Vulkan Campi Flegrei mit Schwarmbeben

Erdbebenschwarm unter Campi Flegrei und Solfatara

Datum: 28.12.22 | Zeit: 02:35:57 UTC | 40.818 ; 14.146 | Tiefe: 0,5 km | Mb 2,4

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde von einem Schwarmbeben heimgesucht. Die Beben begannen gestern und dauerten bis heute Morgen an. 33 Erschütterungen wurden vom INGV registriert, von denen 5 Magnituden im Zweierbereich hatten, was relativ selten vorkommt. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 2,4 und ein Hypozentrum in 0,5 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich südlich der Solfatara, direkt an der Küstenstraße Via Napoli. Entlang der Straße lagen auch die anderen Erschütterungen im Zweierbereich. Schwächere Beben hat es im Süden des Solfatara-Kraters und an dessen Südostrand gegeben. Schwarmbeben sind keine Seltenheit im Bereich der Caldera und kommen momentan wieder öfters vor, als es in den Sommermonaten der Fall war. Studien zeigten, dass starke Niederschläge, die es in der Gegend vor allem im Winter gibt, Schwarmbeben triggern können. Allerdings besteht trotzdem ein Zusammenhang zum Hydrothermalsystem des Vulkans, denn durch den hohen geothermischen Gradienten entsteht Dampf im Untergrund, sodass der Druck im Hydrothermalsystem steigt, was die Erdbeben auslöst.

Gestern ist auch das Wochenbulletin des INGV zu den Campi Flegrei erschienen. Diskutiert wurden die Geschehnisse im Beobachtungszeitraum 19. bis 25. Dezember 2022. In der Zeit wurden 86 Erdbeben aufgezeichnet. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1,6. Die Bodenhebung bleibt konstant hoch. Die maximale Verformung lag bei 15±3 mm/Monat. Das NGV betont, dass es sich noch um vorläufige Werte handelt. Seit Januar 2011 hob sich der Boden um ca. 96 cm. Die Gastemperatur der Pisciarelli-Hauptfumarole schwankte zwischen 80°C und  95°C, wobei der niedrige Wert durch starken Regen zustande kam. Die Sonde ist in 5 m Entfernung zur Fumarole installiert, was ich relativ seltsam finde, da man Fumarolen-Temperaturen normalerweise an oder in der Mündung des Gasaustritts misst, damit atmosphärische Effekte keinen großen Einfluss auf die Messungen haben. Außerdem lässt sich nur so sagen, wann ein kritischer Wert erreicht ist. An anderen Vulkanen liegt dieser bei Gastemperaturen über 400 Grad. Wird dieser Schwellenwert überschritten, steigt das Risiko einer Eruption deutlich an.

Kurz angemerkt sei hier noch, dass es am Vesuv ebenfalls zu einem kleinen Schwarmbeben kam. Auch hier scheint die Seismizität in letzter Zeit wieder zuzunehmen.

Vulkane Italiens am 07.12.22

Gestern kamen die neuen INGV Wochen-Bulletins zu den Vulkanen Campi Flegrei, Stromboli und Vulcano heraus. Zudem gab es die Monatsübersicht zum Ätna. Tatsächlich ist an den italienischen Feuerbergen einiges los. Was, das erfahrt ihr in meiner Zusammenfassung.

Ätna mit Inflation

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Am Ätna auf Sizilien gab es heute ein Erdbeben der Magnitude 2,6. Das Hypozentrum lag in 9 km Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 3 km nordwestlich von Giarre verortet. Damit lag das Beben relativ weit unten auf der Ostflanke. Aber auch weiter bergauf zog die Seismizität in den letzten Tagen leicht an. Das INGV attestierte dem Vulkan nur eine geringe Seismizität im Monat November. Es hatten sich nur 2 Erdbeben mit Magnituden ab 2 entlang der Pernicana-Störungszone manifestiert. Ein drittes Erdbeben M 2,3 hatte es bei Randazzo gegeben. Der Tremor bewegte sich überwiegend im mittleren Bereich und es wurde nur eine mäßige Infraschalltätigkeit festgestellt, die von Explosionen oder starken Entgasungen im Bereich der Bocca Nuova zeugte. Soweit recht unauffällige Daten, wäre da nicht eine deutliche Bodenhebung gewesen, die am 15. November den Gipfelbereich anhob. Sie versteilte die Vulkanflanken um ca. 1 µrad. Damit einher ging ein seismischer Schwarm, der im Bericht des INGV irgendwie unterschlagen wurde. Bodenhebung infolge von Inflation wurde aber nicht nur im Gipfelbereich registriert, sondern auch entlang der Ätnabasis.

Am 27. November hatte sich dann an der nordöstlichen Basis des Südostkraterkegels ein effusiver Schlot geöffnet. Er liegt auf ca. 2800 m Höhe. Ein kleiner Lavastrom eruptierte und erreichte schnell eine Länge von 300 m und bewegte sich im Valle del Leone. Am 30. November öffnete sich ein 2 Schlot etwas oberhalb der ersten Öffnung. Hier floss ein weiter Lavastrom etwa 400 m weit. Die Tätigkeit hält bis heute an.

Oft sind kleine Lavaströme im Bereich des Südostkraterkegels Vorboten größerer Eruptionen. Bis jetzt gibt es aber keine weiteren Anzeichen, dass sich das Eruptionsgeschehen ändern wird. Dr. Boris Behncke vom INGV fühlt sich an eine Aktivitätsphase von 2001 erinnert, als ein kleiner Lavastrom an der Südbasis des Kegels austrat. Die Aktivität hielt mehrere Monate an und endete zum guten Schluss in der großen Flankeneruption von 2001. Diese Analogie stellt jetzt keine Prognose dar, dass es sich nun ähnlich verhalten wird, allerdings lädt Ätna weiter auf und er verfügt über entsprechendes Potenzial für eine neue Flankeneruption.

Campi Flegrei mit starker Bodenhebung

Staat: Italien | Koordinaten: 40.826, 14.138 | Eruption: Fumarolisch

Es war eine unruhige Woche für die Campi Flegrei. Im Beobachtungszeitraum 28.11-04.12.22 wurden 108 Erdbeben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,5. Die starke Bodenhebungsrate von 15±3 mm pro Monat scheint Bestätigung zu finden. Gegenüber den letzten Monaten hat sich die Hebungsrate mehr als verdoppelt. Seit 2011 beträgt die Gesamthebung an der Messstation RITE 95,5 cm. Die Gastemperatur der Pisciarelli-Fumarole lag bei 94 Grad.

Stromboli: Bunte Schlucht auf der Sciara

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Aktivität: Lavastrom

Der Stromboli hielt uns in den letzten Tagen mit einem neuen Lava-Überlauf in Atem, der aus einem Schlot an der Nordbasis des Kraters eruptiert wurde. In mehreren Schüben wurden Lavaströme eruptiert, die in kurzer Zeit das Meer erreichten. Aktuell scheint die Lavaquelle zu versiegen. Ein beeindruckendes Drohnen-Video von gestern zeigte nur noch wenig Lava, die aus dem Schlot quoll, dafür war aber die Schlucht gut zu erkennen gewesen, die auf der Sciara del Fuoco entstand. Sie wurde durch die Pyroklastische Ströme und Lavaströme der letzten Monate in die Vulkanflanke geschnitten und kanalisiert nun das Material. Im oberen Bereich durchschneidet die Schlucht besonders bunte Lavagesteine. Die Farbenpracht wird von gelben Schwefel und weißen Salpeter-Mineralien verstärkt, die von Fumarolen abgelagert wurden. Leider lässt sich das Video hier nicht einbetten, ihr könnt es aber in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ betrachten. Verwendung des Screenshots mit freundlicher Genehmigung von „Stromboli stati d’animo“.

Vulcano mit Erdbeben

Staat: Italien | Lokation: 38.50; 14.87 | Eruption: Fumarolisch

Wie berichtet ereignete sich am 4. Dezember ein Erdbeben Mb 4,6 vor der Südwestküste von Vulcano. Es gab mehrere Nachbeben, sodass ein beeindruckender Cluster entstanden ist. Mikroseismizität gab es auch im Bereich des Vulkans. Bodenhebung konnten die Vulkanologen vom INGV hingegen keine detektieren, dafür wird im Wochenbericht deutlich, dass der Gasausstoß gestiegen ist. Davon betroffen sind sowohl die Messstationen am Gipfel als auch in der Hafengegend und am Fangobad. Hier hat besonders der Kohlendioxid-Ausstoß zugenommen.

Vulkan Campi Flegrei mit neuen Erdbeben am 30.11.22

Erdbeben Mb 2,6 an der Solfatara

Datum: 30.11.22 | Zeit: 02:34:39 UTC | 40.8313 ; 14.1488 | Tiefe: 2 km | Mb 2,6

Letzte Nacht gab es wieder einige Erdbeben unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 2,6 und ein Hypozentrum in 2 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich auf dem nordöstlichen Kraterrand der Solfatara nahe der Pisciarelli-Fumarole. Zwei weitere Erdbeben hatten die Magnituden 2,3 und 2,0. Insgesamt wurden 7 Erschütterungen detektiert.

Gestern erschien auch das neue Wochenbulletin beim INGV. In der vergangenen Woche wurden 30 schwache Erdbeben registriert. In der Vorwoche waren es 195 Beben, da es einen seismischen Schwarm gegeben hatte. Das Bemerkenswerteste ist allerdings, dass die Bodenhebung deutlich angezogen hat, was ich aufgrund des Schwarmbebens bereits vermutet hatte. Die Hebungsrate steigerte sich auf 15±3 mm im Monat. Damit verdoppelte sie sich gegenüber der vorherigen Beobachtungsperiode. Der Wert wird als vorläufig betrachtet, da weitere Messungen nötig erscheinen. An der Messstation RITE wurde seit 2011 eine Bodenhebung von gut 95 cm beobachtet. Die Gastemperatur der Pisciarelli-Fumarole stieg von 87 auf 93 Grad und liegt nahe des Kondensationspunktes.

Die Aktivität der Campi Flegrei steht im Zusammenhang mit dem Bradyseismos. Seit Jahrtausenden hebt und senkt sich die Küste im Golf von Pozzuoli. Zu Zeiten der Römer hoben und senkten sich die Küsten um gut 2,5 m. Der Motor hinter dem Bradyseismos ist sehr wahrscheinlich Magma, das sich in einem 5 km tiefen Magmenkörper sammelt und das Hydrothermalsystem des Vulkans befeuert.

Die Campi Flegrei verbergen den größten Calderavulkan Europas. Sie hat einen Durchmesser von 15 x 11 km. Damit übertrifft sie sogar die 11 km durchmessende Santorin-Caldera. Beide Vulkane brachen in historischen Zeiten aus, wobei die bronzezeitliche Eruption von Santorin (Thera) stärker war als die letzte Eruption der Campi Flegrei im 16. Jahrhundert. Blickt man weiter zurück, wendet sich das Blatt: Vor 39.000 Jahren erzeugte die italienische Caldera einen Ausbruch mit einem VEI 7-8. Sollte sich heute so eine Eruption widerholen, dann hätte Europa mit massiven Problemen zu kämpfen.

Erdbeben erschüttern Campi Flegrei 50 Mal

Mehr als 50 Erdbeben unter der Campi Flegrei

Seit dem 17. November registrierte das seismische Netzwerk des INGVs mehr als 50 schwach Erschütterungen unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei. In den letzten Wochen konnte man eine Steigerung der Seismizität beobachten. Die meisten Beben waren sehr schwach und hatten Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Viele manifestierten sich in der Gegend der Solfatara, wobei sich einige Beben auch in einem größeren Gebiet des Golfs von Pozzuoli verbreiteten. Die Hypozentren lagen flach und hangen mit dem Hydrothermalsystem zusammen. Es kommt immer wieder zu Regenschauern und es könnte sein, dass das zusätzliches Wasser für eine Steigerung der Seismizität mitverantwortlich ist.

By the way: auf den Seismogrammen des Vesuvs erkennt man ein Tremor-Signal. Es ist sehr wahrscheinlich künstlichen Ursprungs.

Erdbeben-News 15.11.22: Campi Flegrei

Campi Flegrei mit Erdbeben und Dampfentwicklung

Datum: 12.11.22 | Zeit: 21:37:54 UTC | 40.796 ; 14.117 | Tiefe: 2 km | Mb 2,7

Heute ereignete sich unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei wieder ein kleines Schwarmbeben. Das INGV registrierte nachts 11 schwache Erschütterungen mit Magnituden kleiner als 1. Die Beben befanden sich also im Bereich der Mikroseismizität. Die Hypozentren lagen flach, in Tiefen zwischen 800 und 2000 m. Die Epizentren wurden im nordöstlichen Bereich des Solfatara-Kraters lokalisiert. Auf dem Kraterrand liegt die Pisciarelli-Fumarole, von der starke Dampfentwicklung ausging. Bilder dazu wurden in den Sozialen Medien geteilt. Dass mehr Dampf gesehen wurde, muss nicht zwangsläufig mit den Erdbeben zusammenhängen, sondern könnte auch von meteorologischen Bedingungen herrühren, die eine Kondensation des Dampfes begünstigen. Zudem steigt Dampf bei windstille höher auf, als es sonst der Fall ist.

Bereits am Samstag gab es ein Erdbeben M 2,7, dessen Epizentrum im Golf von Pozzuoli lag. Die Tiefe wurde mit 2000 m angegeben. Die Beben ereignen sich im Bereich des Hydrothermalsystems des Vulkans und stehen nicht direkt mit dem Magmenkörper in Verbindung. Allerdings könnten Fluide von diesem aufsteigen, die das Hydrothermalsystem aufblähen. Außerdem heizt unterirdisches Magma die Fluide auf, woraufhin sie sich ebenfalls ausdehnen und mehr bewegen und so Erschütterungen verursachen können.

100 cm Bodenhebung seit 2005

Nach einem ehr ruhigen Sommer steigen Seismizität und Inflation wieder etwas an. Die Bodenhebung lag -nach vorläufigen Werten- zuletzt bei 0,7 mm im Monat. So summierte sich die Inflation seit 2011 auf ca. 94 cm. Betrachtet man Daten seit 2005, kommt man auf 100 cm Bodenhebung! Das ist zwar noch kein Rekordwert für den Bradyseismos im Golf von Pozzuoli, aber dennoch respektabel.

Im INGV-Wochenbericht vom 7.-13. November wurden keine überraschende Daten bekannt gegeben. Es wurden 73 Erschütterungen detektiert. Die Inflation blieb bei 7 mm im Monat. Seit 2011 hob sich de Boden um 94,5 cm.

Vulkan Campi Flegrei mit Inflationssteigerung am 04.11.22

Der Solfatara-Krater. Ein Großteil der Bucht im Hintergrund gehört zur Caldera. © Marc Szeglat

Staat: Italien | Koordinaten: 40.826, 14.138 | Eruption: Fumarolisch

163 Erdbeben und Zunahme der Inflation in der Campi Flegrei

Am Wochenende stand die Campi Flegrei im Fokus der Berichterstattung, weil sie ein Schwarmbeben erzeugte. Die Vulkanologen vom INGV nahmen aber nur die Daten bis Samstag in ihren Wochenbericht für den Beobachtungszeitraum 24-30. September mit auf. Daher fehlen einige Beben des Schwarms in der Statistik. Diese besagt, dass es in der letzten Woche 163 Erdbeben gab. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,3. Ein deutlicher Anstieg der Seismizität gegenüber den letzten Wochen. Damit einher ging auch eine Zunahme der Inflation, deren Hebungsrate erst noch ermittelt werden muss. Eine Korrektur gab es in den Daten seit Juni. Bisher wurde die Bodenhebung mit 5 mm im Monat angegeben. Sie wurde nun auf 7 mm korrigiert.

Unklar bleibt weiter, ob die Bodenhebung rein magmatischen Ursprungs ist, oder ob sie von Fluiden im Hydrothermalsystem verursacht wird. Hinweise darauf könnten die Hypozentren liefern: Erdbeben, die sich oberflächennahe ereignen, stehen wahrscheinlich mit dem Hydrothermalsystem im Zusammenhang. Beben die tiefer als 5 km angesiedelt sind, dürften sich im Randbereich eines Magmenkörpers ereignen. Nur wenn Magma bereits im Förderschlot aufsteigt, oder dabei ist einen Aufstiegskanal zu schaffen, ereignen sich vulkanotektonische Erdbeben infolge von Magmenmigration in geringen Tiefen. Die Erdbeben der letzten Woche lagen fast alle in Tiefen von weniger als 5 km, von daher scheint es sich um magmatische Fluide zu handeln, die das Hydrothermalsystem anschwellen lassen. Die Ursache für den vermehrte Aufstieg magmatischer Fluide sehen Forscher in einen wachsenden Magmenkörper, dessen Oberseite sich in 6-7 km Tiefe befindet. Er wird durch eine mesozoischen Kalksteinschicht mit 2 Kilometern Mächtigkeit in Zaum gehalten.

Die Hebungsphase begann im Januar 2011. Seitdem hob sich der Boden an einigen Stellen um bis zu 94 cm. Für die Gebäude der Region eine Herausforderung. Die letzte große Hebungsperiode in den 1980iger Jahren zog die Altstadt von Pozzuoli so sehr in Mitleidenschaft, dass viele Gebäude abgerissen werden mussten. Das groß angelegte Sanierungsprojekt wurde erst vor gut 10 Jahren beendet. Damals hob sich der Boden um 180 Zentimeter.

Erdbeben in Vulkanregionen am 31.10.22

Campi Flegrei: Erdbeben halten an

Datum: 31.10.22 | Zeit: 01:02:45 UTC | Lokation: 40.82; 14.14 | Tiefe: 2 km | Mb 2,0

Nachdem ich bereits Gestern über eine gesteigerte Seismizität an der Solfatara in der Campi Flegrei (Golf von Pozzuoli) berichtete, kann ich jetzt ein Anhalten des Schwarmbebens verkünden. Heute ereigneten sich bislang 9 Erschütterungen, von denen die Stärkste eine Magnitude von 2,0 hatte. Das Hypozentrum lag in 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde ein paar Hundert Meter südlich der Solfatara lokalisiert. Seit gestern wurden somit 23 Beben festgestellt.


Herdubreid mit weiteren Erdbeben

Datum: 31.10.22 | Zeit: 04:24:34 UTC | Lokation: 65.19; -16.31 | Tiefe: 0,5 km | Mb 2,5

Das Schwarmbeben nördlich vom Herdubreid-Tafelvulkan in Island hat sich weiter abgeschwächt. Dennoch wurden in den letzten 2 Tagen fast 300 Erdbeben festgestellt. Das stärkste Beben heute hatte eine Magnitude von 2,5 und lag nahe der Oberfläche.


Krakatau: Erdbeben Mb 3,1 im Sunda Strait

Datum: 30.10.22 | Zeit: 06:03:25 UTC | Lokation: 6.45 S ; 104.94 E | Tiefe: 10 km | Mb 3,1

Im indonesischen Sunda-Strait bebte es mit der Magnitude 3,1. Der Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 99 km west-süd-westlich von Labuan und somit in relativer Nähe zum Inselvulkan Krakatau.

Erdbeben unter Campi Flegrei am 30.10.22

Kleines Schwarmbeben bei der Solfatara

In den letzten Monaten ist es still geworden um die Campi Flegrei. Seismizität und Inflation haben abgenommen gehabt, doch das könnte sich wieder ändern. Heute Morgen registrierten die Seismografen des INGV sechs Erdbeben mit der Maximalmagnitude 1. Die Epizentren wurden in der Lokalpresse genau beschrieben und lagen zwischen dem Zentrum von Pozzuoli und der Solfatara, genauer, zwischen der Via Celle, Cigliano und Via Solfatara. Das letzte Beben der Sequenz manifestierte sich auf dem Hügel von Cigliano. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 1-3 km. Den 6 Beben am Morgen, gingen 8 in der Nacht voraus, sodass man von einem Schwarm aus 14 Erschütterungen sprechen kann. Bebenzeugen berichten, dass den stärkeren Beben ein Dröhnen vorausging. Obwohl die Erschütterungen eigentlich unterhalb der Wahrnehmbarkeitsgrenze lagen, konnten sie von den Anwohnern der Gegend gespürt werden. Dieser Umstand dürfte der geringen Tiefe der Hypozentren zu verdanken gewesen sein. Außerdem dient der nahe Solfatara-Krater als ein verstärkender Resonanzkörper.

Im letzten Wochenbericht des INGVs hieß es, dass im Beobachtungszeitraum 17. bis 23. Oktober 2022 23 schwache Erdbeben registriert wurden. Was ein recht geringer Wochenwert ist. Die Bodenhebung reduzierte sich deutlich und beträgt seit Mitte Juni noch 5 mm im Monat. Zwischen Dezember 21 und Mai 22 lag der Wert bei 13 mm, jeweils mit einer Toleranz von ±2 mm. Insgesamt beträgt die Bodenhebung 93,5 cm seit Januar 2011. Die Gastemperatur der Fumarole Pisciarelli, die auf dem Kraterrand der Solfatara liegt, reduzierte sich in den letzten Wochen von 95 auf 89 Grad. Gemessen wird in 5 m Abstand vom Gasaustritt. Stellt sich die Frage, wie groß der Einfluss der Lufttemperatur ist.

Alles in allem sieht es nach einer leichten Entspannung der Situation aus, allerdings, ohne dass es zu einer Trendwende gekommen wäre. Seit Beginn der Hebungsphase im Januar 2011 gab es öfters Fluktuationen in den geophysikalischen Parametern. Es bleibt weiter Vorsicht geboten, ohne panisch zu werden. Anwohnern und Besuchern der Vulkanregion am Golf von Pozzuoli wird seit Jahren geraten, sich die Fluchtrouten einzuprägen und eine Notfalltasche mit den wichtigsten Dokumenten und Utensilien griffbereit zu haben. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich kurzfristig Eruptionen entwickeln, oder starke Erdbeben auftreten.

Erdbeben-News 30.07.22: Campi Flegrei

In den letzten Tagen steigerte sich die Anzahl moderater-starker Erdbeben und es gibt wieder mehr zu berichten. So kam es in Russland gestern zu einem Erdbeben der Magnitude 5,6. In Griechenland bebte es mit M 4,7. Vor Sulawesi gab es ein kleines Schwarmbeben und auch bei Bali bebte es. In diesem Bericht geht es aber nicht um diese Erdbeben, sondern ich fokussiere mich auf Erdbeben in Vulkangebieten.

Campi Flegrei mit Erdbeben Md 2,7

Datum: 30.07.22 | Zeit: 03:27:48 UTC | Lokation:  40.827 ; 14.144 | Tiefe: 2,2 km | Md 2,7

Unter dem italienischen Caldera-Vulkan Campi Flegrei (Phlegräische Felder) ereignete sich nachts ein Erdbeben der Magnitude 2,7. Es hatte ein Hypozentrum in 2,2 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich am Ostrand der Solfatara. Das Beben kann man als den stärksten Erdstoß eines kleinen Schwarmbebens einordnen, da es seit gestern insgesamt 11 Erdbeben gegeben hat.

Im letzten Wochenbulletin wurde bestätigt, dass sich die Bodenhebung entschleunigt hat. Bislang betrug sie 13 mm im Monat. Der neue Wert konnte noch nicht ermittelt werden. Im Beobachtungszeitraum 18.-24.07.22 wurden 30 schwache Erdstöße registriert. Die Fumarolen-Temperaturen blieben stabil bei 95 Grad.


Katla: Erdbeben M 4,2

Datum: 29.07.22 | Zeit: 22:57:59 UTC | Lokation:  63.616 ; -19.089 | Tiefe: 2,2 km | Md 4,2

Das stärkste Erdbeben an einem Vulkan ereignete sich unter der isländischen Katla. Das Beben hatte eine Magnitude von 4,2 und einen Erdbebenherd in 2,2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 4.1 km nördlich von Hábunga lokalisiert. Unter der Katla ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 9 Erschütterungen. In den letzten Tagen ist ein Anstieg der Seismizität zu verzeichnen. Außerdem gab es ein schwaches Erdbeben bei Landmannalaugar.


Yellowstone-Caldera; Erdbeben Ml 2,5

Datum: 30.07.22 | Zeit: 22:57:59 UTC | Lokation:  44.78 N ; 110.81 W | Tiefe: 10 km | Ml 2,5

Im äußersten Nordwesten des Yellowstone Nationalparks kam es heute Morgen zu einem Erdbeben Ml 2,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 27 km nordöstlich von West Yellowstone lokalisiert. In den letzten Wochen war die Seismizität unter der Caldera relativ gering.