Vulkan-Kurznachrichten 17.03.22

  • Ätna mit Wärmeentwiklung
  • Bezymianny mit weiteren Eruptionen
  • Der Fuego ist ungewöhnlich ruhig
  • Manam mit Aschewolke
  • Am Taal werden hohen Mengen Schwefeldioxid emittiert

Ätna mit leichter Wärmestrahlung

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Nachdem der Ätna in den letzten Tagen kalt blieb, registrierte MIROVA gestern eine schwache Wärmestrahlung mit 7 MW Leistung. Auf der Thermalcam konnte man erkennen, dass es im Schlotbereich des NSE-Kraters warme Bereiche gab. Im Wochenverlauf stieg der Tremor leicht an und bewegt sich nun am Boden des gelben Bereichs.

Bezymianny mit neuen Ausbrüchen

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

Gestern Abend meldete das VAAC Tokio weitere Aschewolken, die vom Bezymianny ausgingen. Asche wurde in einer Höhe von 7000 m festgestellt. Die Wolken drifteten in Richtung Nordost. In größerer Entfernung vom Vulkan hielt sich noch die Asche, die vom Paroxysmus ausgestoßen wurde. Sie floatete in 11.600 m Höhe. Auf der LiveCam konnte man Rotglut am Dom sehen, von dem diffuse Aschewolken ausgingen.

Vulkan Fuego mit wenigen Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Nach seinem Paroxysmus in der letzten Woche, zeigt sich der Fuego relativ ruhig. INSIVUMEH detektierte gestern nur 1-3 explosive Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche stieg bis auf 4800 m auf. Es gingen glühende Schuttlawinen ab. Ist das die Ruhe vor dem nächsten Sturm?

Manam eruptiert Vulkanasche

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Manam in PNG steht heute in den News, da er Asche bis auf 3000 m Höhe förderte. MIIROVA verzeichnete gestern eine moderate Wärmestrahlung mit 14 MW Leistung.

Taal stößt extrem viel Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Einige Tage nach dem Erdbeben vor der Küste von Luzon, stößt der Taal extrem viel Schwefeldioxid aus. Gestern wurden 21.211 Tonnen des vulkanischen Gases gemessen. Mich würde es nicht wundern, wenn wir in den nächsten Stunden/Tagen phreatische Eruptionen sehen würden. Auch ohne Eruptionen ist die Dampfentwicklung groß: Dampf stieg bis auf 2500 m Höhe auf.

 

Vulkan Bezymianny mit Paroxysmus

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

  • Am Bezymianny gab es einen Paroxysmus
  • Vulkanasche erreichte eine Höhe von 12500 m
  • Es entstanden Pyroklastische Ströme
  • Videoaufnahmen zeigen vulkanischen Blitz

Die Eruptionen am Bezymianny auf Kamchatka legten weiter zu. Das VAAC Tokio registrierte seit meinem letzten Update 8 weitere Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 12500 m aufstiegen und Richtung Norden drifteten. Auf einem Livcam-Video ist zu sehen, dass die explosiven Eruptionen aus dem Dom erfolgten. Sie förderten nicht nur Aschewolken, sondern lösten partielle Kollapse der Staukuppel aus. Es gingen glühende Schuttlawinen und Pyroklastische Ströme ab. Sie flossen in Richtung Südosten, genauer durch die Täler von Vostochnaya und Yuzhnaya. Dabei wurde eine thermische Strahlung freigesetzt, deren höchster Wert auf 491 MW kam. Es gilt zu berücksichtigen, dass die Satelliten nicht kontinuierlich messen, sondern, dass sie um die Erde kreisen und immer nur alle paar Stunden Messungen an einem Vulkan durchführen.

Mittlerweile ist die Seite von KVERT wieder erreichbar. Die Vulkanologen berichten, dass es sich um eine paroxysmale Eruption handelte. Die Phase soll vorbei sein, aber wie es für Paroxysmen typisch ist, könnten weitere folgen. Die Aschewolke breitete sich auf einem Gebiet aus, dass 160×320 km misst. Die meiste Asche befand sich zum Zeitpunkt des Reports in 6 km Höhe und gefährdete den Flugverkehr. Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“. Weitere Eruptionen sind ohne Vorwarnung möglich. Da die Region unbewohnt ist, geht für Menschen am Boden praktisch keine Gefahr aus, es sei denn, sie nähern sich dem Vulkan.

Vulkanische Blitze in den Eruptionswolken am Bezymianny

Auf dem Video ist ferner zu erkennen, dass es zu kleinen vulkanischen Blitzen kam, die sich in der Eruptionswolke manifestierten. Sie entstehen für gewöhnlich nur bei kräftigen Explosionen, die viel Tephra fördern. Für die elektrische Ladungstrennung und dem Spannungsaufbau ist es erforderlich, dass die Tephra mit einer hohen Anfangsgeschwindigkeit ausgestoßen wird. Sehr wahrscheinlich spielt auch ihre Korngröße eine Rolle. Der Einfluss atmosphärischer Bedingungen ist nicht hinlänglich erforscht.

Vulkan Bezymianny am 15.03.22

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

  • Der Bezymianny eruptierte Asche bis in 10 km Höhe
  • Es wird eine moderate Wärmestrahlung festgestellt
  • Auch am Shiveluch gab es eine Eruption
  • These zur simultanen Aktivität durch plattentektonische Prozesse

Wie gestern bereits vermutet, gab es am Vulkan Bezymianny auf Kamchatka weitere Eruptionen. Das VAAC Tokio brachte seit gestern insgesamt 6 VONA-Meldungen heraus und detektierte Vulkanasche in 10.000 Metern Höhe. Sie wird vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Die Eruptionswolke wurde von einem Landsat-Satelliten aufgenommen und ist im Sentinel-EO Browser zu bewundern.

Darüber hinaus wurde nun auch eine moderate Thermalstrahlung festgestellt. MODIS/MIROVA verzeichnete nachts eine Wärme-Emission mit 85 MW Leistung. Heute Vormittag beträgt der Wert noch 17 MW. Der Dom hat einen deutlichen Wachstumsschub erhalten und es bildet sich ein neuer Dom auf dem Alten. Es kommt zur Bildung von glühenden Schuttlawinen.

Leider ist der Kontakt zu den russischen Vulkanologen von KVERT abgerissen. Ihre Webseite ist nicht erreichbar und es kommen nur noch Daten der Fernerkundung herein. Spekulativ ist, dass dieser Umstand dem Krieg in der Ukraine geschuldet ist. Die LiveCam funktioniert aber noch.

Der Bezymianny liegt nicht weit vom Shiveluch entfernt. Auch dieser Vulkan ist wieder aktiv geworden und löste eine VONA-Warnung beim VAAC aus. Hier erreichte die Asche eine Höhe von 4900 m. Beim Shiveluch handelt es sich ebenfalls um einen dombildenden Vulkan.

These zur simultanen Eruption von Bezymianny und Shiveluch

Generell ist zu beobachten, dass es auf Kamtschatka Phasen zu geben scheint, während derer mehrere Vulkan gleichzeitig eruptieren und erhöhte Aktivität zeigen, oder gleichzeitig pausieren. Im letzten Jahr war es auf der sibirischen Halbinsel vulkanisch betrachtet verhältnismäßig ruhig. Nun könnte die Aktivität anziehen. Einen wissenschaftlichen Beleg dafür gibt es nicht, dennoch ist es denkbar, dass Prozesse im Erdinneren regionalen Vulkanismus beeinflussen. Einer dieser Prozesse könnte tektonischen Ursprungs sein und mit der Plattentektonik zusammenhängen. Vor der Ostküste der Halbinsel verläuft ein Tiefseegraben, an dem die Ozeankruste der Pazifischen Platte unter der Eurasischen Platte abtaucht und subduziert wird. Das geschieht mit einer durchschnittlichen Rate von ca. 8 cm im Jahr. Das Abtauchen der Platte erfolgt aber nicht so gleichmäßig, wie man denkt, denn die Platten können sich abschnittsweise verhaken, wodurch Spannungen entstehen. Diese werden in Erdbeben abgebaut: das Gestein bricht, die Blockaden lösen sich und die Platten gleiten wieder gleichmäßiger. Dieser Prozess kann das regionale Spannungsfeld ändern und sich so auf die Magmenkörper unter den Vulkanen auswirken. Die zentrale Vulkangruppe Kamtschatkas, nebst dem Vulkan Shiveluch liegen nahe genug beisammen, so dass sich das Spannungsfeld dieser Vulkane gemeinsam durch Prozesse der Plattentektonik beeinflussen lassen könnte. Sofern es in einem Magmenkörper Schmelze gibt, könnte diese wie Zahnpasta aus der Tube gequetscht werden, wenn sich der Spannungsdruck des Gesteins erhöht.

Vulkan Bezymianny am 14.03.22 ausgebrochen

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

  • Der Bezymianny eruptierte eine Aschewolke
  • Die Seismizität erhöhte sich im Vorfeld der Eruption
  • Es können weitere und stärkere Ausbrüche folgen

Aschewolke am Bezymianny

Im fernen Kamtschatka ist der Vulkan Bezymianny ausgebrochen. Das VAAC detektierte in 4900 m eine Aschewolke. Sie driftete in westlicher Richtung. Bereits in den letzten Tagen gab es Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch. Die Vulkanologen in Petropawlowsk warnten, dass sich die Seismizität des Vulkans erhöht hätte. Auf Sentinel-Fotos zeigt sich der Vulkan allerdings kalt, eine nennenswerte Thermie gab es im Vorfeld nicht. So ist es spekulativ von Domwachstum zu sprechen, obwohl es für den Vulkan typisch wäre. Normalerweise sind die Eruptionen am Bezymianny mit Domwachstun assoziiert und oft gehen dann Pyroklastische Ströme ab.

Über den Vulkan Bezymianny

Der Bezyminanny liegt im Herzen Kamtschatkas und zählt zur zentralen Vulkangruppe. Neben dem Bezymianny gehören zu dieser Gruppe die Feuerberge Kliuchevskoi  Kamen und Ushkovsky. Auch der bekannte Tolbatchik liegt in der Nähe. Der aktivste Vulkan der Gruppe ist der Kluchevskoi, er war zuletzt im Jahr 2021 in einer Eruptionsphase begriffen. Effusiv ist der Bezymianny oft über lange Zeiträume tätig. Dann wächst der Lavadom in der hufeisenförmigen Depression des Kraters und es bilden sich Schuttlawinen. Während meines Aufenthaltes am Vulkan, konnte ich sie oft in den Wolken rumpeln hören. Die explosiven Vulkanausbrüche am Bezymianny erfolgen in größeren Abständen.

Letzte größere Eruption

Die letzte größere Eruption des Vulkans ereignete sich am 22 Oktober 2020. Damals stieß der Bezymianny eine 10 km hohe Aschewolke aus. Es folgte eine Serie kleinerer Ausbrüche. Dieser Ausbruch kündigte sich durch erhöhe Wärmestrahlung infolge von Domwachstum an. Die Erdbebentätigkeit nahm ebenfalls zu. Es ist nicht auszuschließen, dass der aktuelle Ausbruch auch nur das Vorspiel zu einer größeren Eruption war.

Vulkan-News 05.03.22: Stromboli

  • Der Tremor am Ätna oszilliert
  • Am Bezymianny besteht die Gefahr einer Eruption
  • Der Shiveluch stieß eine Aschewolke aus
  • Neues Video vom Stromboli

Ätna: Tremor oszilliert schneller

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Bislang ist es recht ruhig am Ätna. Das LGS detektierte in den letzten 24 Stunden nur noch 19 Infraschallsignale. Allerdings ist es stark windig, so dass etwaige Explosionsgeräusche im Wind untergegangen sein könnten. Der Tremorgraf bewegt sich im grünen Bereich, enthüllt beim genauen Hinschauen allerdings seit gestern ein etwas anderes Muster als sonst. Dieses ist bedingt durch eine höhere Frequenz der Schwingungen. Obwohl die Variation recht subtil ist, so konnte man sie bereits öfters vor Paroxysmen beobachten. Sie könnten aber auch vom Sturm verursacht werden.

Bezymianny: Sorge vor größerer Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka steigt offenbar die Gefahr eines größeren Ausbruchs des Vulkans Bezymianny. Das geht aus einer Meldung der lokalen Presse hervor. Demnach hätten die Seismologen des Observatoriums die Warnung ausgesprochen. Daraus schließe ich, dass es eine erhöhte Seismizität gibt. Eine erhöhte Wärmestrahlung gibt es nicht. Auf dem letzten Sentinel-Foto vom 28. Februar präsentiert sich der Dom in der hufeisenförmigen Krater-Depression kalt. Das Gleiche gilt für die benachbarten Vulkane Karymsky und Tolbatschik. Einzig der Shiveluch zeigt einige kleine Hotspots am Dom, womit wir zur Meldung von diesem Vulkan springen.

Shiveluch eruptierte Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Dom

Die leichte Wärmesignatur, die vom Shiveluch ausgeht, gibt Hinweis auf Domwachstum. Dementsprechend kam es heute Nacht zum Ausstoß einer Aschewolke. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 6000 m. Sie driftete in Richtung Westen. Es ist möglich, dass die Eruptionswolke mit dem Abgang eines Pyroklastischen Stroms assoziiert war.

Stromboli: Video der Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der liparische Stromboli zeigt sich weiterhin von seiner aktiven Seite und generiert strombolianische Eruptionen. Das LGS bescheinigt dem Vulkan einen moderate Aktivitätsstatus. Der Schalldruck der Strombolianer ist relativ gering, dafür gab es gestern häufig Eruptionen. Die Forscher registrierte 315 thermische Durchgänge. Dr Boris Behncke erklomm die Cima und machte einige schöne Videoaufnahmen der Eruptionen. Sie zeigen eine 4-fach Eruption im nordöstlichen Kratersektor.

Klyuchevskoy: Update 06.11.20

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiterhin effusiv aktiv. Auf der LiveCam lässt sich ein Lavastrom erahnen. Der Strom selbst ist nicht zu erkennen, aber eine rot illuminierte Dampfspur verrät seine Bahn. Auf Sentinel-Satellitenbildern ist der Lavastrom im Infrarotspektrum deutlich zu sehen. Gegenüber den Vortagen hat er wieder zugelegt. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit einer maximalen Leistung von 786 MW. Aschewolken wurden nicht detektiert, größere explosive Eruptionen blieben aus. Dafür ist der Vulkan aber strombolianisch aktiv.

Bezymianny mit thermischer Anomalie

Wählt man einen größeren Ausschnitt im Sentinel-Satellitenbild, erkennt man oben den Klyuchevskoy und unten den Bezyminanny. Im Bereich des Doms gibt es eine kleine thermische Anomalie. Der Dom ist also weiter aktiv und dürfte wachsen. Somit sind weitere Kollaps-Ereignisse mit dem Abgang pyroklastischer Ströme möglich.

Merapi: Seismik hoch

Die Seismik am Merapi (Java) ist weiterhin hoch. Beeindruckend sind die häufigen hybriden Erdbeben, die nicht eindeutig einer Erdbebenart zugeordnet werden können. Gestern wurden hiervon mehr als 200 registriert. Auch die Anzahl vulkanotektonischer Beben ist deutlich erhöht. Wächst der Dom weiterhin so, dann wird es in ein paar Wochen größere pyroklastische Ströme geben.

Sinabung mit pyroklastischen Strom

Am Sinabung auf Sumatra gab es gestern einen weiteren pyroklastischen Strom. Die Seismometer fingen ein entsprechendes Signal auf. Es hatte eine Maximal-Amplitude von 110 mm und dauerte 190 Sekunden. Den Daten nach war es ein kleiner Strom.

Ätna: Erdbebenschwarm

Am Ätna auf Sizilien kam es zu einem kleinen Erdbebenschwarm. Er manifestierte sich knapp 2 km südlich vom Pizzo Deneri und somit am oberen Hang des Valle del Bove. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,1 in 3200 m Tiefe. Diese Daten stammen vom INGV. Die Beben werden beim EMSC nicht angezeigt, bzw. anders verortet. Dafür werden heute weitere Beben gemeldet, die sich im Süden des Vulkans ereigneten. Alles in allem, ist die Seismik der letzten 24 Stunden erhöht. Es kommt weiterhin zu strombolianischen Eruptionen im Neuen Südostkrater.

Ätna: neue Eruptionen aus dem NSEC

Gestern Mittag und heute Morgen ereigneten sich am sizilianischen Vulkan Ätna zwei neue Phasen mit Asche-Ausstoß aus dem Neuen Südostkrater (NSEC). Die Aschewolken stiegen mehrere Hundert Meter hoch auf, bevor sie vom Wind verdriftet wurden. In den letzten Nächten wurden sporadisch auftretende strombolianische Eruptionen beobachtet. Die Seismizität ist relativ hoch. Gestern kam es -wie bereits erwähnt- zu einem kleinen Schwarmbeben im Westen des Vulkans. Die Tiefen der Hypozentren und die Lokalitäten deuteten darauf hin, dass die Beben im Zusammenhang mit Magmenaufstieg standen. Noch wird die Anzeige der Erdbeben auf der Karte des INGVs aktualisiert. Bisher werden 4 Erschütterungen mit Magnituden von 2 und größer angezeigt. Ein Beben war schwächer. Der Tremor bewegt sich im gelben Bereich seitwärts.

Bezymianny mit weiteren Eruptionen

Der Bezymianny auf Kamtschatka (Russland) ist weiter sehr aktiv. Seit gestern Vormittag gab es sieben weitere Aschewolken, die aller Wahrscheinlichkeit nach, durch den Abgang pyroklastischer Ströme generiert wurden. Die Vulkanasche stieg bis zu 9.500 m ü.N.N. hoch auf. Aktuell sieht man auf der Livecam einen kleinen Lichtpunkt: er wird von glühender Lava am Dom verursacht. MIROVA detektiert eine schwache bis moderate Wärmeanomalie. Da der Vulkan abgelegen liegt, fehlen genaue Beobachtungen und Daten zum Domwachstum.

Klyuchevskoy eruptiert strombolianisch

Der Nachbarvulkan des Bezymiannys, der Klyuchevskoy, eruptiert nicht nur effusiv, sondern auch strombolianisch. Heute kann man die Eruptionen sehr schön per LiveCam verfolgen. Der Lavastrom hat an Intensität zugenommen, zumindest spiegelt das der neue Rekordwert in Bezug auf die Thermalstrahlung wieder: es wurde ein sehr hoher Wert mit 1069 MW Leistung gemessen. Der höchste Wert der aktuellen Eruptionsphase.

Interessant ist der Umstand, dass beide Vulkane simultan eruptieren. Das ist in der Vergangenheit bereits öfters geschehen. Zufall, da die beiden Vulkane häufig eruptieren, oder gibt es einen Zusammenhang?

Ebenfalls aktiv ist der Karymsky, dazu später mehr.

Bezymianny: 10 km hohe Eruptionswolke

Der russische Vulkan Bezymianny liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und eruptierte gestern eine Aschewolke. Laut dem VAAC Tokio erreichte sie eine Höhe von gut 10.000 m über Normalnull. Es erfolgten mehrere Eruptionen, denn zwischen 20:54 Uhr und 06:00 Uhr UCT wurden 5 VONA-Warnungen veröffentlicht. Die Vulkanasche verteilte sich zunächst diffus um den Vulkan und wurde mit den Höhenwinden dann in südlicher Richtung verdriftet.

Die Vulkanologen von KVERT rechneten bereits seit Ende letzten Jahres mit einer Eruption. Damals gab es eine Phase mit erhöhter Wärmestrahlung. Aktuell wird eine leichte thermische Anomalie detektiert, aber aufgrund der Nähe des Bezyminannys zum Klyuchevskoy, der einen Lavastrom fördert, sind genaue Messungen der Leistung schwierig. Schon vor der Eruption wurde eine keine Anomalie bei MIROVA angezeigt.

Die Eruption blieb den Livecams nicht verborgen und KVERT veröffentlichte die Bilder als Zeitraffer-Video. Auf dem Video lässt sich zumindest erahnen, dass bei der Eruption auch ein pyroklastischer Strom abging. Darüber hinaus findet ihr die Livecam unter dem Link.

Klyuchevskoy eruptiert Lavastrom

Wie bereits oben beschrieben, ist der Klyuchevskoy auf Kamtschatka weiterhin effusiv aktiv und fördert einen Lavastrom, der über die Südflanke fließt. Er emittiert eine Wärmestrahlung mit einer Spitzenleistung von 652 MW. Die Größenordnung der emittierten Wärme bewegt sich seit Tagen in den gleichen Größenordnungen, so dass man davon ausgehen kann, dass die Eruption stabil ist und nur im normalen Rahmen fluktuiert. Aschewolken wurden zuletzt am 19. Oktober detektiert.

Vulkane Kamtschatkas

Zusammengenommen sind auf Kamtschatka 4 Vulkane aktiv und alle standen in den letzten 3 Wochen in den Schlagzeilen. 3 der Vulkane (Bezymianny, Klyuchevskoy und Shiveluch) liegen in Sichtweite zueinander, in einem Umkreis von vielleicht 60 km. Der 4. Vulkan, Karymsky, befindet sich ca. 160 km südlich der zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas. Das mehrere Vulkane in so einem kleinen Gebiet gleichzeitig eruptieren kommt sehr selten vor.

Bezymianny: Vulkanausbruch droht

Im fernen Kamtschatka (Russland) droht ein Vulkanausbruch, der den Flugverkehr gefährden könnte. Daher wurde der VONA-Alarmstatus des Vulkans Bezymianny auf „orange“ erhöht. Die Vulkanologen von KVERT halten eine Eruption in den nächsten Stunden für sehr wahrscheinlich. Der Ausbruch kündigt sich bereits seit Tagen durch eine Zunahme der Wärmestrahlung an. Diese spiegelt Domwachstum wieder, was beim Bezymianny früher oder später in einem partiellen Kollaps nebst Explosion gipfelt. Außer einer hoch aufsteigenden Aschewolke werden dann pyroklastische Ströme generiert. Diese gefährden Beobachter am Boden. Da die Gegend um die Vulkane Zentralkamtschatkas nur spärlich besiedelt ist, sind Ortschaften normalerweise nicht gefährdet.

Nishinoshima: Hohe Thermalstrahlung

Mitten im Pazifik liegt die kleine Vulkaninsel Nishinoshima. Von ihr geht heute eine sehr hohe Thermalstrahlung aus. Sie hat eine Leistung von 321 MW und wird vermutlich von einem Lavastrom verursacht. Es ist sehr gut möglich, dass die Lava das Meer erreicht. Das Spektakel findet praktisch unter Ausschluss menschlicher Beobachter statt. Nächst gelegene bewohnte Insel ist Ogasawara, die sich gut 250 km von Nishinoshima entfern befindet. Die maritime Gegend ist so abgelegen, dass sie nicht einmal regelmäßig von Satelliten beobachtet wird.

Santiaguito: Explosive Eruption

Vom guatemaltekischen Domvulkan ging eine Aschewolke aus. Sie erreichte eine Höhe von fast 4300 m über dem Meeresspiegel. Bereits vor 7 Tagen gab es eine vergleichbare Eruption. INSIVUMEH berichtet von 2-3 schwachen bis moderaten Eruptionen pro Stunde. Es kommt zum Abgang von Schuttlawinen. Sie fließen in südöstlicher Richtung. Es wird eine schwache Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2 MW registriert.

White Island: Tremor gefallen

Auf White Island (Neuseeland) ist der Tremor weiter gefallen und faktisch nicht mehr vorhanden. Der Alarmstatus steht auf „gelb“. Die Vulkanologen von GeoNet gehen von einer mittleren Wahrscheinlichkeit aus, dass sich in den nächsten 24 Stunden eine explosive Eruption ereignen könnte.