Vulkane weltweit

Bardarbunga: die Aktivität an der Holuhraun-Spalte und das Absinken der Bardarbunga-Caldera gehen auf Vortages-Niveau weiter. Das Gebiet um die Eruptionsspalte wurde wieder für alle gesperrt. Die Caldera senkte sich in den letzten 24 Stunden um 50 Zentimeter. Das stärkste Erdbeben in der Caldera hatte heute Morgen eine Magnitude von 5.

Lokon: der Vulkan auf der indonesischen Insel Sulawesi eruptierte am Samstagmorgen. Eine Explosion ließ eine Aschewolke gut 600 m hoch aufsteigen. Da das Gebiet um den Vulkan dicht besiedelt ist wurde eine Sperrzone um den Vulkan eingerichtet und Evakuierungen vorbereitet.

Slamet: ein weiterer Vulkan Indonesiens brach am Freitag aus. Der Slamet erzeugte eine Serie strombolianischer Eruptionen. Daraufhin wurde der Alarmstatus auf „orange“ erhöht.

Bardarbunga: Namensgebung Krater

Die Holuhraun-Spalte ist nach wie vor aktiv, die Intensität der Eruption nimmt aber etwas ab. Die Aktivität beschränkt sich heute auf den zentralen Teil der Eruptionsspalte. Lavafontänen werden nur noch aus einem Krater beobachtet. Dieser trägt den Namen Baugur und bildet den größten Schlackenkegel im zentralen Teil der Spalte. Ihm schließen sich 2 kleinere Krater an die Baugsbörn heißen. In ihnen kochen kleine Lavaseen. Südlich liegt der Kraterkegel Suðri. Dieser stellte in den letzten Stunden seine Aktivität ein.

Baugur bedeutet auf isländisch Ring, oder Kreis. Bezeichnender Weise ist es auch der Name der größten isländischen Kapitalbeteiligungsgesellschaft, die insolvent gegangen ist. Suðri ist hingegen einer der 4 Zwerge, die in der nordischen Mythologie den Himmel stützen.

Die Seismik ist nicht besonders hoch und ist in den letzten Tagen auf vergleichsweise bescheidenem Niveau. Scheinbar sind die unterirdischen Wege für das Magma frei und es fließt in etwa genau so viel Magma aus der Spalte ab, wie aus der Magmakammer unter dem Bardarbunga in den Dyke strömt. In den Nachtstunden sank die Caldera um weitere 20 cm ein. Dieser Prozess kann noch Monate andauern und die Caldera könnte sich um mehr als hundert Meter vertiefen. Manche Autoren sprechen von Hunderte Meter. Auch wenn das Medienspektakel um die Eruption langsam nachlässt, ist die Gefahr einer großen Eruption des Bardarbunga noch nicht gebannt.

Bardarbunga: extrem hohe Gaskonzentrationen

Die Aktivität an der Holuhraun-Spalte geht unvermindert weiter. Das Lavafeld misst 24,5 Quadratkilometer. Bisher wurden ca. 0,2 Kubikkilometer Lava gefördert. Sie fließt nun im Flußbett des Jökulsá á Fjöllum.

Der Gasausstoß ist extrem hoch und wird mit 750 kg pro Sekunde angegeben. Es wurden die höchsten Gaskonzentrationen gemessen seit es die modernen Aufzeichungen gibt. Schwefeldioxid wird zu einem zunehmenden Problem Im Osten und Norden der Insel. Morgen soll zudem das Myvatn-Gebiet betroffen sein. Empfindlichen Menschen wird empfohlen in den Häusern zu bleiben.

In der Bardarbunga-Caldera wurden weitere Erdbeben der Magnituden 4-5 registriert. In den letzten 24 Stunden senkte sich der Calderaboden um einen halben Meter ab.

Vulkane weltweit

Bardarbunga: heute ist auf der LiveCam wenig zu sehen, da die Dampfwolken vom Vulkan die Sicht behindern. Die seismische Aktivität ist deutlich niedriger als in den letzten Tagen.

Sakura-jima: das VAAC Tokyo registrierte seit gestern 4 Eruptionen des Vulkans auf Kyushu. Seit einigen Wochen ist der japanische Vulkan wieder deutlich aktiver geworden.

Ubinas: in Peru meldet sich der Ubinas zu Wort. An mehreren Tagen der vergangenen Woche stiegen Dampfwolken auf. Gestern eruptierte er eine Aschewolke, diese stieg ca. 3 km hoch auf.

Zhupanovsky: der Vulkan auf Kamtschatka eruptierte seit gestern 5 Aschewolken. Sie stiegen zwischen 3000 und 4000 m hoch auf. Er ist nun seit fast einem Jahr aktiv und eruptiert in Phasen.

Bardarbunga: Seismik unter der Caldera

Die Lage an der Holuhraun-Spalte ist praktisch unverändert. Der Lava-Ausstoß soll so hoch wie in den letzten Tagen gewesen sein. Auf der LiveCam kommen mir die Lavafontänen allerdings niedriger vor, als in den letzten Tagen. Die Gaskonzentrationen sind hoch und entsprechende Warnungen wurden ausgegeben.

Die Seismik unter der Bardarbunga-Caldera ist heute angstiegen. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 23 Erdbeben mit einer Magnitude gößer als 3. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 5,4. Die Beben lassen vermuten, dass sich der Calderaboden weiterhin absenkt.

Gestern ereignete sich ein starker Solarsturm. Der X-Flare rast auf die Erde zu und wird Freitagmorgen wahrscheinlich tolle Nordlichter über Island zaubern. Wenn man dort ist, lohnt es sich also einen Blick in den Himmel zu werfen. Es könnte sogar zu Beeinträchtigung von Strom- und Funknetzen kommen.

Bardarbunga: hohe Gaskonzentrationen

Das Lavafeld erreicht den Jökulsá á Fjöllum. © Nasa Earthobservatory.Der Vulkanausbruch auf Island geht unvermindert weiter. Der Lavastrom fließt in das Flussbett der Jökulsá á Fjöllum. Es entsteht Wasserdampf, aber keine litoraeln Explosionen. Es könnte ein Lava-Damm entstehen, der den Fluss aufstaut, oder umlenkt. In diesem Fall besteht Überflutungsgefahr. Schon jetzt soll mehr Lava gefördert worden sein, als bei der Askja-Eruption 1874, oder dem Ausbruch der Krafla 1984.

Sorgen bereitet die zunehmende Gaskonzentration. Im Osten der Insel warnt man bereits vor erhöhtem Risiko für Menschen mit Atemwegbeschwerden. Die Wissenschaftler im Eruptionsgebiet müssen Gasmasken tragen und Gasmelder dabei haben. Sie wurden mehrfach angewiesen das Gebiet zu verlassen. Die große Wärmeabstrahlung, die vom Lavafeld ausgeht verursacht ein eigenes Mikroklima mit Wolkenbildung, Turbulenzen und Tornados. Diese stellen eine Gefahr für tieffliegende Kleinflugzeuge dar.

Immer mehr Forscher befürchten einen großen Ausbruch des Bardarbunga. Es wurden wieder 2 stärkere Erdbeben mit Magnituden zwischen 4 und 5,5 registriert. Die Absenkung des Calderabodens geht weiter. Energieversorger, die Wasserkraftwerke betreiben, befürchten im Falle eines Ausbruches unter dem Eis große Gletscherläufe. Die Wassermassen könnten ihre Infrastruktur zerstören. (Quellen IMO, RUV)

Bardarbunga: Vulkanausbruch geht weiter

2 relativ hohe Lavafontänen. &copy: MILAUpdate 12.30 Uhr: Der Fernsehsender RUV meldet, dass 3 weitere Depressionen im Eis entdeckt wurden. Diese befinden sich auf der Gletscherzunge Dyngjujökull. Sie kommen durch Schmelzprozessen zustandet, die durch kurzlebige Eruptionen unter dem Eis hervorgerufen wurden. Jon Frimann berichtet in seinem Blog, dass er harmonischen Tremor aufgezeichnet hat und vermutet eine kleinere subglaziale Eruption.

Originalmeldung: Die Spalteneruption am isländischen Vulkan Bardarbunga hält weiterhin an. Derzeit konzentriert sich die Aktivität auf 2 Schlackekegel, aus denen recht hohe Lavafontänen gefördert werden. Es sind die höchsten Fontänen, die ich bisher auf der LiveCam beobachten konnte. Ich schätze die Höhe auf mindestens 170 m. Der Lavastrom am Holurhaun-Lavafeld bedeckt eine Fläche von 19 Quadratkilometern. Die Schwefeldioxid-Konzentration ist (laut IMO) im Eruptionsgebiet derzeit so hoch, dass die Wissenschaftler das Gebiet verlassen mussten. Auch im Osten der Insel wurde eine erhöhte Schadstoffkonzentration gemessen, die zu Atembeschwerden führen kann.
In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 455 Erdbeben. Das Schwermbeben erreichte nun den Herdubreid nördlich der Askja. Insgesamt hatten 7 Beben eine Magnitude größer als 3. Im nördlichen Teil des magmatischen Ganges (Dyke) ereignete sich der stärkste Erdstoß seit Beginn der Eruption: er hatte eine Magnitude von 4,5. Weitere Beben mit Magnituden zwischen 4 und 5 ereigneten sich am Nordrand der Bardarbunga-Caldera. Diese bereiten den Wissenschaftlern zunehmend Sorge: die am Freitag festgestellte Absenkung des Calderabodens geht unvermindert weiter. Seit Freitag vertiefte sich die Depression im Gletscher um täglich 90 cm. Insgesamt ist das Eis über der Caldera um 18,7 m abgesunken. Wir erleben da derzeit eine Calderabildung in Zeitlupe.
Normalerweise geht man davon aus, dass sich Calderen bei Plinianischen Eruptionen bilden. Bei diesen hochexplosiven Vulkanausbrüchen entleert sich die Magmakammer in kurzer Zeit und das darüber liegende Vulkangebäude stürzt ein. Zurück bleibt ein Riesenkrater, der mehrere Kilometer Durchmesser hat. Die Gletschervulkane unter dem Vatnajökull habe recht große Calderen. Die des Bardarbunga misst 10 km im Durchmesser. Wie der anhaltende Absenkungs-Prozess zeigt, müssen diese nicht unbedingt während eines explosiven Ausbruches entstanden sein. Es reicht, wenn sich die Magmakammer effusiv entleert, wie es derzeit durch die Spalteneruption am Holuhraun-Lavafeld geschieht.
Ähnliches passierte am Piton de la Fournaise, als sich 2007 eine Spalte tief an der Vulkanflanke öffnete. Wochenlang strömte dünnflüssige basaltische Lava den Hang hinab. Am Ende der Eruption kollabierte der Gipfelkrater.
Auf Island befürchtet man, dass eine explosive Eruption des Bardarbunga folgen könnte. Ähnliches ereignete sich bei der Eyjafjallajökull-Eruption im Frühling 2010. Dieser Ausbruch legte tagelang den Flugverkehr über Europa lahm.

Vulkane weltweit

Mila-Livecambild des aktiven Spalten-Teils.Bardarbunga: die Aktivität geht weiter, beschränkt sich aber nun auf einige neu gewachsene Schlackenkegel im zentralen Teil der ersten Eruptionsspalte. Seit Mitternacht haben sich 40 Beben ereignet. Die Meisten davon in der Nähe der Eruptionsspalte. Zwei stärkere Beben wurden am Bardarbunga registriert. Der Tremor ist gestern etwas zurückgegangen, heute ist er stabil auf Vortages-Niveau.

Zuhpanovski: der Vulkan auf Kamtschatka ist derzeit sehr aktiv. Seit gestern produzierte er 11 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo aufgezeichnet wurden. Vulkanasche stieg fast 12 km hoch und stellte somit eine Gefährung für den Flugverkehr dar.

Bardarbunga: Lava trifft auf Fluß

Heute hat der 11 km lange Lavastrom einen Arm des Flusses Jökulsá á Fjöllum erreicht. Es kam zum Kontakt von Wasser und Lava, doch die erwarteten litoralen Explosionen blieben aus. Es kam zu leichter Dampfentwicklung die man auf der LiveCam erahnen konnte.

Die Eruption geht unvermindert weiter und es werden zwischen 100 und 200 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Lava-Ausstoß und Zufluß in den Dyke halten sich die Waage.

Es ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,4 unter dem Rand des Zentralvulkans. Die Vertiefung auf dem Eis über der Caldera entspricht einem Magmavolumen von 0,25 Kubikkilometer. Diese Menge drang bisher in den magmatischen Gang (Dyke) ein. Diese Menge ist im Vergleich zur Laki-Eruption verhältnismäßig klein: 1783 traten aus dieser Eruptionsspalte 15 Kubikkilometer Lava aus.