Italienischer Inselvulkan Stromboli mit Tremor-Peak im roten Bereich – Lavaspattering die Ursache
Stromboli, der aktive Vulkan des Liparischen Archipels nördlich von Sizilien, zeigte gestern Abend einen starken Tremorpuls, der einen Peak erzeugte, der weit in den roten Bereich hineinreichte. Allerdings stehen Meldungen über eine besonders starke Eruption aus. Dafür ist aber dem täglichen Update vom LGS zu entnehmen, dass der Aktivitätsindex des Vulkans auf Hoch steht. Demnach kam der Tremorpuls durch intensives Lavaspattering zustande, der sich im nordöstlichen Kratersektor zutrug und sich im Tagesverlauf aufbaute. Aufgrund des Lavaspatterings wurden 506 thermische Durchgänge registriert. Ihren Höhepunkt erreicht die Aktivität gegen 22:oo UTC. Neben dem Tremor stiegen auch andere Werte signifikant an. Hierzu gehörte der akustische Explosionsdruck von 2,1 bar, der darauf hindeutet, dass es nicht nur Lavaspattering gab, sondern auch starke strombolianische Eruptionen. Die Tätigkeit trieb auch den Schwefeldioxid-Ausstoß auf sehr hohe Werte: 257 Tonnen dieses Gases wurden innerhalb von 24 Stunden ausgestoßen. Diesem Anstieg des SO2-Flusses ging ein Trend zur Zunahme des CO2-Flusses auf ebenfalls sehr hohe Werte voraus, der länger als eine Woche anhielt. Zuletzt wurden 640 Tonnen Kohlendioxidausstoß pro Tag gemessen. Die Lava, die sich infolge des Spatterings im Krater akkumulierte, erzeugte eine Wärmestrahlung von 32 MW.
Gestern wurde auch der Wochenbericht des INGVs zum Stromboli veröffentlicht. Im Beobachtungszeitraum vom 5. bis 11. August attestierten die Vulkanologen dem Vulkane eine moderate bis hohe Tätigkeit und wiesen ebenfalls auf Lavaspattering hin, das die aktuelle Aktivität kennzeichnet. Außerdem meldeten sie strombolianische Tätigkeit, die als mittelstark beschrieben wurde. Sie wiesen darauf hin, dass nicht nur der Gasausstoß im Kraterbereich als mittelstark bis stark beschrieben werden kann, sondern dass auch tiefer liegende Mofetten vergleichsweise viel Kohlendioxid ausstoßen. Kohlendioxid gilt für gewöhnlich als Frühindikator eines aufsteigenden Magmenkörpers und erreicht noch vor Schwefeldioxid die Oberfläche. Alle Daten inkl. dem Spattering deuten darauf hin, dass man mittelfristig wieder mit Lavaüberläufen und evtl. mit Paroxysmen rechnen muss.