Phreatomagmatische Eruption erzeugte Aschewolke am Taal-Vulkan – VAAC veröffentlichte VONA-Warnung
Am philippinischen Taal-Vulkan ist es heute zu einer Eruption gekommen, die eine dünne Aschewolke erzeugte, die bis auf eine Höhe von 2400 m aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Tokio hervor. Natürlich berichtete auch das zuständige Institut PHILVOLCS über die Eruption, die in Verbund mit 5 schwächeren phreatischen Eruptionen auftrat. Wie gewohnt manifestierten sie sich aus dem Kratersee von Volcano Island. Die Flanke der kleinen Vulkaninsel heben sich infolge von Magmeninflation.
Die Eruption, die die Vulkanasche aufsteigen ließ, wird von den Vulkanologen als phreatomagmatisch bezeichnet. Sie soll 4 Minuten lang gedauert haben und förderte neben der Asche eine Schlammfontäne aus Wasser und Sedimenten vom Seegrund. Phreatische Eruptionen traten in der vergangenen Woche häufig auf und offenbar werden sie immer stärker. Seit dem 22. September wurden gut 30 dampfgetriebene Eruptionen gezählt. Bereits am Donnerstag wurde ein Ausbruch als phreatomagmatisch bezeichnet.
Der Unterschied zwischen phreatischen- und phreatomagmatischen Eruptionen ist signifikant: Während bei phreatischen Eruptionen kein frisches Magma direkt an der Eruption beteiligt ist, verhält es sich bei phreatomagmatischen Eruptionen anders, denn hier entstehen die Explosionen durch direkten Kontakt von Magma mit Wasser, wodurch fragmentierte Tephra mit ausgestoßen werden kann, so dass Aschewolken entstehen. Bei phreatischen Eruptionen fehlt dieser direkte Kontakt zwischen Wasser und Magma und es kommt zu reinen Dampfexplosionen, die ihre Energie vom aufgeheizten Untergrund erhalten. Das Magma steht in diesem Fall also tiefer im Fördersystem, während es bei phreatomagmatischen Eruptionen kurz unter der Oberfläche steht. Es ist generell aber nicht ausgeschlossen, dass auch phreatische Eruptionen so stark sind, dass bereits abgelagerte Lava aus dem Schlotbereich fragmentiert und ausgestoßen wird, was in dem vorliegenden Fall ebenfalls möglich ist. Klarheit könnte eine Analyse von Ascheproben geben, vorausgesetzt, es wurden bereits früher welche analysiert. Leichter Ascheniederschlag wurde aus dem Ort Agoncillo in Batangas gemeldet. Sollte es sich bei dem gemeldeten Ereignis tatsächlich um eine phreatomagmatische Eruption gehandelt haben, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, die Alarmstufe auf „2“ zu erhöhen.
Momentan steht sie noch auf „1“. Dies bedeutet, dass der Vulkan sich in einem abnormalen Zustand befindet, in dem plötzliche phreatische Explosionen, Erdbeben und Ascheausstöße möglich sind. Das Betreten der Taal-Vulkaninsel (TVI) und der permanenten Gefahrenzone (PDZ) bleibt verboten. Lokale Behörden sollten die Lage überwachen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. Auch Piloten wird geraten, Flüge in der Nähe des Vulkans zu vermeiden, da Asche in der Luft eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen kann.