Am italienischen Inselvulkan Vulcano wurde die Alarmstufe erhöht. Die Eruptionen auf Hawaii und La Palma sind stabil.
Vulcano: Erhöhung der Alarmstufe
Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch
Vulcano ist eine kleine Vulkaninsel im Tyrrhenischen Meer vor Sizilien und gehört, wie der Stromboli, zum Liparischen Archipel. Die letzte Eruption begann 1889 und leitete das Ende des industriellen Schwefelabbaus ein. Seitdem mauserte sich die Insel zu einem beliebten Ferienziel, dass mit den verschiedenen Manifestationen des Postvulkanismus Touristen lockt. Doch damit könnte es bald vorbei sein: am Freitag erhöhte das INGV den Alarmstatus des Vulkans auf „gelb“ und der Aufstieg zur Fossa ist nur noch mit Führer erlaubt. Grund für den Alarm war eine Zunahme der Seismizität und eine leichte Inflation. Außerdem erhöhten sich Temperatur und Gasflux der Fumarolen am Kraterrand. Die Vulkanologen befürchten zwar keine unmittelbar bevorstehende Eruption, doch langfristig betrachtet könnte sich ein Vulkanausbruch anbahnen. In den letzten Jahrzehnten gab es bereits 2 ähnliche Phasen, ohne dass es zu einer Eruption gekommen wäre. Manchmal dauert es allerdings auch sehr lange, bis ein Vulkan dann endlich zur Eruption bereit ist. Auf jeden Fall erleben wir gerade ein extrem spannendes Vulkanjahr.
Kilauea: Lavasee-Eruption hält an
Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch
Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee weiterhin aktiv. Sein Spiegel stieg in den letzten 24 Stunden um 1 Meter. Am Grund des Sees ist eine 35 m lange Spalte aktiv. Der Ausstoß an Schwefeldioxid lag bei fast 15.000 Tonnen am Tag und war somit sehr hoch. Die Seismizität ist ebenfalls erhöht.
Cumbre Vieja: Zahlreiche Erdbeben
Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch
Seit gestern verstärkte sich die Seismizität unter dem Gipfelbereich des Cumbre Vieja weiter und viele der Beben sind so stark, dass sie sogar beim EMSC gelistet sind. In den letzten 24 Stunden wurden gut 60 Erdbeben mit Magnituden größer 2 detektiert. Auf der Übersichtskarte der Beben der letzten 2 Wochen erkennt man zwei Cluster von Erdbeben: einen im Nordosten bei El Paso, einen zweiten (und jüngeren) im weiter südlich gelegenen Gipfelbereich des Cumbre Vieja. Dort wird noch keine nennenswerte Inflation registriert, dennoch könnte es sein, dass sich in der Region eine weitere Spalte öffnen wird. Zu bedenken gilt, dass die Beben in Tiefen von mehr als 10 km stattfinden und wenn sich dort ein Magmenkörper befinden sollte, könnte die Schmelze schräg aufsteigen und am aktuellen Eruptionszentrum austreten.