Taftan: Dampfausstoß beunruhigt Anwohner

Vulkan Taftan im Iran dampft verstärkt – Anwohner reagieren besorgt

Der iranische Vulkan Taftan zeigt seit Mitte Mai Anzeichen des Erwachens, indem er seinen Dampfausstoß verstärkt. Das geht aus dem Artikel eines iranischen Onlinemagazins hervor. Die Bewohner der Region Sistan und Belutschistan reagieren besorgt und befürchten ein Erwachen des Vulkans, der bei uns nicht sehr bekannt ist.

Beim Taftan handelt es sich um einen 4.042 m hohen komplexen Stratovulkan, der über zwei Gipfel verfügt. Am Kraterrand des höheren Gipfels Cheheltan liegt ein ausgeprägtes Schwefelfeld, das fumarolisch aktiv ist und von dem der Dampf aufsteigt. Im Jahr 1902 stieß der Vulkan ebenfalls vermehrt Dampf aus und nachts konnte man einen Lichtschein beobachten, der vom Fumarolenfeld ausging. Früher dachte man an die Bildung eines Lavastroms. Heute denkt man eher an Schwefelbrand als Ursache für das Lichtphänomen. Ähnliches wurde zuletzt 1993 berichtet.

In dem erwähnten Newsartikel ist die Rede davon, dass es in den Jahren 1970-1971 zu einer Eruption des Taftans gekommen sei. So eine Eruption konnte ich nicht verifizieren. Beim GVP sind keinerlei Ausbrüche zu historischen Zeiten belegt. Dennoch würde ich den Taftan aufgrund seiner fumarolischen Tätigkeit als potenziell aktiv einstufen. Der letzte Ausbruch ist wahrscheinlich innerhalb der letzten 10.000 Jahre passiert.

Die iranischen Behörden kommentierten das geschehen und meinten, dass die aktuellen Daten keine unmittelbaren Anomalien anzeigen, jedoch umfangreichere wissenschaftliche Untersuchungen notwendig sind, um die Möglichkeit eines Ausbruchs genau abschätzen zu können. Der Generaldirektor für Geologie und Mineralexploration in Zahedan berichtete, dass die beobachteten Dämpfe wahrscheinlich auf die jüngsten erhöhten Niederschläge zurückzuführen sind und sich von den magmatischen Dämpfen unterscheiden, die normalerweise mit vulkanischer Aktivität einhergehen. Demnach wird der Vulkan Taftan weiterhin aufmerksam überwacht und es wird versichert, dass Sicherheitsmaßnahmen und Überwachungssysteme vorhanden sind, um auf wesentliche Veränderungen reagieren zu können. Daten wurden allerdings nicht veröffentlicht und ich wage zu bezweifeln, dass es ein vernünftiges Überwachungsnetzwerk in der entlegenen Region zur Grenze nach Pakistan gibt.

Der Taftan liegt im Makrangebirge, das tektonisch betrachtet entlang der Kontinentalen naht zwischen Eurasien und der Arabischen Platte verläuft. In der Region gab es im März 2024 ein Erdbeben der Magnitude 5.4, das theoretisch die Aktivitätssteigerung getriggert haben könnte. Aber auch die erwähnten starken Niederschlagsmengen sind ein Fakt.