Bezymianny eruptiert Aschewolken und Dichteströme

Zahlreiche VONA-Warnungen am Bezymianny infolge von Kollapsereignissen und Explosionen

Der russische Vulkan Bezymianny begann am Montag mit einer Serie von Kollapsereignissen am Lavadom, und zwei Tage später setzten explosive Eruptionen ein. Die stärksten Eruptionen förderten Vulkanasche bis auf 12 Kilometer Höhe. Die Aschewolke legte eine Distanz von bis zu 2.500 km zurück und breitete sich in südöstlicher Richtung aus. Sie hatte eine Länge von 362 km und war zwischen 60 und 125 Kilometer breit. Pyroklastische Ströme flossen über die Basis des Vulkans hinaus. solche Dichteströme gehören zu den gefährlichsten Vulkanphänomenen, doch da die Gegend um den Bezymianny unbewohnt ist, gefährden sie hier nur selten Menschen.

In den letzten Tagen schwächte sich die Explosivität ab, und Aschewolken stiegen noch bis auf eine Höhe von 5.100 m auf und drifteten mit dem Wind überwiegend in Richtung Süden. In der Folge erschienen zahlreiche VONA-Warnungen beim VAAC Tokio.

Nach dem explosiven Ausbruch begann ein effusiver Ausbruch des Vulkans, der dadurch gekennzeichnet war, dass zähflüssige Lava auf die Hänge des Doms strömte. Diese Aktivität wurde von Abgängen heißer Schuttlawinen und starker Gas- und Dampfaktivität begleitet. Auf Satellitenbildern war eine ausgeprägte thermische Anomalie über dem Vulkan zu erkennen.

Solche Aktivitätsphasen sind für den Bezymianny typisch und ereignen sich ca. zwei bis drei Mal im Jahr. Meistens kündigen sie sich einige Tage vor der eruptiven Hauptphase mit verstärktem Domwachstum und kleineren Explosionen an, wie es auch diesmal der Fall war.

Der Bezymianny ist einer der aktivsten Vulkane der zentralen Vulkangruppe auf Kamtschatka, zu der auch der größere Vulkan Klyuchevskoy gehört, der momentan allerdings ruhig ist. Ein wenig abseits der Vulkangruppe liegt der ebenfalls ruhige Tolbatschik sowie der Shiveluch. Dieser Vulkan hat zwei aktive Lavadome: Einer wächst in dem jüngeren Vulkanteil, ein weiterer im älteren. Dieser Dom wurde jüngst umbenannt und wird nun nicht mehr Karan-1 genannt, sondern „300 years of RAS“, wobei RAS für „Russische Akademie der Wissenschaften“ steht.

Bezymianny mit Ascheeruption am 5. Juni

Russischer Vulkan Bezymianny eruptiert Vulkanasche bis auf 5500 m Höhe

Der Vulkan Bezymianny liegt auf der russischen Halbinsel Kamtschatka und stieß eine Aschewolke aus, die laut VAAC Tokio bis auf 5500 m Höhe aufstieg und Richtung Osten driftete. Die Eruption fand bis jetzt keine Erwähnung bei KVERT und der Alarmstatus steht unverändert auf „Gelb“. Daher ist es nicht auszuschließen, dass es sich um eine Aschewolke aus vom Wind aufgewirbeltem altem Material handelt. Doch normalerweise erhalten solche VONA-Meldungen eine entsprechende Bemerkung. Es war übrigens die erste VONA-Warnung für den Bezymianny in diesem Jahr.

Zuletzt schrieb KVERT, dass die effusive Eruption am Bezymianny weitergeht und Lava im Ostteil des Doms eindringt und ihn wachsen lässt. Dabei kommt es zu starken Entgasungen und manchmal sieht man Rotglut am Dom, wenn frische Lava offen liegt. Man schloss nicht aus, dass es zu schwachen Explosionen kommen könnte, die Asch ausstoßen und tief fliegende Flugzeuge gefährden.

Zwei Dome wachsen am Shiveluch

Eine ähnliche Meldung liegt auch vom Shiveluch vor, der sich fast in Sichtweite des Bezymiannys befindet. Hier schätzt man das Explosionsrisiko größer ein als beim Bezymianny, obwohl dieser seine Aktivität sehr schnell steigern kann. Am Shiveluch wachsen aktuell zwei Lavadome. Der seit Jahren aktive Dom im jungen Shiveluch baut sich langsam auf. Darüber hinaus ist der ältere Dom Karan-1 wieder aktiv geworden und legt aktiv an Größe zu, wobei genaue Volumenangaben ausstehen. Es wird aber von starken Entgasungen und Rotglut berichtet.

Beide Vulkane sind in der Lage, pyroklastische Dichteströme zu generieren, die oft von explosiven Eruptionen verursacht werden, die zu einem Teilkollaps der Lavakuppeln führen können. Auch der umgekehrte Fall kann auftreten, also dass es zu einem Teilkollaps des Lavadoms kommt und durch Druckentlastungen Explosionen getriggert werden.

Bezyminanny mit größerer Eruption am 18.10.23

Erwarteter Vulkanausbruch am Vulkan Bezymianny hat begonnen -Vulkanasche in 11.600 m Höhe

Am Vulkan in Kamtschatka ist es zum erwarteten Vulkanausbruch gekommen. Das VAAC Tokio registrierte mehrere Aschewolken. Die Höchste stieg bis auf einer Höhe von mehr als 11 km auf und driftete in Richtung Nordwesten. Dort verteilte sich die Asche über ein großes Areal und regnete auch in bewohntem Gebiet ab. Bei KVERT heißt es, dass sie bis zu 220 km weit driftete. Gleichzeitig schoss die Wärmestrahlung in die Höhe. MIROVA registrierte eine Leistung von bis zu 4222 MW. Dieser Wert wurde gestern Nachmittag gemessen. In die Messung einfließen könnte auch die Lava am benachbarten Vulkan Klyuchevskoy, der einen Lavastrom fördert. Doch normalerweise liegt die Wärmestrahlung hier nur im dreistelligen Bereich, sodass der Hauptanteil der Leistung vom Bezymianny stammen dürfte. Die Vermutung liegt nahe, dass es zu Explosionen gekommen ist, die zu einem partiellen Domkollaps geführt haben, der heiße Lava aus dem Dominneren freilegte. Durch dieses Ereignis sind dann pyroklastische Ströme abgegangen, die ihrerseits eine große Wärmestrahlung emittieren, da sie zum Teil aus heißen Gasen bestehen.

Die Forscher von KVERT bestätigten gestern Nachmittag, dass heiße Dichteströme vom Vulkan abgingen und über die Ostflanke des Bezymiannys flossen. Im letzten Update ist die Rede von starken Explosionen und Aschewolken, die eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde von „Orange“ auf „Rot“ angehoben, was die akute Gefahr verdeutlicht.

Für gewöhnlich kommen bei den Eruptionen des entlegenen Vulkans keine Menschen zu schaden, da die Gegend unbewohnt ist. Es gibt nur einige Berghütten in der Nähe, die als Unterschlupf für Wanderer, Jäger und Vulkanbeobachter dienen. Ich hatte auch schon das Glück, in diesen Hütten übernachten zu dürfen. Von dort aus hat man auch einen tollen Blick auf den Klyuchevskoy, der weiterhin aktiv ist. Also kann man dort aktuell eine Doppeleruption beobachten.

Bezymianny mit Eruption am 17.10.23

Bezymianny eruptiert Vulkanasche bis auf 5200 m Höhe

Im fernen Kamtschatka sind aktuell 3 Vulkane aktiv, von denen sich 2 in direkter Nachbarschaft befinden und ein dritter in Sichtweite liegt: Die Rede ist von den Vulkanen Klyuchevskoy, Bezymianny und Shiveluch. Während Klyuchenvskoy und Shiveluch in den letzten Monaten recht regelmäßig für Schlagzeilen sorgten, tritt der Bezymianny weniger häufig in Erscheinung. Doch wenn Bezymianny aktiv wird, lassen größere Eruptionen meistens nicht lange auf sich warten. Von daher kann man das aktuelle Geschehen als Vorspiel ansehen, das innerhalb von Stunden oder Tagen in eine große Show gipfeln könnte, bei der große pyroklastische Ströme generiert werden. Bis jetzt liegen 2 VONA-Meldungen vor, nach denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5200 m gefördert wurde. Ob die Aschewolke explosiv gefördert wurde, oder ob sie bereits von einem pyroklastischen Strom generiert wurde, ist unbekannt. KVERT schreibt dazu, dass sie sich bis zu 86 km in Richtung Nordosten ausbreitete und hob den Alarmstatus auf „Orange“ an. Weiter heißt es im KVERT-Update, dass eine extrusive Eruption im Gange sei und dass der Lavadom wächst. Man rechnet innerhalb von 3 Tagen mit größeren Explosionen, bei denen Vulkanasche bis zu 15 km hoch aufsteigen könnte und dann eine Gefahr für den Flugverkehr darstellt.

Der Klyuchevskoy findet in den KVERT-Updates ebenfalls Erwähnung und auch die Lokalpresse berichtet über den höchsten aktiven Vulkan Eurasiens. Demnach kommt es zu strombolianischen Eruptionen, die glühende Tephra gut 300 m hoch schleudern. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 6700 m und es fließt weiterhin ein Lavastrom durch die Schlucht von Apakhonchichsky. Gestern emittierte der Vulkan eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 825 MW. Auf dem zugehörigen Thermalbild ist auch eine schwache Wärmeanomalie vom Bezymianny zu sehen.

Der dritte hier erwähnte Feuerberg auf Kamtschatka ist der Shiveluch. Auch hier wächst der neue Lavadom weiter und dampft munter vor sich her.

Vulkane Kamtschatkas von Oben – News am 13.04.23

Die sibirische Halbinsel Kamtschatka (Russland) weist eine der dichtesten Konzentrationen aktiver Vulkane auf. Es werden 29 Vulkane als potenziell aktiv eingestuft. Aktuell befinden sich 2 Domvulkane in Eruption und sorgen für Schlagzeilen in den Medien. Bei diesen Vulkanen handelt es sich um Shiveluch und Bezymianny, die in gut 100 Kilometer Entfernung zueinander liegen. An klaren Tagen kann man vom Gipfel des einen Vulkans zum anderen blicken. In der Mitte der beiden Vulkane liegt die Ortschaft Kliutschi. Normalerweise ist sie von den Vulkanen weit genug entfernt, um nicht von den Eruptionen beeinflusst zu werden, doch aktuell sieht es anders aus: Die große Eruption des Shiveluchs, die sich Anfang der Woche zugetragen hat und immer noch nicht ganz vorbei ist, bedeckte den Ort mit einer dicken Ascheschicht, die das öffentliche Leben lahmlegte und den Kindern schulfrei bescherte. In der Vorwoche kam es zu größeren Eruptionen am Bezymianny, die zwar kleiner waren als jene am Shiveluch, aber dennoch ebenfalls Pyroklastische Ströme erzeugten und Aschewolken, die 6 bis 8 km hoch aufstiegen. Doch das ist nichts im Vergleich zur Höhe der Aschewolken am Shiveluch, die etwa die doppelte Höhe erreichten. Beide Aschewolken verbreiteten sich über große Gebiete und drifteten mehr als 1000 km weit. Zum Glück breiteten sich die Aschewolken vom Bezymianny Richtung Osten aus und blieben weitestgehend über unbewohntes Gebiet, sodass keine Menschen in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Bild der Verwüstung am Shiveluch

Inzwischen sind am Shiveluch Vulkanologen eingetroffen, die die Folgen der Eruption genauer untersuchten. Sie steuerten eine Drohne über das dampfende Ignimbritfeld, das aus den Ablagerungen der Pyroklastischen Strömen besteht und sahen nur noch Stümpfe von Bäumen aus den Ablagerungen herausragen. Die Pyroklastischen Ströme stoppten erst an einer Straße. Die Forscher schrieben in einem Statement, dass die Dichteströme mindestens 19 km weit glitten und damit die Grenzen des Sperrgebietes um den Vulkan um 4 km überschritten.

Das NASA-Earthobservatorium und Sentinel-hub veröffentlichten heute Satellitenaufnahmen der beiden Vulkane, die die Ascheschleppen zeigen.

Vulkan Bezymianny – News am 08.04.23

Bezymianny in Eruption. © KVERT

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Aktivität: Vulcanianisch

Bezymianny förderte große Aschewolken

In den letzten 2 Wochen steigerte der Bezymianny auf der russischen Halbinsel Kamtschatka seine Aktivität, um gestern einen vorläufigen Höhepunkt zu erreichen. Das VAAC Tokio brachte 3 Vona-Warnungen zu Aschewolken heraus. Sie erreichte eine Höhe von bis zu 13.000 m über Normalnull und breiteten sich in südöstlicher Richtung aus, wobei sie große Enternungen zurücklegten und für Ascheniederschlag führten.

Russischen Zeitungsberichten zufolge stiegen die Aschewolken bis zu 6000 m über Kraterhöhe auf. Wahrscheinlich kommt die Differenz zwischen VAAC-Bericht und Pressemeldung dadurch zustande, dass die Pressemitteilung sich auf den sichtbaren Teil der Aschewolke stützt, während die VAAC-Daten auf Radarmessungen beruhen, die auch geringere Aschekonzentrationen detektieren können.

Die Aschewolken entstanden bei den Abgängen pyroklastischer Ströme, die entweder durch initiale Explosionen ausgelöst wurden, oder durch Kollapsereignisse am Lavadom. Die Vulkanologen von KVERT schreiben heute dazu: „Eine starke explosive Eruption endete. Die Aschefahne erstreckte sich etwa 2000 km östlich des Vulkans. Wahrscheinlich wird ein neuer Lavablock auf den Lavadom gepresst, der von Lawinen begleitet wird. Eine extrusive-effusive Eruption des Vulkans hält an. Ascheexplosionen in einer Höhe von bis zu 6-7 km über dem Meeresspiegel könnten jederzeit auftreten. Die anhaltende Aktivität könnte internationale und niedrig fliegende Flugzeuge beeinträchtigen.“ Gestern stand er VONA-Alarmstatus kurzzeitig auf „rot“, während er inzwischen wieder auf „orange“ herabgesuf wude.

Menschen am Boden werden durch die Eruptionen am Bezymianny normalerweise nicht gefährdet, es se denn, sie begeben sich freiwillig in den Wirkungskreis des Vulkans. Dieser liegt in einer entlegenen Gegend Zentralkamschatkas. Die nächste Siedlung ist das Dorf Kljutschi im Bezirk Ust-Kamtschatski. Es ist 40 km vom Bezymianny entfernt. Bis zur Hauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski sind es gut 350 km.

Bezymyanny befindet sich im zentralen Teil der Klutschewskaja-Vulkangruppe, zu der auch der Klyuchevskoy gehört.

Das ist der letzte Bericht, den ich aus meinem Urlaub schreibe. Ab Morgen folgen wieder Updates in gewohnter Weise.

Vulkan-News 06.04.23: Nevado del Ruiz

Evakuierungen am Nevado del Ruiz in Kolumbien

In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz weiterhin aktiv und eruptiert Vulkanasche, die gestern vom VAAC in einer Höhe von 7100 m registriert wurde. Die Vulkanologen des zuständigen Observatoriums SGC bestätigten Aschewolken, die bis zu 1700 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Zugleich berichten sie von einem Anhalten der erhöhten Seismizität unter dem Vulkan, bei der täglich mehrere Tausend leichte Erschütterungen festgestellt werden. Diese seismische Aktivität findet im südwestlichen Sektor des Vulkangebäudes statt, in einer Entfernung von 2 bis 5 km vom Krater und in einer Tiefe von 3 bis 4 km. Zwar war die Anzahl der Beben zwischendurch leicht rückläufig, doch nachdem am Dienstag 5200 seismische Ereignisse registriert wurden, waren es gestern wieder 7100 Erschütterungen. Darunter befand sich ein Beben Ml 3,9, das stärkste Einzelevent der Serie. Doch dem nicht genug: es war das stärkste Erdbeben, das direkt unter dem Vulkan beobachtet wurde, seitdem die Observierung des Vulkans im Jahr 1985 begann. Das war direkt nach dem verhängnisvollen Abgang des Lahars, der zur Katastrophe von Armero führte, bei der mehr als 25000 Menschen starben. Aus Respekt vor diesem Ereignis ordnete der Präsident Kolumbiens, Gustavo Petro, heute die Evakuierung von 2500 Familien im Gefahrenbereich des Vulkans Nevado del Ruiz an. Bereits in der letzten Woche wurde die Alarmstufe „orange“ ausgerufen, die bereits entsprechende Schritte rechtfertigt.

Nevado del Ruiz ist mit einer Höhe von 5321 m der zweithöchste aktive Vulkan der Nordhalbkugel. Allerdings wird er vom mexikanischen Vulkan Popocatepetl übertroffen, der es auf eine Höhe von 5462 m Höhe bringt und somit der höchste eruptierende Vulkan der Nordhalbkugel ist. Tatsächlich steigerte auch der Popocatpetl seine Aktivität in den letzten Tagen.


Popocatepetl eruptiert Vulkanasche bis auf 7600 m Höhe.

Die Vulkanasche, die mehrmals am Tag am Popocatpetl eruptiert wird, stieg bis auf einer Höhe von 7600 m auf. Dabei wurde auch glühende Tephra eruptiert, die die oberen Bereiche der Vulkanflanken eindeckte. Dabei entstand eine hohe Thermalstrahlung. Gestern meldete CENAPRED 4 explosive Eruptionen, 177 Asche-Dampf-Exhalationen und 344 Minuten Tremor. Vor einigen Tagen gab es auch vulkanotektonische Erdbeben.


Bezymianny, Ebeko und Shiveluch mit Aschewolken

Auf Kamtschatka sind die beiden Vulkane Bezymianny und Shiveluch aktiv und lassen Vulkanasche bis zu 4300 m hoch aufsteigen. In den Kratern beider Vulkane wachsen Lavadome. Weiter südlich, auf der Kurileninsel Paramushir liegt der Ebeko, der ebenfalls in den Meldungen des VAAC-Tokio vertreten ist, da er Aschewolken fördert, die bis auf 4600 m Höhe aufsteigen.

Vulkan-News 03.04.23: Popocatepetl

Größere Eruption am Popocatepetl

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Letzte Nacht ereignete sich eine Eruption am mexikanischen Vulkan Popocatepetl, die offenbar stärker war als die alltäglichen Ascheausbrüche, denn wie das VAAC Washington berichtet, stieg Vulkanasche diesmal bis auf einer Höhe von 8500 m auf. Sie breitete sich über ein relativ großes Areal im Nordosten des Feuerbergs aus und sorgte für Ascheniederschlag. Ausläufer der Aschewolke erreichten die Küste des Golfs von Mexiko.

Auf der Aufzeichnung des Livestreams der Webcam am Vulkan kann man den Ausbruch noch sehen. Eine größere Menge glühender Tephra deckte den oberen Bereich der Vulkanflanke ein. MIROVA registrierte zu diesem Zeitpunkt eine hohe Hitzestrahlung von 233 MW.

Bereits gestern war der Tremor deutlich erhöht und kündigte die Eruption an. Wie CENAPRED mitteilte, wurden 593 Minuten Tremor registriert. Außerdem gab es 161 Asche-Dampf-Exhalationen. Bei einer dieser Gelegenheiten kam es zu kontinuierlichem Ascheausstoß, der 29 Minuten anhielt.

In den letzten Tagen kam es auch nachts zu Explosionen, bei denen glühende Tephra ausgestoßen wurde, die auf den Außenhängen des Popocatepets landeten. Aus diesem Grund sind Aufstiege zum Krater verboten. Dabei geht die Gefahr nicht nur von direkten Treffern von größeren Vulkanbomben aus, sondern auch von Schuttlawinen, die durch die Einschläge ausgelöst werden und sogar die unteren Bereiche der Vulkanflanken gefährlich machen


Ebeko mit zahlreichen Explosionen

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Ähnlich wie am Popocatepetl steigerte sich auch die explosive Aktivität am russischen Vulkan Ebeko, der auf der Kurileninsel Paramushir liegt. Seit gestern machte das VAAC Tokio sieben Vona-Meldungen zu den Aschewolken heraus. Sie erreichten eine Höhe von bis zu 4000 m. Die Aschewolken drifteten in Richtung Süden.


Bezymianny bleibt aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Aktivität: Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Bezymianny weiter aktiv. Von ihm gehen Aschewolken aus, die bis zu 4300 Meter hoch aufsteigen und sich in südöstlicher Richtung ausbreiten. Die Aschewolken sind oft mit Abgängen pyroklastischer Ströme assoziiert.

Zusammenfassung:

  • Der mexikanische Vulkan Popocatepetl eruptiert Vulkanasche bis auf 8500 Höhe.
  • Die Asche am Ebeko schafft es bis auf 4000 m Höhe.
  • Der Bezymianny stößt Asche 4300 m hoch aus.

Vulkan-News 26.10.22: Taal

Taal mit phreatischen Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Der philippinische Taal-Vulkan steht heute erneut in den Schlagzeilen, weil er weitere phreatische Eruptionen generierte. Das VAAC detektierte eine kleine Eruptionswolke die bis auf einer Höhe von 300 m aufstieg. PHILVOLCS berichtet in seinem Update vom Dienstag, dass 11 kleine Eruptionen gezählt wurden. Demnach stiegen Dampfwolken bis zu 600 m hoch auf. Im Kratersee auf Volcano Island wurden Wasserturbulenzen beobachtet. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war vergleichsweise niedrig und betrug 1403 Tonnen. Es wurden 6 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Das Bild stammt aus dem Archiv.


Bezymianny mit Aschewolke

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

In Kamtschatka ist der Bezymianny nach seinem Paroxysmus vom Wochenende noch nicht wieder ganz zur Ruhe gekommen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6100 m Höhe. Sie driftete in Richtung Osten. Die Aschewolke wurde nicht von Satelliten wahrgenommen.


Alaid mit weiteren Eruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilenvulkan Alaid bleibt aktiv und fördert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 3700 m aufsteigt und in Richtung Osten verfrachtet wird. Nachts wurde eine moderate Thermalstrahlung mit fast 200 MW Leistung festgestellt. Neben Vulkanasche wird noch glühende Lava gefördert.


Ätna mit schwacher Wärmestrahlung

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Heute jährt sich der Jahrestag der letzten wirklich großen Flankeneruption am Ätna zum 20. Mal. Damals öffneten sich erst Eruptionsspalten im Norden des Vulkans, später auch im Süden. Der Ausbruch stellte ein starke Zäsur für den Tourismus in Etna Nord dar. Heute zeigt sich der Feuerberg relativ ruhig, doch MIROVA detektiert eine schwache Thermalstrahlung, die von der Bocca Nuova ausgeht. Der Tremor bewegt sich an der Grenze zum roten Bereich und zeigt seit einer Woche schwache Änderungen im Wellenmuster, so wie sie auch schon von der Lavastrom-Eruption im Mai auftraten. Die Seismizität steigerte sich etwas.