Vulkan-Nachrichten 22.09.21: Cumbre Vieja

Die Eruption auf La Palma geht weiter und die Lava nähert sich dem Ozean. Der Bericht erhielt ein Update!

Cumbre Vieja macht weiter

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Update 18:30 Uhr: Wie angekündigt, folgt hier noch ein Update zu den Daten von heute: der Schwefeldioxidausstoß betrug in den letzten 24 Stunden 11500 Tonnen. Laut dem Blog lapalma1.net beläuft sich die Inflation auf 28 cm und ist somit weiter gestiegen. Die mir zugänglichen Grafiken beim IGN zeigen mir allerdings nur eine Inflation von 23 cm an. Im Vergleich zu gestern ist sie somit leicht rückläufig. Das Voranschreiten der Lavafront erfüllt nicht die Prognosen und ich glaube nicht, dass es in nächster Zeit zu einem Ocean Entry kommen wird. Die Lava verteilt sich mehr in die Breite, so dass weitere Gemeinden evakuiert werden müssen. Das VAAC registrierte heute Nachmittag Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Im Westen der Insel kam es zu Tephra-Fallout.

So war die Nacht am Cumbre Vieja auf La Palma

Originalmeldung: Die Eruption am Cumbre Vieja auf La Palma ist weiterhin stabil und geht ohne große Schwankungen weiter. Es wird eine Lavafontäne gefördert, die Lavaströme speist. Aus einem 2. Schlot gibt es gelegentliche strombolianische Eruptionen. Ein 3. Schlot ist effusiv tätig. Gestern Abend wurde eine stärkere Explosion beobachtet, die glühende Tephra kugelförmig verteilte. Solche Explosionen sind u.a. vom Ätna bekannt. Dort entstehen sie überwiegend während der Schlussphase von Paroxysmen. Sie wurden bereits als phreatomagmatisch beschrieben.

Der Lavastrom durchquert die Gemeinde Todoque und steht kurz vor einem Schlackenkegel an der Küste. Dieser blockiert den Weg ins Meer und muss umflossen werden. Neuste Prognosen besagen, dass es dann in der nächsten Nacht zum Ocean Entry kommen könnte. Diese „Veranstaltung“ wurde allerdings schon mehrmals verschoben, da sich das Voranschreiten der Lavafront auf dem flacheren Gelände im Küstenbereich verlangsamte. Wenn es zum Ocean Entry kommt, dann könnte es ein spektakuläres Ereignis werden, da es sich um eine Steilküste handelt.

Seit gestern Nachmittag ist die Seismizität rückläufig und es wurden nur noch einzelne Erdbeben registriert. Dafür stieg der Tremor deutlich an, was für zusätzliche Beunruhigung sorgte. Es wurde darüber spekuliert, ob der Vulkan möglicherwiese in eine explosivere Eruptionsphase eintritt. Neue Daten der Vulkanologen stehen noch aus und werden in einem Update nachgeliefert.

Vulkan-News 21.09.21: Ätna, Cumbre Vieja

Am Ätna auf Sizilien steht ein Paroxysmus in den Startlöchern. Auf La Palma ist die Eruption des Cumbre Vieja stabil. Der Fagradalsfjall pausiert und zeigt nur sporadisch etwas Rotglut.

Ätna: Paroxysmus startet

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Update 12:15 Uhr: Der Paroxysmus endete bereits vor gut 1 Stunde. Er war heftig, aber kurz. Noch bewegt sich ein Lavastrom in Richtung Südwesten.

Update 09:30 Uhr: Der Paroxysmus entwickelt sich ehr schnell und aus den strombolianischen Eruptionen ist eine Lavafontäne geworden. Der Vulkanausbruch ist via LiveCam gut zu beobachten.

Originalmeldung 9:00 Uhr: Heute Morgen sieht es so aus, als würde der Ätna auf Sizilien mit einem neuen Paroxysmus durchstarten. Es gibt strombolianische Eruptionen und und auf den LiveCams kann man Aschewolken aufsteigen sehen. Der Tremor steigt steil an. Bereits gestern Abend war ein moderater Anstieg der Tremor-Amplitude zu erkennen gewesen. Der letzte Paroxysmus ereignete sich am 30. August. Das Pausenintervall betrug gut 3 Wochen, genauso, wie bei dem vorherigen Ausbruch. Es scheint ein spannender Vormittag zu werden.

Cumbre Vieja: Eruption stabil

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption auf La Palma geht weiter und ist stabil. LiveCam-Videos zeigen, dass die verbliebene Lavafontäne die ganze Nacht über Lava förderte. Die Lavaströme sind weiter fortgeschritten, bewegten sich aber langsamer als gedacht und der postulierte Ocean Entry lässt noch auf sich warten. Gestern Abend gab es ein Erdbebend er Magnitude 3,8. Es folgten weitere Erdstöße, die etwas schwächer waren. Aufgrund des neuen Schlotes, der sich gestern Nachmittag öffnete, wurden weitere Evakuierungen eingeleitet. Es gibt keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Vulkanausbruchs. Besonders beeindruckend ist das Video des Lavastroms, der in einem Swimmingpools mündet.

Fagradalsfjall pausiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Der Tremor am Fagradalsfjall ist vergleichsweise niedrig, liegt aber oberhalb der normalen Pausenintervalle. Der Trend zu länger andauernden Zyklen scheint sich zu bestätigen. Obwohl ich den augenblicklichen Zustand einer Pause zuordne, ist ab und an etwas Schmelze im Krater vorhanden. Die Seismizität im Bereich des Vulkans ist gering. Einige schwache Erdbeben ereigneten sich an Risssystemen östlich und westlich des Magmatischen Gangs.

Vulkan-Update 20.09.21: Cumbre Vieja weiter aktiv

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Auf La Palma ist der Cumbre Vieja weiter aktiv. Es wird eine Lavafontäne gefördert, die einen verzweigten Lavastrom speist. In den nächsten Stunden könnte die Front des Lavastroms bereits den Ozean erreichen. Am späten Nachmittag öffnete sich unterhalb des aktiven Kegels eine kleine Spalte, aus der Lava floss. Unten eingebettet ein Livestream des Naturspektakels, dass für die Anwohner eine Naturkatastrophe darstellt.

Vulkan-News 20.09.21: Cumbre Vieja auf La Palma

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Der Vulkan am Cumbre Vieja auf La Palma ist weiterhin aktiv. Gestern Nachmittag hatten sich 2 Spalten geöffnet, die jeweils ca. 200 m lang sind. Sie verlaufen in einer Linie und man kann sie eigentlich als eine 400 m lange Spalte ansehen, die an einem Stück unterbrochen ist. Lavafontänen stiegen mehrere Hundert Meter hoch auf. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3000 m Höhe. Wie es bei Spalteneruptionen oft der Fall ist, haben viele der Schlote entlang der Spalte bereits ihre Aktivität eingestellt. Auf aktuellen Videoaufnahmen sieht man aber noch eine breite Lavafontäne aufsteigen. Ein Schlot ist am Morgen strombolianisch aktiv gewesen.

Ein breite Lavastrom ist mitten durch die Siedlung El Paraiso marschiert und hat ca. 100 Häuser unter sich begraben. Es handelt sich um ein Aa-Lavastrom, der mehrere Meter mächtig ist. Er legte zu Anfangs bis zu 700 m pro Stunde zurück. Die Lava hat eine Austrittstemperatur von 1075 Grad. Damit ist die Lava deutlich kühler als am Fagradalsfjall auf Island. MIROVA registrierte heute Nacht eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 2828 MW Leistung.

Paradoxerweise heißt es in vielen Nachrichtensendungen, dass der Ausbruch in einen nicht- oder nur dünn besiedelten Gebiet stattfindet. Die Bilder und Fakten sprechen eine andere Sprache. Nur wenige Vulkanhänge sind dichter besiedelt, als es hier der Fall ist. Allerdings scheint es sich bei den Häusern auf der Flanke überwiegend um Ferienhäuser zu handeln. Dennoch werden 5000 Personen evakuiert. Die Evakuierungen werden durch Schaulustige behindert, die die Straßen blockieren.

Heute Vormittag ist die ganze Gegend in Dunst gehüllt, der zum Teil aus vulkanischem Gas besteht, aber auch durch die zahlreichen Brände verursacht wird. Die Vulkanologen von INVOLCAN geben den Schwefeldioxid-Ausstoß mit 6000-9000 Tonnen am Tag an. Die Sicht auf die Eruption ist stark eingeschränkt, ich habe aber den Eindruck, dass sie rückläufig ist. Die Seismizität hat stark nachgelassen und in den letzten Stunden wurden nur noch wenige Beben registriert: entweder steigt kein neues Magma mehr auf, oder die Aufstiegswege sind frei. Da die Bodendeformation nun 16 cm beträgt, ist wohl letzteres der Fall. Allerdings beginnen die Kurven der GPS-Messstationen zu fallen: es wird mehr Lava eruptiert, als Magma nachströmt. Unten ein Livestream des Lokalfernsehens.

Die letzte Eruption auf La Palma

Der letzte Vulkanausbruch manifestierte sich auf La Palma im Jahr 1971. Auf wenige Wochen ist das Ereignis 50 Jahre her. Damals entstand der Schlackenkegel Teneguia. Er bildete sich auf einer 300 m langen Eruptionsspalte, die sich am Fuße des Kegels San Antonio öffnete. Die Eruption dauerte 24 Tage. Natürlich lässt sich daraus nicht ableiten, wie lange die Eruption diesmal dauern wird, doch es könnte ein Richtwert sein, an dem man sich orientieren kann. Wie immer lassen sich keine exakten Prognosen erstellen. Wir wissen ja, dass Vulkane immer für Überraschungen gut sind.

Eines der beeindruckendsten Fotos der aktuellen Eruption habe ich auf Twitter gefunden:

Vulkane-News 19.09.21: Cumbre Vieja ausgebrochen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption auf La Palma hält an und intensivierte sich sogar noch. Am späten Nachmittag öffneten sich weitere Schlote entlang einer 2. Spalte. Am Abend waren mindestens 11 Öffnungen tätig: 2 Schlote waren strombolianisch aktiv und förderten Aschewolken und glühende Tephra, aus den anderen Schloten wurden Lavafontänen generiert. Die Lava entzündete Bäume und strömte vom Montaña Rajada in Richtung der Siedlung El Paraiso. Erste Gebäude wurden bereits zerstört und man rechnet mit große Schäden. Die Lava ist relativ langsam unterwegs und die Menschen haben Zeit zum Flüchten. Über 1400 Personen haben ihre Häuser bereits verlassen. Die Notfallpläne sehen vor, dass noch bis zu 10.000 Personen folgen sollen. Neben der Lava sorgt man sich um Waldbrände und Luftverschmutzung.

Die Spalten entstanden am nordwestlichen Hand des Cumbre Vieja. Zwar gibt es dort einige Schlackenkegel wie den Montaña Rajada, doch es war nicht unbedingt der Ort an dem ich nun mit dem Austreten der Lava gerechnet hätte.

Die Erdbebentätigkeit ist rückläufig, doch noch immer werden Erdbeben registriert. Es scheint noch Magma zu geben, dass auf der suche nach einem Aufstiegsweg ist.

Vulkanausbruch am Cumbre Vieja auf La Palma hat begonnen

Plötzlich ging alles ganz schnell: heute Nachmittag ist gegen 15.12 Uhr Ortszeit der Vulkan auf La Palma ausgebrochen. Am Rand des vulkanischen Rückens Cumbre Vieja öffneten sich Eruptionsspalten und Lavafontänen generieren seitdem Lavaströme. Die Eruption begann mit dem Aufstieg einer Aschewolke. Der Eruptionsort liegt nahe einer Siedlung und es ist wahrscheinlich, dass es zur Zerstörung von Infrastruktur kommt. Eine Strasse wurde bereits von Lava überrollt. Auch die Entstehung eines Ocean Entrys ist denkbar.

Auf Livebildern ist zu erkennen, dass sich um die Eruptionsspalte bereits ein Kegel aufbaut. Die Gegend wurde abgeriegelt und der Flugverkehr vorsichtshalber eingestellt.

Unten eingebettet findet ihr die Liveübertragung eines lokalen Fernsehsenders via Faccebook.

Vulkan-Update 19.09.21: Cumbre Vieja

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Am Cumbre Vieja auf La Palma gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,8. Es hatte ein Hypozentrum in nur 2 km Tiefe. Die Seismizität verstärkte sich in den letzten Stunden weiter. Mehrere Erdbeben konnten von der Bevölkerung wahrgenommen werden. Seit Beginn des Schwarmbebens wurden 6632 Erschütterungen detektiert. Zählt man die Erdbeben im Bereich der Mikorseismik hinzu, waren es mehr als 25.000 Erschütterungen. Die Bodenhebung beträgt bis zu 15 cm. Auffällig ist, dass die Anzahl flacher Erdbeben in Tiefen von weniger als 6 km zunimmt. Es ist nicht auszuschließen, dass der finale Magmenaufstieg begonnen hat und dass es bereits in den nächsten Stunden/Tagen zu einer Eruption kommen wird. Wie immer gilt: niemand weiß mit Sicherheit, was passieren wird. Das Magma könnte immer noch in der Erdkruste stecken bleiben.

Vulkan-News 19.09.21: Cumbre Vieja, Fagradalsfjall

Die Seismizität am Cumbre Vieja auf La Palma hat zugenommen. Am Fagradalsfjall ist der Tremor rückläufig. Sakura-jima meldete sich nach einer mehrmonatigen Pause mit einer Ascheeruption zurück.

Cumbre Vieja: Seismizität und Inflation hoch

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Gestern intensivierte sich die Seismizität unter dem Vulkanrücken Cumbre Vieja auf La Palma weiter und die Erdbeben halten bis jetzt an. Zwei Beben hatten Magnituden im 3-er Bereich. Die Inflation beträgt nun 15 cm. Viele der Beben ereignen sich in einer Tiefe von 5-7 km. Normalerwiese endet dort der Magmenaufstieg, der aufgrund des Dichteunterschieds zwischen der Schmelze und des umgebenden Gesteins statt findet und es bildet sich ein Magmenkörper, bzw. eine Magmakammer. Vom Magmenkörper aus steigt das Magma weiter auf, wenn der Gasdruck steigt und einen kritischen Wert überschreitet. Wann das soweit ist, lässt sich praktisch nicht vorhersagen. Es könnten Wochen, Tage, oder Stunden vergehen, bis es zum finalen Magmenaufstieg kommt, wenn es denn passiert. Immer noch ist es möglich, dass das Magma in der Erdkruste stecken bleibt und eine Eruption ausbleibt, doch je länger das Schwarmbeben anhält, desto wahrscheinlicher wird ein baldiger Vulkanausbruch. Es wurden auch bereits Erdbeben in geringeren Tiefen festgestellt, deren Hypozentren sich auf Niveau des Meeresspiegels befanden.

Fagradalsfjall: Tremor im Sturzflug

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Mittag begann der Tremor am Fagradalsfjall langsam zu sinken und befindet sich heute Vormittag im Sturzflug. Die Peaks im blauen Frequenzband endeten. Es sieht so aus, als wäre der jüngste Eruptionspuls vorbei. Es war der Längste seit dem Sommer und es wurde viel Lava gefördert. Es kam sogar zur temporären Evakuierung der Schaulustigen. Dem Puls vorangegangen war eine fast gleichlange Pause. Die nächsten Tage werden zeigen, ob es zu einem neuen Rhythmus im Wochentakt kommt.

Sakurajima mit Eruption

Staat: Japan | Lokation: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Heute Morgen eruptierte der japanische Sakurajima das erste Mal seit einigen Monaten. Die Eruption förderte Vulkanasche. Sie erreichte ein Höhe von 2100 m. Normalerweise kommen die Ausbrüche in Serie und wir dürfen gespannt sein, was sich am Sakurajima entwickeln wird. Die Seismizität ist minimal gestiegen, doch einen massiven Magmenaufstieg kann man anhand der Daten nicht erkennen.

Vulkan-News 17.09.21: Cumbre Vieja, Erta Alé

Auf La Palma gab es weitere Erdbeben und Inflation. Am Fagradalsfjall ereignete sich ein größerer Kollaps im Krater. Der Erta Alé zeigt eine thermische Anomalie und der Fuego erzeugt einen kurzen Lavastrom.

Cumbre Vieja: Inflation weiter gestiegen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Nachdem die Seismizität am Cumbre Vieja gestern kurzzeitig zurückgegangen war, zog sie mittags wieder an. Dabei manifestierte sich ein Erdbeben Ml 3,1 in nur 6 km Tiefe. Auf dem Seismogram erkannte man einen Tremorpuls. Die Vulkanologen vom IGN berichten, dass sich die Inflation weiter erhöht hat und der Boden nun um bis zu 10 cm angehoben wurde. In so kurzer Zeit ist das schon ein beachtlicher Wert. Zuvor wurde gemeldet, dass sich mittlerweile gut 11 Millionen Kubikmeter Magma im Untergrund angesammelt haben. Wenn es weiteren Magmenaufstieg geben sollte, stehen die Chancen auf eine Eruption nicht schlecht. Einstweilen machen sich viele Vulkanologen auf den Weg nach La Palma, um den Vulkan besser zu überwachen.

Erta Alé: Lava im Krater

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé scheint wieder Lava zu stehen. Wahrscheinlich bildete sich ein Lavapool im Pitkrater. Auf Sentinell-Satellitenfotos erkennt man eine thermische Anomalie von kleiner Ausdehnung. MIROVA detektierte eine moderate Wärmestrahlung mit 54 MW Leistung.

Fagradalsfjall: Kollaps löst Lavafontäne aus

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Augenzeugen berichteten mir, dass gestern 2 rötlich-braune Aschewolken aus dem neuen Krater am Fagradalsfjall-Vulkan aufgestiegen sind. Nach einem der Ereignisse wurde eine kurzweilige Lavafontäne beobachtet. Allem Anschein nach kam es zu größeren Kollaps-Ereignissen am, bzw. im Krater. Das Material stürzte in den Lavasee und triggerte so die Fontäne. Darüber hinaus flossen wieder Lavaströme durch das Tal Geldingadalir. Der Tremor pulst weiter in schneller Frequenz und erreicht größere Amplituden, als wir es in den letzten Wochen gesehen haben.

Fuego mit Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

In Guatemala erzeugt der Fuego einen kurzen Lavastrom: er fließt aus dem Krater durch die Schlucht Ceniza und hatte gestern eine Länge von 300 m erreicht. Von seiner Front gehen Schuttlawinen ab. Darüber hinaus ist der Fuego weiter explosiv tätig und eruptiert zwischen 5 und 12 Mal die Stunde. Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 4800 m auf.

Vulkan-News 16.09.21: Cumbre Vieja, Fagradalsfjall

Am Cumbre Vieja auf La Palma nahm die Bodenhebung deutlich zu. Die Aktivität am Fagradalsfjall fluktuiert. Der Semeru ist explosiv aktiv.

Cumbre Vieja: Inflation gestiegen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Am Vulkan auf La Palma ist die Inflation schnell gestiegen: die Bodenhebung beläuft sich nun auf bis zu 6 cm. Das geht aus einem Bericht vom IGN hervor. Gleichzeitig verlagerten sich die Beben in geringeren Tiefen und man geht davon aus, dass ein Magmatischer Gang bis in 8 km Tiefe vordrang. In den letzten 24 Stunden verringerte sich die Seismizität und es schaut so aus, als wäre der Magmenaufstieg (vorerst) gestoppt. Der Dyke steckt fest. Das heißt aber noch nicht, dass die Gefahr eines Vulkanausbruchs auf der Kanareninsel gestoppt ist. Für gewöhnlich folgen mehrere Phasen mit Inflation aufeinander, bevor es ein aufsteigender Magmenkörper schafft, bis zur Oberfläche durchzubrechen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass es bereits in den nächsten Tagen zu einer Eruption kommt, nimmt ab.

Fagradalsfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem gestern die Lavaströme an Fahrt aufgenommen hatten und bis ins Natthagi-Tal vorgedrungen waren (was zur Evakuierung der Schaulustigen führte) ist es heute etwas ruhiger am Vulkan. Der Tremor fluktuiert mit schneller Frequenz, steigt aber nicht höher, als wir es von den letzten Wochen her gewohnt sind. Augenzeugen berichteten in Sozialen Medien, dass die Lava aus dem Schlot an der nordwestlichen Basis des Kraterkegels schoss, so wie wir es bereits am Samstag gesehen haben. Bei dem größeren Lavadurchbruch von gestern, stammte die Schmelze zum größten Teil aus der großen Lavaansammlung im Westen des Geldingadalir-Tals, die sich dort seit dem Wochenende gebildet hatte. Die Lava war bereits oberflächlich erstarrt, doch unter der Erstarrungskruste noch heiß und fließfähig. Die Lava überflutete gestern ein Stück des Wanderpfades „A“. Zudem drohte Gefahr durch die hohe Gas-Konzentration in der Luft.

Semeru: Zahlreiche explosive Eruptionen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Der Semeru ist weiterhin aktiv und erzeugt mehrmals täglich Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen. Das VSI meldete gestern 68 seismische Signale, die durch explosive Eruptionen ausgelöst worden sind. Zudem gingen 8 Schuttlawinen ab. Es wurde ein harmonischer Tremor und ein vulkanotektonisches Erdbeben.