Starke Bodenhebung und zunehmende Thermalstrahlung auf Ambrym festgestellt
Um die Vulkane in Vanuatu ist es in den letzten Jahren eher ruhig geworden. Dies liegt nicht nur am Versiegen der Lavaseen auf Ambrym, sondern auch daran, dass der Tourismus aus Europa aufgrund stark gestiegener Kosten stark zurückgegangen ist. Dadurch gibt es weniger Berichte und Bilder, die die vulkanische Aktivität dokumentieren. Dennoch gibt es nun ein Lebenszeichen vom Inselvulkan Ambrym: Wie das VMGD in einem aktuellen Bulletin berichtet, wurden in den letzten Wochen wiederholt thermische Anomalien festgestellt. Diese weisen darauf hin, dass Magma hoch im Fördersystem des Vulkans steht. Eine neue InSAR-Aufnahme bestätigt dies ebenfalls. Die Farbringen der Aufnahme zeigen eine signifikante Bodenhebung im Calderabereich des Vulkans. Diese betrifft nicht nur die Krater Marum und Benbow, sondern auch Gebiete südlich davon. Dort wurden etwa 25 Farbdurchgänge verzeichnet, was auf eine Bodenhebung von rund 700 mm innerhalb von nur 12 Tagen hinweist, basierend auf Daten vom 30. Oktober bis 11. November, wobei jeder Farbdurchgang für eine Hebung von 28 mm steht. So starke Bodenhebungen sieht man sehr selten und resultieren oft in große Eruptionen, die hier sogar eine Gefahr für die Inselbewohner darstellen könnte.
Es ist wahrscheinlich, dass sich entweder neue Lavaseen bilden oder/und dass sich eine Spalte im Bereich der größten Bodenhebung auf der südlichen Ascheebene öffnet.
Aufgrund der veränderten Bedrohungslage hat das VMGD die Gefahrenzone erweitert. Diese umfasst nun nicht mehr nur die unmittelbaren Bereiche um die Krater Marum und Benbow, sondern auch die Ascheebene. Der Vulkan zeigt eine zunehmende Unruhe und Instabilität. Trotzdem bleibt die Warnstufe auf „2“. Diese Stufe definiert eine Gefahrenzone B, die etwa 2 km um den Benbow-Krater, 3 km um den Marum-Krater und nun auch Teile der Ascheebene einschließt.
Am Monatsanfang könnte es bereits zu einer kurzlebigen Eruption gekommen sein, da MIROVA eine hohe Thermalstrahlung registrierte. Zudem gab es einigen Berichten zufolge rot illuminierte Wolken über dem Benbow-Krater, die via Webcam sichtbar waren.
Datum 08.05.2024 | Zeit: 08:17:16 UTC | Lokation: -15.196 ; 167.983 | Tiefe: 10 km | Mw 6,1
Gestern wurde der Inselstaat Vanuatu von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Hypozentrum wurde vom EMSC in einer Tiefe von 10 Kilometern verortet, was oft darauf hinweist, dass das Erdbeben flach lag, jedoch die genaue Tiefe nicht bestimmt werden konnte. Das Epizentrum lag offshore und wurde 95 km ost-nordöstlich von Luganville lokalisiert. Allerdings liegt die Vulkaninsel Ambae deutlich näher: Das Beben manifestierte sich nur wenige Kilometer von der Nordküste der Insel entfernt. Die Entfernung zwischen Epizentrum und Krater des Vulkans Manaro Voui beträgt etwa 25 Kilometer. Da sich der Vulkan unter Wasser fortsetzt, kann davon ausgegangen werden, dass die Basis der Vulkaninsel erschüttert wurde. Das Erdbeben könnte weitreichende Folgen haben und sich auf die Aktivität des Vulkans auswirken. Im Jahr 2018 gab es eine starke Serie von Eruptionen, die Evakuierungen zur Folge hatte. Zuletzt stand der Manaro Voui im Jahr 2022 in den Schlagzeilen von Vnet, als sich kleinere Eruptionen ereigneten.
Großtektonisch betrachtet befindet sich das Archipel von Vanuatu an der Plattengrenze zwischen Australien und dem Pazifik, wobei es zur Subduktion der Pazifikplatte am Vanuatu-Graben kommt, der auch als Neue-Hebriden-Graben bekannt ist. Die Tiefseerinne streicht grob in Nordwest-Südost-Richtung und verläuft südwestlich von Vanuatu und nordöstlich von Neukaledonien. Es ist eine der seismisch aktivsten Zonen der Erde und verantwortlich für Tsunamis und den Vulkanismus in der Region. Das aktuelle Erdbeben und seine zahlreichen Nachbeben stehen jedoch nicht direkt mit dem Vanuatu-Graben in Verbindung, sondern ereigneten sich an einer kleineren Störungszone, die senkrecht auf dem Graben steht. Hierbei handelt es sich um die Ambae-Störungzone.
Mehrere der Inselvulkane von Vanuatu liegen auf vergleichbaren Störungszonen. Einer dieser Vulkane befindet sich einige Kilometer südlich. Hierbei handelt es sich um den Ambrym, der vielen aufgrund seiner Lavaseen bekannt sein dürfte, die im Jahr 2018 ausliefen. Auch Ambrym befindet sich im Wirkungskreis des Erdbebens. Vor gut 2 Wochen wurde hier auf nächtlichen Live-Cambildern eine rot illuminierte Wolke gesichtet, und es könnte sein, dass sich hier ein Vulkanausbruch anbahnt.
Ambrym weiterhin aktiv – Satelliten detektieren Dampfwolke
Heute gab es eine VONA-Meldung des VAAC Darwins zum Vulkan Ambrym auf Vanuatu. Demnach steigt vom Benbow-Krater eine Dampfwolke auf. Vulkanasche wurde nicht detektiert. Nachts war per Livecam wieder eine rot illuminierte Dampfwolke zu sehen, und MIROVA detektierte eine hohe Thermalstrahlung mit 108 MW Leistung. Anwohner berichten von Detonationsgeräuschen. Es ist gut möglich, dass Lava im Krater kocht und sich ein neuer Lavasee bildet. Am Samstagabend überraschen, zu neuem Leben erwacht. Die Eruptionen kamen wenigsten für uns überraschend, denn die Livedaten und die Cam sind seit Oktober letzten Jahres offline und die Berichte des zuständigen Observatoriums sind recht rudimentär und beschreiben meistens nur visuelle Beobachtungen. Seismische Daten scheinen nicht vorzuliegen. Offenbar ist die seismische Messstation nicht nur für uns offline! Der Alarmstatus steht weiterhin auf „3“
Auf Vanautu ist nicht nur Ambrym aktiv. Auf der Insel Tanna liegt der Yasur, der kontinuierlich strombolianische Eruptionen erzeugt. Leider sind auch hier Livecam und Seismik offline. Die letzten Daten wurden Ende Dezember übermittelt. Im letzten Bulletin vom 28. Dezember hieß es, dass sich die vulkanische Aktivität des Yasurs weiterhin in einem Zustand großer Unruhe befindet, der mit der Vulkanalarmstufe „2“ übereinstimmt. Neueste Satellitendaten zeigen einen Anstieg der Dampf-, Gas- und Ascheemissionen am Krater. Einige Explosionen verstärken sich weiterhin und verursachen vulkanische Projektile oder Bomben, die um den Gipfelkrater herum einschlagen. Bodenbeobachtungen meldeten einen Erdrutsch im Kraterschlot. Bei dieser Aktivität kam es in einigen Dörfern rund um den Vulkan je nach Windgeschwindigkeit und Windrichtung zu Ascheeinschlägen und saurem Regen. Die Vulkanalarmstufe wird auf Stufe „2“ gehalten.
Beim Yasur handelt es sich um einen jungen Intracaldera-Schlackenkegel, der überwiegend explosiv tätig ist. Der Ambrym ist hingegen ein 1334 m hoher Schildvulkan mit 4 Kratern in seiner Gipfelcaldera. Bis 2018 brodelten hier Lavaseen. Als sie ausliefen, gab es in Küstennähe starke Erdbeben, die Risse im Küstenboden entstehen ließen.
Vor der Corona-Pandemie und den Lockdowns mit anschließender Kostenexplosion für Fernreisen, waren die beiden Vulkane beliebte Ziele für Vulkantouristen. Vor allem wurden sie von australischen Reisenden besucht, aber auch einige Europäer verschlug es auf die Inseln. Die Vulkanreiseanbieter dürften sich über die wiederauflebende Aktivität auf Ambrym freuen.
Ambrym in Vanuatu aktiv geworden – Warnstufe erhöht
Heute gab es am Inselvulkan Ambrym eine unerwartete Eruption. Sie begann um 22.17 Uhr Ortszeit. Nächtliche Livecamaufnahmen zeigen eine rot-illuminierte Dampfwolke vom Krater aufsteigen. Die Aktivität besteht aus starkem Leuchten, lauten Explosionen, Gas- und Dampfemissionen. Es werden seismische Signale aufgefangen. Menschen aus Ambrym und den benachbarten Inseln können Gaswolken beobachten und das Glühen des Vulkans sehen.
Außerdem wurde vom VAAC Darwin eine VONA-Warnung herausgegeben. Vulkanasche tauchte auf den Satellitenaufnahmen aber nicht auf. Das verwundert auch nicht weiter, denn überwiegend ist der Vulkan hawaiianisch aktiv und für seine Lavaseen bekannt. Der Letzte war 2018 ausgelaufen.
Ambrym wird von mehreren Kratern dominiert. Aktuell aktiv geworden ist der Krater Benbow. Das zuständige Observatorium von Vanuatu brachte ein Statement zum Geschehen heraus und erhöhte die Warnstufe auf „3“ (von 5) Die Warnstufe signalisiert geringe vulkanische Aktivität. Seit Oktober 2019 stand die Alarmstufe auf „1“, was geringe vulkanische Unruhe bedeutet.
Die Sperrzone um den aktiven Krater beträgt etwa 2 km. Paradoxerweise ist sie um den inaktiven Marum-Krater 4 km groß. Sie umschließt aber noch die Krater Maben-Mbwelesu, Niri-Mbwelesu und Mbwelesu.
Vanuatu ist eine Inselgruppe im südlichen Pazifik, die sich im sogenannten „Ring of Fire“ befindet, einer Region mit erhöhter seismischer und vulkanischer Aktivität. Vulkanismus in Vanuatu entsteht hauptsächlich durch Subduktion, ein geologischer Prozess, bei dem eine ozeanische Platte unter eine kontinentale oder eine andere ozeanische Platte taucht. Vanuatu liegt an der Subduktionszone, wo die ozeanische Platte der Pazifischen Platte unter die Indo-Australische Platte taucht. Diese Subduktion erzeugt extreme Druck- und Temperaturbedingungen in der Erdkruste.
Neben Ambrym gibt es noch weitere aktive Inselvulkane in Vanuatu. einer der bekanntesten ist der Vulkan Yasur auf der Insel Tanna. Er zählt zu den aktivsten Feuerberge des Archipels und ist Ziel von Vulkantouristen.
Betrachtet man dieser Tage das Seismogramm vom Ambrym auf Vanuatu, dann erkennt man einige stärkere Signale. Zudem lässt die LiveCam gelegentliche Blicke auf einen schwach illuminierten Wolkenhimmel zu. So könnte es sein, dass Lava im Fördersystem steht, ohne auszutreten. Berichte des zugehörigen Instituts stehen noch aus. Zuletzt wurde Anfang Februar Lava im Krater gemeldet.
Das VAAC meldete heute Morgen weitere Aschewolken, die vom Manam in PNG ausgingen. Sie erreichten Höhen von bis zu 3000 m über dem Meeresspiegel und drifteten in Richtung Westen. Nachts wurde eine moderate Wärmestrahlung detektiert. Sie brachte es auf 11 MW Leistung. Glühende Lava steht im Fördersystem. Außer Vulkanasche wird diese in Form glühender Tephra ausgestoßen. Darüber hinaus könnte es schwache effusive Aktivität geben.
Auf der Galapagos-Insel Isabela ist der Wolf-Vulkan weiter aktiv und stößt Lava in Form von Strömen aus. Im IG-Bulletin berichten die Vulkanologen über das Fortschreiten und die Verlagerung des Lavastroms, der vielleicht doch noch das Potenzial hat die Küste zu erreichen. MIROVA meldet eine hohe Thermalstrahlung mit 1064 MW Leistung.
Das Archipel von Vanuatu ist ein vulkanischer Inselbogen mit entsprechend vielen aktiven Vulkanen. 5 Vulkane stehen auf Alarmstufe „2“. Grund genug, einmal einige der Feuerberge genauer unter die Lupe zu nehmen. Meiner Meinung nach müssten sich mindestens 2 Vulkane auf Alarmstufe „3“ befinden, da sie tatsächlich eruptieren.
Auf der Vulkaninsel Ambae ist der Krater Manaro Voui weiter aktiv. Das zuständige Observatorium bescheinigt dem Vulkan, dass es sich in einem Stadium der großen Unruhe befindet. Der Alarmstatus steht auf „2“ und es besteht eine 2 km Sperrzone um die aktiven Schlote. In unserer Vulkangruppe wurden Fotos geteilt, auf denen man eine Aschesäule aufsteigen sieht. Im Januar Bulletin vom VMGD heißt es zum Ambae Vulkan, dass neue Beobachtungen bestätigt haben, dass sich der Vulkankegel im Inneren des Voui-Sees gebildet hat und der Vulkan Ambae weiterhin vulkanisches Gas und Asche ausstößt.
Auf Ambrym bleibt der Benbow-Krater aktiv, auch wenn sich bislang kein stabiler Lavasee etablieren konnte, emittieren Fumarolen Gas. Es kommt ab und an zu Phasen sichtbarer Rotglut. Risse, die sich im Jahr 2018 bildeten, als die 3 Lavaseen des Vulkans ausliefen, sollen weiterhin Formen der Aktivität zeigen. Wie genau die aussieht, wird im Bulletin nicht beschrieben. Die Vulkanologen berichten, dass wissenschaftliche Analysen zeigen würden, dass der Vulkan weiterhin aktiv bleibt und seine Tätigkeit steigern könnte. Der Alarmstatus bleibt bei „2“.
Beobachtungen vom Boden aus und Satellitendaten bestätigten, dass die Aktivität aus anhaltenden vulkanischen Dampfemissionen besteht, die vulkanische Gase am Mt. Garet enthält. Besucher werden weiterhin vulkanische Gase riechen, wenn sie sich dem Vulkankegel nähern.
Auch der Inselvulkan Lopevi ist unruhig und emittiert Dampfwolken aus mehreren kleinen Kratern in Gipfelnähe. Das VMGD schreibt dazu, dass es jederzeit zu Eruptionen kommen könnte, ohne dass es weitere Vorwarnungen geben würde.
Auf der Insel Tanna ist es der Yasur, der auf Alarmstufe „2“ steht und strombolianisch eruptiert. Ab und zu steigert sich die Aktivität hin zu vulcanianischen Eruptionen. Paradoxer-Weise besteht hier nur eine kleine Sperrzone, deren Grenze am Kraterrand verläuft. Dieser Umstand ist wohl dem Tourismus-Geschäft geschuldet, denn der Yasur ist ein drive-in Vulkan und ein beliebtes Ziel für Landgänge von Kreuzfahrern. Tatsächlich können Vulkanbomben auch über den Kraterrand hinaus fliegen und im Hang einschlagen. Aktuell meldet das VAAC Wellington eine Aschewolke am Yasur, die sich in einer Höhe von 1200 m befindet.
Vanuatu ist ein Inselstaat am Pazifischen Feuerring und liegt genau an der Stelle, an der die pazifische Platte mit der australischen Platte kollidiert. Hier taucht die pazifische Platte unter die australische Platte ab, ein Prozess, der als Subduktion bezeichnet wird. Dieses Subduktionsereignis erzeugt eine Reihe von tektonischen Spannungen, die sich in Erdbeben entladen und führt zudem zur Bildung von Vulkanketten.
Wenn die pazifische Platte in den Erdmantel hinabtaucht, wird sie erhitzt und beginnt zu schmelzen. Die geschmolzene Materie, bekannt als Magma, steigt aufgrund ihrer geringeren Dichte auf und bildet Magmakammern in der Erdkruste. Wenn der Druck im Inneren dieser Magmakammern zunimmt, kann das Magma an die Oberfläche aufsteigen und in Form von Vulkanen ausbrechen.
Die Vulkanaktivität in Vanuatu ist vielfältig und umfasst verschiedene Vulkantypen, wie Schichtvulkane, schildförmige Vulkane und Stratovulkane Die Kombination aus subduzierenden Platten, tektonischen Spannungen und der Bildung von Magmenkörpern trägt zur Entstehung und Aktivität der Vulkane in Vanuatu bei. Dabei ist der oben beschrieben Tanna einer der aktivsten Vulkane der Region und wird in Analogie zum Stromboli auch „Leuchtfeuer des Pazifiks“ genannt.
Gestern zeugten auf Ambrym nicht nur Livecam-Bilder von der neuen Aktivität im Benbow-Krater, sondern auch Infrarotaufnahmen des Sentinel-Satellitenprogramms. Sie zeigten eine thermische Anomalie im Krater. Zudem wurde eine Schwefeldioxid-Wolke detektiert. Heute ist die Informationslage noch etwas dünn und es ist noch unklar ob die Eruption anhält.
Schwefeldioxid-Wolken gingen auch von anderen Vulkanen des Südsee-Archipels aus. Bei diesen handelt es sich um Ambae (Manaro Voui) und Gaua (Mount Garet). Darüber hinaus ist der Yasur auf Tanna weiter aktiv und die Vulkane Lopevi und Suretamatai zeigen auch Anzeichen der Unruhe. Letzterer steht auf Warnstufe „1“, die anderen Fünf auf Warnstufe „2“. Wir können damit rechnen, dass es in Vanuatu spannend bleibt, auch wenn uns die Corona-Pandemie immer noch erschwerte Reisebedingungen beschert und es wenige bis keine neuen Bilder zum Bewundern gibt.
Kilauea eruptiert erneut
Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch
Nach einer mehrtägigen Pause kehrte gestern wieder Lava in den Halema’uma’u-Krater des Kilaueas zurück. Zuerst floss ein Lavastrom über die Erstarrungskruste des Lavasees. Mittlerweile hat sich wieder ein neuer sekundärer Lavasee gebildet. Sekundär deshalb, weil er nicht über eine eigene Zirkulation zu Verfügen scheint, sondern von einem Schlot außerhalb des Lavasees gespeist wird. Dieser liegt am Westrand des Lavasees. Die Schlotmündung hat sich inzwischen um einige Meter verlagert und befindet sich nun seitlich des Hornitos, der den See lange speiste. Inflation und Deflation wechseln sich in den bekannten DI-Events ab und halten sich in etwa die Wage. Über die Wochen hinweg ist ein ganz leichter Inflationärer Trend zu beobachten. Es wird also etwas weniger Lava eruptiert als aus der Tiefe aufsteigt.
Suwanose-jima sehr aktiv
Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch
Der Inselvulkan Suwanose-jima liegt ganz im Süden des japanischen Archipels und gehört zu den Ryukyu-Inseln. Der Vulkan ist seit Monaten aktiv und eruptiert strombolianisch. Einige Eruptionen sind vulcanianischer Natur. In den letzten Tagen steigerte der Feuerberg seine Aktivität wieder: das VAAC Tokio veröffentlichte seit gestern 14 VONA-Warnungen. Vulkanasche wird bis auf einer Höhe von 4000 m eruptiert. Sie driftet in Richtung Osten. Gestern wurden 42 vulkanotektonische Beben und 7 Tremorphasen festgestellt.
Die Livecam zeigt links den Krater Benbow. Auf der rechten Bildseite ist der Marum zu erkennen. Beide Krater waren bis 2018 aktiv. Die Livecam wird vom Vanuatu Meteorlogy & Geo-Hazard Department betrieben. Um ein neues Bild zu laden auf den Link klicken.
Seismogramm Ambrym
Monitoring auf Ambrym
Ambrym ist eine Insel im Pazifischen Ozean, die zu Vanuatu gehört und für ihre vulkanische Aktivität bekannt ist.
Für die Überwachung (Monitoring) der Vulkane in Vanuatu ist das Geohazards Management Department zuständig, das im Vanuatu Meteorology and Geo-Hazards Department (VMGD) integriert ist. Das GeoHazards-Team besteht aus Vulkanologen, Geologen und anderen Wissenschaftlern, die sich mit der Überwachung und Erforschung von vulkanischen Aktivitäten in Vanuatu befassen.
Um die vulkanische Aktivität auf Ambrym zu überwachen, gibt es mehrere Methoden, die von Vulkanologen angewendet werden.
Eine der wichtigsten Methoden ist die Installation von seismischen Messgeräten. Diese Instrumente können Erdbeben und seismische Aktivitäten im Bereich des Vulkans aufzeichnen. Wenn der Vulkan aktiv wird, erzeugt er normalerweise seismische Signale wie Erdbeben, die durch Gesteinsbruch infolge von Magmenaufstieg entstehen. Diese Signale können wichtige Informationen über die Art und Stärke der Aktivität liefern.
Ein weiteres Instrument, das zur Überwachung der vulkanischen Aktivität auf Ambrym verwendet wird, ist das Global Positioning System. Die GPS-Geräte messen die Bewegungen des Bodens um den Vulkan herum und können Anzeichen für Veränderungen in der Flankensteilheit des Vulkans liefern, die auf eine bevorstehende Eruption hindeuten können.
Darüber hinaus werden auch Luftaufnahmen und Satellitenbilder ausgewertet, um Veränderungen des Vulkans zu überwachen. Vulkanologen können diese Bilder verwenden, um Veränderungen in der Form des Vulkans, die Freisetzung von Gasen und Asche oder andere Anomalien zu erkennen, die auf eine bevorstehende Eruption hinweisen könnten.
Zusammen mit anderen Messungen und Daten, die regelmäßig von Vulkanologen auf der Insel gesammelt werden, können diese Methoden zur Überwachung der vulkanischen Aktivität auf Ambrym wichtige Informationen liefern, die zur Vorhersage von Eruptionen beitragen können.
Aktuell befindet sich das geophysikalische Netzwerk in Vanuatu noch in der Entwicklung und es gibt nur wenige vollautomatisierte Messstationen, die ihre Daten in Echtzeit zum Observatorium übertragen. Auf Ambrym funktioniert immerhin die Webcamera und eine seismische Messstation in Echtzeit.
Der Vulkan Ambrym liegt in Vanuatu und scheint zu neuem Leben erwacht zu sein. Gestern wurde eine Aschewolke gesichtet, die aus dem Krater Benbow aufstieg. Heute sieht man auf der LiveCam einen rot illuminierten Nachthimmel. Es ist sehr gut möglich, dass sich gerade ein neuer Lavasee formiert. Der alte Lavasee war im Dezember 2018 ausgelaufen. Seitdem war es relativ ruhig am Vulkan. Anfang Januar wurde das Archipel von mehreren Erdbeben erschüttert. Das Stärkste brachte es auf Mw 6,0. Aktuell erkennt man auf dem Seismogramm einige Ausschläge, die mit den Explosionen von gestern in Verbindung stehen. Der Tremor ist leicht erhöht.
Auf Sentinel-Satellitenbildern vom 23. Januar erkennt man noch keine thermische Anomalien. Messungen von MIROVA liegen auch noch nicht vor. Ich bin auf das nächste wolkenfreie Bild gespannt.
Lange Zeit brodelten in den verschiedenen Kratern des Ambrym-Vulkans Lavaseen, bis sie durch einen Spalt auf der oberen Vulkanflanke abflossen. das war im Jahr 2018, dem Jahr des großen Verschwindens der Lavaseen weltweit. Warum zeitnahe praktisch alle größeren Lavaseen abflossen sit unklar. sehr wahrscheinlich war es ein statistischer Zufall, doch es ist nicht völlig auszuschließen, dass es eine gemeinsame Ursache gab, die bislang wissenschaftlich nicht erforscht ist.
Der bekannteste und langlebigste Lavasee auf Ambrym befande sich im Inneren des Marum-Kraters. Er hat einen Durchmesser von etwa 1,2 Kilometer. Der Lavasee war berühmt für seine spektakuläre Aktivität. Oft konnte man flüssige Lavablasen sehen und manchmal bildeten sich Fontänen. Der Lavasee im Benbow-Krater war jünger, als jener im Marum.
Der Ätna auf Sizilien, ist in den letzten Wochen aus dem Fokus der Berichterstattung verschwunden und tatsächlich ist seine sichtbare Aktivität gering. Auf einem Infrarot-Sentinel-Foto vom 22. Januar ist kein einziger Hotspot zu sehen und alle Förderschlote scheinen kalt zu sein. Das kam zuletzt vor mehreren Jahren vor. Dennoch ist der Vulkan nicht ganz aus, denn das LGS berichtet von 135 Infraschall-Ereignissen, von denen einige einen hohen akustischen Druck von 1,7 Pa erzeugten. Bei diesen explosiven Ereignissen scheint aber nicht viel glühende Tephra gefördert zu werden, oder die Situation hat sich seit dem letzten wolkenfreien Sentinel-Foto grundlegend geändert. Die Seismizität unter dem Vulkan ist in den letzten Wochen zwar gestiegen, wird in den vergangenen Tagen aber auch nur von vereinzelten Beben im Bereich der Mikroseismizität am Leben gehalten. Alles im allem ist der Vulkan derzeit recht ruhig, was allerdings nicht bedeutet, dass dieser Zustand lange anhalten muss.
Die Seismizität unter dem Kanlaon ist weiter erhöht: für gestern meldete PHILVOLCS 14 vulkanotektonische Erschütterungen. Die Messdaten von GPS und Inklinometer zeigen, dass Inflation stattfindet. Magma sammelt sich unter dem Vulkan an.
Semeru mit Aschewolke
Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom
Der indonesische Vulkan Semeru emittierte wieder Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Das VSI meldete 3 explosive Eruptionen innerhalb von 6 Stunden. Im gleichen Zeitraum wurde 1 vulkanotektonisches Beben festgestellt. Zudem wurde eine Phase mit harmonischen Tremor detektiert.
Semisopochnoi in Eruption
Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken
Auf der Aleuten-Insel Semisopochnoi ist der Vulkankegel Cerebus aktiv und stößt regelmäßig Vulkanasche aus. Das AVO schreibt, dass die Aschewolken gewöhnlich die 3000 m Marke nicht überschreiten. Trotzdem steht der Alarmcode für den Flugverkehr auf „orange“. Die Vulkaninsel liegt im Beringmeer und zählt zum Archipel der Rat-Inseln im Westen der Aleuten. Die Aleuten bilden einen vulkanischen Inselbogen zwischen Alaska und Kamtschatka.
Der philippinische Taal-Vulkan stieß gestern wieder eine besonders große Menge Schwefeldioxid aus. PHILVOLCS registrierte 11228 Tonnen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1500 m hoch auf. Vulkanotektonisches Erdbeben gab es nicht. Caldera und Inselvulkan sind im Stadium der Deflation begriffen. Der hohe Schwefeldioxid-Ausstoß passt nicht so ganz zum restlichen Verhalten des Feuerberges und es ist praktisch unmöglich Prognosen darüber abzugeben, ob sich eine große Eruption anbahnt.