Vulkan-Update: 30.10.21: Cumbre Vieja

Heute Morgen manifestierte sich ein Erdbeben Ml 5,0 auf La Palma. Ein weiter Lavastrom hat fast die Küste erreicht. Der Nordkrater des Vulkans Erta Alé zeigt Aktivität-

Cumbre Vieja: stärkstes Erdbeben der Serie

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Am Cumbre Vieja manifestierte sich heute das stärkste Erdbeben seit Beginn der Krise. Es hatte die Magnitude 5,0 und ein Hypozentrum in 37 km Tiefe. Das Epizentrum lag im südöstlichen Gipfelbereich des Cumbre Vieja, auf dem Gebiet der Gemeinde Mazo. Der Erdstoß wurde um 7,24 registriert und war auch auf den Nachbarinseln zu spüren gewesen. Zuvor gab es eine Erschütterung M 4,1. Die Bodenhebung ist gegenüber gestern recht stabil geblieben und beträgt gut 15 cm.

Die Lavastrom-Aktivität verstärkte sich in der Nacht. Am Rand eines bereits existierenden Lavafelds schob sich ein neuer Strom voran, der schon kurz vor der Küste steht. Dennoch lässt sich noch nicht sagen, ob es zu einem Ocean Entry kommen wird.

Update 18:00 Uhr: Bis jetzt hat die Lava den Ozean offenbar noch nicht ganz erreicht, aber nach dem letzten Update von Manfred Betzwieser fehlen nur noch wenige Meter. Zudem soll es heute zwischendurch Phasen mit besonders starken Explosionen geben. Es wurde auch gemeldet, dass eine besondere Inversionswetterlage die emittierte Tephra nicht abziehen lässt und dass es besonders häufig zu vulkanischen Gewittern in der Eruptionswolke kommt.

Erta Alé: Aktivität im Nordkrater

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Noch ein Manfred -diesmal Meyer und nicht Betzwieser- hat sich heute die Mühe gemacht einige Sentinel-Aufnahmen zu capturen. Darunter ein Bild vom Erta Alé, auf dem 3 thermische Anomalien zu erkennen sind: neben den beiden bekannten Wärmequelle aus dem Südkrater, erkennt man eine recht große Wärmeanomalie im Nordkrater. Der Kraterboden scheint von einem Lavastrom geflutet worden zu sein.

Aufgrund der Unruhen in der Region Tigray, die nicht weit vom Vulkan entfernt liegt, gibt es schon seit Monaten keine Augenzeugenberichte mehr vom Erta Alé.

Vulkan-News 29.10.21: Cumbre Vieja, Vulcano

Am Cumbre Vieja türmt sich die Lavafront bis zu 40 m hoch auf. Auf Vulcano wurde ein Anstieg der Fumarolentemperaturen verzeichnet.

Cumbre Vieja: Situation unverändert

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Auf La Palma geht die Eruption weiter und der Cumbre Vieja ist aus mindestens 2 Schloten aktiv. Vulkanasche wird in 2600 m Höhe detektiert. Eine Lavafontäne aus dem Schlot auf dem Westhang des Kegels speist einen Lavastrom, der durch den bekannten Kanal abfließt. Die Lavafront türmt sich an einigen Stellen bis zu 40 m hoch auf. Neu ist die Einblendung von Livedaten im Videostream des kanarischen Fernsehens. Dort ist zu entnehmen, das aktuell 16.350 Tonnen Schwefeldioxid am Tag ausgestoßen wird. Die Lava-Förderrate liegt bei 66 Kubikmeter pro Sekunde und insgesamt wurden bisher 228.745.700 Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedeckt eine Fläche von 9,12 Quadratkilometer. 6.797 Hektar Land wurden mit Asche bedeckt. 2183 Gebäude wurden zerstört. Die Seismizität ist hoch. Gestern ereigneten sich über 200 Beben: der dritthöchste Wert an Erschütterungen, seitdem die Eruption begonnen hat. Der VEI wird mit 2 angegeben. Was die Explosivität der Eruption angeht, ist das ein ehr schwacher Wert.

Vulcano: leichter Anstieg der fumarolischen Aktivität

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Am sizilianischen Inselvulkan Vulcano ist keine eindeutige Verbesserung der Lage absehbar. Laut dem Wochenbericht des INGVs hat keine neue Inflation stattgefunden, dass war es dann aber auch mit den guten Nachrichten. Fast alle anderen Parameter, die von den Vulkanologen gemessen werden, zeigen ein Verschärfung der Situation. Die Mikroseismizität stieg genauso, wie die Fumarolentemperatur am Kraterrand. Sie beträgt nun 370 Grad. Die Temperatur der Fumarolen auf der Kraterinnenseite liegt bei 220 Grad. Die Messwerte könnten durch das viele Regenwasser der letzten Woche verfälscht worden sein. Die Menge der emittierten Gase nahm ebenfalls zu und man verzeichnete einen Anstieg der Emissionen von Kohlendioxid und Schwefeldioxid. Das Gas steigt von einem Magmenkörper auf, der in 4-3,5 km Tiefe vermutet wird. Die steigenden Gaskonzentrationen wurden nicht nur am Kraterrand gemessen, sondern auch aus dem Farglione-Areal an der Küste. Dort liegt der bekannte Fangopool. Noch ist es zu früh, um einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch zu prognostizieren, doch vor Ort ist man alarmiert.

Vulkan-News 28.10.21: Ätna, Cumbre Vieja

Der Ätna emittiert Vulkanasche. Der Cumbre Vieja steigerte seine Aktivität wieder. Am Kilauea geht die Eruption weiter.

Ätna mit Aschewölckchen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Nach seinem großen Auftritt am Samstag, war der Ätna überwiegen in Wolken gehüllt. Er gestattete nur kurze Blicke auf den Gipfel, bei denen man kleine Aschewolken erahnen konnte. Heute gab er dann für länger den Blick frei und was man zuvor nur erahnen konnte, war nun klar zu erkennen gewesen: der Vulkan emittierte Aschewolken. Sie erschienen aus dem Neuen Südostkrater, dessen Ostflanke am Samstag wie eine reife Tomate aufgeplatzt war. Die Aktivität spiegelt sich nicht im Tremor wieder, der sich auf niedrigem Niveau befindet. Aber das kann sich am Ätna ja schnell ändern.

Cumbre Vieja steigerte Aktivität

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem der Cumbre Vieja zum Wochenanfang etwas erschöpft wirkte, legte er gestern wieder einen Zahn zu und eruptierte eine bis zu 600 m hohe Lavafontäne. Sie speiste einen Lavastrom, der durch den Kanal auf der Westflanke des Kegels abfloss. Außerdem wurde aus dem Hauptkrater Asche eruptiert. Sie stieg bis zu 3800 m auf. Heute betrug die Höhe der Aschewolke noch 3000 m. Die Seismizität war gestern höher als heute. INVOLCAN registrierte ca. 190 Beben. Die meisten Erschütterungen spielten (und spielen) sich im Bereich der oberen Magmakammer ab. Im unteren Magmenkörper scheint sich die Situation stabilisiert zu haben. Die Bodenhebung liegt bei 15 cm.

Kilauea: Lavasee leicht gestiegen

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater ist seit gestern um einen weiteren Meter gestiegen. Sein Pegel steht nun bei 50 m über dem Vor-Eruptions-Niveau. Zwischen dem aktiveren Westteil des Kraters, und dem weniger aktiven Ostteil, liegt eine Höhendifferenz von 7 Metern. Der Lavasee wird aus einem Schlot in der Westwand gespeist. Hier gibt es bis zu 12 m hohe Lavafontänen. Seit Eruptionsbeginn am 29.September, wurden fast 20 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Die Schwefeldioxid-Emission lag gestern bei 2600 Tonnen am Tag.

Vulkan-News 27.10.21: Cumbre Vieja, Krakatau

Am Cumbre Vieja geht die Eruption aus einem Schlot weiter. Am Krakatau wurde eine Aschewolke eruptiert und der Erta Alé präsentiert 2 thermische Anomalien.

Cumbre Vieja: Wieder 2 aktive Schlote

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Update 10:30 Uhr: auf dem Livestream ist zu sehen, dass nun der zentrale Schlot am Gipfel des Kegels in die Eruption eingestimmt hat und Asche fördert. Dafür ist die Lavafontäne aus dem Westschlot kleiner geworden. Zeitweise fließt ein Lavastrom durch die Bresche. Weitere Ströme können in Tubes unterwegs sein. Gestern Abend soll Lava wieder den Ozean erreicht haben. Das verdeutlicht, wie dynamisch eine Eruption sein kann.

Originalmeldung 9:00 Uhr: Am Cumbre Vieja auf La Palma fluktuiert die Aktivität. Auf dem Livestream erkennt man nur einen aktiven Schlot, dieser steigerte jedoch seine Aktivität gegenüber gestern. Der Tremor erreichte einen entsprechenden Peak. Gestern Abend gab es einen weiteren -relativ starken- Erdstoß mit einer Magnitude von 4,8. Der Erdbebenherd lag in 34 km Tiefe. Generell ist die Seismizität wieder etwas angestiegen. Im Vergleich zum Wochenende ist sie allerdings geringer. Das gleiche gilt für die Bodenhebung, die heute „nur“ noch bei 21 cm liegt. Der Wert liegt 10 cm unter dem Wert von gestern. Möglicher Weise handelte es sich gestern um eine Fehlmessung, oder das Magma, dass die Inflation verursachte, ist unterirdisch weiter geflossen. Auch wenn die Lage damit nicht so dramatisch erscheint, wie man gestern noch annehmen konnte, kann von einer Nachhaltigen Entspannung der Situation keine Rede sein.

Die bisherige Schadensbillanz ist enorm: es wurde 2270 Häuser zerstört. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von fast 900 Hektar. Viele Bananenplantagen wurden zerstört. Sie sind -neben dem Tourismus- das Herzstück der Inselwirtschaft.

Anak Krakatau mit Eruption

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Gestern eruptierte der Inselvulkan Anak Krakatau phreatisch. Eine Asche-Dampf Wolke stieg bis auf einer Höhe von gut 1500 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Der Ausbruch erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 45 mm und einer Dauer von 45 Sekunden. Die Seismizität ist seit Wochen relativ unauffällig, mit nur wenigen vulkanisch bedingten Erdbeben am Tag. Gestern wurden 6 Erdbeben festgestellt.

Erta Alé mit thermischer Anomalie

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Am Erta Alé erkennt man auf aktuellen Satellitenfotos 2 thermische Anomalien im Bereich des Südkraters. Die stärkere Anomalie  stammt von der bekannten Lava-Ansammlung im Südteil des Kraters. Die kleinere Anomalie manifestiert sich am Nordrand des Kraters und ist neu hinzugekommen. Offenbar tritt hier auch Lava zutage. Wahrscheinlich zirkuliert ein Lavastrom unter der Erstarrungskruste des früheren Lavasees. Löcher in der Kruste geben den Blick auf die Lava frei.

Vulkan-News 26.10.21: Cumbre Vieja, Ebeko

Am Cumbre Vieja verdoppelte sich die Bodenhebung seit gestern. Die Vulkane Ebeko, Karymsky und Nevado del Ruiz eruptierten Aschewolken.

Cumbre Vieja: Sprung in der Bodendeformation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die sichtbare Aktivität am Cumbre Vieja ist seit gestern deutlich zurückgegangen. Aus dem bisher überwiegend effusiven Schlot auf der Westflanke des Kegels wird eine kleine Lavafontäne eruptiert. Die anderen Schlote scheinen im Augenblick ruhig zu sein. Grund hierfür könnte der partielle Kollaps der Nordwestflanke des Kegels sein. Große Lavaströme an der Oberfläche sind im LiveStream nicht erkennbar. Dafür gab es heute einen deutlichen Sprung in der Bodenhebung. Laut IGN beträgt sie an der Messstation LP 3 31 cm. Gegenüber dem Vortageswert stellt das eine Verdopplung dar. Gleichzeitig ist es der höchste Wert seit Einsetzten der Inflation. Sollte es sich nicht um eine Fehlmessung handeln, könnte sich die Aktivität bald wieder deutlich steigern. Weitere Spaltenöffnungen sind möglich. Der starke Anstieg der Bodendeformation könnte dadurch kommen, dass seit gestern weniger Lava gefördert wurde, obwohl der Magmenaufstieg aus der Tiefe anhält. Tremor und Seismizität sind hoch. Die Erdbebentätigkeit hat gegenüber den Vortagen etwas abgenommen. Auffällig ist, dass die Beben überwiegend im Bereich der oberen Magmakammer stattfinden. Die Beben in der Tiefe sind seltener geworden.

Ebeko mit Ascheeruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptierte der Vulkan Ebeko eine Aschewolke. Das VAAC detektierte die Asche in einer Höhe von 3700 m. Sie driftete in Richtung Südosten. In diesem Jahr gab es bislang 95 VONA-Meldungen zum Ebeko.

Karymsky weiter aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Karymsky liegt in relativer Nähe zum Ebeko und ist ebenfalls in den Meldungen des VAACs vertreten. Hier wurde heute Vulkanasche festgestellt, die es bis auf einer Höhe von 3300 m schaffte.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien wurde dieser Tage nicht nur ein Drogenboss gefasst, sondern auch Asche am Nevado del Ruiz detektiert. Bei ihm handelt es sich um einen der gefürchtetsten Feuerberge des Landes. Bisher handelt es sich bei den Eruptionen um kleine Ausbrüche, bei denen Vulkanasche wenige Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigt. Dennoch ist zu befürchten, dass sich die Aktivität über die Monate hinweg steigern könnte.

Vulkan-News 25.10.21: Cumbre Vieja, Karangetang

Heute stimmt der Tremor an 2 Vulkanen nervös: am Ätna kam es zu einem kurzweiligen Anstieg, am Cumbre Vieja zu einem Abfall des Indikators für Eruptionen. Der Karangetang eruptierte eine Aschewolke.

Ätna ist nervös

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Eigentlich sollte die Überschrift lauten „Ätna macht nervös“, denn viele Vulkanbeobachter halten den Tremor am mächtigsten Vulkan Europas nervös im Auge und registrieren jeden kleinen Anstieg. Grund hierfür ist der Paroxysmus vom Samstag, bei dem sich eine Fraktur auf der Ostflanke des Neuen Südostkrater bildete. Heute Nacht sah es dann so aus, als würde sich bereits ein neuer Ausbruch anbahnen, als der Tremor schnell anstieg und den roten Bereich erreichte. Allerdings schaffte es der Vulkan diesmal nicht einen neuen Paroxysmus zu erzeugen.

Cumbre Vieja: Negativer Tremorpeak

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem es gestern fast 270 Erdbeben unter dem Cumbre Vieja gab und einen deutlichen Tremor-Peak nach oben, kam es heute Mittag zu einem schnellen Absturz des Tremors. Bis jetzt ist daraus allerdings noch kein Trent abzuleiten. In der Hochphase zuvor öffneten sich neue Förderschlote. Augenzeugen berichten, dass es heute Morgen zu einem Kollaps kam. Anschließend wurde vermehrt Lava gefördert und die Scharte auf der Westseite des Kegels vertiefte sich.

Auf der LiveCam sieht man aktuell, dass der Vulkan noch aktiv ist. Mein subjektiver Eindruck ist allerdings, dass die Aktivität abgenommen hat und weniger Lava unterwegs ist. Die Seismizität ist nach wie vor hoch und sehr wahrscheinlich holt der Vulkan nur kurz Luft, bevor er wieder stärker weitermacht. Vor gut einem Monat kam es ebenfalls zu einer mehrstündigen Eruptionspause.

Die vielen Beben müssen nicht zwangsläufig auf Magmenaufstieg hindeuten, sondern könnten auch durch Setzungserscheinungen in den Magmenkörpern verursacht werden.

Update 16:30 Uhr: Der negative Tremorpeak war nur ein kleiner Ausrutscher, denn nun ist der Tremor wieder in die Höhe geschossen.

Karangetang mit Aschewolke

Staat: Spanien | Koordinaten: 2,78, 125.40 | Eruption: Hawaiianisch

Auf der indonesischen Insel Siau ist der Karangetang wieder aktiver geworden. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in 2700 m Höhe. Das VSI detektiert täglich mehrere vulkanisch bedingte Erdbeben, die einen langsamen Magmenaufstieg signalisieren könnten. Der Vulkan ist bekannt für Domwachstum. In Hochphasen kommt es zu explosiven Eruptionen und der Bildung von zähen Lavaströmen und Pyroklastischen Strömen.

Vulkan-News 24.10.21: Cumbre Vieja

Am Cumbre Vieja auf La Palma verstärkte sich die Aktivität. Am Ätna bildete sich gestern eine große Fraktur.

Cumbre Vieja: Verstärkung der Aktivität

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Bereits am Abend stellte sich ein neuer Erdbebenrekord am Cumbre Vieja ein: das IGN registrierte bis jetzt fast 170 Erdbeben im Bereich des Vulkans. Der höchste Wert seitdem die Eruption einsetzte. Doch nicht nur die Beben legten zu, sondern auch die eruptive Aktivität. Der östlichste Schlot, der sich letzte Woche Freitag mit einer Ascheeruption meldete, fördert nun eine Lavafontäne, die einen neuen Lavastrom speist. Er fließt in südwestlicher Richtung und schlägt damit einen neuen Weg ein. Es ist zu befürchten, dass weitere Häuser Opfer der Lava werden. Ein Peak im Tremor spiegelt die Aktivitätssteigerung wider. Momentan sinkt der Tremor etwas.

Ätna: große Fraktur entstanden

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Neue Bilder vom Ätna enthüllen, dass bei dem Paroxysmus gestern das eingetreten ist, was ich vermutet hatte: es entstand eine große Fraktur auf der Ostseite des Neuen Südostkraterkegels. Aus dem Riss quoll ein Lavastrom. Als er sich durch den Kegel wühlte, entstanden die Pyroklastischen Ströme. Für Vulkanbeobachter in der Nähe des Vulkans eine gefährliche Situation. Wie es weiter geht, lässt sich natürlich nicht zuverlässig prognostizieren. Sollten sich die Muster von 2006 (Video) wiederholen, dann könnte sich das Eruptionszentrum des Südostkraters weiter in Richtung Osten verlagern und der Südostkraterkegel baut an. Was an sich erst einmal nicht weiter dramatisch zu sein scheint, könnte irgendwann zum Problem werden, denn der Kraterkegel würde dann in das steile Valle del Boven hinauswachsen, was die Gefahr von Kollapps-Ereignissen nicht gerade verkleinern würde. Doch noch ist es nicht so weit und wir dürfen gespannt sein, wie es am Ätna weiter geht.

Vulkan-Update 23.10.21: Cumbre Vieja

Im Update geht es heute um ein vergleichsweises starkes Erdbeben unter dem Cumbre Vieja und um einer Nachlese zum Ätna-Paroxysmus.

Cumbre Vieja: Erdbeben M 4,9

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Am Nachmittag ereignete sich eines der stärksten Erdbeben seit Beginn der Krise auf La Palma. Es hatte die Magnitude 4,9 und ein Erdbebenherd in 38 km Tiefe. Zuerst wurde es von den spanischen Seismologen mit einer Magnitude von 5,0 in 44 km Tiefe verortet. Beim EMSC kommt der Erdstoß auf M 4,7. Wie auch immer, das Erdbeben wurde von der Bevölkerung deutlich wahrgenommen. Es manifestierte sich im Bereich der unteren Magmakammer. Aus der oberen Magmakammer, die sich in ca. 11 km Tiefe befindet, kommen überwiegend schwächere Erdstöße.

Wie sehr sich die Landschaft aufgrund der Eruption verändert hat, verdeutlicht die Aufnahmen von Patrick Marcel. Er beobachtete den Vulkan von einem Standort aus, der auch bei den Vulkanauten sehr beliebt war. Die Lava ist seit Monatsanfang um mindestens 300 m weiter an den Aussichtspunkt herangerückt.

Ätna: Nachlese zum Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Der Paroxysmus am Ätna endete so plötzlich, wie er begonnen hatte. Es handelte sich um einen stärkeren Vertreter seiner Art. Letztendlich detektierte das VAAC Vulkanasche in 9100 m Höhe. Es entstanden mehrere Pyroklastische Ströme, die in Richtung Osten flossen. Augenzeuge Boris Behncke schätzte die Gleitstrecken auf ca. 1500 m. Pyroklastische Ströme entstehen am Ätna häufig in Verbindung mit einer Spaltenöffnung auf der Ostflanke des Südostkraterkegels. So ein Ereignis konnte ich 2007 aus nächster Nähe selbst miterleben. Damals handelte es sich noch um den ursprünglichen Südostkrater. Der Neue Südostkrater bildete sich tatsächlich über Förderschlote, die sich entlang der Spalte bildeten. Und eben diese Spalte setzt sich im Neuen Südostkrater fort und stellt die Schwachstelle des Kegels dar.

Vulkan-News 23.10.21: Ätna, Yasur

Am Ätna ist der Tremor hoch und ein Paroxysmus beginnt. Gestern ereignete sich ebenfalls ein Paroxysmus am Yasur. Der Cumbre Vieja bleibt aktiv.

Ätna: Tremor im Roten Bereich

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Auf Sizilien läuft der Ätna warm: Im Laufe der Nacht stieg der Tremor bis in den Roten Bereich und ist somit deutlich erhöht. Das INGV meldete eine Zunahme der strombolianischen Aktivität aus dem Neuen Südostkrater. Seit den frühen Morgenstunden gibt es frequente Eruptionen. Es wurde sogar ein Dampfring gesichtet. Bereits vor 2 Tagen mehrten sich die Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereiten könnten. Bis zur Stunde ist es allerdings unklar, ob denn auch eine paroxysmale Eruption folgen wird, denn der Vulkan könnte auch einfach nur in eine Phase erhöhter Gipfelaktivität eintreten. Typischer für die Aktivität der letzten Monate, wäre allerdings ein Paroxysmus, der jetzt ganz schnell einsetzen könnte.

Update 10:45: Nun ging alles ganz schnell und der Paroxysmus hat eingesetzt. Bei wenig Wind steigt die Eruptionswolke sehr hoch auf. Das VAAC detektiert Asche in einer Höhe von 7400 m. Auf der ThermalCam erahnt man, dass sich kleine Risse an der Basis des Kegels geöffnet haben. Es wurde auch eine pyroklastische Dichtewolke generiert. Die Wolken am Gipfel verhindern nun genaue Beobachtungen des Geschehens in Bodennähe. Es ist aber zu erkennen, dass dort Lava unterwegs ist.

Cumbre Vieja: Wieder Inflation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

In den letzten 24 Stunden hat die Bodendeformation wieder leicht zugenommen: der deflationäre Trend stoppte und drehte auf Inflation. An der Messstation LP 3 beträgt die Bodenhebung nun gut 18,5 cm. Die Seismizität blieb hoch, der Tremor präsentierte sich stabil. Mehrere Medien titelten, dass die Eruption in einem neuen Stadium eingetreten sei und dass die Eruption explosiver werden würde.

Yasur eruptierte Aschewolke

Staat: Vanuatu | Koordinaten: -19.53, 169.44 |Eruption: Paroxysmal

Gestern kam es zu einer größeren Eruption am Yasur auf der Insel Tanna in Vanuatu. Der Vulkan spie eine Aschewolke aus, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Das VAAC Darwin setzte seinen Online-Service aus, so dass keine Infos über die genaue Höhe der Aschewolke vorliegen. Fotos wurden in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt. Leider ist wenig über den Verlauf der Eruption bekannt geworden, für mich sieht es so aus, als hätte sich auch hier ein Paroxysmus ereignet.