Lavaspattering und Lavastrom am Stromboli – Tremor schoss in die Höhe
Der liparische Inselvulkan Stromboli steigerte seine Aktivität weiter, produziert einen Lavastrom, der von starkem Lavaspattering aus dem nördlichsten Förderschlot gespeist wird.
Der Lavastrom besteht aus mehreren Armen, die auf der Außenflanke des Kegels unterwegs sind und in Richtung Sciara del Fuoco fließen. Es gehen Schuttlawinen ab, die über die Feuerrutsche bis ins Meer poltern.
Das INGV brachte eine Notiz heraus, die auf den Lavaüberlauf verweiset. Weitere Informationen stehen aus, wurden aber angekündigt.
Aus den Livedaten wird ersichtlich, dass die Tremoramplitude in die Höhe schoss und weit in den roten Bereich hineinragt. Aktuell fällt sie aber wieder ab. Parallel zur Aktivität steigt auch der Schwefeldioxid-Ausstoß und erreicht kurzzeitig einen Wert von 250 Tonnen am Tag. Die Kohlendioxid-Emissionen lagen laut LGS gestern bei 789 Tonnen am Tag, was als moderat bezeichnet wurde.
Für mich sieht es so aus, als hätte der Vulkan einen Anlauf zu einem Paroxysmus unternommen, der aber nicht einsetzte. Nach den Erdbeben der letzten Wochen hatte ich eine entsprechende Aktivitätssteigerung erwartet, die sich durch wiederkehrende Phasen mit Lavaspattering bereits in den letzten Tagen konkreter ankündigte, wobei das Spattering an sich ja bereits eine Aktivitätssteigerung darstellte.
Der Tremor scheint sich ein gutes Stück unterhalb seines Peaks aber immer noch im roten Bereich, zu stabilisieren und deutet eine Seitwärtsbewegung an. Es ist gut möglich, dass das Spattering mehrere Stunden anhalten wird und der Lavastrom an Länge zulegt. Bei früheren Ereignissen schafften es Lavaströme von solchen Überläufen aus dem Gipfelkrater gelegentlich, die Küste am Fuße der Sciara del Fuoco zu erreichen. Doch meistens wurde Lava solch langer Lavaströme aus Eruptionsspalten gefördert.