Orte Klodzko (Polen) und Krnov (Tschechien) sind infolge des Dammbruchs komplett überflutet worden. Das Kabinett unter Regierungschef Donald Tusk berät über die Ausrufung des Katastrophenzustands.

Auch im Osten Deutschlands steigen die Pegelstände, insbesondere an der Elbe. In Dresden wurde bereits die Alarmstufe 2 ausgerufen, der Pegelstand erreichte 5,63 Meter. Die Alarmstufe 3 (6 Meter) könnte bald erreicht werden. Nahe der tschechischen Grenze, in Schöna, wurde diese bereits überschritten. An der Lausitzer Neiße bei Görlitz steht das Wasser kurz vor der höchsten Alarmstufe 4. Eine Besserung der Lage ist noch nicht in Sicht und die Pegel im Osten Deutschlands könnten bis mindestens Mittwoch weiter steigen. In denn betroffenen Regionen bereitet man sich auf ein weitere Steigerung der Überflutungen vor und baut in Stadtgebieten Wasserschutzwände auf. Unzählige Sandsäcke werden befüllt um evtl. brechende Deiche entlang der Flussläufe zu stabilisieren.

Die gewaltigen Regenfälle werden durch den Zusammenprall einer Kaltfront aus dem Nordwesten mit feuchtwarmen Luftmassen aus dem Mittelmeerraum verursacht. Es kam zu ein besonderen Vb-Wetterlage, die die Luftmasse zunächst in den Alpenraum und dann in den Osten Europas lenkte.

Hochwasser und Überflutungen Nachbarländern von Deutschland

In den südlich und östlich gelegenen Nachbarländern von Deutschland führt starker Dauerregen zu Überflutungen

Zusammenfassung:

  • Starker Dauerregen durch Vb-Wetterlage im Südosten von Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen
  • Niederösterreich ruft Notstand aus
  • Massive Stromausfälle in Tschechien
  • Staudamm in Polen übergelaufen
  • Hochwasseralarmstufe 1 in Dresden

In mehreren mitteleuropäischen Ländern, darunter Polen, Österreich, Tschechien und Deutschland, bereiten sich die Menschen auf schwere Überschwemmungen vor, da die Pegel vieler Flüsse durch den anhaltendem Niederschlag stark angestiegen sind. Lokal fielen bis zu 400 mm Niederschlag in wenigen Stunden. Die ungewöhnlich schweren Niederschläge finden ihren Ursprung in einer Vb-Wetterlage.

Teile von Österreich werden von starken Niederschlägen getroffen, die in Höhenlagen als Schnee niedergehen. So gingen bereits Lawinen ab und ein Wanderer starb. Da es wärmer werden soll, steigt die Schneefallgrenze und es kommt zur Schneeschmelze, was die Hochwassersituation weiter verstärkt. Die Wassermassen bereiten besonders in Niederösterreich Probleme, wo mehrere Flüsse Hochwasser führen und bereits über die Ufer getreten sind. Mehrere Straßen wurden gesperrt, und die Feuerwehr ist wegen Überschwemmungen und Sturmschäden im Dauereinsatz. In Niederösterreich wurde der Notstand ausgerufen, damit Einsatzkräfte aus nicht so starke betroffenen Regionen in die Krisengebiete verlegt werden können. Die Österreichische Bundesbahn rief dazu auf, nicht notwendige Reisen zu verschieben, da es zu Behinderungen im Zugverkehr kommt.

In Polen ist vor allem der Südwesten des Landes betroffen. Mehrere Dörfer wurden bereits evakuiert, insbesondere in der Region Oppeln. In der Nähe von Glucholazy, einer Stadt an der Grenze zu Tschechien, mussten 400 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Es wurde vor einem drohenden Dammbruch gewarnt. Der Staudamm in Miedzygorze läuft bereits seit der Nacht über. Obwohl bereits vor dem Dauerregen vorsorglich Wasser abgelassen wurde, hat er inzwischen seinen Höchststand erreicht! Die Situation sei kritisch, die Bewohner der tiefer gelegenen Dörfer würden evakuiert, teilte die Regionale Wasserwirtschaftsbehörde in Breslau mit.

Auch in Tschechien ist die Situation angespannt. Rund 60.000 Haushalte sind ohne Strom, vor allem im Nordwesten des Landes. Bäume, die aufgrund durchnässter Böden umgestürzt sind, beschädigten Stromleitungen. Zudem sind einige Dörfer, wie Mikulovice, stark von den Wassermassen betroffen. In der Region Mährisch-Schlesien sowie in der Umgebung von Olomouc herrscht nach Angaben der Behörden eine akute Gefahrenlage. Durch heftige Regenfälle haben selbst kleine Bäche reißende Ströme gebildet, was zu großflächigen Überschwemmungen führte. Tausende Menschen müssen evakuiert werden. Einige Betroffene konnten nur mit Booten gerettet werden. Bilder zeigen überflutete Straßen, mit Autos die im Wasser treiben.

Meteorologen erwarten, dass die Flusspegel weiter steigen, denn obwohl es heute in einigen Gebieten aufhören könnte zu regnen, sind am Montag weitere Starkregenereignisse sowie Dauerregen vorausgesagt.

Auch in Deutschland, besonders im Südosten Bayerns und in der Lausitz, kam es bereits zu Überschwemmungen. Die Behörden warnen, dass die Niederschläge in den kommenden Tagen die Hochwassergefahr weiter verschärfen könnten. In Dresden steigt der Pegel der Elbe weiter und es wurde die Hochwasseralarmstufe 1 ausgerufen.

In vielen Regionen entlang von Elbe und Donau drohen in den kommenden Tagen extreme Überflutungen, die ähnliche Ausmaße wie 2002 und 2013 annehmen könnten. Die Bewohner der Region sollten sich darauf vorbereiten und ihre Wertsachen aus Kellern und Erdgeschossen in höhere Stockwerke verlagern.

Deutschland: Warnung vor Dauerregen und Überflutungen

Wetterdienste warnen vor ergiebigen Dauerregen im Südosten Deutschlands – Elbehochwasser befürchtet

Seit einigen Tagen treibt das Gespenst einer Vb-Wetterlage sein Unwesen in den Medien und sorgt schon fast für Panikstimmung. Tatsächlich sagten die extremsten aller möglichen Wetterszenarien für Teile Deutschlands lang anhaltenden Starkregen voraus, der vielerorts zu Überflutungen hätte führen können. Doch so wie es momentan aussieht, wird wohl nur der äußerste Südosten der Republik, genauer, die Regionen um Dresden und südöstlich von München, von dem drohenden Wetterereignis gestreift. Dennoch könnte es zu einem starken Hochwasser in der Elbe kommen, denn die vorhergesagten Unwetter gehen größtenteils in Österreich und Tschechien nieder. Dort sind bis zu 300 Liter Niederschlag pro Quadratmeter möglich. In den Höhenlagen kommt es bereits jetzt zu starken Schneefällen, die für diese Jahreszeit ungewöhnlich sind. Das abfließende Wasser aus dem Alpenraum wird u.a. in die Elbe gelangen, wo ab Anfang nächster Woche ein Hochwasser droht, das durch die teilweise eingestürzte Carolabrücke in Dresden noch verstärkt werden könnte, da die Trümmer den Wasserabfluss blockieren und wie ein Staudamm wirken.

Was ist eine Vb-Wetterlage?

Eine Vb-Wetterlage, bei der das „V“ für die römische Ziffer 5 steht, bildet sich, wenn Mitteleuropa unter Tiefdruckeinfluss entlang der speziellen Zugbahn von Vb-Tiefdruckgebieten gerät. Die Extremwetterlage hat ihren Ursprung im warmen Mittelmeer, insbesondere bei hohen Wassertemperaturen in der Adria, wenn gleichzeitig ein Tief mit arktischen Kaltluftmassen aus dem Nordwesten heranzieht, so dass in der Höhe eine Tiefdruckrinne entsteht. Der Zusammenstoß von kalten und warmen Luftmassen führt zu einem Wolkenstau an den Alpen, wodurch extrem feuchte Luftmassen nach Osten ausweichen und dort, vor allem zwischen Österreich und Polen, starke Niederschläge verursachen. Einige der schwersten Flutkatastrophen an Elbe und Donau sind auf Vb-Wetterlagen zurückzuführen, darunter das Jahrhunderthochwasser von 2002. Durch den Klimawandel, der das Mittelmeer immer häufiger ungewöhnlich warm werden lässt, bleibt es jedoch nicht mehr bei einem „Jahrhunderthochwasser“ pro Jahrhundert. Mittlerweile muss man mit ein bis zwei entsprechenden Flutkatastrophen pro Jahrzehnt rechnen.

Deutschland und seine Brücken

Ein Vnet-Leser fragte in unserem Gästebuch, ob es einen Zusammenhang mit dem Erdbeben in Polen (Magnitude 3,1) gibt, das sich nur 17 Minuten vor dem Einsturz der Brücke in Dresden ereignete. Die Erdbeben im polnischen Kohlerevier hängen meistens mit Einstürzen von Stollen zusammen. Zwar ist es denkbar, dass Bodenvibrationen des Erdstoßes das 170 Kilometer vom Epizentrum entfernt gelegene Dresden erreicht haben, doch sie lagen deutlich unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle. Ob diese ausgereicht haben, um den Einsturz der maroden Brücke auszulösen, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber selbst wenn dies der Fall gewesen wäre, wäre die Brücke spätestens kollabiert, wenn die nächste Straßenbahn sie passiert hätte.

Dass es überhaupt zu dem Brückeneinsturz kommen konnte, finde ich skandalös! Deutschland hat sich während der Merkel-Ära und der „schwarzen Null“ kaputtgespart, und nun bekommen wir die Rechnung präsentiert. Rund um das Ruhrgebiet – wo ich wohne – sind mehrere wichtige Autobahnbrücken gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar, was massenhaft Probleme verursacht. Im schlimmsten Fall könnte sogar die Versorgungssicherheit ganzer Regionen gefährdet sein, wenn noch mehr Brücken für Lastkraftwagen unpassierbar werden.

Einer Studie zufolge sind in Deutschland 16.000 (!) Straßen- und Bahnbrücken sanierungsbedürftig. Selbst wenn man das Geld für die Sanierungen aufbringen könnte, fehlen unzählige Arbeitskräfte, Baumaschinen und natürlich Brückenbauunternehmen, um so viele Brücken zeitnahe zu renovieren oder zu erneuern. Und die maroden Brücken sind nur die Spitze des Eisbergs in Sachen „Sanierungsfall Deutschland“! Die aktuelle Ampelregierung setzt mit aller Macht die Projekte durch, die in den Wahlprogrammen der koalierenden Parteien stehen und betreibt somit Klientelpolitik, ohne die kritische Gesamtsituation des Staates im Auge zu behalten. Das Festhalten an der Schuldenbremse -die sicherlich prinzipiell sinnvoll ist- bringt die Lösung der Probleme nicht näher.

Deutschland: Waldbrand am Brocken

Waldbrand am Brocken im Harz breitet sich nicht weiter aus

Zuerst die gute Nachricht: der massive Einsatz von Löschhubschraubern und Flugzeugen hat die weitere Ausbreitung der Flammen am Brocken im Harz gestoppt. Doch noch immer sind gut 150 Feuerwehrleute im Einsatz und die Löscharbeiten könnten sich noch über mehrere Tage hinziehen. Am höchsten Berg des Harzes, in Sachsen-Anhalt, wurden die Löschflüge über Nacht ausgesetzt, sollen jedoch am heutigen Morgen in größerem Umfang wieder aufgenommen werden. Acht Hubschrauber und vier Flugzeuge sind für den Einsatz vorgesehen, das Maximum an Luftlöschmitteln, das über dem Brocken koordiniert werden kann. Erstmalig bei der Brandbekämpfung in Deutschland wurde dem Löschwasser ein Flammenhemmmittel beigemengt.

Zusätzlich arbeiten Feuerwehrleute am Boden, um Brandschutzstreifen anzulegen und den Wassertransport zu erleichtern. Ein Hubschrauberlandeplatz in Elend und ein Wasserbetankungsplatz in Aue Hattorf wurden eingerichtet. Der Einsatz wird voraussichtlich mehrere Tage dauern, da die Wetterbedingungen ungewiss sind. Niederschläge werden erst in der Nacht zum Montag erwartet, und starker Wind könnte die Situation verschlimmern.

Das Feuer erstreckt sich über eine Länge von 1.000 Metern, und die Ursache ist noch unklar. Am Freitag wurden vorsorglich 500 Menschen, darunter Touristen und Wanderer, vom Brocken evakuiert. Der Brockenweg, einer der meistfrequentierten Wanderwege im Nationalpark Harz, bleibt gesperrt. Für den nahegelegenen Ort Schierke besteht aktuell keine Gefahr, da der Wind die Feuerfront in eine andere Richtung treibt.

Vor zwei Jahren kam es an derselben Stelle bereits zu einem großen Waldbrand, der ebenfalls einen mehrtägigen Löscheinsatz erforderte. Die Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt ist derzeit besonders hoch, insbesondere im Norden des Landes kam es in letzter Zeit zu mehreren Bränden.

Der Wald am Brocken im Harz war vor dem Feuer stark von den Folgen des Klimawandels und Schädlingsbefall gezeichnet. Besonders die Fichtenwälder in der Region litten unter den extremen Dürreperioden der letzten Jahre, was sie anfällig für den Borkenkäfer machte. Dieser Schädlingsbefall führte dazu, dass viele Bäume abstarben, wodurch große Flächen des Waldes geschwächt und teilweise bereits abgestorben waren. Auf den Bildern zur Berichterstattung über den Waldbrand sieht man mehr Baumskelette als gesunde Bäume.

Vor dem Waldbrand gab es also bereits eine hohe Anfälligkeit für Brände, da die vertrockneten und toten Bäume als leicht entzündliches Material dienten. Diese Situation machte die Region besonders anfällig für Waldbrände, da sich Feuer in solchen ausgetrockneten Wäldern schneller ausbreiten kann.

Waldbrände als Folgen des Klimawandels

Der verheerende Waldbrand geht zumindest teilweise auf das Konto des Klimawandels, der bekanntermaßen einen anthropogenen Anteil hat. Allerdings ist es schwer genau zu beziffern, wie groß dieser Anteil ist, denn es gibt auch natürlich bedingte Phänomene, die Einfluss auf die Stabilität des Klimas haben und mit dem anthropogen verursachten Anteil interagieren und Wechselwirkungen hervorrufen. Nichtsdestotrotz erscheint es mir dringender denn je, die Treibhausgas-Emissionen zu senken, die Rodung weiterer Waldflächen zu stoppen und die Meere nicht weiter zu vergiften. Doch ressourcenschonendes Handeln ist nicht „in“. Den Politikern der Ampel gelang es nicht, die Bevölkerung bei ihren Klimaschutzmaßnahmen mitzunehmen. Im Gegenteil, Zwangsmaßnahmen, in Form von Gesetzen vorgebracht, vergraulten den Bürger, anstatt ihn zu motivieren, und es wird immer klarer, dass Kompetenz und Menschenkenntnis bei den Verantwortlichen fehlen. Leider auch das Verständnis einfachster wirtschaftlicher Zusammenhänge: So äußerte sich Bundeskanzler Scholz gestern sinngemäß in Bezug auf Zuwanderung ausländischer Fachkräfte, dass es Deutschland nicht gelingen wird, bei einer schrumpfenden Bevölkerung ohne Zuwanderung  dringend benötigest Wirtschaftswachstum zu generieren. Doch Wirtschaftswachstum muss es ja nur geben, wenn die Bevölkerung immer weiter wächst! Bei einer schrumpfenden Bevölkerung kann auch die Wirtschaftsleistung nachlassen. Überdies würde es helfen und vielen Menschen erst ermöglichen, positiv auf den Klimawandel einzuwirken, wenn auch die einkommensschwächeren Bürger vom Wirtschaftswachstum profitieren würden und die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer weiter auseinanderklaffen würde. Das wäre zudem das beste Mittel, um ausufernde rechts- und linksextreme politische Gesinnungen gleich einem Waldbrand mit Löschmitteln einzudämmen. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch in all den anderen Staaten, in denen nicht nur die Wälder brennen.

Deutschland: Unwetter in Baden Württemberg und Niedersachsen

Starke Unwetter ließen in Baden Württemberg Keller volllaufen

In mehreren Regionen von Baden Württemberg wüteten Unwetter mit Starkregen, Hagel und Windböen, so dass Bäume umstürzten, Äste abbrachen und Straßen und Keller überflutet wurden. Größere Zerstörungen oder Menschenopfer wurden nicht gemeldet. Dennoch waren Polizei und Feuerwehr gefordert und pausenlos im Einsatz. In Reutlingen führte ein umgestürzter Baum zu einer Straßensperrung. In Ettlingen musste ein Musikfestival wegen eines Gewitters zeitweise unterbrochen werden.

Der Deutsche Wetterdienst hatte vor den Unwettern gewarnt: in 14 Landkreisen stand die Alarmstufe auf Rot. Es wurden Niederschlagsmengen mit 25 l/m² und 40 l/m² pro Stunde erwartet, dazu Sturmböen mir Geschwindigkeiten bis  zu 75 km/h. Mit weiteren Gewittern muss auch heute gerechnet werden.

Unwetter im niedersächsischen Landkreis Oldenburg

Bereits am Vortag wurden starke Unwettern im Norden der Republik gemeldet. Hier traf es den Landkreis Oldenburg besonders hat: Sturmböen entwurzelten zahlreiche Bäume, so dass es zu größeren Beeinträchtigungen im Straßenverkehr kam.

Die Feuerwehrmusste zu über 100 Einsätzen ausrücken. Besonders viele Einsätze gab es in den Gemeinden Hatten, Hude und Wardenburg. Die Einsatzkräfte mussten vor allem umgestürzte Bäume beseitigen, überflutete Straßen und vollgelaufene Keller leerpumpen. Aufgrund der hohen Anzahl an Notrufen richteten die Feuerwehren in den betroffenen Gemeinden Führungsstellen ein, um die Koordination der Einsätze zu gewährleisten.

In Sandkrug mussten mehrere Straßen, darunter auch Hauptverkehrswege, wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. In Hude traf ein umgestürzter Baum einen fahrenden Zug, was die Fahrgäste zum Umsteigen auf einen Ersatzzug zwang. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Eine Gasleitung wurde ebenfalls durch einen entwurzelten Baum beschädigt, doch für die Bevölkerung bestand keine Gefahr, und die Reparaturen wurden sofort begonnen. In Wardenburg lief eine Tiefgarage voll Wasser, was zu weiteren Einsätzen der Feuerwehr führte.

Ein besonders kritischer Vorfall ereignete sich auf der Holler Landstraße in Hude, wo umgestürzte Bäume einen Lastwagen blockierten. Der Fahrer konnte sich unverletzt aus dem Fahrzeug retten. Das Technische Hilfswerk war ebenfalls im Einsatz, um Wassermassen von Geschäftsgebäuden fernzuhalten. Privatpersonen und Landwirte unterstützten die Aufräumarbeiten mit Radladern und Traktoren.

Aktuell gibt der DWD nur eine Unwetterwarnung für die Region Nordhorn heraus, wo mit starken Gewittern gerechnet werden muss. Die Meteorologen sagen das letzten Sommerwochenende voraus. Ab nächster Woche soll es sich landesweit abkühlen.