Wie die Kollegen von Etna Walk berichten, wurde letzte Nacht Rotglut im Dampf über der Bocca Nuova gesichtet. Auf der Seismik ist gegen 5.15 Uhr ein längeres Signal sichtbar und der Tremor ist erhöht. Vermutlich finden wieder strombolianische Eruptionen im Gipfelkrater des Vulkans statt.
Zuletzt begann vor einem Jahr eine ähnliche Eruptionsphase (Bildergalerie) die gut 2 Wochen anhielt. Ich denke in den nächsten Stunden werden weitere Informationen über den Vulkanausbruch folgen.
Ätna
Der Ätna liegt auf der italienischen Insel Sizilien und ist der größte Vulkan des europäischen Kontinents. Zugleich ist er einer der aktivsten Vulkan der Welt.
Ätna: Anstieg des Tremors
Am Ätna auf Sizilien steigt der Tremor derzeit steil an. Auf der ThermalCam sind noch keine hot-spots zu sehen und über strombolianische Eruptionen wurde auch nichts berichtet, von daher ist es ungewiss, ob der Tremoranstieg mit einem kurz bevorstehenden paroxysmalen Vulkanausbruch korreliert. In den letzten 4 Tagen gab es unter der Ostflanke des Vulkans einige Erdbeben, deren Hypozenteren in 10 – 5 km Tiefe lagen. 2 der Erdbeben hatten eine Magnitude größer als 3 und sollten somit spürbar gewesen sein. Ob die Erdbeben in Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen, oder tektonischen Ursprungs waren ist mir nicht bekannt. Möglicherweise steht der Tremoranstieg auch in Verbindung mit den stärkeren Erdbeben. In diesem Fall müsste sich soeben ein stärkeres Erdbeben ereignet haben. Allerdings hinken die Berichte hierüber zeitlich ein wenig hinterher.
Ätna und Stromboli: Tremor erhöht
An den italienischen Vulkanen Ätna und Stromboli ist der Tremor leicht erhöht. Am Ätna fährt die Tremorkurve Achterbahn und ich halte einen baldigen paroxysmalen Vulkanausbruch für möglich.
Am Stromboli scheint der Tremor leicht erhöht zu sein, oder das Störsignal in der Seismik ist besonders hoch. Erhöhter Tremor ist oft ein Anzeichen für einen überlaufenden Lavastrom aus dem Krater, auf der ThermalCam gibt es dafür derzeit noch keinen Hinweis.
In diesem Zusammenahng möchte ich auf 2 neue Videos hinweisen. Das erste Video zeigt die Lavaströme im Frühjahr 2007 und den Krater in 2008. Im Vergleich zum Video vom letzten Wochenende kann man sehr schön die Veränderungen im Krater sehen. Mehr dazu in Kürze.
Ätna: Deutsche Vulkanwanderin abgestürzt
Am Ätna kam es dieser Tage zu einem Unfall: auf einer Wanderung im Valle del Bove ist eine deutsche Vulkanwanderin 4 m tief gestürzt. Ihr Mann konnte per Handy Hilfe rufen und die Frau wurde verletzt geborgen. 1987 soll sich ein Wanderer an gleicher Stelle zu Tode gestürzt haben. Im Valle del Bove kommt es öfters zu Wanderunfällen mit tödlichem Ausgang. Im Jahr 2008 stürzte unser Kollege Thomas Reichart zu Tode. Er rutschte auf dem vereisten Hang im oberen Bereich des Valle del Bove aus und prallte gegen Felsen. Er konnte erst am nächsten Morgen tot geborgen werden.
Die Unfallstatistiken zeigen, dass die Gefahren des Alpinismus am Vulkan deutlich unterschätzt werden. Gerade zur Urlaubssaison appelliere ich an Vulkantouristen zur Vorsicht. Besonders plötzliche Wetterumschwünge stellen eine Gefahr dar. Die meisten Unfälle passieren bei schlechter Sicht. Am Ätna gibt es eine besondere Wolkenform, die innerhalb von 12 Stunden Sturmwetter ankündigt: eine dünne, oft durchscheinende ortstabile Wolke mit zerfransten Rändern, die über mehrere Stunden seitlich versetzt über dem Ätna schwebt.
Ätna: starke Dampfentwicklung
Ausbleibende paroxysmale Vulkanausbrüche haben es in den letzten Wochen still werden lassen, um Europas mächtigstem Vulkan. Da ist die starke Dampfentwicklung, die in den letzten Tagen aus allen Hauptkratern des Ätnas zu beobachten ist, nur eine kleine Randnotiz wert. Allerdings dampft es erstmalig seit langer Zeit wieder verstärkt aus dem alten Südostkrater. Ganz tot scheint dieser also noch nicht zu sein.
Ätna: Tremor steigt
Update: im Augenblick geht der Tremor wieder zurück. Die Dame lässt weiterhin auf sich warten!
Am Ätna auf Sizilien steigt der Tremor. Zudem dampft der Südost-2-Krater stark. Ortsansässige berichteten heute Morgen von Detornationsgeräuschen. Leider trägt die mächtige Dame gerade eine Wolkenmütze, sodass auf den LiveCams nur sporadisch was zu erkennen ist. Gut möglich das sich der Vulkan auf einen neuen paroxysmalen Vulkanausbruch vorbereitet.
Ätna: Explosion in der Bocca Nuova
Heute Morgen hat es im Hauptkrater der Bocca Nuova eine kleine explosive Eruption gegeben. Auf der Seismik des INGV ist ein entsprechendes Signal zu sehen und bei facebook sind einige Fotos aufgetaucht.
Vor gut einem Jahr begannen in der Bocca Nuova ebenfalls vereinzelte Explosionen, die sich dann im Sommer zu einer Episode mit strombolianischen Vulkanausbrüchen steigerten die gut 2 Wochen dauerte. Hier gibt es eine Fotogalerie dazu .
By the way: heute jährt sich der katastrophale Vulkanausbruch am Mont Pele auf Martinique zum 110. Mal.
Ätna: Erdbeben M 2,1
Unter der Ostflanke des Ätnas hat sich ein leichtes Erdbeben der Stärke 2,1 ereignet. Das Hypozentrum lag in 7 km Tiefe nahe den Ortschaften Milo und Zafferana. In dieser Gegend gab es in 2002 bereits stärkere Erdbeben die auch Gebäudeschäden hervorgerufen haben. Nördlich der Ortschaften verläuft die Pernicana-Störungszone, an der sich größere Verschiebungen ereignen können.
Inzwischen sind die Anzeichen für einen baldigen paroxysmalen Vulkanausbruch rückläufig. Statistisch gesehen wird ein neuer Paroxysmus für das Wochenende – Anfang nächster Woche erwartet.
Vulkane weltweit: Ätna, Tungurahua & Island
Ätna: auf der Thermal-Livecam des IGNV sind einige „hot-spots“ am Südost-2-Krater zu erkennen, die darauf hindeuten, dass der Ätna wieder aufheizt. In den nächsten Tagen wird es wahrscheinlich zu einem neuen paroxysmalen Vulkanausbruch kommen. Es wäre dann der 26. Ausbruch dieser Art seit Januar 2011. Bei der letzten Phase mit Paroxysmen, die ihren Höhepunkt in der Flankeneruption von 2001 fand, gab es insgesamt 77 dieser Ausbrüche.
Tungurahua: der Vulkan in Ecuador ist weiterhin aktiv. Gestern gab es mehrere vulkanische Erdbeben und Tremor. Eine Asche- und Dampfwolke stieg bis 3 km über den Krater auf, in einigen Ortschaften kam es zu Ascheniederschlag. Eine Lahar-Warnung wurde ausgesprochen.
Island: die Störungszonen der Insel im Nordatlantik sind derzeit besonders aktiv und es kommt zu zahlreichen Beben. In den letzten 24 Stunden traten auch unter den Gletschern Vatnajökull und Katla Erdbeben auf, zudem gab es in den letzten Tagen Schwarmbeben nahe der Askja.