Am Ätna auf Sizilien wurden vom INGV zwei neue LiveCams geschaltet. Auf ihnen ist der bereits schneebedeckte Gipfel von der Monangola aus zu sehen. Weiterhin werden seismische Erschütterungen registriert, die auf tiefsitzende Explosionen im Schlot des NE-Kraters hindeuten.
Ätna
Der Ätna liegt auf der italienischen Insel Sizilien und ist der größte Vulkan des europäischen Kontinents. Zugleich ist er einer der aktivsten Vulkan der Welt.
Kleine Explosionen am Ätna
Auf dem Seismogramm des INGV sieht man in den letzten 24 Stunden 3 seismische Signale die möglicherweise von kleinen Explosionen verursacht wurde. Zudem sind zahlreiche Mikroignale zu erkennen, die auf tiefsitzende Explosionen im Förderschlot des NE-Kraters hindeuten. Zudem zeigt der vulkanische Tremor eine leicht steigende Tendenz.
Andrea Ercolani berichtet auf seiner Seite davon, das für die nächsten 3 Wochen keine Führungen zu den Hauptkratern stattfinden.
Die mächtige Dame Ätna scheint aus ihrem Schlaf langsam zu erwachen. Möglicherweise steht uns eine eruptive Phase wie die zwischen 1995 – 2001 bevor. Damals begann die Aktivität ähnlich wie heute und steigerte sich dann zu strombolianischen Eruptionen aus der Bocca Nuova. Diese verfüllte sich während eines großen Ausbruches im Oktober 2000. In dieser Zeit wuchs auch der SE-Kraterkegel dramatisch an. Zwischen 1999 und 2001 war er Schauplatz zahlreicher paroxysmaler Eruptionen. Diese Tätigkeitsphase gipfelte 2001 in einer großen Flankeneruption.
Explosive Eruption am Ätna
Gestern kam es um 15.09 Uhr zu einer explosiven Eruption am Ätna. Der Vulkanausbruch ereignete sich aus der Bocca Nuova, einem der 4 Hauptkrater des Ätnas. Das Event wurde nicht nur als seismisches Signal aufgezeichnet, sondern auch per Webcam des INGV in einer Bilderserie dokumentiert. Deutlich sichtbar war eine dunkelgraue Aschewolke, die bis zu einem Kilometer hoch über den Krater aufstieg. Nach der einzelnen Explosion, bei der sich offenbar der westliche Förderschlot der Bocca Nuova freisprengte, wurden ca. 20 Minuten lang feine Aschen ausgestoßen.
Während des Initialstadiums der Eruption registrierte die Thermalkamera auf der Montagnola in der Aschewolke eine Temperatur von 170 Grad Celsius.
Seit dem 5 Juli kommt es sporadisch zu ähnlichen Eruptionen am Ätna, allerdings war dieser Ausbruch die bisher stärkste Eruption in dieser Serie. Zudem finden seit einigen Monaten frequente, tiefsitzende Explosionen im Förderschlot des Nordostkraters statt. Möglicherweise tritt der Ätna in einem neuen Eruptionszyklus ein.
Die letzten Zyklen begannen ebenfalls mit vereinzelten Explosionen aus der Bocca Nuova. Dieser Krater war in den Jahren zwischen 1997 und 1999 besonders aktiv. Damals waren die Schlote der beiden Zentralkrater Bocca Nuova und Voragine beinahe kontinuierlich strombolianisch aktiv. Im Oktober 1999 kulminierte die Eruptive Phase in einem großen Ausbruch, in dessen Folge sich beide Krater verfüllten. Bei dieser Gelegenheit kam es auch zu einem der seltenen pyroklastischen Ströme am Ätna. Ein Teil der Lava, die den Krater auffüllte drückte sich als massiver Block durch einen Riss im oberen Bereich des westlichen Kraterrandes. Dieser Block kollabierte und produzierte einen pyroklastischen Strom. Im Laufe der letzten Jahre vergrößerten sich die verfüllten Krater wieder. Seitdem sind Bocca Nuova und Voragine praktisch in einem Zentralkrater vereint.
Ein weiterer pyroklastischer Strom bildete sich am Ätna im November 2006, als sich, bei der Öffnung einer Fraktur am Südostkrater-Kegel ein Lavastrom durch die Flanke drückte.
Ätna mit Schluckauf
Andrea Ercolani berichtet auf seiner Seite von einem „Schluckauf“ des Vulkans Ätna auf Sizilien. Aus dem Nordostkrater und der Bocca Nova sind tiefsitzende Explosionen zu hören. Die Explosionen wurden mit Mikroseismik der letzten Tage korreliert.
Seismik und Ascheausstoß am Ätna
Nachdem am 2. und 3. April Erdbeben mit einer Magnitude von 4.2 Straßenschäden in der Ätnaregion anrichteten, stieß der sizilianische Vulkan gestern Asche aus. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um altes Material. Zudem wurde Seismik unter der Gipfelregion registriert. Heute entgast die neue Bocce am Fuß des SE-Kraterkegels stark, allerdings ohne Ascheausstoß.
Die jetzige Aktivität weist parallelen zu dem Anfangsstadium der Eruption 2002 / 2003 auf.
Damals begann die Aktivität mit mehreren Erdbeben. Eines war so stark, dass im Nordosten des Vulkans zahlreiche Häuser zerstört wurden. In einigen Gemeinden am Ätna wurde der Notstand ausgerufen. Die Straße zum Refugio Etna-Nord wurde stark beschädigt. Nach dem Erdbeben folgten einige Paroxysmen und kurze Zeit Später begann die große Flankeneruption. Zuerst öffnete sich eine Spalte im Norden. Ein großer Lavastrom wurde gefördert, der sehr schnell floss und die Touristenstation Etna-Nord zerstörte. Dort stoppte die Lava aber nicht, sondern sie strömte weiter durch den Nationalwald auf bewohntes Gebiet vor. Es wurden Straßensperren errichtet und einige Gebäude evakuiert. Zum Glück hielten die Lavaströme dann kurz vor einem Dorf an.
An einer 2. Spalte auf der Nordflanke entstand ein kliener Schlackenkegel, der strombolianisch tätig war.
Kurz nach der initialen Eruption auf der Nordflanke öffnete sich auf der Südseite ein neuer Förderschlot, kurz unterhalb des Refugio Sapienza. An der Stelle trat bereits im Jahr 2001 Lava aus, doch diesmal förderten starke Explosionen viel Tephra und ein Schlackenkegel bildete sich. Nach wenigen Tagen war er zu einem über 100 Meter hohen Parasitärkrater angewachsen. Ende Oktober wurden 1000 m hohe Lavafontänen gefördert undTephra verschüttete die alte Seilbahnstation. Der Flughafen von Catania wurde zeitweise gesperrt. Mitte November verlor die Eruption an Intensität. Sie hielt aber noch bis März 2003 an.
Die erneute Bebentätigkeit könnte ein Indiz dafür sein, dass der Ätna in eine neue Tätigkeitsphase eintritt. Sollten die der Fall sein, dann werden in den nächsten Monaten Paroxysmale Eruptionen folgen, die dann ihren Höhepunkt nach 2 – 3 Jahren in einem Flankenausbruch finden werden.
Weitere Schwarmbeben am Ätna
Nach einer 4-tägigen Pause gehen die Schwarmbeben am Ätna seit heute nachmittag weiter. Das Epizentrum der Erschütterungen liegt im Nordwesten in der Nähe des Monte Maletto. Das Hypozentrum befindet sich in einer Tiefe von 24 km. Die Stärkste Erschütterung hatte eine Stärke von 2.8 auf der Richterskala.
Schwarmbeben am Ätna
Am Ätna werden seit heute morgen Schwarmbeben aufgezeichnet. Bisher wurden 36 Beben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4.6. Das Epicenter der Beben liegt im Nordwesten des Vulkans. Schwarmbeben werden durch Fluidbewegungen im Untergrund ausgelöst und können Anzeichen aufsteigenden Magmas sein!
Seismik am Ätna
Am Ätna kam es heute nachmittag zu einem niederfrequenten Beben. Solche seismischen Signale gehen häufig mit Magmenbewegungen im Untergrund einher.