Askja mit weiterer Bodenhebung im Juli

  • Die Bodenhebung der Askja beträgt bis zu 35 cm
  • Wissenschaftler trafen sich zu einer Lagebesprechung
  • Bei anhaltender Inflation wird eine Eruption immer wahrscheinlicher

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

Vor gut einem Jahr änderte sich der bis dahin deflationäre Trend des Calderavulkans Askja und es begann eine Phase mit Inflation. Sie verursachte bis jetzt eine Bodenhebung von bis zu 35 cm. Die wahrscheinlichste Erklärung für diese Bodenhebung ist das Einströmen Magmatischer Fluide in den Untergrund. Die Vulkanologen von IMO vermuten einen Magmenkörper in nur 2 km Tiefe. Das Zentrum der Bodenhebung befindet sich ein Stück westlich des Öskjuvatn-Sees. Von dort aus breitet sich der Magmenkörper horizontal aus.

Bodenhebung der Askja könnte in Eruption gipfeln

Gestern trafen sich die Wissenschaftler zu einer Lagebesprechung. Magnús Guðmundsson, Professor für Geophysik, gab dem isländischen Fernsehsender RUV ein Interview, in dem er sagte, dass die Bodenhebung sehr schnell verläuft und eine gut 60 Jahre dauernde Phase der Deflation mit Bodensenkung ablöste. Er zeigte sich in Bezug auf die Geschwindigkeit der Bodenhebung überrascht und bemerkte, dass die vergleichsweise geringe Seismizität ungewöhnlich sei. Normalerweise würde man bei einer so starken Inflation deutlich mehr Erdbeben erwarten, als es derzeit der Fall ist. Guðmundsson sagte dazu: „Wahrscheinlich muss die Askja noch eine ganze Menge einstecken, bevor sie Risse bekommt und es zu einer Eruption kommt.“ Der Wissenschaftler meinte weiterhin, dass man Askja mit einem halbleeren Tank vergleichen kann, da es dort in den letzten Jahrzehnten Bodensenkungen gegeben hat. Nun muss man den Tank noch weiter auffüllen, bevor die Sollbruchstelle erreicht ist. Sollte es zu einer Eruption kommen, dann rechnet der Geophysiker mit effusiver Tätigkeit, wahrscheinlich in Form einer Spalteneruption. Doch wenn sich die Eruptionsspalte bis in den See erstrecken sollte, könnten es explosiv hergehen und phreatomagmatische Eruptionen entstehen. Zuletzt geschah das im Jahr 1926, als bei einem explosiven Ausbruch die Inseln im See entstand. Diese Eruption blieb damals, laut Aussage von Professor Guðmundsson unbemerkt, obwohl die Eruption hoch aufsteigende Aschewolken förderte. Der Grund hierfür dürfte in der Abgeschiedenheit der Askja liegen, die sich inmitten des isländischen Hochlands befindet. (Quelle RUV)

Erdbeben-News: Reykjanes am 03. Juni

  • Auf Reykjanes gab es ein Erdbeben Mb 3,2
  • Die Bodenhebung hat nachgelassen
  • Auch an anderen isländischen Vulkanen gab es Erschütterungen

Erdbeben M 3,2 nahe Keilir

Datum: 03.06.22 | Zeit: 06:45:23 UTC | Lokation: 63.937 ; -22.06 | Tiefe: 5,7 km | Mb 3,2

Nachdem es nun einige Tage vergleichsweise ruhig auf Reykjanes herging, gab es heute wieder ein spürbares Erdbeben M 3,2. Es manifestierte sich in 5,7 km Tiefe und 5,1 km östlich des Vulkans Keilir. Es folgten einige schwächere Erdstöße, so dass in den letzten 48 Stunden 127 Beben detektiert werden konnten. Generell haben Seismizität und Inflation aber nachgelassen, so dass man davon ausgehen kann, dass weniger magmatische Fluide aufsteigen, als es zuvor der Fall war. Die GPS-Daten zeigen ebenfalls eine Abschwächung der Bodenhebung und es sieht so aus, als wäre die Gefahr einer Eruption momentan gebannt. Allerdings wächst sie mit jedem neuen Schub Magma, dass in die Erdkruste intrudiert, besonders, wenn die Intrusion immer an der gleichen Stelle erfolgen sollte.

Erdbeben an der Hekla

Erdbeben gab es aber nicht nur auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel, sondern auch weiter nördlich am Vulkan Hekla. Dort detektierte das seismische Netzwerk von IMO 3 schwache Erdstöße direkt am Vulkan und 2 weitere in einige Kilometern Entfernung. Die Hekla ist „thick and swollen“ und im Untergrund akkumulierte sich in den letzten Jahren ein größeres Magmenvolumen. Vulkanologen rechnen seit längerem mit einem Vulkanausbruch, doch dieser lässt weiter auf sich warten. Das GPS-Netzwerk zeigt aktuell allerdings keine weiteren Bodenhebungen an, so dass die Wahrscheinlichkeit groß sit, dass wir noch etwas länger auf einen Ausbruch der Hekla warten werden.

Bodenhebung Askja

Ganz anders sieht es an der Askja aus. Dieser Calderavulkan liegt im isländischen Hochland und bläht sich weiter auf. Doch auch hier zeigen die aktuellen Messwerte einen leichten Rückgang der Bodenhebung. Die Werte gleichen erstaunlich jenen von Reykjanes, ganz so, als ob die beiden weit auseinander liegenden Vulkansysteme gekoppelt wären, was natürlich nicht der Fall ist. Einige Erdbeben hat es an der Askja ebenfalls gegeben.

Isländischer Vulkan Thorbjörn mit deutlicher Inflation

  • Es gibt weitere Details zur Magmenintrusion auf Reykjanes
  • Es wurde ein Magmatischer Gang von 7 km Länge ausgemacht
  • Auch an der Askja gab es weitere Bodenhebungen.

Magmatischer Gang am Thorbjörn

Die Seismizität auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel hat weiter nachgelassen, ist aber dennoch erhöht. IMO zeigt für die letzten 48 Stunden noch 198 Erschütterungen an. Heute Mittag gab es ein Erdbeben M 3,0. Es manifestierte sich in 5,4 km Tiefe. Das Epizentrum lag 5,3 km nord-nord-östlich von Grindavik und damit in der Region, in der es seit Tagen bebt. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Schwarmbeben von Magmenintrusionen verursacht werden. Im Zentrum dieser Extrusionen befindet sich ein Magmatischer Gang, so wie wir ihn von der Fagradalsfjall-Eruption her kennen. Er wurde inzwischen recht gut lokalisiert: Er ist zwischen 7 und 9 km lang und erstreckt sich vom Vulkan Thorbjörn bis zur Eldvörp-Kraterreihe. Der Gang soll relativ schmal sein und eine Mächtigkeit von 4 km haben. Seine Oberseite befindet sich in 4 km Tiefe, die Basis in 8 km.

Eldvörp gehört zum Reykjanes-Zentralvulkan und steht nicht in Verbindung mit dem Krýsuvík-System, in dem sich der Fagradalsfjall befindet. Gleichwohl erlebte die nun betroffene Region bereits zu Anfangs der Geschehnisse auf Reykjanes Inflation. Die aktuellen GPS-Daten zeigen die höchste Inflation für den Thorbjörn Vulkan an, der sich wenige Meter von der Blauen Lagune entfernt befindet. Dort hob sich der Boden um 4 cm. Freilich bedeutet das nicht, dass es dort auch zur Eruption kommen muss.

Inflation an der Askja

Inflation gibt es aber nicht nur auf Reykjanes, sondern auch am Vulkan Askja. Dort waren die GPS-Messungen aufgrund des Schnees ausgefallen. Aber nun funken die Messstationen wieder und enthüllen, dass die Erde während des Winters nicht faul war und es an einigen Stationen zu weiteren Bodenhebungen kam. Sie lief ziemlich kontinuierlich ab und beträgt an der Stationen OLAC bis zu 30 cm. Sie befindet sich am Westufer des Öskuvatn, der die Askja-Caldera zum Teil füllt.

Bei den hier beschriebenen Bodenhebungen geht man davon aus, dass Magma der Grund dafür ist. Genaugenommen müsste es allerdings Magmatische Fluide heißen.

Vulkan-Update 18.02.22: Inflation Island

  • Unter dem Fagradalsfjall wird Inflation registriert
  • Askja bläht sich ebenfalls auf
  • Grimsvötn könnte jederzeit ausbrechen

Reykjanes: Inflation unter dem Fagradalsfjall

Nach einem sehr spannenden Vulkanjahr 2021, scheint es nicht nur auf Island momentan ruhiger zu sein. Doch dass ist nur eine Momentaufnahme, was die sichtbare Aktivität angeht: unterirdisch ist so einiges los, insbesondere auf Island. Der IMO-Deformationsforscher Benedikt Gunnar Ófeigsson, interpretierte für die isländische Zeitung Morgunblaðið die aktuellen Geschehnisse unter Island. Demnach dokumentieren die Geowissenschaftler an mehreren Lokationen auf Island Bodenhebung, die durch aufsteigende Magmatische Fluide ausgelöst wird. Besonders unter dem Fagradalsfjall hebt sich der Boden weiterhin an, nachdem zum Jahresende ein neuer Magmatischer Gang intrudierte. Für uns wird die Bodenhebung indirekt sichtbar, da sie die zahlreichen Erschütterungen um den neu entstandenen Kegel auslöst. Der Deformationsforscher erklärte: „Die Aufblähung hat ihren Ursprung in beträchtlicher Tiefe. Ihr Zentrum liegt irgendwo im Gebiet unter dem Berg Fagradalsfjall. Es ist schwierig, es genau zu lokalisieren. Dies deutet darauf hin, dass sich Magma in einer Tiefe von etwa 12-16 km ansammelt.“

Bodenhebung unter Grimsvötn und Askja

Benedikt Gunnar Ófeigsson enthüllt weiterhin, dass es auch Bodenhebung im Gebiet des Vatnajökulls gibt. Hier ist es vor allem der Grimsvötn, der weiter auflädt. Der Forscher meinte, dass es jederzeit zu einem Ausbruch am Grimsvötn kommen könne. Die Vorwarnung durch Erdbeben beträgt normalerweise bei diesem Vulkan nur einige Stunden. Wenige Kilometer weiter nördlich liegt der Caderavulkan Askja. Obwohl das IMO den Kontakt zu den meisten Messstationen dort verloren hat, was im Winter regelmäßig vorkommt, zeigen die noch rein kommenden Messwerte einer Station, dass es Inflation gibt. Unter der Askja liegt das Magmenreservoire bereit sehr flach: es sammelt sich in nur 3 km Tiefe.

Bis jetzt lässt sich nicht sagen wann es wieder zu einer Eruption auf Island kommt, doch dass es wieder einen Vulkanausbruch geben wird, gilt als sicher.

Vulkan-News 12.01.21: Wolf Vulkan

  • Am Wolf auf den Galapagos-Inseln geht die Eruption weiter
  • Die Situation auf Vulcano bleibt angespannt
  • Ibu eruptierte eine Aschewolke
  • Unter der isländischen Askja gab es ein Erdbeben

Wolf: Eruption hält an

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Endlich gibt es wieder belastbare Informationen über die Eruption am Wolf-Vulkan, der auf der Galapagos-Insel Isabela liegt: Mitarbeiter des Nationalparks unternahmen einen Flug zur entlegenen Eruptionsstelle und fanden eine aktive Spalte vor. Wie es üblich ist, stellten die meisten Spalten ihre Aktivität ein. Auf der Verbliebenen bildete sich ein Wall aus Schlacke, der sich später in eine Reihe von Schlackenkegeln transformieren könnte. Mehrere kleine Lavafontänen speisten einen Lavastrom, dessen Front noch gut 5 km von der Küste entfernt war. Sollte die Aktivität länger anhalten, dann könnte ein Ocean Entry entstehen.

Daten der Fernerkundung gibt es auch: MIROVA detektierte gestern eine sehr hohe Wärmestrahlung mit 7900 MW Leistung. Auf dem Thermalbild des Sentinel-Satelliten lässt sich der Lavastrom sehr gut betrachten. Man erkennt, dass der Lavastrom gut 25 km lang ist. Nur selten werden Lavaströme so lang. Die ausgestoßene Lavamenge muss sehr groß sein, was sich auch anhand der thermischen Daten ableiten lässt.

Die Galapagos-Inseln sind ein Archipel im Pazifischen Ozean, etwa 1000 km westlich der Küste Ecuadors gelegen. Der Wolf Vulkan ist mit einer Höhe von 1.707 Metern der höchste Punkt der Insel und einer der aktivsten Vulkane des Archipels.

Die Galapagos-Inseln und der Wolf Vulkan sind berühmt für ihre einzigartige Tierwelt und ihre Bedeutung für die Evolutionstheorie. Die Inseln wurden von Charles Darwin während seiner Reise auf der HMS Beagle im Jahr 1835 besucht und sind bekannt für ihre vielen endemischen Tierarten, darunter die berühmten Galapagos-Schildkröten. Der Wolf Vulkan ist auch ein beliebtes Ziel für Touristen und Vulkanologen, obwohl der Zugang aufgrund seiner Aktivität eingeschränkt sein kann.

Der Wolf-Vulkan ist Schildvulkan, der typischerweise effusiv tätig ist und Lavafontänen nebst Lavaströme fördert. Seine Eruptionen sind aufgrund der Entfernung zu Siedlungen und der geringen Bevölkerungsdichte in der Umgebung des Vulkans keine direkte Gefahr für die Menschen. Die vulkanische Aktivität hat jedoch Auswirkungen auf die Umwelt der Galapagos-Inseln, insbesondere auf die Tierwelt und die Vegetation.

Vulcano: Situation bleibt angespannt

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Das INGV hat seinen neuen Wochenbericht veröffentlicht. Demnach gab es keine signifikanten Veränderungen auf Vulcano. Die Lage bleibt angespannt: Es werden weiterhin hohe Fumarolen-Temperaturen gemessen und der Vulkan stößt viel Schwefeldioxid aus. Die Seismizität war in der letzten Woche gering und neue Bodenverformungen wurden nicht registriert. Die Situation ist stabil, bleibt aber angespannt. Die Vulkanologen schließen nach wie vor nicht aus, dass es zu spontanen phreatischen Explosionen kommen könnte. Zudem ist ein Anstieg der Seismizität und eine Zunahme des Gas-Ausstoßes möglich, so dass es zu Gesundheitsgefährdungen kommen könnte.

Ibu mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Der Ibu auf der indonesischen Insel Halmahera ist heute in den Meldungen des VAACs vertreten. Demnach stieß der Feuerberg eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 2100 m aufstieg. In der letzten Woche gab es in der Region starke Erdbeben. Im Krater des Ibus wächst seit Jahren ein Lavadom. Ob es einen Zusammenhang zwischen Erdbeben und Eruption gab, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.

Askja: Erdbeben M 3,1

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

Der isländische Caldera-Vulkan Askja wurde von einem Erdbeben M 3,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 3 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich mitten unter der Caldera. Wir erinnern uns: im Spätsommer gab es eine erhöhte Seismizität unter dem Vulkan, die mit Magmenintrusion einherging. Seitdem steht der Alarmstatus auf „gelb“ und eine Eruption könnte ohne weitere Vorwarnung beginnen. Ein weiteres Erdbeben mit einer Magnitude knapp über 3 ereignete sich unter Westisland. Die seismische Aktivität unter der Reykjanes-Halbinsel und dem Fagradalsfjall ist ungewöhnlich niedrig.

Vulkan-News 11.10.21: Askja, Campi Flegrei

Am spanischen Vulkan Cumbre Vieja ist die Eruption stabil und die Seismizität hoch. An den Vulkanen Askja, Keilir und Campi Flegrei gab es Erdbeben.

Cumbre Vieja: Erdbebenaktivität hoch

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption ist stabil und die Seismizität ist weiterhin hoch. Gestern wurden zum 2. Mal in Folge mindestens 150 Erschütterungen detektiert. Viele der Beben hatte Magnituden im 3-er Bereich. Mikroerdbeben mit Magnituden kleiner 1 wurden praktisch gar nicht registriert. Die meisten Hypozentren liegen in Tiefen um 13 km. Die Bodenhebung beträgt an der Station LP3 21 cm und ist damit relativ konstant. An der Station Lp4 beträgt die Bodenhebung ca. 9 cm und zeigt einen leichten Aufwärtstrend. An anderen Stationen wird keine Inflation detektiert, auch nicht im Gipfelbereich des Cumbre Vieja, unter dem die Erdbeben stattfinden.

Campi Flegrei mit kleinem Schwarmbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 40.826, 14.138 | Eruption: Fumarolisch

Am Samstag manifestierte sich unter dem italienischen Calderavulkan ein kleiner Erdbebenschwarm. Er bestand aus 7 schwachen Erschütterungen im Bereich der Mikroseismik. Die stärkste gemessene Magnitude belief sich auf M 1,1 in 1850 m Tiefe. Im Bericht der letzten Woche heißt es, dass die Bodenhebung bei ca. 1 cm pro Monat liegt. Damit ist die Inflation gegenüber Juli etwas zurück gegangen. Damals betrug die Bodenhebung ca. 13 mm. Seit 2011 hob sich der Boden an einigen Stellen um bis zu 80 cm. Vergleicht man das mit den Werten auf La Palma, dann kann man sich die Dimensionen einer potenziellen Eruption der Campi Flegrei vorstellen. Der Vulkan befindet sich mitten im Städtekonglomerat Pozzuoli-Neapel. Selbst ein moderater Vulkanausbruch würde in der dicht besiedelten Region schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Allerdings ist es nicht erwiesen, dass die Bodenhebung durch Magma hervorgerufen wird. Es könnte sich auch um andere Magmatische Fluide handeln, die den Untergrund eindringen und den Boden anheben.

Update: Mittlerweile wurden weitere Erdbeben der Meldung hinzugefügt: der Schwarm bestand nun aus 12 Beben.

Askja und Keilir

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

In den vergangenen Wochen ist es um den isländischen Vulkan Askja etwas ruhiger geworden, doch am Samstag gab es wieder eine Erschütterung mit M 3,0. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 2,8 km. Wir erinnern uns: der Alarmstatus des Vulkans wurde im September auf „gelb“ erhöht, da es nicht nur Erdbeben gab, sondern auch Inflation. Auch am Keilir auf Reykjanes setzten sich die Erdbeben fort. Hier gab es nicht nur eine Erschütterung M 3,2 in 6,3 km Tiefe, sondern ein ordentliches Schwarmbeben mit fast 200 Erschütterungen innerhalb von 48 Stunden.

Vulkan-News 10.09.21: Askja

Der isländische Vulkan Askja bereiten sich wohlmöglich auf einen Vulkanausbruch vor. Der Popocatepetl steigerte seine Aktivität. Aschewolken wurden von den Vulkanen Ebeko, Karymsky, Semisopochnoi und Suwanose-jima gemeldet.

Askja: Ausbruch wird wahrscheinlicher

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

Der isländische Vulkan Askja bereitet sich möglicherweise auf einen Vulkanausbruch vor. Vulkanologen der isländischen Meteorologiebehörde stellten in den letzten Wochen eine Bodendeformation fest: mittlerweile hob sich der Untergrund im Westen der Caldera um bis zu 7 cm an. Die Bodenhebung wird sehr wahrscheinlich von Magma verursacht, dass sich in 2-3 km Tiefe sammelt. Jüngst wurde die Alarmstufe der Askja auf „gelb“ erhöht.

Die letzte Eruption der Askja ereignete sich 1961. Es war ein überwiegend effusiver Ausbruch, bei dem Lavaströme gefördert wurde.

Karymsky in guter Form

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschaka ist der Karymsky weiter aktiv. Er eruptierte seit gestern 6 Aschewolken, die bis zu 7500 m hoch aufstiegen und in östlicher Richtung drifteten.

Ebeko in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Ebeko eruptierte wieder Aschewolken. Laut lokalen Medienberichten stiegen sie bis auf 2000 m über Kraterhöhe auf.

Popocatepetl steigerte Aktivität

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko ist es der Popocatepetl der für Schlagzeilen sorgt. Seit gestern gab es 4 explosive Eruptionen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6400 m. Darüber hinaus berichtete CENAPRED gestern von  116 Exhalationen und 797 Minuten Tremor.

Semisopochnoi eruptiert Vulkanasche

Staat: USA | Koordinaten: 51.951389, 179.600833 | Eruption: Strombolianisch

Der Aleutenvulkan Semisopochnoi ist ebenfalls häufiger in den Meldungen des VAACs vertreten. Hier wurden Eruptionen visuell bestätigt. Aschewolken konnten nicht via Satellit detektiert werden.

Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im Süden des japanischen Archipels befindet sich der Inselvulkan Suwanose-jima. Er war in den letzten Tagen überdurchschnittlich häufig in den VONA-Warnungen vertreten, denn es gab innerhalb von 3 Tagen 18 Meldungen. Explosive Eruptionen ließen Vulkanasche bis auf 6 km Höhe steigen.

Vulkan-News 04.09.21: Askja

Am isländischen Vulkan Askja wurde eine Bodendeformation festgestellt. Ol Doinyo Lengai ist effusiv tätig. Karymsky und Pagan eruptieren Aschewolken.

Askja mit Uplift

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

Der isländische Calderavulkan Askja steht nicht ganz so häufig in den News, doch heute findet er Erwähnung, weil eine Bodenanhebung (Uplift) detektiert wurde. Seit Anfang August hob sich der Boden stellenweise um bis zu 5 cm an. Die größte Anhebung befindet sich am westlichen Rand des Öskjuvatn. Die Quelle der Hebung liegt in 3 km Tiefe und ist wahrscheinlich magmatischen Ursprungs. Das bisher intrudierte Volumen entspricht ca. 0,001 km³/Monat. Die Bodendeformation wurde mithilfe von GPS-Daten und Interferometrie festgestellt. Zudem ist die Seismizität erhöht und es gibt immer wieder Erdbebenschwärme. Zuletzt wurde die Intrusion von Magma im Zusammenhang mit der Bardarbunga-Eruption 2014 postuliert. Die letzte Eruption der Askja fand 1961 statt. Bisher lässt sich nicht sagen, ob- und wann es zu einer Eruption kommen wird. Die meisten Magmenintrusionen bleiben im Boden stecken, ohne dass es zu einem Vulkanausbruch kommt. Trotzdem, spannende Zeiten auf Island. Neben dem eruptierenden Fagradalsfjall, sind auf Island mehrere Vulkane zur Eruption bereit, oder bereiten sich auf eine vor. Zu den wahrscheinlichsten Ausbruchskandidaten der nächsten Zeit gehören Grimsvötn, Hekla und Katla.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka werden Aschewolken detektiert, die vom Karymsky ausgehen. Sie erreichen Höhen von 4500 m und driften in Richtung Westen. Das VAAC brachte seit gestern 7 Vona-Meldungen zum Karymsky heraus.

Pagan ascht

Staat: USA | Koordinaten: 18.13, 145.80 | Eruption: Fumarolisch

Der Pagna auf den Marianen emittiert weiterhin Asche, die bis auf einer Höhe von 1200 m aufsteigt. Da die Inselgruppe zum Territorium der USA zählt, wird der Vulkan vom USGS überwacht.

Ol Doinyo Lengai weiter heiß

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

 

In Tansania ist der Ol Doinyo Lengai weiter heiß und emittiert eine schwache Wärmestrahlung mit einer Leistung von 10 MW. Auf einem 4 Tage altem Satellitenbild erkennt man weiterhin Hotspots. Sie werden von kleinen natriumkarbonatischen Lavaströmen verursacht, die von 2 zentralen Hornitos im Krater ausgehen. Das Foto zeigt den Krater im Juli.

Campi Flegrei: Erneuter Erdbebenschwarm

Heute Nacht wurde die Campi Flegrei von einem weiteren Erdbebenschwarm erschüttert. Er bestand aus 15 schwachen Beben, die sich nordöstlich des Hafens manifestierten. Die stärkste Erschütterung ereignete sich um 03:44 Uhr und hatte die Magnitude 1,7. Das Hypozentrum lag in 1730 m Tiefe. Insgesamt waren die Magnituden der meisten Erschütterungen größer als bei dem letzten Schwarm. So wurden 2 Beben mit Magnituden von 1,4 festgestellt und jeweils Eins mit M 1,3 und M 1,0. Alle Beben ereigneten sich in geringen Tiefen. Wodurch die Erschütterungen ausgelöst wurden ist unklar. Ich vermute, dass sie Bewegungen magmatischer Fluide anzeigen. Bei den Fluiden handelt es sich sehr wahrscheinlich nicht um Magma, sondern um Thermalwasser und Gas. Änderungen im hydrothermalen System eines Vulkans können unterschiedliche Ursachen haben. Starke Regenfälle können für Wassernachschub von oben sorgen und das System beeinflussen. Ein aktiver Magmenkörper kann allerdings auch das Hydrothermal-System eines Vulkans verändern und damit Beben auslösen. Der Magmenkörper selbst befindet sich in einer Tiefe von mehr als 5 km. Für aufsteigendes Magma ist der Schwarm zu schwach. Es besteht also keine unmittelbare Gefahr eines Vulkanausbruchs, es könnte aber gut sein, dass sich die Campi Flegrei langsam auf eine Eruption vorbereitet. Ob- und vor allem wann der Vulkan ausbrechen wird, lässt sich bis jetzt noch nicht vorhersagen. Die Frage nach dem Wo lässt sich mit einem Blick auf die Erdbebenkarte beantworten. Am Wahrscheinlichsten ist ein Ausbruch im Bereich der seismisch aktiven Zone, und die ist relativ dicht besiedelt.

Askja: Noch mehr Erdbeben

Erdbeben schwärmen auch unter dem Calderavulkan Askja (Island) aus. Im Bezug zur letzten Woche hat die seismische Tätigkeit nachgelassen. Nichtsdestotrotz wurden in den letzten 48 Stunden 107 Erschütterungen registriert. Der Schwarm migrierte dabei vom Rand der Askja (Dreki) in Richtung Herdubreid. Der berühmte Tafelberg ist nicht nur Sitz des nordischen Gottes Thor, sondern auch vulkanischen Ursprungs. Der Tafelberg erhielt seine charakteristische Form durch subglaziale Eruptionen: er entstand während der letzten Eiszeit, als Island noch komplett vergletschert war. Herdubreid gehört zum Vulkansystem der Askja. An klaren Tagen kann man von der Caldera bis zum Tafelberg sehen. Zwischen den beiden Vulkanen erstreckt sich eine Ebene aus Bimsstein. Das Foto entstand während eines Rundflugs vom Myvatn zum Vatnajökull.