Sakurajima eruptiert bei Windstille

Der japanische Vulkan Sakurajima legte gestern eine gute Performance hin und eruptierte 8 Aschewolken. Die Asche stieg dabei bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Dieser Umstand ist allerdings nicht nur der Stärke der Explosionen zu verdanken, sonder dass es praktisch windstill war. dadurch wurden die Aschewolken nicht verdriftet und konnten gemütlich aufsteigen. Videoaufnahmen zeigen sporadische vulkanische Blitze und rotglühende Tephra. MIROVA registriert eine geringe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1 MW. Obwohl der Sakurajima einer der aktivsten Vulkane der Welt ist, werden nur selten Wärmeanomalie detektiert. Die Tephra kühlt oft schon im Schlot ab und steht als lockere Füllung in diesem. Oftmals wird die Lava dann durch die Explosionen sehr fein fragmentiert.

Ätna: strombolianische Explosionen

Der Ätna hüllt sich heute Morgen in dichte Wolken ein. Trotzdem ist es verhältnismäßig windstill und die Infraschall-Detektoren des Instituts LGS können Explosionen registrieren. Diese stammen sehr wahrscheinlich von strombolianischen Eruptionen. Unklar ist, welcher Krater sie generiert. Die Richtungsbestimmung der Infraschall-Signale ist nicht eindeutig und schwankt so, dass praktisch jeder der 4 Gipfelkrater als Quelle infrage kommt. Der Tremor bewegt sich auf moderat erhöhtem Niveau seitwärts, genauso, wie wir es wochenlang sahen als die Voragine aktiv war.

Anak Krakatau: Seismik hoch

Der indonesische Feuerberg Anak Krakatau kommt nicht zur Ruhe. Obwohl er momentan nicht eruptiert, ist er seismisch sehr aktiv. Bis gestern wurden an 3 aufeinander folgenden Tagen jeweils mehr als 100 Erschütterungen registriert. Zu Spitzenzeiten gab es sogar ca. 175 Beben pro Tag. Die Meisten hatten niedrige Frequenzen und standen im Zusammenhang mit Magmenbewegungen im Untergrund.

Ebeko macht weiter

Der Kurilenvulkan Ebeko eruptierte heute bereits 3 Mal und förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von knapp 4000 m. Bereits am Vortag war er ausgesprochen munter. Das so viele Eruptionen aufgezeichnet werden, könnte auch am ungewöhnlich guten Wetter liegen. Mit etwas Glück lässt sich das Geschehen per LiveCam verfolgen.

Klyuchevskoy speit Asche

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka ist heuer mal wieder der aktivste Lavaspeier der Welt und führt die Schlagzeilen auf vnet an. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel, was gut 1900 m über Kraterhöhe entspricht. MIROVA registriert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 217 MW. Der Vulkan eruptiert immer in Phasen und so braucht man schon etwas Glück, um via Livecam eine Eruption zu sehen. Die Chancen werden auch durch die starke Bewölkung verschlechtert. Das Foto stammt aus meinem Archiv.

Ätna mit Aschewolken

Kaum hatte ich den Vulkan gestern totgesagt, da fing er an kleine Aschewolken aus dem Neuen Südostkrater auszustoßen. Die Aktivität hält bis heute an. Der Tremor ist allerdings immer noch niedrig. Dafür registrierten die Infraschallsensoren des LGS wieder einige Explosionssignale. Eine Wärmestrahlung wird nicht registriert. Es gibt also keine Lavaströme, oder glühende Tephra.

Anak Kraktau: Seismik hoch

In den letzten 24 Stunden wurden am Anak Krakatau wieder zahlreiche Erdbeben festgestellt. Auf dem Histogramm erkennt man ca. 120 Erschütterungen. Die Meisten hatten eine niedrige Frequenz. Dieser Erdbebentyp ist mit der Bewegung magmatischer Fluide assoziiert und wird aller Wahrscheinlichkeit nach vom aufsteigenden Magma verursacht. Die letzte Hochphase der Seismik liegt 2 Wochen zurück, allerdings blieben größere Explosionen danach aus. MIROVA verzeichnete gestern eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 28 MW. Leider sind die beiden LiveCams seit Wochen offline.

Popocatepetl mit Explosion

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl eruptierte explosiv und stieß eine Aschewolke aus. Sie erreichte eine Höhe von 6000 m. CENAPRED berichtet von 122 Asche-Dampf-Exhalatonen und 367 Minuten Tremor.

Santiaguito: leicht erhöhte Aktivität

Vom Santiaguito in Guatemala wird leicht erhöhte Aktivität gemeldet. Es kommt zu Ascheeruptionen, die die Asche bis auf einer Höhe von 3300 m ü.N.N. fördern. Vom Lavadom gehen gelegentliche Schuttlawinen ab und es sind Geräusche wie von einer Turbine zu hören. Der Druck im Inneren des Vulkans steigt. Bereits vor 3 Tagen registrierten die Vulkanologen von INSIVUMEH eine Phase mit erhöhtem Tremor.

Ätna: Bocca Nuova aufgefüllt

Die Aktivität am Ätna wird durch strombolianische Eruptionen aus unterschiedlichen Schloten bestimmt. Auf der Thermalcam erkennt man einen heißen Förderschlot am Neuen Südoskrater.  Es werden weiterhin keinen Lavaströme festgestellt. Der Tremor fluktuiert und bewegt sich momentan im „roten Bereich“. Im aktuellen Bericht des INGV werden die Veränderungen der letzten Monate dargestellt. Neue Fotos der Bocca Nuoca zeigen, dass der Krater zum großen Teil von den Lavaströmen aus der Voragine aufgefüllt wurde. Im Februar war ich selbst vor Ort und fand den Krater noch deutlich tiefer vor. Der Intrakrater-Kegel in der Voragine bildete einen 2. Kegel aus.

Aus dem INGV Bericht geht auch hervor, dass sich die Tiefe der Erdbebenherde verringerte. Die meisten Erschütterungen finden nahe der Oberfläche statt, wobei die Epizentren südöstlich des Neuen Südostkraters liegen. Geht man davon aus, dass die Beben von aufsteigendem Magma verursacht werden, könnte sich eine stärkere Eruption des Neuen Südostkraters anbahnen. Eine Spaltenöffnung ist nicht auszuschließen.

Anak Krakatau mit thermischer Anomalie

Der indonesische Inselvulkan Anak Krakatau emittiert heute eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 23 MW. Sie geht vom neuen Krater aus, der sich nach dem Flankenkollaps im Dezember 2018 bildete. Die Seismik hat weiter abgenommen und ist nur noch leicht erhöht. Auf einem Satellitenfoto von letzter Woche erkennt man sehr schön den Lavastrom, der im April gefördert wurde.

Nevados de Chillan weiter aktiv

Der chilenische Vulkan Nevados de Chillan eruptiert weiterhin Aschewolken. Laut dem VAAC Buenos Aires erreichte die Asche heute eine Höhe von fast 5200 m über dem Meeresspiegel. SERNAGEOMIN berichtet von Aschewolken die 1000 m über Kraterhöhe aufstiegen. Die Vulkanasche wurde vom starken Wind erfasst und in nordwestlicher Richtung verdriftet. Ohne den Wind wäre die Asche deutlich höher aufgestiegen.

Stromboli: Deutliche Aktivitätsabnahme

Die Aktivität am Stromboli (Liparische Inseln) hat in den vergangenen Tagen deutlich abgenommen. Auffällig ist nicht nur der Rückgang bei Häufigkeit und Stärke strombolianischer Eruptionen, sondern vor allem das Nachlassen der seismischen VLP Ereignissen. Dabei handelt es sich um seismische Signale mit sehr langer Periode. Die VLP-Ereignisse werden wahrscheinlich durch das Öffnen und Schließen von Rissen verursacht, die mit Magma gefüllt sind. Hier registrieren die Seismometer noch 12,7 Ereignissen pro Stunde. Zu Hochzeiten lag dieser Wert bei mehr als 18 Ereignissen in der Stunde. Mittlerweile wurde ein durchschnittliches Niveau erreicht. Der Explosionsdruck lag zuletzt bei nur 0,4 bar. Gestern wurden 42 Explosionen festgestellt. Die meisten Eruptionen manifestieren sich aus dem zentralen Kraterbereich. Der sonst so aktive nordöstliche Krater schweigt. Möglicherweise ist er verstopft. Der Ausstoß an Kohlendioxid ist in den letzten Wochen gestiegen und nimmt 3-stellige Werte an. Gestern wurden 381 Tonnen/Tag gemessen. Auch die Steinschlagtätigkeit ist erhöht. Auf der LiveCam kann man die Staubspuren von Lavabrocken beobachten die über die Sciara del Fuoco bis zum Meer rollen.

Die Interpretation der Daten ist schwierig. Entweder ist die Tätigkeit in der Tat stark zurück gegangen und pendelt sich nun wieder auf dem Niveau vor der großen Eruption im letzten Jahr ein, oder es handelt sich nur um ein Zwischentief. Eigentlich hätte ich weitere Episoden mit Lavastrom-Tätigkeit erwartet. Der erhöhte-Kohlendioxid-Ausstoß deutet an, dass in der Tiefe Magma schlummert, dass auf seinen finalen Aufstieg wartet. Der Rückgang der VLP-Ereignisse zeigt, dass nicht genug Druck im System herrscht um mehr Magma aufsteigen zu lassen.

Klyuchevskoy eruptiert Vulkanasche

Der Vulkan auf Kamtschatka (Russland) eruptierte 2 Aschewolken. Sie erreichten Höhen von 7000 m über dem Meeresspiegel. MIROVA verzeichnete eine moderate Thermalstrahlung mit einer Leistung von 76 MW.

Anak Krakatau: Seismik rückläufig

Nachdem die Seismik am Anak Krakatau seit Sonntag deutlich erhöht war, werden nun weniger Erdbeben registriert. Allerdings liegt die Bebenhäufigkeit noch deutlich über dem Mittelwert. Zum Höhepunkt der seismischen Krise am Montag, wurden mehr als 300 vulkanisch bedingte Erdstöße aufgezeichnet. Eine Eruption blieb bis jetzt aus.

El Hierro: Erdstoß M 2,5

Nachdem es gestern ein leichtes Erdbeben vor der Küste der Kanareninsel gab, manifestierte sich heute ein Erdstoß unter dem Zentrum der Insel. Das Epizentrum lag vor dem Abhang bei El Golfo. Genau hier begannen im Jahr 2011 die ersten Erdstöße, die die Eruption des „El Discreto“ ankündigten.

Anak Krakatau: Sprunghafter Anstieg der Seismik

Am indonesischen Inselvulkan Anka Krakatau ist die Erdbebentätigkeit sprunghaft angestiegen. Alleine in der ersten Hälfte des heutigen Tages ereigneten sich 145 schwache Erdbeben niedriger Frequenz. Sie hatten Amplituden zwischen 7 und 26 mm und dauerten bis zu 15 Sekunden. Diese Erdbebenart steht in direkter Verbindung zu Bewegungen magmatischer Fluide im Untergrund und wird für gewöhnlich von aufsteigendem Magma ausgelöst. Zudem wurden zahlreiche seismische Signale aufgefangen, die auf Dampf-Exhalationen hindeuten. Dem Anstieg der Seismik war gestern ein moderates Erdbeben mit M 5,0 an der südlichen Einfahrt zum Sunda-Strait vorangegangen. Die Wahrscheinlichkeit einer größeren Eruption in den nächsten Stunden/Tagen ist relativ groß.

Ätna eruptiert Vulkanasche

Gestern war der Neue Südostkrater gut gelaunt und eruptierte mehrere Aschewolken. Zeitgleich war die Voragine strombolianisch aktiv. Die thermische Strahlung erreichte eine Leistung von 23 MW. Heute Nacht sackte der Tremor dann ab und bewegt sich nun im „gelben“ Bereich. Ob sich das direkt in der explosiven Aktivität widerspiegelt ist noch unklar. Aktuell herrscht starker Wind und die Dampfwolke wird zu Boden gedrückt. Asche enthält sie momentan nicht.

Klyuchevskoy eruptiert Lavastrom

Vom Klyuchevskoy auf Kamtschatka (Russland) geht eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von bis zu 525 MW aus. Sie wird von einem Lavastrom verursacht, der im oberen Bereich der Flanke fließt. Vor 2 Tagen wurde die letzte Aschewolke detektiert. Sie erreichte eine Höhe von 5300 m über dem Meeresspiegel.

Shiveluch in Eruption

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch wieder aktiver geworden und eruptierte eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 3600 m auf und driftete in südlicher Richtung. MIROVA registrierte eine schwache thermische Anomalie mit einer Leistung von 3 MW. Der tatsächliche Wert dürfte um einiges höher sein, doch Wolken dämpften das Signal für die Satelliten ab.

Anak Krakatau: Seismik hoch

Seit vorgestern wird am Anak Krakatau eine hohe Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben mit niedriger Frequenz registriert. Heute wurden bisher 21 dieser Beben gemeldet. Niederfrequenz-Erdbeben werden direkt durch sich bewegendes Magma ausgelöst und können sich zu Tremor steigern. Hinzu gesellen sich seismische Signale von Dampfexhalationen. Alles in allem sieht es so aus, als würde sich der Vulkan auf eine neue Eruptionsserie vorbereiten. Auf dem Säulendiagramm erkennt man ein entsprechendes Muster: eine mehrwöchige Phase mit starker Bebentätigkeit gipfelte bisher fast immer in einigen Eruptionen. Oft waren diese phreatischer, oder phreatomagmatischer Natur, doch seitdem der Krater wasserfrei ist, dürfte der Einfluss des Wassers auf das Eruptionsgeschehen etwas zurückgehen.

Suwanose-jima eruptiert

Im südlichen Japan eruptierte der Inselvulkan Suwanose-jima. Das VAAC registrierte eine Serie von Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufstiegen und in südöstlicher Richtung drifteten. Die Aschewolken wurden von strombolianischen und vulcaniansichen Eruptionen gefördert. Seit gestern gab es 9 VONA-Meldungen. In der Lokalpresse heißt es, dass es 3 Explosionen gab. Die Asche stieg 800 m über Kraterhöhe auf. Seit dem Vortag wurde Tremor festgestellt. Die Alarmstufe „2“ bleibt bestehen. Um den Krater gibt es eine 1 km Sperrzone. Die Insel ist nur spärlich besiedelt. Im Jahr 2004 lebten dort 48 Menschen in 25 Haushalten. Wer Abgeschiedenheit sucht ist dort gut aufgehoben!

Sakura-jima mit Blitzwolke

Vom Suwanose aus gesehen liegt der Sakurajima weiter nördlich. Dieser Feuerberg ist für seine vulkanischen Gewitter bekannt, die in der letzten Zeit wieder häufiger auftreten. Gestern gab es einen Ausbruch, bei dem Blitze in der Eruptionswolke gefilmt wurden. Die Aschewolke erreichte eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel. Insgesamt gab es 4 Sichtungen von Aschewolken. Die letzten Eruptionen wurden 3 Tage zuvor beobachtet, was allerdings auch dem schlechten Wetter geschuldet sein könnte.

Semeru in Indonesien eruptiert

In Indonesien ist der Semeru weiter aktiv. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m. Das VSI berichtet heute von 23 Eruptionssignalen, die innerhalb von 12 Stunden aufgezeichnet wurden. Sie hatten Amplituden zwischen 6 und 20 mm und hielten bis zu 112 Sekunden an. Es ging eine Schuttlawine ab. Auf Satellitenbildern erkennt man im Krater den Lavadom, von dem ein kurzer Lavaastrom abgeht. Er fließt durch eine Scharte auf der Südostflanke des Vulkans. Von der Lavafront gehen Schuttlawinen und gelegentlich pyroklastische Ströme ab. Das Wetter wird auf Java scheinbar langsam trockener und es sind immer wieder visuelle Beobachtungen möglich.

Anak Krakatau: neue Aufnahmen

Die seismische Aktivität am Krakatau ist momentan rückläufig, doch wenn der Vulkan sein bisheriges Muster beibehält, dürfte in bald eine neue seismische Aktivitätsphase beginnen. Einstweilen sind neue Videoaufnahmen aufgetaucht die nach der letzten Eruption entstanden. Sie zeigen den kurzen Lavastrom, der bis ins Meer floss. Satellitenbilder im Infrarotspektrum zeugen von Wärmeanomalien im Kraterbereich. Das Wasser im Krater ist verschwunden. Trotzdem können Eruptionen noch vom Meerwasser beeinflusst werden und dadurch explosiver ausfallen als ohne den Wassereinfluss.

Ätna: Tremor variiert

Am Ätna auf Sizilien fluktuiert der Tremor weiterhin stark. Heute ist die Amplitude wieder deutlich angestiegen, allerdings ohne dass es zu einer Eruption aus dem neuen Südostkrater gekommen wäre. Die Infraschall-Sensoren des LGS registrierten in den letzten Stunden zahlreiche Schallereignisse, die von strombolianischen Explosionen generiert werden. Interessant ist ein Satellitenfoto, dessen beiden Hälften zeitverzögert aufgenommen wurden. Das rechte Teilbild erwischte dabei die Ascheeruption vom Sonntag. Das linke Bild ist älter und zeigt die Gipfelkrater. In ihnen erkennt man als rote Hotspots 5 aktiven Förderschlote. Was man nicht mehr sieht sind die Lavaströme, die bis vor kurzem das eruptive Geschehen im Zentralkrater dominierten.

Ätna: Vulkanologen schlagen Alarm

Gestern Abend veröffentlichte das INGV Catania gleich 2 Meldungen über den Ätna. Beide Mitteilungen handelten vom plötzlichen Anstieg der Tremoramplitude. In der 2. Meldung wurde die Herkunft des Tremor lokalisiert: der Neue Südostkrater (NSEC) wurde zum 2. Player des vulkanischen Geschehens und erzeugte strombolianische Eruptionen. Zeitweise waren also der Intrakraterkegel in der Voragine und der Sattelvent des NSEC aktiv. Betrachtet man den Verlauf des Tremors, erkennt man mehrere Hoch- und Tiefphasen in den letzten Tagen. So deutliche Variationen erlebten wir häufig bevor es zu Paroxysmen kam. Es ist also nicht auszuschließen, dass wir bald wieder stärkere Eruptionen aus dem NSEC erleben werden, zumal die Lavastromtätigkeit aus der Voragine tatsächlich vorbei ist. Das bestätigte eine Krater-Begehung von Mitgliedern des INGVs. Die Vulkanologen waren gestern Mittag am Gipfel unterwegs. Sie konnten strombolianische Eruptionen aus dem Intrakraterkegel beobachten und sichteten einen neuen Schlot in der Bocca Nuova. Dieser Krater wurden von der Lava aus der Voragine deutlich gefüllt und angehoben. Es bleibt spannend am mächtigsten Vulkan Europas.

Anak Krakatau: Lavastrom bestätigt

Die Mutmaßungen über einen Lavastrom, der in den vergangenen Tagen auf Anak Krakatau aktiv war, finden heute in einem neuen Satellitenbild Bestätigung. Die Aufnahme zeigt im Infrarotbereich 2 Wärmeanomalien: die Stärkste liegt im Bereich des Kraters, der sich nun deutlich über dem Meeresspiegel erhebt und nicht mehr mit Wasser gefüllt ist. Vom Krater ausgehend erkennt man eine kleine Landzunge die ins Meer hineinragt. Sie weist noch einen leichte Wärmesignatur auf und war vor wenigen Tagen noch nicht dort. Sie ist bei den jüngsten Eruptionen entstanden. Das Kind des Krakataus baut an und arbeitet nach dem Kollaps an einem neuen Kraterkegel. Allerdings sieht es jetzt so aus, als wäre nur ein kleiner Schub frischen Magmas aufgestiegen. Die seismische Aktivität hat sich deutlich verringert und liefert keinen Hinweis auf Magmenaufstieg.

Anak Krakatau: Lavastrom?

In den vergangenen Tagen stand der Anak Krakatau in den Schlagzeilen, weil er Asche-Dampf-Eruptionen erzeugt hat, bei denen auch glühende Tephra eruptiert wurde. Außerdem registrierten die Sentinel-Satelliten eine vergleichsweise hohe Thermalstrahlung. Heute hat sie eine Leistung von 46 MW. Auf einem Satelittenfoto erkennt man im Infrarot-Bereich einen Hotspot an der Küste des Vulkan-Eilands. Dr. Boris Behncke von INGV kommentierte das Bild in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ und denkt, dass die thermische Anomalie von einem kurzen Lavastrom verursacht werden könnte. Der Krater hat sich vom Meerwasser weitestgehend isoliert.

Klyuchevskoy und Bezyminanny dampfen

Die beiden Vulkane Klyuchevskoy und Bezymmiany (Kamtschatka) kann man heute bei schönstem Winterwetter per LiveCam beobachten. Nicht oft erwischt man 2 aktive Vulkane auf einem Blick! Beide Feuerberge dampfen vor sich hin, der Klyuchevskoy deutlich stärker als der Bezymianny, der sich rechts im Bild befindet. Im Vordergrund sieht man den inaktiven Kamen. Der Klyuchevskoy steht zudem in den Schlagzeilen, weil er nicht nur dampft, sonder auch sporadisch Asche auswirft. Heute Morgen meldete das VAAC Tokio Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit einer Spitzenleistung von 145 MW. Wenn kein Lavastrom gefördert wird, dann stammte die hohe Thermalstrahlung wahrscheinlich von einer Lavafontäne.

Der Bezymianny ist effusiv tätig und baut langsam an seinem Lavadom. Allerdings ist dieser nicht so heiß, dass ständig Wärme emittiert wird. Trotzdem besteht die Gefahr, dass es zu einem Domkollaps kommt und pyroklastische Ströme generiert werden.

Semeru weiterhin munter

Auf der indonesischen Insel Java sorgt der Semeru für Schlagzeilen. Das VSI registrierte in den letzten 6 Stunden 22 seismische Eruptionssignale. Sie hatten Amplituden zwischen 10-22 mm und dauerten bis zu 111 Sekunden. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4300 m. Dichte Wolken vereitelten visuelle Beobachtungen.

Ätna: Tremor fährt Achterbahn

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv, doch die Interpretation der Daten ist derzeit nicht einfach: der Tremor fährt Achterbahn und die Infraschallmikrofone rasten förmlich aus. Die Daten deuten entweder auf starke explosive Aktivität hin, oder werden vom Sturm verfälscht. Die Thermalstrahlung bewegt sich auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Es sieht so aus, als würde nur noch wenig Lava fließen.