Philippinischer Vulkan Taal stößt mehr als 11.000 Tonnen Schwefeldioxid am Tag aus – Gefahr von VOG erhöht
Der Calderavulkan Taal sorgt wieder für Schlagzeilen, da bei einer neuen Gasmessung festgestellt wurde, dass sein Schwefeldioxidausstoß auf 11.072 Tonnen pro Tag gestiegen ist. Bei der letzten Messung am 4. Juni emittierte der Vulkan 1.454 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag, während Ende Mai der Wert bei 10.000 Tonnen pro Tag lag. Solche starken Schwankungen der Gasemissionen sind normalerweise untypisch, und so hohe Werte werden normalerweise nur bei Vulkanen gemessen, die große Mengen Lava eruptieren. Warum diese starken Änderungen auftreten, wurde meines Wissens nach noch nicht kommuniziert und wahrscheinlich auch noch nicht hinreichend erforscht.
Geht man davon aus, dass ein großer Magmenkörper in nicht allzu großer Tiefe unter der Caldera entgast, sollte man annehmen, dass der Gasstrom einigermaßen konstant ist und nicht ständig um den Faktor 10 variiert. Eine Erklärung könnte sein, dass sich in einem unterirdischen Speicher Gas akkumuliert, das bei der Überschreitung eines Schwellenwertes freigesetzt wird. Warum dies weitgehend still und ohne entsprechende Schwankungen der Bodendeformation und Erdbebentätigkeit geschieht, bleibt rätselhaft.
Wie PHILVOLCS mitteilte, liegt der Jahresdurchschnitt der Schwefeldioxid-Emissionen bei 8.294 Tonnen pro Tag, wobei seit 2021 kontinuierlich hohe SO2-Konzentrationen freigesetzt werden. In mehreren Orten im Calderabereich wurde Belastung durch VOG festgestellt, die in den nächsten Tagen weiter steigen könnte, da Wettermodelle eine Windabschwächung prognostizieren.
Längerer Kontakt mit Schwefeldioxid kann Augen, Rachen und Atemwege reizen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Erkrankungen wie Asthma, Lungenerkrankungen und Herzkrankheiten sowie ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder. Betroffene sollten ihre Exposition im Freien begrenzen und Aktivitäten im Freien vermeiden. Es wird empfohlen, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten und Türen sowie Fenster geschlossen zu halten. Weiterhin empfiehlt die Behörde, bei Aufenthalten im Freien Nase und Mund mit einer N95-Gesichtsmaske zu schützen und viel Wasser zu trinken.