Vulkan Taal auf den Philippinen erzeugt 3 prheatische Eruptionen – Alarmstatus bleibt auf „1“
Gestern Morgen erzeugte der philippinische Calderavulkan Taal drei schwache phreatische Eruptionen, die Dampfwolken bis auf eine Höhe von 2.100 Metern aufsteigen ließen. Das geht aus einem Bericht der philippinischen Behörde PHIVOLCS hervor. Bereits am Vortag hatte sich eine phreatische Eruption manifestiert. Diese Entwicklung ist typisch für Zeiten mit einem relativ geringen Schwefeldioxid-Ausstoß, der sich gestern auf 3.309 Tonnen pro Tag belief. Zwar ist dies im Vergleich zu anderen Vulkanen ein hoher Wert und mit den Ausstoßmengen explosiv eruptierender Vulkane vergleichbar, doch am Taal gibt es immer wieder Phasen mit einem drei- bis viermal so hohen Schwefeldioxid-Ausstoß, in denen jedoch meistens keine phreatischen Eruptionen stattfinden.
Neben den drei dampfgetriebenen Eruptionen wurden drei vulkanotektonische Erdbeben registriert. Sie könnten in direktem Zusammenhang mit den Eruptionen gestanden haben.
Die drei phreatischen Ausbrüche dauerten jeweils eine Minute und wurden um 19:15 Uhr, 19:19 Uhr und 19:23 Uhr aufgezeichnet. Phreatische Eruptionen entstehen, wenn geothermische Energie Grundwasser so stark erhitzt, dass es schlagartig verdampft. Es ist auch möglich, dass sich der Dampf zuerst in Hohlräumen ansammelt, bis der Druck so groß ist, dass Schwachstellen im Gestein nachgeben. Diese Eruptionen sind typisch für Vulkane mit einem Kratersee, aber auch für große Calderas mit einem ausgeprägten Hydrothermalsystem. Auf Taal trifft beides zu: Die Eruptionen manifestierten sich aus dem wassergefüllten Krater auf Volcano Island. Die Vulkaninsel liegt in einem großen See, der die Caldera des Vulkans füllt.
Das PHIVOLCS-Bulletin vermerkte auch die langfristige Deflation der Taal-Caldera und die kurzfristige Inflation der nördlichen und südöstlichen Flanken der Taal-Vulkaninsel.
Über dem Taal-Vulkan bleibt Alarmstufe 1 bestehen, was auf ein geringes Maß an Unruhe hinweist. Mögliche Gefahren bei Alarmstufe 1 umfassen phreatische Explosionen, vulkanische Erdbeben, kleinere Aschefälle und/oder Exhalationen von Vulkangas. Sammelt sich das Gas in Senken an, können tödlich wirkende Gaskonzentrationen entstehen. Außerdem besteht die Gefahr der Bildung von Vog (vulkanischem Smog).
Das Betreten der Taal-Vulkaninsel, insbesondere des Hauptkraters und der Daang-Kastila-Spalten, bleibt weiterhin streng verboten. Die Insel ist als permanente Gefahrenzone ausgewiesen. Auch der Aufenthalt am Taal-See ist verboten.
Erst vor zwei Wochen gab es in der US-amerikanischen Yellowstone-Caldera eine phreatische Explosion, die einen hölzernen Laufsteg zerstörte. Theoretisch sind solche Eruptionen auch in der süditalienischen Caldera Campi Flegrei möglich.