Hagelsturm in Guadalajara

In der mexikanischen Stadt Guadalajara legte ein ungewöhnlich starker Hagelsturm das öffentliche Leben lahm. In der Nacht zum Sonntag kam es zu so einem starken Hagelniederschlag, dass in einigen Stadtbezirken die Straßen von einer mächtigen Eisschicht bedeckt sind. Stellenweise sind die Eisfluten bis zu 1 Meter tief. Autos versanken in den Eismassen, Geschäfte wurden überflutet. Der Zivilschutz kam zum Einsatz.

Im Juni ist es in Guadalajara bis zu 29 Grad warm, allerdings herrscht Regenzeit. Trotzdem sind solche Hagelstürme selten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein Zusammenhang zum anthropogenen Klimawandel besteht. Derzeit wird das Wetter im Westen Mexikos vom tropischen Sturmtief Alvin bestimmt.

Extremtemperaturen und Waldbände in Deutschland und Europa

Dass die Wetterextreme in Europa und Deutschland mit dem anthropogenen Klimawandel zusammenhängen, bezweifeln nur noch wenige Wissenschaftler. So wurde am Wochenende der neue Temperaturrekord vom Mittwoch bereits wieder übertroffen:  In Bernburg an der Saale in Sachsen-Anhalt wurden am Sonntag 39,6 Grad gemessen. Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung war es in einem Juni heißer. Noch extremer waren die Temperaturen in Frankreich: Im Ort Gallargues-le-Montueux wurden am 28. Juni 45,8 Grad gemessen. Damit wurde der bisherige Hitzerekord um 1,7 Grad überboten. In 4 Departments wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen. Auch in Spanien herrschten extreme Temperaturen. Dort starben mehrere Personen aufgrund der Hitze.

In Deutschland kam es zu mehreren Wald- und Feldbränden. Besonders schlimm betroffen ist die Region um den Ort Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort brennen ca. 430 Hektar Wald in einem alten Truppenübungsplatz. Dort wird auch noch alte Munition vermutet, was die Löscharbeiten erschwert. Das Dorf Trebs wurde inzwischen evakuiert. so etwas kam in Deutschland bisher selten vor.

Bei Lübeck wurde die Autobahn A 1 wegen Hitzeschäden gesperrt. Zudem wurde eine Unwetterwarnung für Teile von Nord- und Süddeutschland herausgegeben. Im Hitze geplagten Frankreich entstand eine Superzelle, die schwere Gewitter und evtl. sogar Tornados mit in den Südwesten Deutschlands bringen könnte.

Überflutungen in Russland

In der sibirischen Region um Irkutsk kam es Ende letzter Woche zu schweren Überflutungen: lang anhaltender Regen ließ mehrere Flüsse über die Ufer treten. Es wurden 20 Ortschaften überflutet. 2500 Häuser stehen unter Wasser. Mindestens 5 Menschen starben in den Fluten.

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Unwetter treffen Deutschland

Tief „Axel“ beeinflusst das Wetter in weiten teilen Deutschlands und bring heftige Unwetter mit sich. Besonders heftig erwischt es Mitteldeutschland und den Süden der Republik. In München gingen heute Abend bereits bis zu 62 Liter Wasser auf den Quadratmeter nieder. In Ostthüringen wurden 52 Liter gemessen. Und das ist erst der Anfang. Für Morgen werden in einigen Regionen starke Gewitter erwartet, die bis zu 200 Liter Wasser auf den Quadratmeter regnen lassen sollen. Es wird mit starken Überflutungen gerechnet. Besonders gefährdet sind Gemeinden an Bächen und Flüssen. In gebirgigen Regionen könnten Hangrutsche drohen.

In Berlin sprach die Feuerwehr heute bereits von einem Ausnahmezustand und war pausenlos im Einsatz. ein heftiges Gewitter tobte über der Stadt, entwurzelte Bäume und flutete Keller. Der Verkehr brach zeitweise zusammen und es kam zu Flugausfällen. 2 Blitzschläge verursachten Brände.

Tornado in Sachsen

In der Nähe des Ortes Brand-Erbisdorf wurde ein Tornado gesichtet. Ob er Schäden verursachte ist noch nicht bekannt. Die A4 musste bei Eisenach gesperrt werden, da die Fahrbahn überflutet war. Im Laufe des Abends verlagerten sich die Unwetter Richtung Niedersachsen und NRW.

Unwetter-Update 21.05.2019

Auch heute wird das Wetter von Tief „Axel“ bestimmt: In Kassel wurden mehrere Straßen überflutet. Besonders schlimm getroffen hat es die Ortsteile Bettenhausen und Forstfeld. Es kam zu massiven Verkehrsbehinderungen. Ähnlich sah es im Großraum Fulda aus. Dort kam es zu Überflutungen und Schäden durch umgestürzte Bäume. Im niedersächsischen Helmstedt wurde eine Klinik teilweise evakuiert, da Regenwasser durch die Decke sickerte. Putz bröselte herab.

In Wangen (Baden Württemberg) wurde Hochwasseralarm ausgelöst. Der Fluss Obere Argen erreichte einen Pegel von 231 cm. Das Gewässer fließt mitten durch die Stadt. Es drohen Überflutungen.

Auf der A6 bei Aurach (Bayern) geriet ein Fahrzeug auf Nasser Fahrbahn ins Schleudern: der Wagen kam von der Fahrbahn ab und kollidierte mit 2 Bäumen. Der Fahrer kam ums Leben. In Folge des Wetterchaos starb bereits eine weitere Person.

Deutschland: Erdbeben im Schwarzwald

Am Rand des Schwarzwalds ereignete sich ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,5. Der Erdbebenherd saß in 8 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 4 km südlich von Hüfingen. Bis nach Schaffhausen sind es 24 km. Erdbeben im Bereich des Oberrheingrabens kommen immer wieder vor. Es könnten sich sogar moderate Beben ereignen. Der Oberrheingraben zählt zu den Gegenden mit den höchsten Erdbebenrisiko in Deutschland.
In den letzten Tagen kam es auch zu einem kleinen Erdbebenschwarm bei Freiburg im Breisgau. In der Schweiz und im Alpenvorland kommt es in den letzten Tagen ebenfalls immer wieder zu leichten Erdstößen. Diese hängen im Zusammenhang mit der anhaltenden Orogenese der Alpen.

Der Bodensee als Kind von Tektonik und Eiszeit

Auf der Erdbebenkarte sieht man auch den Bodensee. Er ist das größte Binnengewässer Deutschlands und speist den Rhein. Die Entstehung des Bodensees. Das tektonische Seebecken bildete sich bereits in den Erdzeitaltern Jura und Tertiär. Der heutige Alpenrhein war zunächst ein Zufluss der Donau, erst eine retrograde Erosion des Hochrheins verband den Fluss mit dem Bodensee. Die Flusstäler vertieften sich durch glaziale Erosion während der Eiszeit.  Da die Spuren der älteren Eiszeiten nicht mehr eindeutig interpretiert werden können, repräsentiert der Bodensee heute vor allem ein Zungenbecken oder einen Gletscherrandsee der Würmeiszeit. In einer späten Phase der Eiszeit war nur noch der Obersee vergletschert. Mit dem weiteren Rückzug des Gletschers floss das Schmelzwasser aus dem sich herausbildenden Überlinger See durch das ältere nördliche in das heutige Hochrheintal. Durch ein Fortschreiten der rückführenden Erosion gewann der heutige Verlauf des Hochrheins wieder Anschluss an den Bodensee.
Die Zukunft des Bodensees sieht allerdings düster aus: Wie jeder glaziale See wird auch der Bodensee durch Sedimentation in geologisch naher Zukunft verlanden. Dieser Prozess lässt sich am besten an den Mündungen größerer Flüsse, vor allem der des Alpenrheins, beobachten. Die Verlandung wird beschleunigt durch die stets weitergehende rheinische Erosion und die damit verbundene Absenkung des Seespiegels.

Fernab der geologischen Betrachtungen ist der Bodensee eine der beliebtesten Ferienregionen Deutschlands. Neben dem großen See gibt es im Alpenvorland zahlreiche kleinere Seen, die zum Baden einladen. Umfangreiche kulturelle Angebote machen die Region umso attraktiver.

Sturm über Deutschland

In Teilen von Deutschland wütet heute Sturmtief Eberhard. Es zieht vom Westen her über das Land und sorgt vielerorts für Chaos. Für NRW gilt die zweithöchste Warnstufe. Der Sturm erreicht Windstärken 11-12 und zieht mit 111 km/h über NRW hinweg. Heute Abend soll Eberhard sogar Böen erzeugen, die bis zu 169 km/h schnell werden können. Daher wurden auch Sturmwarnungen für den Osten der Republik herausgegeben. Im Norden wird Schnee erwartet.

In NRW wurde bereits der Zug-Fernverkehr eingestellt. In Aachen entwurzelte der Sturm Bäume, die auf eine Bahnstrecken fielen. Oberlandleitungen wurden dabei beschädigt. Auch die A 44 musste wegen Ästen auf der Fahrbahn gesperrt werden. Der Sturm droht eine Zinne des Kölner Doms abzureißen, daher wurde die Domplatte gesperrt. In Ennepetal stürzten zahlreiche Bäume um und begruben Fahrzeuge unter sich. Mehrere Dächer wurden abgedeckt. Todesopfer gab es bisher nicht zu beklagen.

Update 22:30 Uhr:
Mittlerweile hat es ein Todesopfer durch den Sturm gegeben: Im Sauerland wurde ein 47 jähriger Mann in seinem Wagen erschlagen, als dieser von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Zudem kommt es in weiten Teilen des Landes zu Verkehrsbehinderungen in Folge des Sturms. Besonders Bahnreisende müssen sich auf eine lange Nacht einstellen. Es werden Schlafzüge zur Verfügung gestellt.

Update 11.03.19:
In Bayern brachte die Rückseite des Sturmtiefs Eberhard viel Schnee mit sich. So musste in München ein Kranführer von der Höhenrettung der Feuerwehr geborgen werden. Der Mann konnte im dichten Schneetreiben sein Führerhaus in luftiger Höhe nicht mehr selbst verlassen. In Thüringen war ein Dorf zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten, da umgestürzte Bäume die einzige Zufahrtsstraße nach Föritztal-Mönchsberg blockierten. Der Bahnverkehr soll sich erst gegen Abend normalisieren. Und das nächste Sturmtief steht bereits in den Startlöchern. Es wird Deutschland zur Mitte der Woche heimsuchen.

Deutschland: Erdbeben M 2,9 in der Eifel

Update 12.02.2019: In der gleichen Region ereignete sich heute ein weiteres schwaches Erdbeben der Lokal-Magnitude 2,6. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 8 km angegeben.

Update 14:15 Uhr: Die Daten zum Erdbeben wurden korrigiert. EMSC gibt nun eine Magnitude von 2,7 an. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde um 2 km in nordwestlicher Richtung verschoben und damit näher an den Laacher See Vulkan. Dieser befindet sich nun 15 km vom Epizentrum entfernt.

Originalmeldung: In Deutschland gab es heute Morgen ein Erdbeben der Magnitude 2,9. Laut EMSC las das Hypozentrum lag in nur 8 km Tiefe. In einigen Medien wird berichtet, dass die Magnitude bei 2,6 lag. Das Epizentrum befand sich  nördlich des Ortes Kobern-Gondorf an der Mosel und ca. 17 km von Mendig und dem Laacher-See-Vulkan entfernt. Interessant ist auch die geringe Entfernung zum Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich: das Erdbeben manifestierte sich nur 7 km südlich davon. Das Kernkraftwerk muss bereits 1988 stillgelegt werden, da das Baugenehmigungsverfahren fehlerhaft ablief.

Es liegen Berichte vor, nach denen Anwohner der Region das Beben deutlich spürten. Der Erdstoß ereignete sich um 5:13 Uhr. Auf dem Seismogramm der Erdbebenwarte Bensberg ist nur ein schwaches Signal sichtbar. Das Beben wird noch nicht in der dortigen Erdbebenliste geführt. Auf der Karte des EMSC erkennt man, dass es dort ein zweites Erdbeben gegeben haben muss, welches allerdings nicht in den Listen auftaucht und sehr wahrscheinlich eine Magnitude kleiner 2 hatte.




Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass es im Bereich des Laacher-See-Vulkans zahlreiche schwache Erdbeben in großer Tiefe gibt, welche auf Bewegungen magmatischer Fluide hindeuten. Das aktuelle Erdbeben liegt hingegen in geringer Tiefe und wird nicht mit diesen Fluidbewegungen zusammenhängen. Wahrscheinlicher ist ein tektonisch bedingtes Erdbeben an der Ochtendunger Störungszone, welche östlich am Laacher-See-Vulkan vorbeizieht. Dennoch zeigt das Erdbeben, wie lebendig die Erde in Deutschland ist.

Weiterführender Links:

Erdbeben unter dem Laacher-See-Vulkan

Erdbeben in Deutschland

Klimawandel und Dürre in Deutschland

In den letzten Wochen und Monaten wurde viel von der Dürre in Deutschland berichtet. Vor einigen Tagen besuchte ich daraufhin den Möhne-Stausee, welcher als eines der Wasserreservoirs des Ruhrgebiets gilt. Medienberichten zufolge beträgt der Füllstand des Stausees weniger als 50%. Aus der Vogelperspektive sieht man den Verlauf der normalen Uferlinie ganz gut. Doch ich habe mir die Lage noch dramatischer vorgestellt.

Obwohl es in den letzten 2 Tagen ausgiebig geregnet hat, war zumindest der November viel zu trocken und warm. Es sieht ganz so aus, als würde das Jahr 2018 sämtliche Wetter-Rekorde brechen und als das wärmste und trockenste Jahr Deutschlands in die Geschichte eingehen. Die aktuellen Regenfälle geben allerdings Grund zur Hoffnung, dass die Dürre ihrem (vorläufigen) Ende zu geht.

Derweilen tagt der Weltklimarat und diskutiert über den anthropogenen Klimawandel. Was ist vom Weltklimarat zu erwarten? Sicherlich nicht die notwendigen Schritte, um die große Katastrophe von der Menschheit abzuwenden! Es wird Geldversprechen und weitere Absichtserklärungen geben, welche das Unvermeidliche vielleicht etwas verzögern, aber nicht verhindern werden! Um nachhaltig die Klimaerwärmung zu stoppen, müsste sich das Denken der Menschen ändern. Wir müssten unsere Werte und Ziele überdenken und nachfolgenden Generationen ein anderes gesellschaftliches Bild vermitteln. Solange das Streben nach Glück gleichbedeutend mit Konsum und materiellen Status ist, wird sich auch der Klimawandel nicht stoppen lassen! Wir stehen also vor einer Aufgabe, die nicht nur eine Frage des Geldes ist, sondern des Denkens und der gesellschaftlichen Werte.

Aber lässt sich der Klimawandel überhaupt noch stoppen? Ich glaube nicht, dass er in den nächsten Jahrhunderten gestoppt werden kann. Mit vereinten Kräften lässt sich der Klimawandel vielleicht abschwächen und verlangsamen, so dass den Menschen mehr Zeit bleibt, sich auf die sich ändernden Umweltbedingungen einzustellen. Längst sind Prozesse in Gang gesetzt, die sich selbst verstärken: Das Schmelzen des polaren Eises, das Auftauen des Permafrostbodens und die Erwärmung der Ozeane. Da wir die Erderwärmung nicht umdrehen können, ohne uns selbst zu vernichten (z.B. durch Auslösen eines atomaren Winters), lassen sich diese Effekte nicht mehr aufhalten, selbst wenn wir die gesteckten Klimaziele erreichen sollten. Durch die Verringerung der Eisflächen, verringert sich die Albedo (Rückstrahlung der Sonnenenergie), die Erde erwärmt sich! Durch das Auftauen des Permafrostes, wird nicht nur der Boden weich, sondern es entweichen Unmengen Treibhausgase, welche im Boden gebunden sind: die Erde erwärmt sich! Durch Erwärmung und Übersäuerung der Ozeane, entsteht mehr Wasserdampf, welcher ebenfalls einen Treibhauseffekt auslöst. Zudem kann weniger Kohlendioxid gebunden werden: die Erde erwärmt sich! Wir vernichten also das Erbe der letzten Eiszeit, dank dessen wir fast alle Klimazonen der Erde bewohnen können. Zudem wird der steigende Meeresspiegel Inseln und Küstenregionen überfluten, der nutzbare Lebensraum wird immer kleiner. Das vom Eis befreite Land ist hingegen unfruchtbare Schotter-Wüste. Bis hier fruchtbarer Boden entsteht werden Jahrtausende vergehen. Zudem werden weitere Wüsten entstehen, nicht nur durch die Klimaerwärmung, sondern auch durch Abholzung und Ausbeutung der Ressourcen.

Italien: Unwetter halten an

Die schweren Unwetter der letzten Tage hielten auch am Freitag an. Besonders schlimm betroffen ist Norditalien. Die Lagunenstadt Venedig steht unter Wasser: selbst im Markusdom drang Wasser ein. Die betagte Bausubstanz leidet.

In der Provinz Belluno wurden mehrere Dörfer durch Erdrutsche von der Außenwelt abgeschnitten. Es wurden nicht nur Straßen blockiert, sondern auch die Strom- und Wasserversorgung gekappt. 35.000 Menschen wurden aufgefordert das Wasser abzukochen. Was für viele Haushalte ohne Strom schwierig werden dürfte, sofern sie nicht mit Gas kochen. In den Dolomiten sind 160.000 Menschen ohne Strom.

In der Region Trentino-Südtirol verwüsteten Sturmböen ganze Wälder. Bäume knickten um. Der Schaden für die Forstwirtschaft ist enorm. Auf Sardinien wurden 2 ältere Frauen vom Blitz erschlagen. Eines der Opfer ist eine deutsche Touristin. Somit stiegen die bisherigen Opferzahlen auf mindestens 20.

Selbst in Rom sind Straßen überflutet. Das Kolosseum, der Palatin-Hügel und die Kaiserforen wurden gesperrt. Unwetter wüteten auch in Neapel und ganz im Süden des Landes. In Palermo stand das Wasser in einigen Straßen bis zu einem halben Meter tief.

Schuld an diese ungewöhnliche Wetterlage hat das Tiefdruckgebiet Wenke. Es wird auch weiterhin viel regen bringen. Besonders betroffen sind der Norden (Toskana und des Latium) sowie der Süden des Landes. Starke Regenfälle beschränken sich aber nicht auf Italien, sondern werden auch für den westlichen Mittelmeerraum vorausgesagt.

Während es in Südeuropa zu viel regnet, herrscht bei uns in Deutschland weiterhin Dürre. Die Pegel der großen Flüsse stehen ungewöhnlich niedrig und vielerorts ist die Schifffahrt eingeschränkt. Es drohen Versorgungsengpässe. Bereits jetzt schlägt das Jahr sämtliche Wärmerekorde bei uns und es wird als bisher heißestes Jahr in die Geschichtsbücher der Wetteraufzeichnung eingehen.

Mauna Loa: Schwarmbeben

Nachdem es auf Hawaii in den letzten Wochen relativ ruhig war, zieht seit 3 Tagen die Seismik wieder an. Schauplatz ist diesmal weniger der Kilauea, sondern der große Bruder Mauna Loa: Unter der Nordwestflanke des größten Vulkans der Erde manifestiert sich ein Schwarmbeben. Die Magnituden der stärkeren Beben reichen bis 3,4. Die Hypozentren liegen in geringen Tiefen um 2-3 km. Sehr wahrscheinlich hängen die Beben mit Magmenintrusion im Zusammenhang. Bevor die Eruption des Kilaueas startete, verzeichnete man auch unter dem Mauna Loa Inflation. Während der Leilani-Eruption maßen die GPS Geräte auch unter dem Mauna Loa Deflation, welche im Zusammenhang mit de starken Subsidenz der Kilauea-Caldera stand. Nachdem diese weitestgehend gestoppt ist, wird jetzt unter dem Kilauea wieder Inflation registriert. Es sammelt sich also weiterhin Magma unter dem Vulkan an. Freilich kann man zu diesem Zeitpunkt nicht bestimmen, ob- und wann es zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Kurzfristig erscheint mir eine Eruption des Mauna Loa unwahrscheinlich zu sein.

Deutschland: Erdbeben Mw 3,6

Südwestlich von Cloppenburg ereignete sich ein weiteres Erdbeben der Magnitude 3,6. Es lag in km Tiefe in der Nähe des Ortes Lastrup. Wie schon bei dem Erdbeben der letzten Woche liegt die Vermutung nahe, dass es im Zusammenhang mit der Erdgasförderung dort steht. Das Beben manifestierte sich am Rand des Gasfeldes Hemmelte/Vahren. Der Erdstoß war stark genug, dass er von Anwohnern gespürt werden konnte.

Frankreich: 3 Erdbeben

Die französischen Alpen wurden gleich von 3 schwachen Erdbeben heimgesucht. Das Stärkste brachte es auf die Magnituden 2,6 und lag in 2 km Tiefe. Die Beben ereigneten sich in der Nähe von Grenoble und zeigen, dass die Alpen ein aktives Faltengebirge sind, das sich immer noch aufschiebt.

Sulawesi: Nachbeben Mw 5,1

Die Gegend um Palu wurde von einem weiteren Nachbeben der Magnitude 5,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in km Tiefe. Bisher wurden 821 Todesopfer bestätigt. Inoffizielle Zahlen gehen von mehr als 1200 Todesopfer aus. Wenn ich mir die Schäden so angucke, würde ich noch weitaus mehr Todesopfer vermuten. Inzwischen ist ein Streit darüber entbrandet, warum die Bevölkerung nicht rechtzeitig vor den Tsunamis gewarnt wurde. Laut GFZ-Potsdam hat das Frühwarnsystem funktioniert: Nur 5 Minuten nach dem Erdbeben ging eine Tsunamiwarnung an die Behörden vor Ort raus. Unklar ist, warum die Warnung von den indonesischen Behörden nicht weitergegeben wurde. Mir stellt sich die Frage, ob es in Palu überhaupt ein Sirenensystem zur Warnung der Bevölkerung gibt.

Sulawesi: Erdbeben fordert Todesopfer

Das katastrophale Erdbeben der Magnitude 7,4 löste gestern einen Tsunami aus und tötete zahlreiche Menschen. Bisher wurden 48 Todesopfer und 356 Verletzte bestätigt. Die Opferzahlen werden bestimmt weiter steigen. Der Tsunami soll bis zu 3 Meter hoch gewesen sein und beschädigte neben einer Shopping-Mall auch eine Moschee. Zahlreiche Häuser am Strand von Palu wurden zerstört. Auch andere Küstenorte wurden von hohen Wellen getroffen. Es folgten zahlreiche Nachbeben.

In den letzten Monaten kommt es für Indonesien Schlag auf Schlag. Erste die Erdbeben auf Lombok, nun auf Sulawesi. Es sind auch mehrere Vulkane erwacht, von denen ebenfalls Katastrophen ausgehen können. In Indonesien leben mehr als 280 Millionen Menschen und besonders in den Küstenregionen geht es eng zu. Da sind zahlreiche Todesopfer bei Naturkatastrophen vorprogrammiert.

Deutschland Erdbeben Mw 3,2

Auch bei uns in Deutschland gab es ein Erdbeben. Es hatte die Magnitude von 3,2 und lag in 5 km Tiefe. Es manifestierte sich 11 km südwestlich von Cloppenburg in Niedersachsen. Dort gibt es keine mir bekannten großen Verwerfungszonen an denen Erdbeben typisch wären. Allerdings wird in der Gegend Erdgas gefördert, so dass ein Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung und dem Erdstoß wahrscheinlich ist.

Sizilien: Erdbeben im Osten

Der Osten der italienischen Insel Sizilien ist derzeit Schauplatz zahlreicher schwacher bis moderater Erdbeben. So manifestierte sich gestern ein Erdstoß der Magnitude 2,5 unter Catania am Ätna. Aber auch in den Nebrodi-Bergen gab es 2 schwache Beben. Ein kleiner Erdbebenschwarm manifestierte sich offshore, nordöstlich von Messina. Dort lag auch das Beben der Magnitude 4,2, welches ich gestern erst dem Ätna zugeordnet hatte. Das Schwarmbeben dort hatte die maximale Amplitude von 2,9. Auf jeden Fall bauen sich im Osten Siziliens Spannungen auf, welche sich bisher in relativ schwachen Erdbeben entladen. Bleibt zu hoffen, dass ein starkes, katastrophales Erdbeben ausbleibt.