Datum 11.03.2025 | Zeit: 08:14:36 UTC | Koordinaten: 37.511 ; -25.139 | Tiefe: 6 km | Mw 5,3
Mittelstarkes Erdbeben der Magnitude Mw 5,3 bei den Azoren
Es ist schon eine Weile her, dass ich etwas zu den Azoren gepostet habe, doch das hole ich jetzt nach. Grund hierfür ist ein Erdbeben, das sich gestern Morgen um 08:14:36 UTC (7:14 Uhr Lokalzeit) vor der Südostküste der Insel São Miguel ereignete. Das Epizentrum wurde vom EMSC 34 km ost-südöstlich von Vila Franca do Campo verortet. Das Hypozentrum befand sich in nur 6 Kilometern Tiefe. Es folgten zahlreiche schwächere Nachbeben, sodass ein kleiner Erdbebencluster entstand. Das stärkste Nachbeben hatte eine Magnitude von 3,4.
Der Erdstoß war auf den östlichen Azoren deutlich zu spüren, und den Erdbebendiensten liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. So schrieb ein Bebenzeuge, dass er sich im 4. Stock eines Hotels befunden hatte, als das Beben losging. Alles wackelte fürchterlich stark. Dem Berichterstatter kam das Beben vergleichsweise lange vor. Schäden wurden allerdings nicht gemeldet.
Die Anwohner der Insel wurden nicht nur durchgeschüttelt, sondern die in Geschichte Bewanderten könnten sich auch unangenehm an das verheerende Erdbeben von 1522 erinnert haben, das einen starken Erdrutsch verursachte, der die Provinzhauptstadt Vila Franca do Campo erreichte und große Zerstörungen anrichtete. Gut 3.000 der 5.000 Bewohner des Ortes fanden den Tod. Außerdem flossen Erdrutschmassen in den Ozean und lösten einen Tsunami aus, der Boote versenkte und weitere Menschenleben forderte. Es war eine der schlimmsten Naturkatastrophen, die die Azoren je trafen. Tektonische Situation der östlichen Azoren
Tektonisch betrachtet liegen die Azoren östlich der divergenten Plattengrenze zwischen Nordamerika und Europa. Zudem wird das Archipel vom Azoren-Gibraltar-Rücken durchzogen, der in West-Ost-Richtung verläuft und mit der divergenten Naht des Mittelatlantischen Rückens eine Dreierkreuzung bildet. Der Azoren-Gibraltar-Rücken markiert dabei die Plattengrenze zwischen Afrika und Europa. Das historische Erdbeben von Vila Franca dürfte sich entlang dieser Störungszonen manifestiert haben – genauso wie die aktuellen Erdbeben.
Erdbeben Mb 5,3 bei den Azoren – Insgesamt rege Bebentätigkeit am Mittelatlantischen Rücken
Datum 24.04.2024 | Zeit: 15:40:04 UTC | Lokation: 38.103 ; -30.772 | Tiefe: 12 km | Mb 5,3
Der Mittelatlantische Rücken wurde gestern bei den Azoren von einem Erdbeben der Magnitude 5,3 erschüttert. Das Epizentrum wurde 146 km südlich von Lajes das Flores lokalisiert. Der Erdbebenherd befand sich in 12 Kilometern Tiefe. Es folgten drei schwächere Nachbeben. Das Hauptbeben könnte auf den Azoren spürbar gewesen sein, doch es liegen keine Meldungen darüber vor, ebenso wenig über eventuelle Schäden. Betrachtet man die Inselgruppe im Atlantik über einen längeren Zeitraum, so stellt man fest, dass es in den letzten 10 Tagen fast 30 Erdbeben gegeben hat, die über die Inselgruppe verteilt waren und nicht in direktem Zusammenhang mit dem Mittelatlantischen Rücken standen. Doch entlang der kontinentalen Naht zwischen Amerika und Europa gab es in den vergangenen Tagen mehrere mittelstarke Erdbeben: Ein Erdstoß manifestierte sich gestern mit einer Magnitude von 5,0 auf der Breite von Irland. Heute gab es dann einige Hundert Kilometer nördlich ein Beben mit einer Magnitude von 4,8. Dieses Beben wurde dem Reykjanes-Ridge zugesprochen. Wie der Name schon vermuten lässt, mündet der Reykjanesrücken auf Island und erhebt sich dort auf der Reykjaneshalbinsel über den Meeresspiegel. So hängt vieles auf unserem Planeten auf wundersame Weise wenigstens indirekt zusammen.
Beim Mittelatlantischen Rücken handelt es sich um ein Unterwassergebirge entlang der divergenten Kontinentengrenze. Nordamerika und Eurasien entfernen sich mit einer jährlichen Rate von 20 bis 30 mm voneinander, wobei es an einigen Stellen auch zu einer doppelt so hohen Geschwindigkeit kommen kann. Das ist ein Grund dafür, warum sich die Kontinentalplatten nicht gleichförmig verschieben, sondern auch relativ zueinander betrachtet drehen. So wird sich in ca. 200 Millionen Jahren ein neuer Superkontinent bilden, in dem alle Landmassen zusammenhängen. Modellrechnungen sehen hierfür zwei Möglichkeiten vor: Entweder entsteht ein Superkontinent auf der Nordhalbkugel ohne die Antarktis, oder ein äquatorialer Superkontinent mit der Antarktis. Auf jeden Fall wird dann auch der Atlantik mit seinem Ozeanrücken verschwunden sein.
Datum 06.07.23 | Zeit: 21:50:34 UTC | 38.640 ; -29.103 | Tiefe: 7 km | ML 4,1
Westlich der Azoreninsel Faial manifestierten sich in den letzten Tagen zahlreiche Erdbeben. Sie bilden zwei Schwarmbeben-Cluster vor der Küste. Eine erste Häufung von Erdbeben in der Region gab es bereits Ende Juni. Gestern wurden vom zuständigen Observatorium IPMA gut 40 Erschütterungen dort detektiert. Die beiden stärksten Erschütterungen der letzten Tage manifestierten sich am 06. Juli und hatten die Magnituden 4,1 und 4,0. Die Tiefe der Hypozentren wurde mit 7 km angegeben. Die Erschütterungen wurden von der Bevölkerung der Inseln Inseln Faial, Pico und São Jorge wahrgenommen und lösten teilweise Besorgnis vor einem stärkeren Erdbeben aus. Es gab auch zahlreiche Beben mit Magnituden im 3er und 2er Bereich, die von den Anwohnern nicht gespürt werden konnten. Die lokale Presse berichtete ausführlich über die Bebenserie, doch die Frage nach dem Grund der Beben wurde dort nicht beantwortet. Sie könnten rein tektonischen Ursprungs sein, aber auch durch Magmen-Akkumulation ausgelöst werden.
Die Seismizität in anderen Regionen der Inselgruppe ist ebenfalls erhöht. So gab es mehrere schwachen Beben auf der Insel Terceira und im Hirondelle-Basin.
Die Azoren sind sowohl vom tektonischen- als auch vom vulkanologischen Standpunkt aus gesehen interessant: Die Inselgruppe besteht aus 9 größeren und mehreren kleineren Inseln vulkanischen Ursprungs, die sich über einem Hotspot (Mantelplume) bildeten, der zudem gegen den Mittelatlantischen Rücken drückt. Dieser markiert die kontinentale Naht zwischen Nordamerika und Europa. Diese Naht ist divergent, d. h. die Kontinentalplatten entfernen sich voneinander. Die so entstandene Spalte entlang der Naht wird durch Magma aus dem Erdmantel gefüllt. Die Erde repariert sich selber.
Eine ähnlich faszinierende Kombination, wo ein Mantelplume gegen eine divergente Plattengrenze drückt, findet man auf Island. Hier droht ein neuer Vulkanausbruch, doch dazu später mehr.
Schwarmbeben unter Vulkan Serra de Santa Barbara auf der Azoreninsel Terceira
Datum 30.04.23 | Zeit: 07:32:26 UTC | 38.76 N ; 27.33 W | Tiefe: 4 km | ML 3,0
Bereits am Sonntag ereignete sich im Westen der Azoreninsel Terceira ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Es hatte ein Hypozentrum in 4 km Tiefe und wurde vom EMSC 15 km nordwestlich von Angra do Heroísmo verortet. Genauer betrachtet ereignete sich das Beben unter der Westflanke des Vulkans Serra de Santa Barbara. Warum ich die Erschütterung jetzt noch erwähne, liegt daran, dass es seitdem 14 weitere Erdbeben mit Magnituden im 2er-Bereich gegeben hat, die zusammengenommen einen kleinen Erdbebenschwarm bilden. Hinzu kamen auch mehrere schwächere Beben. In unserer FB-Gruppe „Volcanoes and Volcanism“ verursachen die Beben einiges an Diskussionsbedarf, besteht doch die Möglichkeit, dass die Erschütterungen von unterirdischen Fluidbewegungen hervorgerufen werden. Obwohl es bis jetzt keine Meldungen über Bodenhebungen gibt, ist dies nicht auszuschließen. Allerdings liegt Terceira auch mitten auf einer divergenten Plattengrenze, sodass es sich ebenfalls um rein tektonische Erdbeben handeln kann.
Das Archipel der Azoren verdankt seine Existenz einem Hotspot, und die Vulkane der Inseln weisen Ähnlichkeiten zu den Vulkanen Hawaiis auf. Doch es gibt einen gravierenden Unterschied: Während sich der Hotspot von Hawaii mitten durch die Pazifische Platte brannte, liegt der Hotspot der Azoren unter einer seltenen Dreierkreuzung divergenter Plattengrenzen im Atlantik. Direkt unter Terceira liegt die Plattengrenze zwischen der nordamerikanischen, eurasischen und der afrikanischen Platte und bilden eine Spreizungszone, an der sich die beiden erst genannten Platten mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 5 Zentimetern pro Jahr entfernen. Die afrikanische Platte driftet allerdings deutlich langsamer und entfernt sich von den anderen Platten mit einer Geschwindigkeit von maximal 5 mm pro Jahr.
Die letzte Eruption des Vulkans Serra de Santa Barbara formte im Jahr 1761 einen kleinen Lavadom auf der Ostflanke des Vulkans. Die jüngste Eruption der Insel manifestierte sich zwischen Dezember 1998 und März 2000. Damals kam es westlich der Insel am Terceira-Rift zu einer submarinen Eruption. Sie manifestierte sich 10 Kilometer offshore am Serreta-Vulkanrücken.
Datum: 02.01.23 | Zeit: 07:20:28 UTC | 40.41 N ; 29.46 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3
Nördlich der Azoren ereignete sich heute Früh ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. das Epizentrum wurde 186 km nordöstlich von Lajes das Flores verortet. Das Erdbeben war tektonischen Ursprungs und manifestierte sich am Mittelatlantischen Rücken. Hierbei handelt es sich um die kontinentale Naht zwischen Europa und Nordamerika. Sie ist als divergente Plattengrenze angelegt und die Kontinente entfernen sich voneinander. So wird der Abstand zwischen den Kontinenten pro Jahr um 2-3 Zentimeter. Dabei handelt es sich um einen recht langsamen ozeanischen Rücken. Die ozeanischen Rücken im Pazifik bringen es auf 11-14 cm Divergenz pro Jahr.
Der Erdstoß sollte wenigstens auf den westlichen Inseln der Azoren zu spüren gewesen sein, obwohl keine Wahrnehmungsmeldungen beim EMSC vorliegen. In der gleichen Region gab es gestern und heute je ein Vorbeben der Magnitude 4,7. Ihre Hypozentren lagen ebenfalls 10 km tief.
Griechenland: Erdstoß Mb 4,6
Datum: 02.01.23 | Zeit: 05:28:08 UTC | 36.36 N ; 21.60 E | Tiefe: 50 km | Mb 4,6
Heute Morgen gab es im Süden von Griechenland ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,6. Das Hypozentrum wurde in 50 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum lag nach Angaben des EMSC 58 km süd-südwestlich von Koróni. Es liegen Wahrnehmungsmeldungen vor.
Deutschland: Erdbeben Mb 2,1
Datum: 02.01.23 | Zeit: 03:22:17. UTC | 49.08 N ; 8.28 E | Tiefe: 12 km | Ml 2,1
In der Nähe von Karlsruhe bebte es heute mit einer Magnitude von 2,1. Der Erdbebenherd befand sich in 12 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 12 km west-nordwestlich von Karlsruhe verortet. Noch näher lag der Ort Jockgrim. In der Region hatte es im letzten Jahr mehrere Erschütterungen gegeben.
Sizilien: Erdbeben Ml 2,0 nahe Stromboli
Datum: 02.01.23 | Zeit: 02:55:02 UTC | 38.89 N ; 15.38 E | Tiefe: 231 km | Ml 2,0
Wenige Kilometer nordöstlich der liparischen Vulkaninsel Stromboli ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 2,0. Der Erdbebenherd befand sich in einer großen Tiefe von 231 km und damit bereits im oberen Erdmantel. In der Region könnte das Magma entstehen, dass am Vulkan ausgestoßen wird. Das Epizentrum wurde 51 km west-nordwestlich von Tropea festgestellt. Der Vulkan selbst ist weiterhin unruhig. MIROVA detektiert eine schwache Thermalstrahlung mit 4 MW Leistung. Vorgestern gab es eine Phase mit erhöhtem Tremor, wie es für Lavaüberläufe typisch ist. Mir liegen aber keine Berichte vor, dass entsprechend beobachtet wurde. Gestern konnte ich auf der Livecam Lavaspattering beobachten, sodass ich es für wahrscheinlich halte, dass wir am Stromboli bald weitere Lavaströme sehen werden.
Datum: 28.11.22 | Zeit: 02:51:24 UTC | 37.09 N ; 32.43 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,9
Die Region der Azoren wurde heute Nacht von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,9 erschüttert. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 277 km SSW von Lajes das Flores verortet. Ort des Erdbebens war der Mittelatlantische Rücken. Für ein Erdbeben an einer divergenten Störungszone war das Erdbeben recht stark.
Nicaragua: Erdbeben Mb 5,0
Datum: 27.11.22 | Zeit: 08:32:38 UTC | 11.70 N ; 86.76 W | Tiefe: 60 km | Mb 5,0
Gestern gab es vor der Küste von Nicaragua ein Erdbeben Mb 5,0. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 60 km. Das Epizentrum wurde 28 km west-südwestlich von Masachapa. Das Epizentrum liegt in relativer Nähe zum aktiven Vulkan Chaparrastique in El Salvador, über den es heute auch noch etwas zu berichten gibt.
Bosnien-Herzegovina: Erdstoß Mb 4,2
Datum: 28.11.22 | Zeit: 07:49:49 UTC | 44.44 N ; 17.77 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,2
Heute Morgen gab es eine moderate Erschütterung in Bosnien-Herzegovina. Die Tiefe des Erdbebenherds wird vom EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum wurde 14 km westlich von Željezno Polje verortet.
Hawaii: Schwarmbeben am Mauna Loa
Datum: 28.11.22 | Zeit: 08:59:21 UTC | 19.47 N ; 155.62 W | Tiefe: -3 km | Ml 3,5
Heute Vormittag manifestiert sich im Caldera-Bereich des hawaiianischen Vulkans Mauna Loa ein Erdbebenschwarm. Das EMSC zeigt bis jetzt 10 Beben mit Magnituden ab 2,0 an. Der stärkste Erdstoß brachte es auf Ml 3,5. Die Tiefen der Hypozentren haben negative Vorzeichen, d. h. dass die Bebenherde oberhalb des Meeresspiegels liegen. Tatsächlich manifestieren sie sich in 3-4 km Höhe. In den letzten Tagen hatte sich die Bebentätigkeit von 40-50 Erschütterungen auf 20-30 Beben reduziert und auch die Inflation war rückläufig. Das dürfte sich nun ändern.
Datum: 19.09.22 | Zeit: 02:07:44 UTC | Lokation: 23.43 N ; 121.43 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5
Der stärkste Erdstoß heute ereignete sich wieder in Taiwan und hatte eine Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 63 km südlich von Hualien City und lag einige Kilometer nördlich der bisherigen Erschütterungen. Wahrscheinlich ist es als Nachbeben einzustufen, es könnte aber auch ein neues Stück Erdkruste entlang der Verwerfung entspannt worden sein.
Azoren-Region: Erdbeben Mw 4,7
Datum: 19.09.22 | Zeit: 07:18:38 UTC | Lokation: 40.89 N ; 29.22 W | Tiefe: 10 km | Mw 4,7
Nördlich des Archipels der Azoren manifestierte sich ein Erdbeben Mw 4,7. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 226 km nordwestlich von Santa Cruz da Graciosa lokalisiert. Einen Zusammenhang mit dem Schwarmbeben vom Frühjahr gibt es nicht.
Oman: Erdstoß Mb 4,6
Datum: 19.09.22 | Zeit: 04:26:52 UTC | Lokation: 21.09 N ; 59.60 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,6
Vor der Küste des Oman bebte es mit Mb 4,6. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 km festgestellt. Das Epizentrum lag 164 km südlich von Sur. Vor der Küste der Arabischen Halbinsel verläuft die Plattengrenze zum Indischen Ozean.
Island: Schwarmbeben hält an
Das Schwarmbeben im Norden von Island geht weiter, hat sich aber deutlich abgeschwächt. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden noch 383 Erschütterungen entlang der Tjörnes-Fracture-Zone. Die meisten Epizentren liegen 10-20 km nordöstlich von Grimsey. Die Tiefen der Hypozentren streuen über einen großen Bereich.
Kanaren: Schwarmbeben bei Enmedio
Das Gebiet um den submarinen VulkanEnmedio wurde wieder von einem schwachen Schwarmbeben erschüttert. Der stärkste Erdstoß hatte gestern eine Lokal-Magnitude von 2 und einen Erdbebenherd in 17 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 34 km östlich von Granadilla de Abona lokalisiert. Enmedio liegt zwischen den Kanareninseln Teneriffa und Gran Canaria.
Atlantischer Rücken nahe der Azoren: Erdbeben Mw 5,4
Datum: 06.06.22 | Zeit: 20:59:56 UTC | Lokation: 43.56 N ; 28.95 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,4
Am Mittelatlantischen Rücken ereignete sich eine Erdbebenserie. Sie bestand aus 3 moderaten-starken Erdbeben mit Magnituden zwischen 5,4 und 4,7. Die Hypozentren lagen in Tiefen von 10 km. Die Epizentren manifestierten sich gut 500 km nördlich der Azoren. Dieses Archipel stand in den letzten Monaten oft in den Schlagzeilen, da sich unter der Insel Sao Jorge ein ausgeprägtes Schwarmbeben ereignete, dass im Zusammenhang mit Magmeninflation stand. Um Sao Jorge ist es allerdings wieder ruhiger geworden und die Beben ebbten ab. Es wird zwar noch Mikroseismizität registriert, aber nichts, was mit den ersten Wochen der Aktivität vergleichbar wäre. Es sieht so aus, als würde ein Vulkanausbruch noch eine Zeitlang auf sich warten lassen.
Eritrea: Erdbeben Mb 4,6
Datum: 05.06.22 | Zeit: 12:38:09 UTC | Lokation: 14.98 N ; 39.75 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,6
In Eritrea manifestierte sich ein moderater Erdstoß der Magnitude 4,6. Der Erdbebenherd lag 10 km tief und das Epizentrum wurde 43 km östlich von Adi Keyh lokalisiert. Das Besondere ist, dass sich der Erdstoß an einer divergenten Störungszone ereignete und somit eine Analogie zu der Erdbebenserie am Mittelatlantischen Rücken aufweist. Der Unterschied liegt hier, dass es sich um die Divergenzzone eines kontinentalen Riftsystems handelt. Die Rede ist vom Ostafrikanischen Rift. Das Erdbeben ereignete sich gut 150 km nordwestlich vom Vulkan Erta Alé, in dessen Krater ein Lavasee brodelt.
Reykjanes: Erdbeben gehen weiter
Auch unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel gehen die Erdbeben weiter. Die Intensität der Schwarmebben, die sich an verschiedenen Spaltensystemen ereignen, fluktuiert. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 122 Erschütterungen. Die meisten Beben haben Magnituden im Bereich der Mikroseismik. Die Halbinsel verläuft praktisch entlang des Mittelatlantischen Rückens, der hier durch vulkanische Aktivität Überwasser gehoben wurde. Der Vulkanismus auf Island wird von einem Mantelplume unterstützt, der sich unter Zentralisland konzentriert. Eine weitere Parallele zum Ostafrikanischen Riftsystem.
Motoren divergenter Störungszonen
Die Erdbeben unter den divergenten Störungszonen sind überwiegend tektonischen Ursprungs, sind aber oft eng mit vulkanischen Manifestationen gekoppelt. Es gibt 3 Motoren, die die Kräfte der Erde in diesen Bereichen fokussieren, Risse entstehen lassen, Platten bewegen und Vulkane zum Ausbrechen bringen: einer dieser Motoren liegt oft tausende Kilometer von den divergenten Plattengrenzen entfernt, in den Gegenparts der divergenten Zonen der Erde. Bei diesen Gegenspielern handelt es sich um die Subduktionszonen. Während sich an divergenten Störungen Erdkrustenplatten voneinander fort bewegen und so ein Spalt entsteht, stoßen an den konvergenten Störungen 2 Platten aufeinander. Entweder führt diese Plattenkollision zur Auffaltung von Gebirgen (wenn 2 Kontinente kollidieren), oder es entstehen Subduktionszonen (wenn mindestens eine der Platten ozeanisch ist), an denen die schwerere Platte unter die leichtere Platte geschoben wird und bis in den Erdmantel abtaucht und dort schmilzt. Da aber auch die leichte Platte über eine gewaltige Masse verfügt, entsteht ein gravitativer Sog, wodurch die Platte immer weiter in die Tiefe gezogen wird. Dabei schleppt sie quasi den gesamten Ozeanboden hinter sich her, bis es am Ozeantischen Rücken zum Riss kommt, an dem die Platte auseinandergezogen wird. Der Riss wird von nachströmenden plastischen Tiefengestein der Asthenosphäre geschlossen, wobei es auch zum Aufstieg von Magma kommen kann und Vulkane entstehen. Der zweite Motor wird von Konvektionsströmen im Erdmantel gebildet, die große, gegenläufig rotierenden Zellen aus plastischem Gestein bilden. Sie wirken wie gigantische Förderbänder, die die Erdkrustenplatten transportieren. Wahrscheinlich bilden sich die Mittelozeanische Rücken dort, wo sich der Schnittpunkt zweier gegenläufiger Konvektionszellen befindet. Im Bereich des Ostafrikanischen Riftvalleys wird eine großer Mantelplume vermutet. Entlang des Scheitelpunktes der Mantelanomalie werden ebenfalls gegenläufig rotierende Schmelzströme angenommen, die bis kurz unter die Erdkruste reichen. Entlang des Scheitelpunktes der Strömungen wurde die Erdkruste ausgedünnt und gedehnt, bis es zu einem mehr als 6000 km langen Riss kam, dem heutigen Riftvalley. Während der Hauptphase der Aktivität entstanden mächtige Vulkane, wie etwa der Kilimandscharo, Mount Meru, die Virunga-Vulkane und die breiten Schildvulkane der Danakil.
Datum: 03.05.22 | Zeit: 07:07:49 UTC | Lokation: 38.68 N ; 28.18 W | Tiefe: 9 km | Ml 2,9
Gestern wurde die Azoreninsel São Jorge erneut von Erdbeben erschüttert. Das stärkste hatte eine Magnitude von 2,9 und ein Hypozentrum in 9 km Tiefe. Das Epizentrum lag in der bekannten Region bei Velas, gut 3 km östlich des Ortes. Die Bewohner spürten den Erdstoß. Dem Beben folgten zahlreiche weitere Erschütterungen, deren Magnituden überwiegend im Bereich der Mikroseismizität lagen. Sie folgten schnell aufeinander, so dass sie auf dem Seismogramm ein Tremorsignal erzeugten. Obwohl die Aktivität seit ihrem Höhepunkt im März deutlich nachgelassen hat, ist sie noch nicht beendet.
Die Seismische Krise lockte viele Wissenschaftler auf die Azoren, die neue Überwachungssysteme installierten. Die Vorgänge in der Erdkruste wurden kontrovers diskutiert, doch mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit kann man sagen, dass Magma in die Vorgänge involviert ist. Spanische Forscher von INVOLCAN berechneten sogar das Volumen einer möglichen Intrusion und kamen zu dem Schluss, dass es größer sei, als jenes vor der Cumbre Vieja Eruption auf La Palma.
Auf São Jorge gab es mehr als 30.000 Erdbeben
Bislang wurden unter São Jorge 30.503 Erdbeben im Zusammenhang mit der Seismischen Krise registriert. 264 Erdbeben waren so stark, dass sie von der Bevölkerung gespürt werden konnten. Normalerweise sagt man, dass die Wahrnehmungsschwelle bei Ml 3,0 liegt, wenn sich das Hypozentrum in 10 km Tiefe befindet. Doch auf den Azoren wurden weitaus schwächere Erdbeben wahrgenommen. So wurde am Samstag ein Erdbeben Ml 2,1 registriert, von dem Wahrnehmungsmeldungen vorliegen. Die Wahrnehmungsschwelle ist nicht nur von der Magnitude abhängig, sondern auch von der Tiefe des Erdbebenherds: je flacher ein Hypozentrum liegt, desto ehr ist der Erdstoß wahrnehmbar. Außerdem können besondere geologische Strukturen Erdbebenwellen verstärken.
Davon unabhängig, wird auf Sao Jorge der vulkanische Alarmstatus „4“ (von „7“) aufrecht erhalten. Er besagt, dass es eine erhöhte Eruptionsgefahr gibt. Der Alarmstauts „6“ wird ausgerufen, wenn ein Vulkanausbruch angefangen hat.