Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Ätna
Der Ätna liegt auf der italienischen Insel Sizilien und ist der größte Vulkan des europäischen Kontinents. Zugleich ist er einer der aktivsten Vulkan der Welt.
Die wichtigste Meldung des Tages kommt aus Sumatra. Dort eruptierte in den frühen Morgenstunden der Vulkan Sinabung. Eine Aschewolke stieg ca. 12 km hoch auf. Kurz darauf folgte eine zweite Eruption die Vulkanasche ca. 5 km hoch in den Himmel schickte. 17.000 Menschen snd bereits seit Wochen evakuiert.
Klyuchevskoy in Kamtschatka ist derzeit auch besonders aktiv und erzeugt Aschewolken. In den letzten 24 Stunden registrierte das VAAC Tokyo 5 davon. Der Tremor ist allerdings niedrig, sodass scheinbar nicht viel Magma aufsteigt.
Vulkan Ätna sorgte gestern kurz für Aufregung, als es zu einer Tremorspitze kam. Doch ein weiterer Paroxysmus lässt auf sich warten. Da die Aktivität am Stromboli derzeit auch sehr niedrig ist, vermute ich eine längere Pause des Ätnas.
Update 29.11.2013: Der 18. Paroxysmus dieses Jahres dauerte relativ lange und endete gegen 22 Uhr. Allerdings gab es noch starke Nachwehen in Form von Explosionen bei denen große Lavablasen platzten. Ein relativ langer Lavastrom floß in südwestlicher Richtung. Ein kürzerer Richtung Valle del Bove. Auf der LiveCam sind auch am Morgen nach dem Vulkanausbruch noch sporadische strombolianische Eruptionen zu sehen. Der Kegel des Neuen Südostkraters ist stark erhitzt. Tolle Fotos der italienischen Kollegen gibt es übrigens wieder in unserer Facebookgruppe.
Update: die Wolken gaben einen kurzen Blick auf den Neuen Südostkrater frei. Die Eruption ist im Gange!
Nur 5 Tage nach dem letzten Paroxysmus schießt der Tremor gerade steil in die Höhe. Die Seismik ist ebenfalls erhöht. Wahrscheinlich findet gerade der 18. Paroxysmus dieses Jahres statt. Dichte Wolken beeinträchtigen leider eine Beobachtung des Ereignisses via LiveCam.
Der letzte Paroxysmus war ungewöhnlich heftig. Lapilli flog bis nach Taormina und faustgroße Schlacken beschädigten Autos in der Nähe des Vulkans.
Der 16. Ätna-Paroxysmus des Jahres 2013 ereignete sich in der Nacht vom 16. auf den 17. November. Die Geonauten Martin, Thorsten und Marc campierten am Rand des Valle del Bove und beobachteten den Vulkanausbruch aus gut 2000 m Entfernung.
Erst einen Tag vor der paroxysmalen Eruption entschlossen sich die Geonauten dem Ätna einen Besuch abzustatten. Die Anzeichen für einen baldigen Vulkanausbruch standen gut: der Tremor war relativ hoch und es gab Phasen strombolianischer Tätigkeit. Allerdings ließ sich zu diesem Zeitpunkt nicht genau abschätzen wann es zu einem neuen Paroxysmus kommen wird.
Mein Flieger ging am Samstag gegen 9.00 Uhr. Auf dem Flughafen checkte ich noch einmal den Tremor und kam zu dem Schluss, dass der ersehnte Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.
In Catania angekommen wurde ich direkt von einer SMS empfangen, deren Absender Thorsten und Martin waren: „Seismik steig, beeil dich!“, sie waren gut 2 Stunden vor mir angekommen und befanden sich bereits auf dem Weg zur Sapienza. Dort trafen wir uns wenig später und nahmen die Seilbahn zur Montagnola. Zu unserer unangenehmen Überraschung war die Kantine dort geschlossen und ausgeräumt: Nix war mit einem wärmenden Kaffee, oder einer Ergänzung des mitgebrachten Proviantes. Aber wir mussten zum Glück nicht lange auf den Ausbruch warten. Schon bei weiterer Annäherung Richtung Gipfelkrater merkten wir, dass die strombolianischen Eruptionen an Häufigkeit und Stärke leicht zulegten. Wir bestiegen den Krater von 2003, der knapp einen Kilometer vom Neuen Südostkrater entfernt liegt und Beobachteten die Eruptionen. Martin beschloss noch schnell auf den alten Südostkrater zu steigen, während Thorsten und mir das Risiko zu hoch erschien. Ich war noch von meiner Erfahrung vom 16. März geprägt, als der Paroxysmus unerwartet stark ausfiel und ich mich zum schnellen Rückzug gezwungen sah. Diesmal wollte ich die Hauptphase der Eruption nicht mit Rennen verbringen und bezog am alten „Bellvedere“ Position. Dort angekommen wurden die Strombolianer bereits deutlich stärker, trotzdem errichteten wir erst einmal unser Lager. Eine Stunde später kam dann auch Martin an, der einen atemberaubenden Blick in den Neuen Südostkrater erlebt hatte.
Kurz darauf steigerten sich die strombolianischen Eruptionen zu einer kontinuierlichen Lavafontäne. Unter ohrenbetäubendes Getöse stieg die glühende Lava bis zu 500 m hoch auf und bedeckte den gesamten Kegel des neuen Kraters. Mit argwöhnischen Augen beobachtete ich die Lavafontäne und die Driftrichtung der Eruptionswolke. Letztere zog zuerst in unserer Richtung, änderte diese aber in der Höhe, sodass wir von Ascheniederschlag verschont blieben. Die glühenden Lavabomben landeten auch praktisch alle auf dem Krater-Plateau auf Höhe des Torre del Filosofo. Der Ausbruch blieb deutlich kleiner als am 16. März und an unserem Standpunkt bestand keine Gefahr.
Plötzlich stob eine kugelförmige Lichtkaskade in den Himmel, gefolgt von einem trockenen Detonationsknall. Lavabrocken flogen gleichmäßig verteilt in alle Richtungen und prasselten dicht an dicht nieder. Der gesamte Südostkegel glühte. Der Boden vibrierte durch die Erschütterung der Explosion. Meine Augen suchten den Himmel nach herannahenden Lavabomben ab, aber alle landeten in einem Umkreis von 1 km um den Neuen Südostkrater. Da war eine besonders große Lavablase geplatzt. Dieses atemberaubende Phänomen widerholte sich mehrmals.
Ein Lavastrom begann in südwestlicher Richtung zu fließen und erreichte ungefähr die Höhe des früheren Torre del Filosofo. Die Reste des Gebäudes dort sind nun endgültig unter Lava begraben. Ein weiterer Lavastrom begann in östliche Richtung zu fließen, blieb allerdings vergleichsweise klein.
Nach knapp 2 Stunden wunderten wir uns, dass die Eruptionsstärke nur wenig nachzulassen schien. Der Paroxysmus dauerte ungewöhnlich lange und so blieb uns Zeit die Augen vom Krater abzuwenden und auf die Details der Landschaft zu achten. Das Licht des Vollmonds konkurrierte mit dem roten Schein der Lavafontäne und tauchte den Ätna in ein unheimliches Zwielicht. Die Aschewolke zog über das Valle del Bove hinaus und regnete wie ein schwarzer Vorhang Richtung Milo ab. Weiter hinter uns versammelten sich einige andere Vulkanbeobachter und wir wunderten uns, warum sie nicht näher kamen. Später erfuhren wir, dass die Polizei den Zugang zur Hochebene gesperrt hatte. Da haben wir richtig Glück gehabt, zeitig angekommen zu sein.
Gegen 4 Uhr ließ die Eruptionsstärke nach und wir zogen uns in die Zelte zurück. Richtig schlafen konnten wir bei dem anhaltenden Eruptionslärm allerdings nicht. Zur Morgendämmerung war unsere Ätna zwar müde, aber noch nicht ganz zur Ruhe gekommen. Strombolianische Eruptionen hielten praktisch den ganzen Tag an. Mittags machten wir uns an den Abstieg und beobachteten den Vulkan vom Parkplatz aus. Am Abend verstärkte sich die Aktivität erstaunlicher Weise wieder etwas und kurze Lavaströme flossen aus der Flanke des Neuen Südostkraters. Gegen 23 Uhr nahm die strombolianische Aktivität wieder ab und die Geonauten fielen zeitgleich mit dem Ätna in wohlverdienten Schlaf.
Heute Morgen baute sich der Tremor am Ätna auf und der Vulkan begann mit einem neuen paroxysmalen Vulkanasubruch. Nun, um 11.00 Uhr ist die Hauptphase der Eruption in vollem Gang. Leider hüllt eine dünne Wolkenkappe den Neuen Südostkrater ein, Lavabomben und eine Aschewolke steigen aber über diese hinaus. Vermutlich werden auch wieder Lavaströme gefördert.
Der letzte Vulkanausbruch dieser Art ereignete sich erst letzte Woche in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Fotos hiervon kommen im Laufe des Tages.
Update Ätna 18.30 Uhr: das Wetter ist etwas besser und es sind strombolianische Eruptionen auf der Livecam von „Radio Studio 7“ zu erkennen. Der Tremor ist etwas gestiegen.
Ätna: nur 2 Tage nach dem letzten paroxysmalen Vulkanausbruch werden wieder leichte strombolianische Eruptionen gemeldet. Schlechtes Wetter bedingt den Ausfall mehrerer Meßstationen. Die Station am Torre del Filosofo wurde beim letzten Ausbruch zerstört. Die verbliebenen Stationen zeigen leicht erhöhten Tremor.
Sinabung: der Vulkan in Indonesien eruptierte vor 2 Tagen erneut und produzierte Aschewolken. Es wurden weitere Menschen evakuiert.
Update 18.30 Uhr: entgegen dem sonstigen Verhalten des Vulkans, ist der Tremor nach der Hauptphase des Paroxysmus noch erhöht. Es finden strombolianische Eruptionen statt und Lavaströme ließen in westlicher Richtung. Es bleibt spannend zu beobachten, wie lange die Aktivität anhält, und ob nicht vielleicht bereits ein weiterer Paroxysmus in den Startlöchern steht.
Originalmeldung: der seit einigen Tagen erwartete paroxysmale Vulkanausbruch ist im vollen Gange. Seit gestern Abend baute sich die Eruption kontinuierlich auf und strebt weiter ihrem Höhepunkt entgegen. Der Tremor ist bereits auf hohem Niveau und steigt weiter. Der zeitliche Verlauf ist für einen Paroxysmus relativ ungewöhnlich und wurde in den vergangenen Episoden in dieser Länge selten beobachtet. Allerdings hüllt sich die mächtige Dame Ätna in Wolken, so dass auf den LiveCams kaum etwas zu sehen ist. In unserer Fachebookgruppe sind zahlreiche Bilder der Aufbauphase zu sehen, die von unseren italienischen Freunden ins Netz gestellt wurden. Es wird auch bereits Ascheniederschlag in den Ortschaften dokumentiert. Scheinbar zieht die Aschewolke wieder Richtung Milo und Zafferana.
Update 20.10 Uhr: es setzt kontinuierliche strombolianische Aktivität am Neuen Südostkrater ein. Tremor steigt leicht. Möglicher Weise nimmt die alte Damen einen neuen Anlauf zum nächsten Paroxysmus. Es kann sich aber auch nur um eine weitere Episode strombolianischer Eruptionen handeln.
Originalmeldung: die strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater gehen weiter. Sporadisch finden immer wieder einzelne Explosionen statt. Hierbei bleibt der Tremor auf Grundniveau. Hinzu kommen Phasen verstärkter Aktivität mit leicht erhöhtem Tremor. Bisher konnte sich die mächtige Dame zu keinem weiteren Paroxysmus durchringen. Für die nächsten Tage ist schlechtes Wetter vorausgesagt. Falls es zu einem Paroxysmus kommen sollte, findet dieser möglicher Weise im Verborgenen statt.
Update 17 Uhr: es ereigneten sich weitere strombolianische Eruptionen am Neuen Südostkrater. Diese schlagen sich in der Seismik nieder. Der Tremor beginnt leicht zu steigen. Möglicher Weise liefert uns Ätna früher als gedacht ein Feuerwerk.
Originalmeldung: das INGV meldete gestern Nachmittag eine strombolianische Eruption aus dem Neuen Südostkrater. Heute Mittag sichteten Mitgleider unserer Facebookgruppe eine kleine Ascheeruption via LiveCam. Die Erdbebenserie unter der Südflanke des Vulkans setzte sich fort. Die Hypozentren liegen in geringerer Tiefe als gestern.
Es mehren sich somit weiterhin die Anzeichen, dass sich Vulkan Ätna auf einen neuen paroxysmalen Vulkanausbruch vorbereitet. Ob es tatsächlich dazu kommt und wann es soweit ist, lässt sich zu diesem Zeitpunkt wissenschaftlich nicht prognostizieren. Rein intuitiv vermute ich, dass uns Ätna nur noch einige Tage warten lässt, bevor es zu einem weiteren spektakulären Ausbruch kommt, doch diese Annahme ist rein spekulativ!
Seit gestern wird ein Tourist aus Köln am Ätna vermisst. Der 40 jährige Mann setzte per Handy einen Notruf ab. Er alamierte die Feuerwehr in Köln. Der Notruf wurde über Umwege nach Catania weitergeleitet. Suchtrupps und Rettungshubschrauber wurden losgeschickt. Bis gestern Abend blieb die Suche erfolglos.
Das Beispiel zeigt ein Mal mehr, wie groß der Feuerberg ist und wie schnell man dort in Not geraten kann, selbst ohne Vulkanausbruch.
Derweilen kam es heute in den Morgenstunden zu einer kleineren Erdbebenserie unter der Südflanke des Vulkans. Die Beben fanden in großer Tiefe statt. Evtl. befindet sich neues Magma auf dem Weg zur Magmakammer.