In den letzten 24 Stunden hat die Aktivität am Stromboli (Liparische Inseln) wieder etwas zugenommen. Das LGS registrierte eine hohe Anzahl strombolianischer Eruptionen, die teilweise auch stärker als in den letzten Tagen waren. In Zahlen ausgedrückt wurden 252 Strombolianer registriert. Einige erzeugten einen sehr hohen Schalldruck von 10,5 bar. Die Anfangsgeschwindigkeit der Tephra war bei diesen Explosionen mit 57 m/s ebenfalls hoch. Die Anzahl der sehr langperiodischen Erdbeben (VLP) steigerte sich auf 16,7 Ereignissen in der Stunde. Sie zeigen Magmenbewegungen im Untergrund an. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 71 Tonnen am Tag. Aktuell steigt de Tremor leicht. MIROVA registriert eine moderate Wärmeabstrahlung.
Nicht nur die Messdaten zeigten eine Zunahme der Aktivität. Diese konnte man via LiveCam sehr schön beobachten. Wolfgang Künker teilte den Screenshot oben in unserer Fb-Gruppe. Dazu schrieb er, dass einzelne Lavabomben fast bis zur Webcam auf der Cima flogen.
Sanbacaya mit Domwachstum
Seit 2016 ist der Vulkan in den peruanischen Anden aktiv und eruptiert Aschewolken. Im Jahr 2017 wurde ein kleiner Lavadom im Krater entdeckt, der nur langsam wuchs. Nun beobachteten die Vulkanologen der Bergbaubehörde (INGEMMET Peru), dass sich das Wachstum des Lavadoms im Krater beschleunigte. In den vergangenen Tagen wurde der Krater mit einer Drohne observiert und vermessen. Der Lavadom bedeckt nun eine Fläche von gut 50.000 Quadratmetern und hat ein Volumen von 4,6 Millionen Kubikmetern. Wenn das Wachstum weiter anhält, könnte der Dom in den nächsten Monaten den Krater komplett ausfüllen und über dessen Rand hinaus wachsen. Dann drohen pyroklastische Ströme abzugehen, die bis zu 12 km weit fließen könnten. Möglich wäre auch die Entstehung kurzer Lavaströme, die vom Dom ausgehen könnten. Aufgrund der anhaltenden Ascheeruptionen drohen in der regenreichen Zeit Lahare. Spannende Zeiten am Sabancaya.
Anak Krakatau macht weiter
In den letzten 24 Stunden wurden 5 VONA-Meldungen über Eruptionen am Anak Krakatau veröffentlicht. In den Berichten des VSI wurde die Höhe der Eruptionswolken mit 357 m über dem Krater angegeben. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche hingegen in einer Höhe von 600 m. Die längste Eruptionen dauerte gut 5 Minuten und erzeugte ein seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 41 mm.