Gute Nachrichten vom Stromboli auf den Liparischen Inseln: Gut 3 Wochen vor Beginn der Herbstferien wurde der Aufstieg bis zur Quota 400 freigegeben. Allerdings mit der Einschränkung, dass der Aufstieg in Begleitung eines Vulkanführers erfolgen muss. Auf der 400-er Höhe gibt es einen kleinen Hubschrauberlandeplatz, der direkt am Rand der Sciara del Fuoco liegt. Von dort aus hat man einen ganz netten Überblick über die Feuerrutsche und dem Krater. Dieser liegt gut 300 m oberhalb des Aussichtspunktes. Ich persönlich finde die Einschränkung, dass man nur mit Führer aufsteigen darf bescheiden, allerdings handelt es sich hierbei um einen Kompromiss, damit die Bergführer nicht ganz erwerbslos bleiben. Bei früheren Sperrungen des Vulkans, durfte man dann bis Quota 290 ohne Führer aufsteigen. Vielleicht besteht doch noch Grund zur Hoffnung, dass der Aufstieg eines Tages wieder frei gegeben wird. Ich persönlich empfinde die immer weiter um sich greifenden Restriktionen, denen wir in allen Bereichen des Lebens ausgesetzt sind, als eine unerträgliche Zumutung!
Mit Wehmut erinnere ich mich da an meinen ersten Stromboli-Aufstieg, den ich ziemlich genau vor 30 Jahren erlebte: damals konnte man völlig unbehelligt auf den Vulkan steigen und Nachts oben am Rand der Cima, oder auf dem Pizzo ausharren. Das Risiko war exakt das Gleiche wie jetzt! Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Vulkan besser überwacht wird und man sich des Gefahrenpotenzials bewusster ist. Hinzu kommt natürlich die starke Kommerzialisierung. Doch auch damals gab es schon geführte Touren auf den Stromboli.
Ob sich aktuell eine Beobachtung des Vulkans von der Quota 400 lohnt, ist eine andere Frage. Die Aktivität ist Größtenteils unterdurchschnittlich. Die Auswurfshöhe ist gering und die Pausenintervalle vergleichsweise lang. In den letzten Tagen kam es zur Abenddämmerung aber öfters zu kleinen Hochphasen. Sollte man so eine erwischen, würde sich die Reise lohnen.
Bevor man aber nun schnell eine Reise zum Stromboli plant, sollte man sich gewahr werden, dass sich die Reisebedingungen in Corona-Zeiten von heute auf morgen änder können! Von der Regierung ausgesprochene Reisewarnungen -und damit eine Quarantäne bei Rückkehr nach Deutschland- können einen kalt erwischen. Ich persönlich kann das Kriterium, ab wann eine Reisewarnung ausgesprochen wird nicht nachvollziehen. Sobald in einer Region mehr als 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner nachgewiesen werden, besteht angeblich ein erhöhtes Risiko, dabei galt dieses Kriterium in Deutschland einst als Grenzlinie, aber derer die deutschen Gesundheitsämter die Infektionsketten nicht mehr nachvollziehen können, weil sie dann überlastet sind. Für mich ist das nichts anderes als planloser Aktionismus!