Die Eruption am Bardarbunga geht weiter. Aufgrund eines Schneesturms waren visuelle Beobachtungen in den letzten Tagen nicht möglich. Die GPS Station im Zentralvulkan ist ebenfalls ausgefallen. Eine Reparatur wird in nächster Zeit unmöglich sein. Trotzdem sieht es so aus, als würde die Eruption wie zuvor weitergehen. IMO spricht von einigen „insubstanziellen Änderungen in den letzten Wochen“. Dazu gehört, dass die Lava jetzt zum größten Teil durch Tubes (Tunnel) fließt und erst an den Rändern des Lavafeldes austritt und damit sichtbar wird. Die Größe des Lavafeldes beträgt mittlerweile über 77 Quadratkilometer. Die Seismik unter dem Zentralvulkan ist weiterhin hoch.
Bárðarbunga
Vulkane weltweit
Aso: der Vulkan auf der japanischen Insel Kyuchu ist weiterhin strombolianisch aktiv. Zudem fördert er Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert werden. Seit dem 8. Dezember förderte Aso 16 Aschewolken.
Bardarbunga: die Eruption auf Island geht weiter. Die Seismik unter dem Zentralvulkan ist weiterhin hoch, in den letzten 24 Stunden aber etwas geringer als zuvor. Das stärkste Beben brachte es heute auf M 4,2. Die Subsidenz geht weiter, allerdings ist das GPS in der Caldera ausgefallen. An der Holuhraun-Spalte fließt die Lava nun mehr in nordöstlicher Richtung. Die Seismik dort ist gering.
Fogo: nachdem auf der Kapverden-Insel das Dorf Portela von der Lava verschlungen wurde, ist auch der Weiler Bangaeira verloren. Nun wird befürchtet, dass die Lava aus der Caldera hinaus fließen könnte und weitere Dörfer auf der Vulkanflanke vernichten könnte. Verstärkte Ascheeruptionen bedingten zwischenzeitlich, dass der Flugverkehr zu den nördlichen Inseln der Kapverden erneut eingestellt wurde.
Bardarbunga: Eruption geht weiter
Die Eruption des isländischen Vulkans Bardarbunga geht weiter. Obwohl der Lavaausfluss in den letzten Tagen etwas abgenommen hat, sind die Wissenschaftler über die Stabilität der Eruption über einen so langen Zeitraum überrascht. Das Lavafeld an der Holurhaun-Spalte misst nun mehr als 76 Quadratkilometer. Das geförderte Lavavolumen wird mit etwas mehr als 1 Kubikkilometer angegeben. Es ist wahrscheinlich das 3. größte Lavafeld der Welt, das seit der Laki-Eruption gefördert wurde.
Die Seismik ist etwas zurück gegangen, bewegt sich aber im Bereich des Zentralvulkans noch auf hohem Niveau. Ein Ende des Ausbruches ist nicht in Sicht. Es besteht weiterhin die Gefahr einer explosiven subglazialen Eruption.
Bardarbunga: Fluktuationen in der Spalte
Die Seismik am Bardarbunga bleibt hoch, auch wenn die Anzahl der Erdbeben in den letzten Stunden etwas rückläufig war. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 47 Erdbeben mit einer Magnitude größer als 3. Das stärkste Erdbeben hatte heute Morgen eine Magnitude von 5,4.
IMO berichtet von stärkeren Fluktuationen im Lava-Ausstoß an der Holuhraun Spalte. Es kommt in regelmäßigen Intervallen zur Bildung von Lavafontänen. Die Vulkanologen interpretieren das veränderte Verhalten nicht. Nach wie vor gibt es 3 Szenarien:
- Die Eruptinon wird schwächer und endet dann
- Es bildet sich eine weitere Eruptionsspalte
- Ein explosiver Ausbruch des Zentralvulkans
Vulkane weltweit
Ätna: am Vulkan auf Sizilien wurde letzte Nacht strombolianische Aktivität beobachtet. Ort des Geschehens war der neue Südostkrater. Der Tremor ist aber niedrig.
Bardarbunga: die Seismik ist weiterhin sehr hoch. In den letzten 48 Stunden wurden 53 Beben mit Magnituden größer als 3 registriert. Die Anzahl der Erdbeben, die sich entlang des magmatischen Gangs ereigneten ist größer als in den letzten Wochen.
Kilauea: das untere Ende des Lavastroms vom 27. Juni bleibt ruhig. Einige kleinere Lavaströme wurden in mehr als 2 km Entfernung zum besiedelten Gebiet ausgemacht.
Stromboli: gestern geisterten Meldungen durch das Internet, dass Bergführer einen neuen Lavastrom gesichtet hätten. Dafür konnte ich keine Anzeichen entdecken. Der Tremor ist so niedrig wie schon lange nicht mehr. Vermutlich finden auch keine, oder nur sporadische Gipfeleruptionen statt.
Vulkane auf Island
Bardarbunga: die Seismik befindet sich weiterhin auf sehr hohem Niveau: In den letzten 48 Stunden fanden 60 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 statt. In den letzten Tagen finden auch wieder mehrere schwache Erdbeben entlang des magmatischen Ganges bis zum Herdubreid statt. Die vulkanische Aktivität an der Holuhraun Spalte geht weiter.
Hekla: während aller Augen auf den Bardarbunga gerichtet sind, überraschte heute Nacht ein Erdbeben der Magnitude 4,5 (wurde mittags auf 0.9 korrigiert), dass sich in 7,5 km Tiefe unter der Hekla ereignete. Wissenschaftler rechnen schon seit 2 Jahren mit einem Ausbruch, da er statistisch überfällig ist und sich unter dem Vulkan viel Magma angesammelt hat.
Bardarbunga: ein schöner Wintertag
Update 18.11.2014: So viele grüne Sternchen hatten wir letztes Mal vor einem Monat. In den letzten 24 Stunden ereigneten sich 32 Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Sieben Erdbeben brachten es auf M größer 4. Das Stärkste erreichte M 4,6. Es ist vollkommen offen wie lange die Eruption noch weiter gehen wird, oder ob sogar noch eine explosive Eruption des Zentralvulkans stattfinden wird. Einige Vulkanologen rechnen damit, dass die Lava noch über Monate fließen könnte.
Update 19.30 Uhr: Die Seismik ist deutlich angestiegen. Im Laufe des Tages manifestierten sich 20 Erdbeben mit einer Magnitude größer als 3. Die seismische Aktivität ist auch entlang des Dykes gestiegen. Die Kurve des Subsidenz hat sich weiter abgeflacht, allerdings schreibt IMO, dass dieser Effekt nur das Zentrum der Caldera betrifft. Die Randbereiche sacken dafür stärker ab und der Magmaausfluß an der Holuhraun-Spalte sei in den letzten 2 Wochen konstant. Die Bodendeformation ausserhalb der Caldera soll geringer geworden sein.
Originalmeldung: Bei gutem Wetter ist heute auf der LiveCam an der Holuhraun-Spalte etwas zu sehen. In meinen Augen ist der Lava-Ausstoß in den letzten Wochen zurückgegangen, auch wenn in den Berichten vom IMO immer die Rede ist, dass die Aktivität gleich geblieben ist. Das Lavafeld misst nun 71,5 Quadratkilometer und ist überwiegend am südlichen Rand etwas gewachsen.
Die Subsidenz der Caldera liegt bei durchschnittlichen 25 cm am Tag. Die Kurve des Graphen verläuft deutlich flacher, als noch vor einem Monat. Das kann man prima sehen, wenn man ein Lineal an die Kurve hält. Die Seismik ist hoch. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 34 Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Die Hypozentren zahlreicher Beben liegen in größerer Tiefe.
Bardarbunga: starke Seismik
In den letzten 24 Stunden ereigneten sich unter dem Zentralvulkan 28 Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Das stärkste Beben brachte es auf M 4.9. Die Hypozentren variieren, doch eine große Anzahl an Beben fand in Tiefen von mehr als 5 km statt. Die Subsidenz hat in den letzten Stunden etwas zugenommen, der Graph verläuft aber noch recht flach. Wenn der Lava-Ausstoß an der Holuhraun Spalte konstant geblieben sein sollte, könnte neues Magma in die Magmakammer unter dem Bardarbunga strömen.
Ein weiteres Problem wird zunehmend deutlicher: durch den hohen Ausstoß an Schwefeldioxid wird der Regen immer sauerer! An 18 Stationen wird der pH-Wert des Regenwassers gemessen: der extremste Wert belief sich auf einen pH-Wert von 3,2. Alles unter pH 4 ist extrem sauer. 40% des gesammelten Regenwassers wurden als sauer bezeichnet. Der saure Regen kann den Boden verseuchen und das Gras zum sterben bringen. In der Folge hätten die Schafe im Sommer nicht genug zu fressen. Gleiches Problem löste während der Laki-Eruption eine Hungersnot aus.
Bardarbunga: highway to hell
Die seismische Aktivität unter dem Zentralvulkan ist weiterhin hoch. In den letzten 48 Stunden wurden 28 Beben mit Magnituden größer als 3 registriert. Die Subsidenz der Caldera hat meiner Meinung nach weiter abgenommen. Ein plötzlicher Anstieg des Graphen vor 2 Tagen kam dadurch zustande, dass der GPS Sensor umgestellt wurde: Schnee bedeckte das Empfangsgerät und es musste erhöht aufgestellt werden, um nicht im Schnee zu versinken. Seitdem verläuft die Kurve deutlich flacher.
Die effusive Eruption an der Holuhraun-Spalte geht entsprechend weiter. Im langgestreckten Krater auf der Spalte bildete sich ein großer Lavasee, von dem die Lavaströme ausgehen. Aktuelle Aufnahmen zeigen keine Lavafontänen mehr.
Die Lava ist mit 1200 Grad sehr heiß. Wissenschaftler vermuten, dass die Lava direkt vom Mantelplume unter Island gespeist wird. In diesem Fall ist es absolut unkalkulierbar, wie lange die Eruption anhalten wird, da der „highway to hell“ bis in den Erdmantel hinab reicht. Diese Theorie wiederspricht allerdings ein wenig der Tatsache, dass über dem Dyke die Magmakammer des Bardarbunga abläuft. Diese Magmakammer füllte sich über viele Jahre lang. Zumindest bis vor kurzem korrelierte die Absinkrate der Caldera mit der Förderrate an der Spalte.
Ein Problem bleibt die enorm hohe Gas- Belastung auf Island. Je nach Windrichtung weht das Schwefeldioxid in die verschiedenen Siedlungsräume Islands. Die Menschen in den betroffenen Regionen werden oft aufgefordert ihre Häuser nicht zu verlassen. Zum Anfang der Eruption sorgte der größere Druck dazu, dass das Gas in die Höhe getrieben wurde. Nun bewegt es sich mehr in Bodennähe. Die Wetterlage im isländischen Winter verhindert zudem oft, dass die Gase weiter aufsteigen können. Bei uns kann man derzeit wunderschöne Dämmerungen erleben. Diese könnten ebenfalls einer erhöhten Gas- bzw. Aerosolkonzentration geschuldet sein.