Ätna: Mehrere Erdbeben in größerer Tiefe

Seismizität im Norden des Vulkans Ätna ist erhöht – Mehrere Erdbeben in großer Tiefe

Das Bild auf der Ätna-Shakemap des INGV gleicht jenem von vor fast 3 Wochen, denn es hat erneut einen kleinen Schwarm tief sitzender Erdbeben unter der basalen Nordflanke des Vulkans gegeben. Bei Randazzo sind 9 Beben zu sehen, von denen sich 5 gestern Nacht manifestierten. Das Stärkste brachte es auf eine Magnitude von 2,2 und wurde 2,7 km südwestlich von Randazzo verortet. Das Besondere: Es hatte ein Hypozentrum in 29 Kilometern Tiefe, also jener Gegend in der Asthenosphäre, in der es meistens bebet, wenn Magma aufsteigt und anfängt, gegen die Erdkruste zu drücken. Unter Randazzo scheint sich ein Hauptaufstiegskanal der Schmelze zu befinden, die sich aus größerer Tiefen aus auf den Weg macht. In einigen Tagen wird es aller Wahrscheinlichkeit nach in geringeren Tiefen im Osten des Vulkans weitere Beben geben, so wie es auch in den letzten Tagen wieder öfter vorkam, als es in Küstennähe im Bereich von Aci Reale und im Valle del Bove zu Erschütterungen kam.

Am Ätna wechseln sich aus seismischer Sicht aktuell sehr ruhige Phasen mit etwas aktiveren Phasen ab. Wir sind allerdings noch ein gutes Stück von der starken seismischen Aktivität entfernt, wie wir sie z.B. im Vorfeld der Gipfelaktivität 2019/20 und den zahlreichen Paroxysmen am Südostkrater von 2021/22 gesehen haben. Vor der Voragine-Aktivität in diesem Sommer gab es nur eine vergleichsweise geringe Seismizität. Auch die Erdbeben jetzt ermöglichen keine genaueren Prognosen zur vulkanischen Aktivität am Ätna. Sie zeigen lediglich, dass der Prozess der Magmenakkumulation in geringerer Tiefe unter dem Vulkan nicht ganz eingeschlafen ist und seit vielen Jahren anhält. Es kann jederzeit zu weiteren Eruptionen im Gipfelbereich kommen und auch Paroxysmen sind nicht ausgeschlossen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Flankeneruption scheint hingegen momentan eher gering zu sein.

Wo wir gerade beim Thema Erdbeben an sizilianischen Vulkanen sind: Südwestlich der liparischen Insel Vulcano gab es vor mehreren Tagen zwei schwache Erdbeben. Am Stromboli hingegen ist es ruhig und der Tremor ist niedrig.

Ätna: Strombolianische Eruptionen aus dem Nordostkrater

Serie strombolianischer Eruptionen aus dem Nordostkrater des Ätnas – Tremor fluktuiert

Ein Lebenszeichen vom Ätna: Wie das INGV mitteilte und von Beobachtern vor Ort bestätigt wurde, kam es gestern Abend gegen 23 Uhr Lokalzeit zu einer Serie strombolianischer Eruptionen, die sich überwiegend im Nordostkrater abspielten. Einige Infraschallsignale wurden auch aus dem Bereich des Südostkraters aufgezeichnet. Hierbei könnte es sich um tief im Schlot sitzende Explosionen gehandelt haben, die sich an der Schlotmündung in starken Entgasungen manifestierten.

Parallel zu der explosiven Tätigkeit begann der Tremor in schneller Folge zu fluktuieren und erzeugte im Tremorgraphen einige Spitzen, die bis in den basalen roten Bereich hineinragten. Die Analyse der Tremorquelle ergab, dass diese nicht etwa unter dem Nordostkrater lag, sondern am Südrand der Bocca Nuova, auf ca. 3000 m Höhe. Also dort, wo sich schon seit längerem Magma akkumuliert. Einen ungewöhnlich schnellen Magmenaufstieg gab es aber nicht, denn es wurden keine ungewöhnlichen Signale des Bodendeformationsnetzwerkes festgestellt.




In den Sozialen Medien wurden einige Fotos der Tätigkeit geteilt. Sie zeigen nicht nur rot illuminierte Gaswolken über dem Ätnagipfel schweben, sondern auch die typischen Parabeln glühender Tephra, die über den Kraterrand hinausflog und auf der Außenseite des Kraterkegels landete.

Die Eruptionen aus dem Nordostkrater könnten eigenständige Ereignisse sein, die nicht zwangsläufig neue Paroxysmen aus der Voragine oder dem Südostkrater ankündigen. Andererseits sahen wir in den letzten Monaten erst einige Aktivität im Nordostkrater, bevor sie dann auf andere Krater übergriff. Wirklich starke Eruptionen aus dem Nordostkrater sind schon eine Weile her.

Die Seismizität unter dem Ätna war in den letzten Tagen wieder vergleichsweise niedrig. Heute Nacht manifestierten sich aber zwei Beben mit Magnituden im Zweierbereich auf der Breite des Ätnas vor der Ostküste Siziliens. Die Erdbeben hier könnten mit tektonischen Bewegungen der Ätna-Ostflanke zusammenhängen. Wissenschaftliche Studien wiesen nach, dass das Gleiten der Flanke das eruptive Verhalten des Vulkans beeinflussen kann.

Ätna: Kleine Ascheeruption und morphologische Veränderungen

Zentralkrater am Ätna unterliegt morphologischen Veränderungen – kleine Ascheeruption beobachtet

Statistisch gesehen wäre ein neuer Paroxysmus aus dem Voragine-Krater überfällig, doch wie so häufig kümmert sich der Ätna nicht um Statistiken und macht, was er will. In den vergangenen Tagen fuhr die Tremoramplitude zwar Achterbahn, und es sah zeitweise so aus, als würde der Vulkan zu einem Paroxysmus ansetzen, doch leider blieben Ausbrüche weitestgehend aus. Einzig am 16. September beobachteten Vulkanologen vom INGV eine kleine Aschewolke, die aus dem Kraterbereich der Bocca Nuova aufstieg. Der Wind ergriff die recht dünne Aschewolke schnell und verwehte sie in Richtung Osten. Eine Gefahr für den Flugverkehr bestand nicht.

Dem jüngsten Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum 09.09.–15.09.2024 ist zu entnehmen, dass es zu deutlich sichtbaren morphologischen Veränderungen im Bereich zwischen dem neuen Voragine-Kraterkegel und dem Nordostkrater kam. Es ereignete sich ein kleinerer Hangrutsch. Auch auf der gegenüberliegenden Seite des Kraterbereichs gab es Veränderungen. An der Bocca Nuova entstanden neue Entgasungsschlote. Außerdem registrierten die Sensoren eine schwache Infraschalltätigkeit aus dem Bereich des Südostkraters.

Der Hauptteil des Tremors stammt aus einem Areal zwischen 2700 und 3000 Höhenmetern. Offenbar sammelte sich Magma in einem Gang unter dem Südrand des Zentralkraters. Die Tremorquellen ließen sich auch wieder bis in größere Tiefen verfolgen, und es ergibt sich das Bild aufsteigenden Magmas.

Der Kohlendioxidausstoß hat mittelhohe Werte angenommen und nachgelassen, während der Schwefeldioxidausstoß zugenommen hat. Diese Werte bestätigen den oben erwähnten Magmaaufstieg.

Es scheint also wieder mehr Magma aus der Tiefe aufzusteigen, als wir es in den letzten Wochen gesehen haben. Dennoch lässt sich hieraus noch nicht schließen, wann und wo es zur nächsten Eruption am Ätna kommen wird. Nur eins ist gewiss: Sie wird kommen!

Sizilien: Erdbeben Mb 3,3 vor der Ostküste

Ein Erdbeben der Magnitude 3,3 erschütterte die basale Ostflanke des Vulkans Ätna

Datum 16.09.24 | Zeit: 00:02:31 UTC |  37.711 ; 15.329 | Tiefe: 16 km | Mb 3,3

Vor der Ostküste Siziliens bebte es heute Nacht mit einer Magnitude von 3,3. Das Hypozentrum befand sich in 16 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 18 km nord-nordöstlich von Acireale verortet. Es handelte sich wahrscheinlich um ein tektonisches Erdbeben an einer Störungszone, die mit dem Grundgebirge assoziiert ist, auf dem der Ätna aufsitzt. Die Ostflanke des Vulkans gleitet langsam ab und diese Gleitbewegung, die auch unter Wasser nachweisbar ist, könnte das Erdbeben ausgelöst haben. Zugleich liegt der Ätna auf dem Schnittpunkt tektonischer Kleinplatten, deren Bewegungen ebenfalls Spannungen in der Kruste verursachen können, die sich letztendlich in Erdbeben entladen.

Studien zeigten, dass das Gleiten der Ostflanke in Schüben stattfindet und das eruptive Verhalten des Vulkans beeinflussen kann.

Ätna: Zunahme der Seismizität im September

Weitere Erdbeben manifestierten sich am Ätna – auch Ostküste betroffen

Über den Sommer war die seismische Aktivität am Ätna ungewöhnlich gering, wenigstens wenn man die letzten Jahre betrachtet. Aktuell ändert sich das aber wieder und seit einigen Tagen ist eine Aktivitätszunahme in Bezug auf die Erdbebentätigkeit zu beobachten. So gab es heute zwei Erdbeben mit Magnituden im Zweierbereich, die sich an der unteren Ostflanke des Vulkans zutrugen und bereits vom EMSC gemeldet wurden: Sie hatten die Magnituden 2,1 und 2,0 und hatten Hypozentren in 6 Kilometern Tiefe. Die Epizentren wurden 5 und 6 Kilometer nord-nordwestlich von Acireale lokalisiert und lagen wenige Kilometer östlich von Zafferana, das vielen Ätnareisenden ein Begriff sein wird. Bereits am Wochenende gab es hier 4 schwächere Erschütterungen. In dem Areal waren Erdbeben früher keine Seltenheit, und stärkere Beben wurden von den Vulkanologen des INGVs als tektonische Beben beschrieben, die durch Veränderungen im Spannungsfeld infolge von Magmenaufstieg entstanden sind. Auf der INGV-Shakemap erkennt man zwar die beiden aktuellen Beben noch nicht, aber es wird deutlich, dass sich in den vergangenen Tagen mehrere schwache Erdbeben manifestierten. Zu sehen ist auch noch die blaue Weindolde aus Erdbebenmarkierungen im Nordwesten des Vulkans, deren Beben aller Wahrscheinlichkeit nach direkt durch aufsteigendes Magma entstanden sind.

Daten sprechen für weitere Magmenakkumulation unter dem Ätna

Im Wochenbericht des INGVs ist zu lesen, dass es im Beobachtungszeitraum 2. – 8. September praktisch keine Infraschalltätigkeit gab. Das ist ebenso ungewöhnlich, wie die geringe Erdbebentätigkeit zuvor. Andererseits sprechen zwei Beobachtungen dafür, dass es nicht lange ruhig am Ätna bleiben wird: Bei der Einen handelt es sich um den sehr hohen Kohlendioxid-Ausstoß, der von den Vulkanologen gemessen wurde. Zwar teilte man keine absoluten Werte mit, einer Grafik ist aber zu entnehmen, dass die höchsten Werte seit einem Jahr erreicht wurden und die steigende Tendenz anhält. Außerdem war das Helium-Isotopenverhältnis in den Gasen hoch. Beide Messwerte sprechen dafür, dass ein größerer Magmenkörper aus der Tiefe aufsteigt, und bestätigen somit das, was uns die tief sitzenden Erdbeben im Nordwesten des Vulkans bereits angedeutet haben.

Die andere Beobachtung betrifft die Quelle des Tremors, der von einer Magenakkumulation in geringer Tiefe unter dem Ätnagipfel ausgeht. Der Bereich, in dem Tremor registriert wurde, hat sich gegenüber der Vorwoche deutlich ausgedehnt und reicht auch wieder tiefer hinab, so dass man davon ausgehen kann, dass sich weitere Schmelze zwischen dem Südrand des Zentralkraters und dem Südostkrater angesammelt hat. Wann sie in welcher Form das Tageslicht erblicken wird, ist ungewiss. Mich würde es nicht wundern, wenn der Südostkrater bald wieder in das Eruptionsgeschehen eingreifen würde.

Ätna: Erdbeben im Nordwesten

Kleiner Erdbebenschwarm im Nordwesten des Ätnas – Zusammenhang mit Magmenaufstieg möglich

Nachdem es in den letzten Wochen aus seismischer Sicht am Ätna ungewöhnlich ruhig war, zieht die Erdbebentätigkeit aktuell wieder etwas an. So ereignete sich am 6. September ein kleines Schwarmbeben im Nordwesten des Vulkans. Die Beben tauchten erst heute in den Erdbebentabellen des INGVs auf. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 2,6 und ein Hypozentrum in fast 26 Kilometern Tiefe. Es ist charakteristisch für Erdbeben in der oberen Asthenosphäre die oft mit Magmenaufstieg in Verbindung stehen. Sie bilden sich, wenn Schmelze versucht, in die Erdkruste einzudringen. 7 weitere Erschütterungen ereigneten sich in ähnlicher Tiefe. Die Epizentren wurden 3,6 km westlich vom Monte Spagnolog verortet. In diesem Areal gab es bereits öfter vergleichbare Ereignisse. Bis die Schmelze in höhere Regionen des Ätnas aufgestiegen ist, werden wahrscheinlich mehrere Monate vergehen, und ich bin davon überzeugt, dass wir die Spur des Magmenkörpers anhand weiterer Erdbebenschwärme verfolgen können.

Einige Mikrobeben gab es in den vergangenen Tagen auch an anderen Stellen des Ätnas. Sie lagen überwiegend im Süden und Osten des Vulkans und waren von sehr geringen Magnituden. Insgesamt gab es in der ersten Septemberwoche 21 Erschütterungen, von denen 14 in der Shakemap angezeigt werden.

Der Tremor stürzte nach seinem kurzlebigen Vorstoß in den roten Bereich, den er Mitte der Woche gewagt hatte, wieder jäh ab und bewegt sich aktuell tief im grünen Bereich.

Sentinel-Satellitenaufnahmen lassen einige kleinere Wärmesignaturen im Randbereich des Zentralkraters erkennen. Hier scheint Schmelze nahe der Oberfläche zu stehen. Es gibt aber keine Meldungen über eruptive Tätigkeit.

Voragine und Neuer Südostkrater dösen vor sich her. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man keine wissenschaftliche Prognose treffen, ob es in absehbarer Zeit zu weiteren Paroxysmen kommen wird, oder ob diese Phase bereits wieder beendet ist.

Ätna mit Tremoranstieg am 4. September

Tremor am Ätna stieg bis in den roten Bereich – Keine Meldungen von Eruptionen

Der Ätna auf Sizilien war in den vergangenen Tagen ungewöhnlich ruhig und zeigte zeitweise einen sehr tiefen Verlauf der Tremorkurve, die im grünen Bereich verlief. Zuletzt begann die Tremoramplitude etwas zu steigen und erreichte gestern schnell erhöhte Werte mit Spitzen im roten Bereich. Ein schneller Tremoranstieg kann auf einen sich anbahnenden Paroxysmus hindeuten, und so gab es in den Sozialen Medien auch entsprechenden Alarmismus. Doch was fehlte waren strombolianische Eruptionen, die einem Paroxysmus für gewöhnlich vorangehen. Diesbezüglich gab und gibt es keine Meldungen. Allerdings war das Wetter am Ätna in letzter Zeit nicht so toll und es gab viel Bewölkung, so dass sporadische Eruptionen vielleicht unentdeckt blieben. Doch das ist spekulativ.

Der letzte Paroxysmus manifestierte sich am 15. August, und legte man die vorherigen Pausenintervalle zugrunde, hätte man spätestens zum Monatswechsel mit einem neuen Ereignis rechnen können. Bis jetzt gibt es außer dem Tremoranstieg aber keine weiteren Indizien für eine sich anbahnende Eruption. Insgesamt präsentiert sich Ätna ungewöhnlich ruhig, was auch die geophysikalischen und chemischen Messwerte belegen, die gestern in einem INGV-Bulletin veröffentlicht wurden. So gab es im Beobachtungszeitraum 26.08 – 01.09.2024 praktisch keine Infraschalltätigkeit, die auf explosive Eruption hingedeutet hätte. Es wurden Entgasungen aus dem Neuen Südostkrater beobachtet und auch die Seismizität war gering.

Ein besonders auffallendes Ergebnis brachte die Analyse der Tremorquellen: Zwar wurde Tremor in einem Cluster festgestellt, dessen oberste Begrenzung in 3000 m Höhe unter dem südlichen Bereich des Zentralkraters lag, aber es fehlten tiefere Tremorquellen, die den Weg aufsteigenden Magmas markierten. Diesen Werten nachzufolgen, stoppte der Magmenaufstieg aus der Tiefe, was auch die geringe Seismizität erklären würde. Möglich, dass es nur ein kurzweiliger Stopp war und dass der Anstieg des Tremors gestern ein Anzeichen dafür war, dass diese Periode endete. Das nächste Update wird diesbezüglich neue Erkenntnisse bringen. Nichtsdestotrotz gibt es noch eine flach gelegene Magmenakkumulation und Ausbrüche sind möglich.

Italien: Mehrere schwache bis moderate Erdbeben im Süden


Italien gehört zu den Ländern Europas, die eine besonders hohe Erdbebenaktivität aufweisen. Eine der Ursachen hierfür liegt in der besonderen tektonischen Lage des mediterranen Landes: Italien befindet sich an der Grenze zwischen der Eurasischen und der Afrikanischen Platte. Die Afrikanische Platte bewegt sich nach Norden und stößt dabei gegen die Eurasische Platte, was zu Spannungen führt, die sich in Form von Erdbeben entladen. Im Süden Italiens, insbesondere in der Region Kalabrien und Sizilien, gibt es eine Subduktionszone, in der die Afrikanische Platte unter die Eurasische Platte taucht. Diese Bewegung erzeugt erhebliche seismische Aktivität und ist im Wesentlichen auch für den Vulkanismus der Region verantwortlich. Last but not least erzeugen die Vulkane selbst Erdbeben.

Erdbeben Mb 2,4 in 10 Kilometern Tiefe unter dem Ätna

Ein solches Erdbeben erschütterte am Sonntag die westliche Ätnaflanke. Das Beben hatte eine Magnitude von 2,4 und ein Hypozentrum in 10 Kilometern Tiefe. Ein weiterer Erdstoß in der Region hatte eine Magnitude von 1,5. Ansonsten ist die Erdbebentätigkeit am Ätna ungewöhnlich niedrig. Der Tremor allerdings ist wieder etwas gestiegen, und im Wochenupdate wurde eine Grafik veröffentlicht, die zeigt, dass die Tremorquelle ein schmales Band bildet, das sich vom Südrand der Bocca Nuova bis zum Südostkrater erstreckt und in einer Höhe von ca. 2800 m liegt. Es wird vermutet, dass sich Magma in der Höhe der Basis der Kraterkegel befindet und darauf wartet, bald wieder eruptiert zu werden. Statistisch gesehen müsste der nächste Paroxysmus bald erfolgen. Meldungen über regelmäßige strombolianische Eruptionen, die einen solchen starken Ausbruch oft ankündigen, stehen aber noch aus. Möglicherweise finden sie auch nur im Verborgenen statt, da das Wetter am Vulkan in den letzten Tagen nicht besonders war. Gestern gab es einen Hagelsturm, der in größeren Höhen den Vulkan mit einer weißen Schicht überzog.
Heute gab es noch weiter westlich des Vulkans einen Erdstoß der Magnitude 2,7. Das Erdbebenherd befand sich in 34 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 15 km nord-nordöstlich von Troina lokalisiert und lag damit bereits ein Stück von der Basis des Vulkans entfernt.

Erdbeben M 2,9 nördlich von Stromboli

Gestern ereignete sich ein ungewöhnlich starkes Erdbeben (für Stromboli) der Magnitude 2,9. Sein Epizentrum befand sich ca. 10 Kilometer vor der Küste der Vulkaninsel. Das Hypozentrum wurde in 286 km Tiefe festgestellt, somit handelte es sich um ein Mantelbeben. Ob es sich direkt auf den Vulkan auswirken wird, ist fraglich.

Erdbeben Mb 4,2 (3,9) bei Cosenza

Das stärkste Erdbeben im Süden Italiens, das sich in den letzten Tagen in dem Erdbebenland manifestierte, ereignete sich gestern in der Nähe von Cosenza. Laut GFZ Potsdam hatte es eine Magnitude von 4,2 und ein Hypozentrum in 10 Kilometern Tiefe. Das EMSC berichtete über ein Beben der Magnitude 3,9 in 8 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 38 km nördlich von Cirò Marina verortet und lag vor der Küste. Dennoch wurde es von zahlreichen Menschen in Süditalien deutlich gespürt. In dieser Region bebt es zuletzt besonders häufig.

Ätna: Strombolianische Eruptionen aus der Voragine gesichtet

Deutliche Veränderungen im zentralen Kraterkomplex des Ätnas. © Marco Neri/Emilio Messina Photography via FB
Deutliche Veränderungen im zentralen Kraterkomplex des Ätnas. © Marco Neri/Emilio Messina Photography via FB

Ätna nimmt nach kurzer Pause eruptive Tätigkeit auf – Strombolianische Eruptionen in der Voragine

Die Ruhe am Ätna währte nur wenige Tage, denn in der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es erneut zu strombolianischen Eruptionen aus dem neuen Kraterkegel, der nun den ehemaligen Krater Voragine ausfüllt und den neuen Gipfel des Ätnas bildet. Laut einer Sondermeldung des INGV begann der Vulkan gegen 2 Uhr UTC mit den Eruptionen. Dabei wurde auch Vulkanasche gefördert, die sich in Richtung Ost-Nordost ausbreitete. Über die Höhe der Aschewolken wurde nichts bekannt. Es gab jedoch nur eine mäßige Infraschallaktivität, weshalb man davon ausgehen kann, dass die Aschewolken eher klein waren und nur einige Hundert Meter hoch aufstiegen.

Während die Erdbebentätigkeit weiterhin gering blieb, nahm der Tremor zu und erreichte fast den roten Bereich. Laut dem INGV-Bericht lag die Tremorquelle in einer Höhe von 2000 m unter der Voragine. Bei vergleichbarer Aktivität wurde der Magmenkörper, von dem der Tremor ausgeht, normalerweise in einer Höhe von etwa 3000 m lokalisiert, dort, wo sich die Basis des zentralen Kegelkomplexes befindet.

Signifikante Schwankungen der Bodenhebung wurden nicht festgestellt, und auch sonst zeigten die Parameter keine weiteren Auffälligkeiten.

Obwohl es sich nur um eine recht milde Form der Aktivität handelte, zeigt sie, dass der Vulkan seine Ausbruchsserie aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht beendet hat und mit weiteren Paroxysmen zu rechnen ist. Diese Ausbrüche lassen sich trotz aller Fortschritte in der Vulkanologie nicht zuverlässig vorhersagen.

Starke morphologische Veränderungen des zentralen Kraterbereichs durch Eruptionen der Voragine

Bisher gab es sechs paroxysmale Eruptionen aus der Voragine. Die Aktivität begann bereits im Juni mit einer mehrere Wochen anhaltenden strombolianischen Phase, bei der auch Lavaströme gefördert wurden, die innerhalb des Zentralkraters unterwegs waren. Seitdem hat sich der zentrale Kraterbereich erheblich verändert. Der neu entstandene Kegel sitzt auf dem Nordwestrand der Voragine und hat sich bis in das Tal zwischen Nordostkrater und der Voragine ausgebreitet. Dieses Tal war vergleichsweise leicht zugänglich und ein guter Ausgangspunkt für Gipfelwanderungen. Lavaströme flossen zudem über den Kraterrand in Richtung Westen, was nun den Zugang zum Gipfelbereich erschwert. Momentan gilt jedoch weiterhin ein Besteigungsverbot.