Erdbeben 15.01.21: Sulawesi, Hawaii, Deutschland

Gestern Abend ereignete sich ein starkes Erdbeben auf Sulawesi. Big Island Hawaii wurde von einer stärkeren Erschütterung heimgesucht und es gibt schwache Erdbeben in Deutschland.

Sulawesi: Erdbeben Mw 6,4

Zerstörtes Haus auf Sulawesi. © AP/Rudy Akdyaksyah

Erdbeben SulawesiGestern Abend gab es auf Sulawesi -wie von mir befürchtet- ein starkes Erdbeben. Es hatte die Magnitude 6,4. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich wieder 34 km südlich von Mamuju. Medienberichten zufolge gab es diesmal Schäden und mindestens 34 Todesopfer. Dieses Beben muss noch nicht das Letzte gewesen sein, denn gerade auf Sulawesi kommen die stärkeren Erdbeben gerne in Serien.

Hawaii: Erdbeben Mb 4,7

Erdbeben HawaiiBig Island Hawaii wurde von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,7 (EMSC) erschüttert. Das USGS gibt eine Magnitude von 4,0 an. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde in 35 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 10 km südöstlich von Pahala, im Bereich des unteren Westrifts. Das Beben ereignete sich um 4:15 Uhr UCT. Im Laufe des Morgens gab es 5 weitere Erschütterungen im 2-er Bereich.

Ein Blick auf die Karte enthüllt auch, dass es einen kleinen Erdbebenschwarm am Mauna Loa gab. Die beben manifestierten sich nordöstlich der Caldera und hatten ebenfalls Magnituden um 2. Die Hypozentren lagen in geringen Tiefen.

Deutschland: Erdbeben M 2,6

Erdbeben Deutschland.In Deutschland gab es gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 2,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Ort des Geschehens war wieder die Region Mulartshütte/Rötgen, ca. 15 km südöstlich von Aachen. Die Erdbebenwarte Bensberg registrierte darüber hinaus 3 weitere Beben, von denen das Stärkste die Magnitude 1,6 hatte. Es gibt mehrere Wahrnehmungsberichte von Anwohnern, bis in einem Umkreis von 15 km um das Epizentrum. Die Menschen hörten einen lauten Knall, gefolgt von tiefes Grollen. Einige Personen berichteten von einem Rüttler und klirrenden Gläsern in den Schränken.

Die Serie leichter Beben begann vor einer Woche. Es ist nicht auszuschließen, dass sie ein stärkeres Erdbeben in der Niederrheinischen Bucht ankündigen. Betroffen wäre nicht nur die Region um Aachen, sondern auch Köln, Düsseldorf und das Ruhrgebiet. Sollte sich ein Beben der Magnitude 6+ manifestieren, dann wären auch Frankfurt am Main, Brüssel und Luxemburg vor Schäden nicht sicher.

Auf der Karte erkennt man ebenfalls zahlreiche leichte Erdbeben im Alpenraum. Ob hier tektonische Prozesse am Werk sind, oder ob die Signale mit starken Schneefällen zu tun haben, ist nicht einwandfrei geklärt.

Deutschland: Erdbeben M 4,0

Pünktlich zum Vollmond bebt es heute weltweit mal wieder recht gut. So gab es sogar in Europa einige erwähnenswerte Erdstöße. Meinen Bericht beginnen möchte ich mit einem moderaten Erdbeben in Deutschland: es hatte die der Magnitude 4,0. Das Epizentrum lag in Baden Würtemberg, genauer, 15 km nördlich von Albstadt, zwischen den Dörfern Schlatt und Jungingen. Die Tiefe des Hypozentrums wurde in 11 km Tiefe lokalisiert.

Die Erschütterung ereignete sich um 00:25 Uhr Lokalzeit und wurde in einem großen Umkreis gespürt. Betroffene berichten, dass sie in der Nähe des Epizentrums durch lautes Grollen und starkes Wackeln aus dem Schlaf gerissen wurden und dachten, das Haus würde einstürzen. Selbst Menschen in 360 km Entfernung zum Epizentrum haben ein schwaches Grollen wahrgenommen. Es liegen sogar Berichte über leichte Gebäudeschäden vor.

Im Südwesten der Schwäbischen Alb verläuft die tektonische Störung des Hohenzollerngraben. Der Graben ist über 30 km lang und bis zu 1,5 km breit und mit mehreren kleinen Störungszonen assoziiert. Daher kommt es in der Region um Albstadt immer wieder zu moderaten Erdbeben.

Frankreich: Erdbeben M 3,2

In der französischen Auvergne bebte es mit einer Magnitude von 3,2. Das Hypozentrum lag in nur 3,2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 19 km nordöstlich von Clermont-Ferrand detektiert. Westlich des Epizentrums liegt das bekannte Vulkangebiet, dass in etwa mit der Vulkaneifel vergleichbar ist.

Spanien: Schwarmbeben bei Valencia

Vor der spanischen Mittelmeerküste kam es heute zu einem Schwarm an Nachbeben. Er wurde durch einen Erdstoß der Magnitude 3,2 in 10 km Tiefe ausgelöst. Die Epizentren manifestieren sich 48 km östlich von Valencia. Bisher wurden 26 Beben registriert.

Natürlich gab es auch einige stärkere Erdbeben, die ich heute mal am Ende des Beitrags poste:

Argentinien: Erdbeben M 6,3

In Argentinien wurde die Erde von einem Beben der Magnitude 6,3 erschüttert. Das Epizentrum wurde 70 km westlich von San Antonio de los Cobres lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich 144 km tief.

Russland: Beben im Tatar Strait

In der russischen Meerenge Tatar ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Epizentrum befand sich 82 km südöstlich von Sovetskaya Gavan. Das Hypozentrum lag 583 km tief im Erdmantel.

Corona: Hohe Fallzahlen, geringe Todesrate in Frankreich

Frankreich verzeichnet immer weiter steigende Anzahl der täglichen Neuinfektionen, die mittlerweile deutlich über jenen des bisherigen Pandemie-Höhepunktes im März-April 2020 liegen. Heute wurden über 10.000 positive Testergebnisse gemeldet. Da in Frankreich weniger Menschen leben als in Deutschland, entspräche das bei uns fast 12.000 positiv getestete Menschen. Tatsächlich schwanken in Deutschland die täglichen Neuinfektionen um 1500 Personen. Die französische Regierung zeigt sich natürlich besorgt und fragt sich, wie so etwas sein kann? In Frankreich gelten striktere Anti-Corona-Regeln als bei uns. Dort müssen Nase-Mund-Bedeckungen am Arbeitsplatz getragen werden. Vielerorts gilt auch eine Maskenpflicht in Innenstädten und an touristischen Hotspots. Obwohl natürlich viele Faktoren den Pandemieverlauf beeinflussen, sieht es für mich so aus, als würde das Tragen von Alltagsmasken nicht viel nutzen.

Betrachtet man nur die Anzahl täglicher Neuinfektionen ist die Lage besorgniserregend. Frankreich weitete aber auch erst kürzlich seine Testkampagne aus und es liegt die Vermutung nahe, dass der Anstieg zumindest teilweise damit im Zusammenhang liegt. Betrachtet man hingegen die Zahlen der täglichen Todesopfer, relativiert sich der erste Eindruck stark: er liegt bisher im 2-stelligen Bereich. Natürlich gilt zu bedenken, dass zwischen Infektion und Tod eines Patienten mehrere Wochen liegen und das man vor 4 Wochen gut 5000 tägliche Neuinfektionen registrierte.

Für mich ergeben sich aus den aktuellen Entwicklungen einige Fragen:

  • Wie hoch war die Dunkelziffer zu Beginn der Pandemie?
  • Wie lange grassierte das Virus tatsächlich in der Gesellschaft, damit es sich so stark verbreiten konnte?
  • Gab es bereits früher im Jahr eine Übersterblichkeit, die noch nicht mit COVID in Verbindung gebracht wurde?
  • Mutierte das Virus bereits jetzt so stark, dass es deutlich weniger oft zum Tode führt?

Virologe Prof. Streeck fordert Strategiewechsel

In Bezug auf die Lage in Deutschland, äußerte sich der Bonner Virologe Streeck nun so, dass man nicht nur ein Auge auf die tägliche Zahl an Neuinfektionen richten solle, sondern auch auf die Todeszahlen. Diese sind bei uns nach wie vor gering. In einem Interview mit der Welt am Sonntag sagte Streeck: „Je mehr Menschen sich infizieren und keine Symptome entwickeln, umso mehr sind – zumindest für einen kurzen Zeitraum – immun. Sie können zum pandemischen Geschehen nicht mehr beitragen.“ Weiter führt er aus, dass man das Leben ja nicht pausieren lassen könne und fordert einen Strategiewechsel im Umgang mit der Infektionskrankheit.
Streeck betonte, dass „niemand – kein Politiker, kein Virologe, kein Epidemiologe – den einen, richtigen Weg im Umgang mit der Pandemie kennt. Wir können nur ausprobieren, und wir müssen auch Fehler machen dürfen.“

Chile: Erdbeben Mw 6,3

In der chilenischen Region Atacama kam es zu einem weiteren starken Erdbeben. Es hatte die Magnitude 6,3 und wurde 88 km nord-nord-östliche von Tocopilla lokalisiert. Die Herdtiefe wird vom EMSC mit 45 km angegeben. Der Erdstoß ereignete sich um 07:36 UCT. In Chile war es 04:36 Uhr und die Menschen wurden unsanft aus dem Schlaf gerissen.

In der gleichen Gegend hatte es am 1. September ein Beben der Magnitude 6,8 gegeben. Man kann davon ausgehen, dass die beiden Erdstöße im Zusammenhang stehen. Es gab weitere Nachbeben.

In der Atacama liegen mehrere potenziell aktive Vulkane. Der Lascar ist einer von ihnen. Er zeigte Anfang des Jahres Anzeichen für ein Erwachen und emittierte Wärmestrahlung. Sehenswert ist das Geysirfeld beim Tatio-Vulkan.

USA: Erdbeben in Kalifornien

Im US-Amerikanischen Bundesstaat Kalifornien bebte es mit einer Magnitude von 4,0. Das Epizentrum lag 20 km südlich von Lone Pine. Der Ort liegt in der Nähe von Ridgecrest im Searles Valley, wo sich im Juli 2019 ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,1 ereignet hatte. Aktuell gab es 3 weitere Erdbeben mit Magnituden im 3-er Bereich.

Deutschland: Erdstoß M 2,5

In Deutschland gab es heute Morgen eine schwache Erschütterung der Magnitude 2,5. Das Epizentrum lag 6 km westlich von Worms. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 3 km angegeben.

Kanarische Inseln: Erdbeben bei El Hierro

Vor der Westküste der Kanareninsel El Hierro bebte es erneut. Der Erdstoß hatte eine Magnitude von 2,3 und lag in 30 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 34 km westlich von Valverde. In den letzten Wochen war eine Häufung von Erdbeben in dieser Region zu beobachten gewesen. Die Beben deuten auf Magmenintrusion hin.

Yellowstone: Schwarmbeben

Das Schwarmbeben, dass sich gestern unter dem Yellowstone-Nationalpark ereignete scheint erst einmal zu Pausieren. Insgesamt registrierte das EMSC 21 Beben mit Magnituden größer als 2. Zudem kam es zu einer Vielzahl schwächerer Beben. Ein Tag zuvor gab es einen weiteren Sprung des Steamboat-Geysers.

Unwetter queren Deutschland

Am Wochenende entluden sich kräftige Gewitter quer über Deutschland. Es kam zu Überflutungen mit Aquaplaning auf den Autobahnen und Blitzeinschlägen. 3 Menschen wurden getötet und zahlreiche Personen verletzt. Die Wetterlage bleibt angespannt. Die gute Nachricht: Momentan sieht es nach einer leichten Entspannung der Dürre-Situtaion aus. Allerdings könnte es bald wieder extrem warm und trocken werden.

In den vergangenen Tagen wurde das Wettergeschehen vom Tiefdruckgebiet Octavia bestimmt. Octavia brachte viel Regen mit sich, zudem kam es zu Gewittern und Hagelschauern. Die Niederschläge überfluteten Strassen und ließen Keller voll laufen.

Durch einen Blitzeinschlag starb ein Mann im Saalekreis: er stand unter einer Hochspannungsleitung und entleerte seine Blase, als ein Blitz in den Strommast einschlug. Ebenfalls durch einen Blitzeinschlag wurden 2 Spaziergänger in Oberfranken verletzt. 2 Personen starben bei Auto-Unfällen auf regennasser Fahrbahn.

Im Landkreis Wolfratshausen traf ein Blitz eine Scheune und setzte sie in Brand. 2 Personen wurden verletzt. 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz, trotzdem brannte die Scheune völlig aus. In ihr war Heu gelagert.

Durch den starken Regen trat ein Bach in Garmisch-Patenkirchen über die Ufer. Der Ortsteil Grainau musste daraufhin evakuiert werden. Evakuiert wurden auch 60 Bergwanderer, die in der Höllentalangerhütte festsaßen, nachdem eine Sturzflut Brücken und Wanderwege zerstörte. Die Evakuierung erfolgte per Hubschrauber. In einem Fernsehnbeitrag war zu sehen, wie sich eine junge Frau über den unerwarteten Hubschrauberflug freute. Hoffentlich lacht sie noch, wenn sie die Rechnung für den Rettungseinsatz präsentiert bekommen sollte, denn oftmals muss man solche Rettungen bezahlen.

In Ostwestfalen gab es bis zum Sonntagabend gut 30 Unfälle durch Aquaplaning. 13 Menschen wurden verletzt. Die Polizei berichtet von nicht angepassten Tempo der Autofahrer. In der Stadt Münster lief der Keller eines Krankenhauses voll.

Das Extremwetter der letzten Tage hängt im Prinzip ebenfalls mit einer Omega-Wetterlage zusammen, die in den letzten beiden Jahren für die ungewöhnliche Trockenheit sorgte, mit dem Unterschied, dass wir momentan in der Schlechtwetterzone des Omegas gefangen sind. In Norwegen ist es dieses Jahr ungewöhnlich warm. Die Meteorologen haben für die nächsten Tage eine Verlagerung des Systems vorausgesagt: Trockenheit und Hitze sollen zu uns zurückkehren. Sollte es jedoch bei der jetzigen Wetterlage bleiben, sehe ich eine steigende Hochwassergefahr für die deutschen Flüsse auf uns zukommen.

Mittelmeer: Erdbeben Mw 5,8

Mitten im Mittelmeer gab es nachts ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Die Lage des Epizentrums ist ungewöhnlich, da sich das Beben an keiner der bekannten Subduktionszonen manifestierte. Trotzdem kann man davon ausgehen, dass es mit der Plattenkollision zwischen Afrika und Eurasien in Verbindung steht.

Südlich von Kreta gab es ebenfalls weitere Beben. Die stärkste Erschütterung brachte es gestern auf M 4,8 in 10 km Tiefe. Inzwischen hat sich dort ein Cluster aus Hunderten Beben gebildet. Um genau zu sein: das EMSC registrierte in diesem Monat im Bereih von Kreta 180 Erschütterungen. Das Auslösende event ereignete sich am 02. Mai und hatte eine Magnitude von 6,6.

Deutschland: Erdbeben M 3,0

Der Osten der Republik wurde von einem Erdstoß der Magnitude 3,0 heimgesucht. Das Erdbeben manifestierte sich in 26 km Tiefe. Das Epizentrum liegt 4 km nordöstlich des Ortes Sayda. Dresden liegt 40 km entfernt.

Sibirien: Hitzewelle und Waldbrände

In Sibirien brennen wieder die Wälder und Steppen. Besonders betroffen sind der Süden und Osten der riesigen Region. In 9 Distrikten wüten die Flammen. Besonders schlimm traft es Kemerowo, Nowosibirsk, Altai und Transbaikal.  Im Dorf Postnikowo brannten 27 Häuser nieder und der Ort musste evakuiert werden. Zum Teil begannen die Brände gleichzeitig an mehreren Stellen und man vermutet Brandstiftung. Oft entstehen Feuer, wenn Müll verbrannt wird.

Bereits im letzten Jahr ereigneten sich ausgedehnte Waldbrände in Sibirien. Aufgrund des Klimawandels ist es dort ungewöhnlich warm und trocken geworden, genauso wie bei uns. Grund hierfür ist eine Änderung des polaren Jetstreams: Dieser fegt normalerweise mit Geschwindigkeiten zwischen 200 und 500 km/h von West nach Ost und lenkt die Hoch- und Tiefdruckgebiete ab. Wird der Jetstream geschwächt, etabliert sich eine Rossby-Welle. Rund um den Globus gibt es zwischen 5-7 dieser Wellen. Im Wellenberg strömt warme Luft aus südlichen Regionen bis weit in den Norden und im Wellental stößt feuchte und kalte Luft aus dem Norden bis weit in den Süden vor. Mittlerweile scheint sich immer häufiger ein stationäres Wellenmuster zu etablieren, durch den die bekannten Omega-Wetterlagen entstehen. Die Hoch- und Tiefdruckgebiete bewegen sich kaum weiter. Sie sind ortsstabil geworden. In diesen Fällen hat sich der Jetstream soweit abgeschwächt, dass die normale Zirkulation praktisch zum erliegen gekommen ist. So liegen immer 2 Regionen mit extrem unterschiedlichen Wetterlagen nebeneinander. In einer Region wird es ungewöhnlich warm und trocken, in der daneben liegenden kalt und feucht. In Deutschland erleben wir das 3. Dürrejahr infolge.

Waldbrandgefahr in Deutschland hoch

Die aktuelle Trockenheit in Deutschland bedingt ebenfalls ein erhöhtes Waldbrandrisiko. Tatsächlich brannten bereits die ersten Wälder. In der letzten Woche ging es mit einem Feuer in Krakow am See los, dort brannte es auf einer Fläche von 4 Hektar. In den letzten Tagen häuften sich dann die Meldungen: Die Siegener Zeitung berichtet von einem Waldbrand in Kirchen. Im Bundesland Sachsen-Anhalt gab es ein Feuer bei Ilsenburg und auch im Landkreis Trier-Saarburg musste die Feuerwehr ausrücken. Alle aktuellen Waldbrände aufzuführen würde den Rahmen diese Artikels sprengen. Bis jetzt waren die Brände verhältnismäßig klein und oft wurden sie von Spaziergängern ausgelöst. Aufgrund der Corona-Krise zieht es in den letzten Wochen besonders viele Menschen in die Natur, was eigentlich lobenswert ist, aber halt auch zusätzliche Probleme schafft. Im Allgemeinen steht es aufgrund der Dürre nicht gut um den Deutschen Wald. Die Bäume sind geschwächt und somit anfällig gegen Schädlinge. Die Forstwirtschaftler überlegen, wie sie den Wald umstrukturieren können, damit er besser mit dem Klimawandel zurecht kommt.

Kenia: Heuschrecken breiten sich aus

Kenia bereitet sich auf eine der schlimmsten Heuschreckenplagen in historischen Zeiten vor. Tatsächlich droht die größte jemals beobachtete Heuschreckenplage in Ostafrika und Teilen von Arabien und Asien. Gerade brütet die 2 Welle der Plage. Sie wird 20 Mal größer sein als die erste Welle, was der normale Multiplikator zwischen jeder Heuschrecken-Generation ist.

In Kenia droht die Lage außer Kontrolle zu geraten: Die Heuschrecken haben Baringo-County erreicht und sich somit innerhalb weniger Wochen durch 3 Countys gefressen. Auf einer Fläche von 48 Quadratkilometern haben sich 50 Millionen  Heuschrecken gütig getan. Man versucht die Plagegeister von Flugzeugen aus mit Insektiziden zu bekämpfen, doch der Erfolg ist spärlich. Zudem drohen große Kollateralschäden. Es gibt Vorwürfe, dass die Regierung im Januar auf die drohende Gefahr nicht angemessen reagiert hätte. Irgendwie drängen sich da Parallelen mit dem zögerlichen Handeln unserer Politiker auf das Corona-Virus auf.

Eine Mitschuld an die rasante Verbreitung der Heuschrecken trägt der Klimawandel: Zyklone und eine besonders langanhaltende Regenzeit bedingten die guten Brutbedingungen. Beides ist auf ungewöhnlich hohe Wassertemperaturen im Indischen Ozean zurückzuführen. Während es in Ostafrika zu feucht ist, leidet Australien unter Trockenheit, was zu den bekannten Waldbrandproblemen führt.

Droht Deutschland ein neues Dürrejahr?

Ähnliche Probleme stellen die Landwirte Deutschlands vor große Herausforderungen: Obwohl es im Winter viel regnete, bleiben im Frühling die Niederschläge aus. Gerade jetzt, wo die Samen auf den Feldern Wasser zum Keimen benötigen. Im April fielen bisher nur 3% der üblichen Niederschlagsmengen. Für die nächste Woche wurde zudem starker Ostwind vorhergesagt, der Staubstürme verursachen könnte. Bodenerosion wird auch bei uns zunehmend zu einem Thema. Umso wichtiger wäre es jetzt, neue Infrastrukturen zu schaffen, um sich auf die Änderungen -die der Klimawandel mit sich bringt- vorzubereiten. Solche Vorhaben sind kostspielig und dauern Jahrzehnte! Doch auch hier fehlt es an Weitsicht der Politiker. Ähnlich wie bei der Pandemie, gibt es entsprechende Warnungen, die ebenfalls ignoriert werden. Dazu addieren sich die Probleme der fehlenden Saisonarbeiter im Zuge des Corona-Lockdowns, wovon überwiegend der Obst- und Gemüseanbau betroffen sind. 2020 könnte ein hartes Jahr für Landwirte werden und damit letztendlich für uns alle.

Orkan Sabine kommt

Sturmtief Sabine ist im Anmarsch und erreicht heute Vormittag die holländische und deutsche Nordseeküste. Von dort aus wird es sich weiter in den Süden vorarbeiten. Der Deutsche Wetterdienst hat für viele Teile Deutschlands eine Unwetterwarnung herausgegeben. Man rechnet mit starken Böen, die an der Küste und in Höhenlagen eine Geschwindigkeit von 140 km/h erreichen können. Ab einer Windgeschwindigkeit von 118 km/h spricht man von einem Orkan.

Den Höhepunkt des Sturms erwarten die Meteorologen für die Nacht zum Montag. Es wird mit starken Verkehrsbehinderungen gerechnet und in manchen Städten bleiben die Schulen vorsorglich geschlossen. Die Deutsche Bundesbahn verstärkt ihre Bereitschaft und empfiehlt ihren Kunden Reisen zu verschieben. Es ist auch mit Flugausfällen und Behinderungen im Straßenverkehr zu rechnen. Waldspaziergänge sollten ebenso vermieden werden, da Äste abbrechen könnten und sogar mit entwurzelten Bäumen gerechnet werden muss. Gebietsweise kann es zu Starkregen kommen, der für Überschwemmungen sorgt.

Chaos in Schottland und England

Schottland und England wurden bereits in der Nacht vom Sturm heimgesucht. Dort hört er auf dem Namen Ciara. Der Orkan peitschte die See und meterhohe Wellen brandeten gegen die Küsten. Starke Regenfälle ließen mehrere Flüsse über die Ufer treten und es kam zu Überflutungen. Mehr als 200 Flüge wurden gecancelt und auf Wind exponierten Brücken der Autoverkehr eingeschränkt. Die Medien sprechen von einem allgemeinen Verkehrschaos. Es kam zu Schäden an der Infrastruktur: Dächer wurden beschädigt und Strommasten knickten um. In einigen Bereichen von Glasgow fiel der Strom aus. In Perth wurden 3 Menschen verletzt, als ein Dach abgedeckt wurde. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 144 km/h gemessen. Zudem sollen 2 Tornados entstanden sein.

Auch für die nächsten tage wird mit starken Winden und Niederschlägen gerechnet, die die Flutsituation verschärfen könnten. Es soll sogar schneien.