Vulkane-News 02.02.23: Ätna

Ätna mit fluktuierender Lavastrom-Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Die Lavastrom-Aktivität am Ätna hat heute Nacht stark nachgelassen. Auf der Thermalcam des INGVs sah man bis heute Nachmittag nur ein kaltes Blau mit ein paar Grüntönen. Der Lavastrom schien versiegt zu sein. Doch seit ein paar Minuten ist wieder das Gelb frischer Lava zu sehen. Es bewegt sich auf die Oberkante des Valle del Bove zu. Anhand der geophysikalischen Parameter kann man derzeit kein ungewöhnliches Verhalten des Vulkans ableiten. Die Seismizität bewegt sich auf normalem Niveau. Heute gab es ein Erdbeben Ml 2,0 im Osten des Vulkans. Es hatte ein Hypozentrum in 7 km Tiefe und manifestierte sich an einer bekannten Störungszone 6 km nördlich von Acireale.

Erwähnenswert ist auch ein Beben Ml 2,3 das sich wenige Kilometer westlich von Stromboli zutrug. Der Erdbebenherd lag im Grenzbereich Asthenosphäre-Erdmantel.


Erta Alé: Aktivität rückläufig

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Aktivität: Hawaiianisch

Der Erta Alé ist heute der Dritte im Bunde, denn auch hier scheint die Aktivität nagelassen zu haben: Ein neues Sentinel-Satellitenfoto zeigt, dass der aufgestaute Lavasee im Nordpit bereits wieder erkaltet ist. Die Eruption hatte am 28. Januar begonnen. Bei früheren Ereignissen dieser Art folgten mehrere Aktivitätsphasen hintereinander.

Der Lavasee im Südkrater bleibt gedeckelt. Schwache Wärmesignaturen gehen von den beiden Hornitos aus. Tatsächlich ist es auch möglich, dass der Lavasee under dem vermeintlichen Deckel inaktiv ist.


Kilauea: Lavaseen weiter aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Aktivität: Hawaiianisch

Am Kilauea auf Hawaii schwächelte die Aktivität heute Morgen ebenfalls und der aufgestaute Lavasee zeigte sich zum großen Teil oberflächlich erkaltet. Doch die Situation hat sich wieder „normalisiert“ und man kann auf der LiveCam zwei Lavaseen erkennen. Der Durchmesser des größeren, aufgestauten Lavasees scheint generell abgenommen zu haben.

Vulkan Ätna am 01.02.23

Lavastrom am Ätna bleibt aktiv

Der Lavastrom am Ätna ist weiterhin aktiv, fluktuiert in seiner Intensität aber deutlich. Gestern Mittag war kaum noch ein thermisches Signal auf der Livecam zu sehen gewesen, doch der Lava-Ausstoß verstärkte sich am Nachmittag wieder, sodass das INGV eine neue Aktivitätswarnung herausgab. Im Großen und Ganzen ist es aber bei der Aktivität geblieben, wie wir sie aus den letzten Wochen kennen: Lava fließt aus einem Förderschlot auf 2830 m Höhe und erreicht in Schüben den Steilhang des Valle del Bove. Bei bestem Winterwetter kontrastiert die rote Lava mit dem weißen Schnee, sodass sehr stimmungsvolle Nachtaufnahmen entstehen.

Daten zur Eruption am Ätna

Die Analyse von Satellitendaten zeigt den INGV-Wissenschaftlern, dass die Förderrate am 30. Januar einen Maximalwert von 1,9 Kubikmeter pro Sekunde erreichte. Insgesamt wurden bis zu diesem Datum ungefähr 5.990.000 Kubikmeter Lava gefördert. Zwischen dem 28. November 2022 und dem 29. Januar 2023 wurde so viel Lava gefördert, dass sie eine Fläche von 0,93 Quadratkilometern bedeckt. Der längste Lavastrom war 1920 m lang.

Das neue Wochenbulletin des INGV attestiert dem Vulkan zudem eine schwache Infraschalltätigkeit und sporadische Ascheeruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Dort wurden an einigen Stellen rotglühende Schlote und thermische Anomalien an Fumarolen detektiert.

Der Tremor bewegte sich im Beobachtungszeitraum 23.-29. Januar auf mittlerem Niveau. Die Tremorquelle wurde in einer Region zwischen 2400 und 2800 Höhenmetern lokalisiert und liegt unter der Basis des Südostkraterkegels. Der Tremor geht von dem Magmenkörper aus, der den Lavastrom speist. Er intrudierte vermutlich im Frühjahr 2022, wenige Wochen bevor der erste Lavastrom eruptiert wurde. Die Intrusion ging einher mit einem Schwarmbeben. Das war seitdem auch das letzte größere Schwarmbeben am Ätna. Während des Beobachtungszeitraums wurde keine signifikante Bodendeformation beobachtet. Allerdings gibt es quasi immer einen schwachen Zustrom von Magma der sich in einer langfristigen Inflation nebst schwacher Bodenhebung widerspiegelt.

Vulkan-News 30.01.23: Ätna

Ätna mit Lavastrom und gelegentlichen Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Am Ätna ist der Lavastrom weiter aktiv, der aus einer Bocce auf 2850 m entspringt. Die Fördermenge des Stroms fluktuiert. Heute morgen sieht man, dass sich der Strom auf dem Steilhang des Valle del Bove bewegt und sich in zwei Arme geteilt hat. Ein neues Sentinel-Satellitenfoto enthüllt, dass die thermische Anomalie am Südostkrater größer geworden ist. Augenzeugen berichten von sporadischen Explosionen aus diesem Krater. Für mich ein Indiz, dass sich die Aktivität bald ändern könnte. Ob die Kraft für einen Paroxysmus reicht ist fraglich, aber vielleicht braut sich eine länger anhaltende Aschephase zusammen.


Explosionen am Chikurachki fördern Aschewolken bis auf 3700 m

Staat: Russland | Koordinaten: 50.33; 155.46 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Chikurachki begann gestern erneut mit Eruptionen: es kam zu Explosionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3700 m förderten. Der Wind verdriftete die Aschewolken in Richtung Nordosten. Sie breiteten sich auf einer Distanz von 70 km aus. KVERT erhöhte die Warnstufe auf „orange“ und schreibt, dass es jederzeit zu Eruptionen kommen könnte, die Aschewolken bis auf 6 km Höhe aufsteigen lassen. Zuletzt brach der Vulkan im Oktober 2022 aus.


Popocatepetl bleibt aktiv

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

In Mexiko ist es der Popocatepetl, der weiterhin Asche eruptiert. Sie stieg zuletzt bis auf einer Höhe von 6100 m auf und wurde in nördliche Richtung verfrachtet. Auf einem Livecambild sieht man, dass neben der Asche auch rotglühende Tephra eruptiert wurde. CENAPRED meldete gestern 3 Explosionen, 238 Asche-Dampf-Exhalationen und 60 Minuten Tremor.


Sangay mit Aschewolken

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Der Sangay in Ecuador hält es ähnlich wie der Popocatepetl und fördert Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6100 m mit dem Unterschied, dass die Asche in südlicher Richtung verfrachtet wird. Gestern wurde eine Thermalstrahlung mit einem Spitzenwert von 519 MW registriert. Daher kann man davon ausgehen, dass ein Lavastrom gefördert wird.

Vulkan Ätna mit Komet am 28.01.23

Ätna mit Aschewolke und Komet

Am Ätna auf Sizilien geht die Lavastromtätigkeit weiter. Jüngste Sentinel-Satellitenfotos zeigen, dass die Lavafront des neuen Stroms fast das gleiche Höheniveau wie der ursprüngliche Strom erreicht hat. Zu sehen sind auch 2 kleine Anomalien in der Bocca Nuova und im Neuen Südostkrater. Dort ist es die erste Anomalie seit Wochen. MIRVOA detektiert eine Wärmestrahlung mit 112 MW. Doch das ist nicht die eigentliche Schlagzeile des Artikels. Interessant ist, dass es wohl zu weiteren Aschewolken gekommen ist. Das geht aus weiteren Fotos hervor, die in unserer FB Gruppe geteilt wurden. Das Foto wurde von Ätna Nord aus aufgenommen und zeigt eine Aschewolke, die ein Stück größer aussieht, als jene von gestern. Was man nicht sieht, ist der Gipfel. Von daher ist es spekulativ, ob die Quelle wieder der Südostkrater war, oder ob die Asche aus einem der anderen Krater aufstieg.

Noch ein wenig spektakulärer ist ein Foto, das als „Astronomisches Bild des Tages“ von der Nasa gekürt wurde. Das Foto des italienischen Fotografen Dario Giannobile zeigt den gespaltenen Neuen Südostkrater mit dem grünen Kometen darüber. Der Komet findet dieser Tage seine größte Annährung an die Erde und ist mit dem Fernglas in der Nähe des Polarsterns zu sehen. Wenn man sich das Foto genauer anschaut, sieht man auch ein paar glühende Fumarolen in der Bresche des Kraters. Sie könnten für die thermische Anomalie auf dem Satellitenbild verantwortlich sein. Das verdeutlich, wie empfindlich die Messungen sind.

Die geophysikalischen Parameter des Vulkans sind- soweit sie mir bekannt sind- relativ unauffällig. Der Tremor bewegt sich auf mittlerem Niveau. In den letzten Tagen gab es ein paar Erdbeben, vor allem im Osten des Vulkans. Anzeichen für einen ungewöhnlichen Magmenaufstieg gibt es nicht. Dennoch könnten die wiederholt beobachteten Aschewolken eine Aktivitätsänderung ankündigen: sie könnte sich in Richtung der Gipfelrater verlagern, auch ein Paroxysmus ist denkbar.

Vulkan-News 27.01.23: Ätna

Ätna mit intensiver Lavastromtätigkeit

Die Lavastromtätigkeit am Ätna hat seit gestern Abend wieder zugelegt. Nachts erreichte der Strom den Steilhang zum Valle del Bove. Heute Morgen hat die Lavafront mehr als ein Drittel des Hangs geschafft. Es wird eine starke thermische Anomalie detektiert. Die Leistung schwankt je nach Aktivität und Bewölkung stark und hatte gestern einen Spitzenwert von 444 MW Leistung erreicht. Tremor und Seismizität bleiben unauffällig.

Fotos zeigen eine wunderbare Winterlandschaft mit einem rot illuminierten Nachthimmel. Wenn man genau hinsieht, lässt sich auf der Aufnahme unten sogar der Komet C/2022 E3 erahnen.


Anak Krakatau macht weiter

Der indonesische Inselvulkan Anak Krakatau ist weiterhin aktiv und stößt Vulkanasche und glühende Tephra aus. Das VAAC registrierte nordost-driftende Aschewolken in einer Höhe von 600 m. Nach einem zweitägigen Peak in der Seismizität, während dessen täglich ca. 30 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert wurden, war die Erdbebentätigkeit in den letzten beiden Tagen eher gering.


Kadovar mit Aschewolken

Der Inselvulkan vor der Nordküste von Papua Neuguinea eruptierte gestern Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufstieg. Auf dem letzten Sentinel-Foto vom 19 Januar sieht man eine ordentliche Dampfwolke aufsteigen. Thermische Anomalien wurden nicht detektiert.

Ätna-Update am 26.01.23

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Ätna mit Aschewölcken

Heute Mittag wurde in unserer FB-Gruppe ein aktuelles Foto vom Ätna geteilt, dass eine kleine Aschewolke zeigt, die am Neuen Südostkrater ausging. Solche Aschewolken kommen immer mal wieder vor, ohne dass sie was besonderes Bedeuten, doch sollte es zu regelmäßigeren Ascheausstoß kommen, dann könnte sich eine größere Aktivitätsänderung andeuten. Der genaue Status der Lavastromtätigkeit ist unbekannt, gestern floss noch ein Lavastrom, der allerdings nicht den Steilhand vom Valle del Bove erreichte. Heute konnte ich noch keinen wolkenfreien Blick via LiveCam erhaschen, sondern sah nur eine grünliche Thermalsignatur durch dünne Wolken schimmern, aber was ich da erahnte sah nach sich abkühlender Lava aus.

(Update 19:00 Uhr: Auf einigen Livecams kann man einen rot illuminierten Himmel sehen, was auf einen aktiven Lavastrom hindeutet.)

Das Wetter ist nur aus wintersporttechnischer Sicht gut, denn in den letzten Tagen fiel viel Neuschnee und auch heute sieht es nach weiteren Schneefällen aus. In tieferen Lagen ist das Unwetterpotenzial groß. Wer meint, auf den Vulkan steigen zu müssen, sollte über Alpinerfahrung verfügen und gut ausgerüstet sein. Am Ätna gibt es mehr Todesopfer infolge von Eis, Schnee und Sturm als durch Vulkanausbrüche.

Das erinnert mich an meinen Kollegen Thomas Reichardt, der im Jahr 2008 am Ätna tödlich verunglückte. Damals gab es einen ähnlich kleinen Ausbruch am Rand des Valle del Bove und Thomas war alleine dort unterwegs, um Videoaufnahmen der Eruption zu filmen. Er machte sich erst Abends auf den Rückweg entlang der Steilkante des Valle del Bove und rutschte auf einer vereisten Schneefläche aus. Gestoppt wurde sein Hangrutsch erst durch einen Felsen, der aus dem Schnee ragte. Dabei zog er sich so schwere Verletzungen zu, dass er ums Leben kam. Er war zwar noch in der Lage einen Notruf abzusetzen, doch aufgrund des schlechten Wetters kam die Hilfe zu spät. Wenn ihr eine Tour zur Eruptionsstelle plant, seid bei dem Wetter besonders vorsichtig!

Vulkan Ätna am 24.01.23

Aktivität am Ätna fluktuiert

Gestern Abend ließ der Lava-Ausstoß aus der Bocce auf 2850 m Höhe nach und der Teil des Lavastroms, der auf der Thermalcam des INGV sichtbar war versiegte langsam. Heute Morgen zeigte sich der Steilhang des Valle del Bove kalt. Oberhalb des Steilhangs wurde nachmittags dann wieder ein neues thermisches Signal sichtbar und ein neuer Lavastrom begann zu fließen. Aktuell hüllt sich der Vulkan wieder in Wolken, so das wir uns wohl in Geduld übern müssen, bis die Sicht wieder besser wird.

Das neue INGV-Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum 16.-22. Januar 2023 wurde soeben veröffentlicht. Es fasst die Lavastrom-Aktivität der letzten Tage zusammen. Im Wesentlichen wird das bestätigt, was ich in meinen Updates bereits schrieb: es gab mehrere Fluktuationen in der Förderrate. In der Nacht vom 16. auf den 17. Januar nahm die Lavaemission schrittweise ab und in den frühen Morgenstunden des 18. Januar setzte die Aktivität wieder ein. Sie erzeugte zwei Lavaströme, von denen einer nach Nordosten gerichtet war. Der andere floss in östlicher Richtung an die steile Westwand des Bove-Tals. Die fortgeschrittenen Fronten stagnierten zunächst auf einer Höhe von etwa 2500-2400 m. Am 20. Januar erreichte ein Strom den Fuß der Westwand. Am darauffolgenden Tag nahm die Ergussrate wieder ab, um am Abend wieder zuzunehmen. Am Abend des 22. Januar floss ein neuer Strom das Bove-Tal hinab und nähert sich dem Fuß der westlichen Wand, auf etwa 2200-2250 m Höhe.

Darüber hinaus wurde eine geringe seismische Aktivität beobachtet. Die Tremor-Amplitude bewegte sich auch auf niedrigem bis mittlerem Niveau. Das Gleiche galt für den Ausstoß an Schwefeldioxid. Der Kohlendioxid-Flux war durchschnittlich. Es gab nur eine geringe Infraschalltätigkeit aus Richtung der Bocca Nuova.

Die interessanteste Erkenntnis lieferte eine chemische Untersuchung der aktuell eruptierten Lava. Sie zeigt, dass der Lavastrom die am weitesten entwickelte Zusammensetzung unter den Laven hat, die im letzten Jahr im Rahmen der Lavastromtätigkeit am Südostkrater eruptiert wurden. Das zeigt, dass das Magma im Speichersystem des Vulkans reifte und dass es sich nicht um frisch aufgestiegenes Magma handelt. Für einen massiven Magmenaufstieg gibt es momentan auch keine Anzeichen.

Vulkan-News 23.01.23: Anak Krakatau

Anak Krakatau eruptiert Vulkanasche

Das Kind des Krakatau ist heute munter geworden und eruptiert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 600 m aufsteigt. Die Aktivität setzte kurz nach Mitternacht Ortszeit ein. Seitdem brachte das VSI 7 Eruptionsmeldungen heraus. Auf nächtlichen Livecambildern war rotglühende Tephra zu sehen, die über den Kraterrand hinaus aufstieg. Es handelt sich um eine Serie strombolianischer Eruptionen. Mit Beginn der Aktivität zog auch die Seismizität wieder etwas an. Zuletzt war sie von einem Hoch Ende Dezember deutlich zurückgegangen. Wahrscheinlich wird nun die Lava eruptiert, die damals als Magma aufstieg und die Erdbeben auslöste.


Ätna und der Lavastrom

Am Ätna fließt die Lava weiterhin auf dem Steilhang des Valle del Bove und dürfte bald den Talboden erreichen. Auf Fotos ist zu erkennen, dass von der Lavafront viele glühende Steinschläge abgingen und sich dort einiges an Material akkumulierte. In sozialen Medien wurde scheinbar postuliert, dass sich an der Lavafront ein neuer Schlot geöffnet haben könnte, was von den örtlichen Vulkanführern sofort dementiert wurde. Aktuell stellt die Eruption keine Gefahr für Menschen da, die sich nicht in unmittelbarer Nähe zum Lavastrom aufhalten. Auffallend ist, dass die Seismizität momentan gering ist und deutlich gegenüber der Vorwoche abgenommen hat.


Cotopaxi mit Vulkanasche in 7300 m Höhe

Der Cotopaxi in Ecuador eruptierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 7300 m aufgestiegen ist. Die Driftrichtung war Nordwesten. In den letzten Wochen ist ein leichter Anstieg der Aktivität zu verzeichnen.

Vulkan-News 22.01.23: Ätna

Lavastrom am Ätna ist länger geworden

Am Ätna strömt weiterhin Lava aus einer Bocce auf 2850 m Höhe. Sie hatte sich nach einer kurzen Eruptionspause am 17. Januar im Nordosten des Südostkraterkegels geöffnet. Die effusiv geförderte Lava bildet einen Lavastrom, der ein paar hundert Meter nördlich des Lavafeldes fließt, das sich in den Wochen zuvor gebildet hatte. Der neue Lavastrom fließt über den Steilhang des Valle del Bove und reicht mittlerweile fast so weit herab wie der Vorherige. Gestern Abend gab die Livecam einen guten Blick auf das Geschehen frei und auch die örtlichen Fotografen konnten einige schöne Bilder knipsen. Heute hüllt sich der Vulkan in dichten Wolken, die neuen Schnee bringen.


Ebeko mit Asche in 2700 m Höhe

Auf der Kurilleninsel Paramushir gab es wieder eine Ascheeruption am Ebeko. Das VAAC detektierte Asche in einer Höhe von 2700 m. Der Wind verdriftete die Eruptionswolke in Richtung Nordosten. Lokale Medien berichteten über die Eruption.


Kilauea mit anhaltender effusiver Eruption

Der Kilauea auf Hawaii ist weiterhin aktiv und eruptiert Lava im Halema’uma’u Krater. Sie bildet zwei Lavaseen, wovon der östliche der größere ist. Im Eruptionsverlauf nahm seine Größe allerdings deutlich ab, wie man es gut auf der vergleichenden Thermalgrafik erkennen kann. Der kleinere Lavasee im Westteil des Kraters veränderte sich hingegen nur wenig. Er flutete das Becken, das sich schon in der vorangegangenen Eruptionsphase gebildet hatte. Tremor und Seismizität liegen über dem Hintergrundniveau. Es treten weiterhin Deflation/Inflation-Ereignisse auf. Momentan befindet sich der Vulkan in einer Deflation. Übergeordnet gibt es einen leichten inflationären Trend, der sich in einer schwachen Bodenhebung der Caldera widerspiegelt.


Popocatepetl eruptiert Asche bis auf 7000 m Höhe

Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl kam es zu weiteren Ascheeruptionen. Das VAAC ortete Vulkanasche in 7000 m Höhe mit einer ostwärts gerichteten Drift. CENAPRED registrierte gestern 100 Asche-Dampf Exhalationen und 337 Minuten Tremor. Der Tremor deutet starke Fluidbewegungen an und man kann mit einer kurzfristigen Aktivitätssteigerung rechnen.