Poás: Eruption fördert Asche auf 3600 m Höhe

Vulkanasche am Poás erreicht 3600 m Höhe – Intensivierung der Eruption

In Costa Rica drehte der Poás entgegen vorheriger Annahme auf und erzeugte eine Eruption, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3600 m förderte. Das geht aus einer VONA-Warnung des VAAC Washington hervor. Der Wind wehte die Asche in Richtung Westen, wo es zu Ascheniederschlag in bewohntem Gebiet kam. 

Laut einer Notiz von OVISCOR UNA stieg die Vulkanasche 3500 m über Kraterhöhe auf, was in deutlichem Widerspruch zu der vom VAAC gemeldeten Höhe steht, denn wenn man die gut 2600 Höhenmeter des Vulkans addiert, müsste die Aschewolke eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel erreicht haben. Für den Flugverkehr eine nicht zu unterschätzende Diskrepanz, denn schließlich gehen die VONA-Warnungen an die Flugsicherungsbehörden heraus, die sie an die Piloten weiterleiten.

Die Eruptionswolke war von dunkler Färbung, was für einen hohen Aschegehalt der Eruptionswolke spricht. Es war die wohl stärkste Explosion der aktuellen Eruptionsserie. Die Eruption manifestierte sich um 05:29 Uhr Lokalzeit. Ihre Hauptphase dauerte gut 5 Minuten. Um 07:36 begann eine weitere Eruption, die gut eine halbe Stunde lang anhielt, aber nicht ganz so explosiv war wie der vorangegangene Ausbruch. Hier stieg die Asche gut 1000 m über Kraterhöhe auf. Mir dünkt, dass das VAAC nur diese Aschewolke erfasste und die vorherige ignorierte. Eine andere Möglichkeit besteht natürlich darin, dass die Höhenangaben von OVISCORI-UNA nicht exakt sind.

Zwischen den Eruptionen stieß der Poás kontinuierlich Dampf aus und es gab eine Reihe kleinerer Explosionen, die Eruptionswolken einige Zehnermeter hoch auswarfen. Ihre Anzahl scheint mir aber gegenüber den Vortagen geringer geworden zu sein. Dafür aber dann der Trend zu stärkeren Eruptionen.

Die Vorgänge lassen sich gut auf dem neuen Livestream von Red Sismológica Nacional beobachten, wo man für gut 12 Stunden auch eine Aufzeichnung des Geschehens abrufen kann. In dem Stream sieht man, dass es nachts eine beständige Rotglut im Schlotbereich gibt. Dieser wird von den OVISCORI-UNA-Vulkanologen als Schwefelbrand beschrieben. Schwefel brennt normalerweise mit blauer Farbe und die Flammen sind vergleichsweise lichtschwach. Möglich, dass die Kamera nachts im Infrarotbereich filmt, weshalb der Brand als überstrahlter weißer Fleck erscheint.

Poás: Aktivität hält über Ostern an

Weitere Eruptionen am Poás – Vulkanasche in 3000 m Höhe

Der Poás in Costa Rica blieb auch über Ostern aktiv und förderte Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3000, wo sie in Richtung Westen driftete. Das geht aus einer VONA-Warnung des VAAC Washington hervor.

Die Vulkanologen von OVISCOR UNA beobachten die Aktivität weiterhin genau und setzen dabei nicht nur satellitengestützte Fernerkundung ein, sondern sind auch vor Ort präsent. Das seismische Netzwerk erfasst auch die kleinsten Bodenbewegungen, Gassensoren messen die Luftverschmutzung durch vulkanische Gase und die Vulkanologen selbst sammeln Lava- und Gasproben, um sie im Labor zu analysieren.

Heute wurde ein Bericht veröffentlicht, nach dem die seismoakustischen Aufzeichnungen häufige Impulse mit geringer Amplitude registrieren, die mit den Ascheemissionen in Zusammenhang stehen. Visuelle Beobachtungen via LiveCam, aber auch direkt von der Kraterterrasse aus, zeigten, dass der Ascheausstoß hauptsächlich aus der Bocca A südlich des Kraters stattfindet und nicht mehr aus Bocca C, wie dies vor einer Woche der Fall war. Auch nachts sind aufgrund der Schwefelverbrennung am Rand der Förderschlote und Fumarolen Leuchterscheinungen zu beobachten.

Es gibt Hinweise auf eine Stabilisierung der Eruptionsaktivität bzw. eine leichte Tendenz zur Abnahme der Tätigkeit. Dennoch kommt es wie oben beschrieben auch zu stärkeren Explosionen, die die Vulkanasche höher als 500 m über den Kraterboden aufsteigen lassen.

Gestern gab es vor der Küste von Costa Rica auch ein Erdbeben der Magnitude 4,2, das einen Erdbebenherd in 25 Kilometern Tiefe hatte. Einen direkten Zusammenhang zum Vulkanausbruch am Poás gibt es zwar nicht, doch Erdbeben und Eruption sind Ausdruck der Subduktion, die sich entlang des Mittelamerikagrabens ereignet. Dabei taucht die pazifische Cocosplatte unter die Platte Mittelamerikas ab und wird in der Tiefe geschmolzen, wodurch das Magma entsteht, das an den Vulkanen entlang der Kordilleren als Lava eruptiert wird.

Poás: Vulkanasche in 3000 m Höhe detektiert

Vulkan Poás stieß Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe aus – Zunahme der Aschekonzentration

In Costa Rica bleibt der Vulkan Poás weiterhin aktiv, wobei die Meldungen der letzten Tage teilweise widersprüchlich erscheinen: Zu Wochenbeginn berichtete OVISCORI-UNA, dass die Explosivität rückläufig sei. Zur Wochenmitte wurde dann jedoch mitgeteilt, dass die Eruptionswolken aus Schlot-C eine höhere Aschekonzentration als zuvor aufweisen. Heute meldete das VAAC Washington erneut Vulkanasche in 3000 m Höhe, die westwärts driftet und eine potenzielle Gefahr für den Flugverkehr darstellt. Da der Poás eine Gipfelhöhe von gut 2700 m erreicht und der Kraterboden etwa 300 m unter dem Gipfel liegt, betrug die Höhe der Aschewolke netto rund 600 m.

Die Berichte zeigen, dass ein Vulkanausbruch ein äußerst dynamischer Prozess ist, der ständigen Schwankungen unterliegt und sich nur schwer vorhersagen lässt. Nachrichten über Vulkanausbrüche bilden stets nur eine Momentaufnahme des Geschehens ab.

Im jüngsten Bericht der Vulkanologen heißt es, dass es häufig Eruptionspulse mit geringer Amplitude gebe. Beobachtungen zufolge wurden bei den Ausbrüchen Lavabrocken bis an den Kraterrand geschleudert. Die seismische und akustische Aktivität bleibt stabil, zeigt jedoch zeitweise stärkere Ausschläge. Insgesamt besteht jedoch eine Tendenz zur Abnahme der Amplitude. Nachts sind die Flammen der Schwefelverbrennung gut sichtbar.

Im letzten Wochenbericht vom 10. April wurde eine anhaltende Hebung des Bodens im Gipfelbereich bestätigt, die als moderat eingestuft wurde. Die Zahl vulkanotektonischer Beben hat abgenommen, die verbleibenden Erschütterungen waren hochfrequente Ereignisse. Gleichzeitig hat die Zahl explosionsbedingter Erschütterungen zugenommen.

In den kommenden Stunden und Tagen wird sich zeigen, ob die stärkere Explosion von heute Morgen ein Einzelfall war oder ob eine länger anhaltende Verstärkung der eruptiven Aktivität am Poás bevorsteht.

Der Vulkan Poás liegt im zentralen Hochland von Costa Rica, rund 40 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt San José, im gleichnamigen Nationalpark Parque Nacional Volcán Poás. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen des Landes und ist Teil des mittelamerikanischen Vulkangürtels. Zu den bedeutenderen Eruptionen in der jüngeren Vergangenheit zählen jene in den Jahren 2017 und 2019. Im April 2017 wurde der Nationalpark nach einer Reihe starker Explosionen für Besucher geschlossen, so wie es auch jetzt wieder der Fall ist.
 

Poás: Vulkanasche und gröbere Tephra decken Livecam ein

Lapilli und Ascheregen am Poás in Costa Rica. © RSN

Aschewolke stieg am Poás bis auf 4300 m Höhe auf – problematischer Lapilliregen bei wechselnder Windrichtung

Der Poás in Costa Rica bleibt hochaktiv und erzeugt Ascheeruptionen am laufenden Band. Am Morgen (14:23 UTC) kam es zu einer Eruptionsserie, bei der die Asche bis auf eine Höhe von 4300 m aufstieg und nach Süden trieb. Es war eine der höchsten Eruptionswolken, die am Poás in der aktuellen Eruptionsphase detektiert wurde.

Der Ausbruch wurde mit der Livecam gefilmt, die auf der inzwischen gesperrten Besucherterrasse steht. Das Video verdeutlicht auf anschauliche Weise, wie windabhängig selbst der Auswurf gröberer Tephra wie Lapilli ist, denn man sieht, wie die Aschewolke bei wechselnden Winden umhergeweht wurde und mit ihr auch ein Lapilliregen, der plötzlich auf die Kamera zuhielt. Für Vulkanspotter sind wechselnde Windrichtungen am Vulkan eine große Gefahrenquelle, denn nicht immer gelingt einem die Flucht. Neben Lapilli können auch größere Brocken mit dem Wind weit ausgeworfen werden. Zudem stellen die vulkanischen Gase eine besondere Bedrohung für Vulkanbeobachter dar, insbesondere wenn der Wind plötzlich auf einen zuhält.

Das Video zeigt auch, wie sehr sich der Krater des Poás in den letzten 2 Wochen verändert hat: Früher war der Krater richtiggehend bunt und wurde von seinem türkisfarbenen Kratersee dominiert und präsentierte gelben Schwefel und weißen Salpeter um die Fumarolen. Heute herrscht tristes Schwarzgrau vor und der Krater unterscheidet sich in seiner Farbgebung nicht mehr von den meisten anderen Vulkankratern.

Die Eruption verursachte in den südlich des Vulkans gelegenen Gemeinden Ascheniederschlag. Wie OVISCORI-UNA bei Facebook mitteilte, gingen zahlreiche Meldungen über Ascheniederschlag ein. Besonders betroffen sind die Orte Poasito, San Juan Norte, Savana Round, San Pedro de Poás und Chilamate.

Ein Ende der eruptiven Tätigkeit ist nicht absehbar und so müssen sich die Bewohner auf weiteren Ascheregen einstellen. Im Zweifelsfall sollte man in den betroffenen Gebieten Atemschutzmasken tragen oder nicht ins Freie gehen und Türen und Fenster geschlossen halten. Asche auf Autos mit viel Wasser ohne zu wischen abwaschen, weil sonst der Lack verkratzt.

Poás mit weiteren Eruptionen am 07.04.2025

Poás eruptiert Asche bis zu 1000 m über Kraterhöhe – nachts wurde glühende Tephra identifiziert

Der Vulkan Poás (Costa Rica) besticht weiterhin durch seine erhöhte Aktivität, in deren Folge es zu Ascheausstößen kommt, die eine Höhe von gut 1000 m über Kraterhöhe erreichen. Das geht aus einem aktuellen Bericht von OVISCCORI-UNA hervor. Auch das VAAC Washington registrierte Aschewolken, die eine Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel erreichten. Diese Eruptionen manifestierten sich gestern um 17:01 Uhr und eine weitere heute Nacht um 2:03 Uhr Ortszeit. Lichtempfindliche Kameras zeigten rotglühende Tephra, die in den basalen Aschewolken enthalten war.

Darüber hinaus kommt es häufig zu kleineren Ausbrüchen, deren Eruptionssäulen Höhen von bis zu 400 Metern oder mehr erreichen. In der Eruptionssäule ist auch eine größere Menge Wasserdampf enthalten und der Gasausstoß bleibt hoch. Der Tremor erreicht mittlere Amplituden und im Vulkangebäude sind Anzeichen einer Magmeninflation zu erkennen.

Obwohl der Poás derzeit der aktivste Vulkan Costa Ricas ist, ist er nicht der einzige unruhige Feuerberg des Landes, der unter besonderer Beobachtung steht. Am Rincón de la Vieja wurde ein schwacher Tremor registriert, ohne dass es zu einer Eruption gekommen wäre. Am Turrialba gibt es eine schwache vulkanotektonische Tätigkeit, die mit einer Kontraktion des Vulkansystems einhergeht. Außerdem werden geringe Mengen vulkanischer Gase ausgestoßen, deren Werte als stabil beschrieben werden.

Vulkane ließen Mittelamerika wachsen

Dem Vulkanismus in Costa Rica und den anderen lateinamerikanischen Ländern kommt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung Mittelamerikas zu und ließ die Landbrücke zwischen den beiden amerikanischen Kontinenten in nur wenigen Jahrmillionen wachsen. Auch wenn wir Menschen in unserer kurzen Lebensspanne ihn nicht wahrnehmen, ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen. Der Motor hinter dem Vulkanismus ist in tektonischen Prozessen zu finden: Die Cocos-Platte schiebt sich unter die Karibische Platte und wird subduziert. Durch diesen Prozess entsteht Magma, das an den Vulkanen als Lava gefördert wird und so Mittelamerika wachsen ließ.

Poás: Phreatomagmatische Eruptionen

Aktivität am Poás hält an – Eruptionen als phreatomagmatische bezeichnet

In Costa Rica ist der Poás weiter aktiv und eruptiert fast im Minutentakt. Laut dem jüngsten OVISCORI-UNA-Statement sind die Eruptionen zumindest zum Teil phreatomagmatischen Ursprungs und fördern Asche-Dampf-Wolken, die teilweise mehr als 500 m über Kraterhöhe aufsteigen.

Die Ascheemissionen werden auch vom VAAC Washington registriert und lösten seit dem 28. März bis gestern 19 VONA-Warnungen aus, wobei auch jene Meldungen mitgezählt sind, die darauf hinweisen, dass es keine Asche mehr gibt. Zuletzt wurden Aschewolken in 3000 m Höhe detektiert, die in Richtung Westen drifteten.

In den sozialen Medien sorgen zwei Videos, die mit der eruptiven Tätigkeit am Poás in Verbindung stehen, für Aufregung. Ein Clip zeigt einen Bach (Rio San Carlos), dessen Wasser sich durch die Beimischung von Vulkanasche grau verfärbte. Außerdem soll auf der Wasseroberfläche Asche geschwommen haben. Die Vulkanologen erklärten dazu, dass es ein normaler Effekt sei, wenn sich am Vulkanhang Asche ablagert und es zu Regenfällen kommt. Im Extremfall können dann auch Lahare entstehen.

Das zweite Video zeigt einen Drohnenflug über den Krater. Besonders interessant ist, dass man aus der Vogelperspektive deutlich erkennt, dass der Kratersee verschwunden ist. Einzig in einer Vertiefung um einen der Förderschlote gibt es noch eine kleinere Wasseransammlung. Die Eruptionen aus diesem Schlot folgen in kurzen Abständen und bringen noch die Schlammfontänen hervor, die für die phreatischen Eruptionen des Poás charakteristisch sind. Diese Eruptionssäulen steigen oft nur bis zu 100 m auf.

Die höher aufsteigenden Aschewolken erzeugt hingegen der trockengefallene Förderschlot, der auch den größeren Durchmesser hat. Hier gibt es die als phreatomagmatisch beschriebenen Ausbrüche, die auch glühende Tephra fördern. Ich persönlich würde den Begriff „phreatomagmatisch“ mit Vorsicht auf diese Eruptionen anwenden, denn diese Eruptionen sind normalerweise hochexplosiv und deutlich stärker als das, was man gerade am Poás sieht. Vielleicht gibt es eine geringe Interaktion von Wasser mit Schmelze, doch ich glaube eher, dass hier bereits zum größten Teil im Schlot erkaltete Lava mit Wasser interagiert, indem es ein oberflächennahes Wasserreservoir durchstößt. Die Asche-Eruptionen aus diesem Schlot sind zwar kraftvoller, ereignen sich aber deutlich seltener als die phreatischen Ausbrüche.

Die Seismizität ist erhöht und wird von vulkanischem Tremor dominiert, der mit den Eruptionen einhergeht. Es werden auch langperiodische Erdbeben festgestellt. Die Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben ist in den vergangenen Tagen zurückgegangen, nachdem es am 30. März einen sechsstündigen Erdbebenschwarm gab. Vermutlich ist dort ein kleinerer Magmenkörper aufgestiegen, der nun für die Eruptionen verantwortlich ist. Der Erdbebenschwarm ging mit einer deutlichen Bodenhebung einher.

Póas: Ascheeruptionen halten an

Póas eruptiert Vulkanasche und glühende Tephra bis zu 600 m hoch – VONA-Warnungen ausgegeben

In Costa Rica bleibt der Póas aktiv und verursacht häufige Ascheeruptionen, die aus dem Bereich des ehemaligen Kratersees aufsteigen und eine Höhe von bis zu 600 m über dem Krater erreichen. Das VAAC Washington brachte mehrere VONA-Meldungen heraus, nach denen Vulkanasche in 3000 m Höhe detektiert wurde. Sie drifteten in Richtung Südwesten.

Die Vulkanologen von OVISCORI UNA berichten, dass es sich um „trockene“ Vulkanasche handelt und nicht mehr um Schlammfontänen phreatischer Eruptionen. Das könnte daran liegen, dass der Kratersee fast verdunstet ist. Auf der Livecam sah man gestern aber immer noch sehr viel Dampf aufsteigen und Ausbrüche, die eindeutig einen phreatischen Charakter zeigten. Es gibt also sowohl phreatische Eruptionen als auch Ausbrüche mit Vulkanasche, die auch glühende Tephra und größere Lavafragmente fördern. Vermutlich sind mehrere Förderschlote an den Explosionen beteiligt und die Art des Ausbruchs wird dadurch gesteuert, ob der Schlot noch im Wasser liegt oder auf dem Trockenen.

Gestern wurden auf der Besucherterrasse am Kraterrand Ascheablagerungen gesichtet, die bis zu 5 mm dick waren. Außerdem wurden hohe Mengen Schwefeldioxid ausgestoßen. OVISCORI-UNA hat am 31. März einen Ausstoß von gut 2200 Tonnen am Tag nachgewiesen. Heute zeigte die EXPO-Gasmessstation an der Besucherterrasse einen sehr hohen Ausschlag, der gegen 15:20 Uhr Lokalzeit die Skala sprengte und weit über 7 ppm hinaus schoss. Vermutlich wurde eine Gaswolke direkt auf die Messstation zugeweht. Derartige Schwefeldioxid-Konzentrationen gelten als hochgradig gesundheitsgefährdend. Bei 5 ppm gibt es einen Sirenenalarm und die Plattform muss evakuiert werden, was heute aber von untergeordneter Bedeutung war, weil die Terrasse und der ganze Nationalpark sowieso gesperrt sind. Allerdings halten sich hier gelegentlich Vulkanologen auf. Als unbedenklich gelten übrigens Werte von bis zu 0,4 ppm SO2.

Der Póas ist ein fast 2700 m hoher Komplexvulkan mit mehreren Kratern und liegt unweit der Hauptstadt San José. Starke Ascheeruptionen könnten den Verkehr am internationalen Flughafen lahmlegen.

Póas eruptierte glühende Tehra

Der Póas heute Morgen. © OVISCORI UNA

Vulkan Póas änderte seien Aktivität und eruptiert glühende Tephra

Der Poás in Costa Rica hat seinen Eruptionscharakter geändert und ist nunmehr nicht ausschließlich phreatisch tätig, sondern stößt auch glühende Tephra aus. Das geht aus einer kurzen Meldung des zuständigen Instituts OVISCORI-UNA hervor. Demnach kam es heute Nacht zu mehreren Explosionen, die glühende Tephra ausstießen. Die Höhe der Eruptionswolken wurde mit 500 m über dem Krater angegeben, wobei das die Höhe der aufgestiegenen Asche-Dampf-Wolken sein dürfte.

Gestern wurde eine Eruptionswolke gemeldet, die bis zu 1000 m hoch aufgestiegen war. Da sie tagsüber stattfand, lässt sich nicht sagen, ob es zu diesem Zeitpunkt auch schon zum Ausstoß glühender Tephra gekommen war.

Costa Rica hinkt uns zeitmäßig 8 Stunden hinterher und dort ist es nun 08:00 Uhr morgens. Auf der Livecam erkennt man fast im Minutentakt Eruptionswolken aufsteigen, die zwar überwiegend phreatischer Natur zu sein scheinen, aber auch glühende Tephra enthalten könnten.

Zwar kann man die Eruptionen per Livecam beobachten, allerdings wurde der Póas-Nationalpark am Mittwoch geschlossen. Am Freitag erhöhte dann auch der Zivilschutz den Alarmstatus auf „Gelb“ und es ist nicht damit zu rechnen, dass der Nationalpark in den nächsten Tagen wieder öffnen wird. Somit finden die Eruptionen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Die geophysikalischen und geochemischen Parameter bleiben erhöht. Online einzusehen sind die Werte allerdings nur bis zum 26. März. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Parameter signifikant erhöht, nur die Schwefeldioxidkonzentration war etwas zurückgegangen. Im jüngsten Wochenbulletin hieß es, dass weiterhin Inflation infolge von Magmenaufstiegs unter dem Gipfelbereich des Póas stattfindet. Wie es aussieht, gelangt das Magma nun ins Fördersystem des Vulkans und wird als glühende Tephra ausgestoßen. Mit einer weiteren Aktivitätssteigerung kann gerechnet werden.

Póas: Zivilschutz erhöht Alarmstufe

Erhöhung der Alarmstufe am Póas – Nationalpark bleibt dauerhaft gesperrt

In Costa Rica steigerte der Vulkan Póas seine Aktivität weiter und erzeugt frequente phreatische Eruptionen im Hauptkrater, dessen Kratersee fast verdunstet ist. Heute steigen die Eruptionssäulen in Form von Schlammfontänen, die auch Tephra enthielten, bis zu 500 m hoch auf. Gestern erreichten sie Maximalhöhen von 400 m. Daher wurde der Alarmstatus des Vulkans vom Zivilschutz auf „Gelb“ erhöht. Das bedingt eine Sperrung des Nationalparks, in dem sich der Póas befindet, auf unbestimmte Zeit. Erst am Mittwoch wurde der Park gesperrt, aber da noch unter der Prämisse, die Situation täglich neu zu bewerten. Nun können sich Urlauber, die einen Besuch des Nationalparks und Vulkans geplant hatten, darauf einstellen, dass sie zumindest in den nächsten Tagen keine Chance auf einen Besuch haben werden.

Die Zeichen für eine baldige Abnahme der Aktivität stehen schlecht, denn der Tremor hat gestern stärkere Werte angenommen, als sie während des Höhepunkts der Aktivitätsphase im letzten Jahr auftraten. Heute war der Tremor zwar etwas niedriger, doch er hat sich auf hohem Niveau stabilisiert. Ähnlich verhält es sich mit dem Schwefeldioxid-Ausstoß, der in den letzten Tagen ebenfalls etwas nachgelassen hat, sich aber generell auf einem hohen Niveau befindet.

Das GNNS-Netzwerk registriert eine anhaltende Bodenhebung infolge von Magmeninflation unter dem Gipfelbereich des Vulkans.

Nimmt man alle Beobachtungen zusammen, dann ist es im Bereich des Möglichen, dass der Póas auf eine eruptive Phase zusteuert, die mit jener von 2017 vergleichbar ist. Damals kam es nicht nur zu phreatischen Eruptionen, sondern auch zur Förderung von Aschewolken. Der Nationalpark blieb wochenlang gesperrt.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Die beschriebene Erhöhung der Alarmstufe wurde vom Zivilschutz veranlasst, bei OVISCORI-UNA, dem zuständigen Institut für die Vulkanüberwachung, steht die Vulkanwarnampel bereits länger auf „Orange“.