Stärkere Explosion am Stromboli leitete Phase mit Lavaspattering ein
Der Inselvulkan Stromboli setzt seine Phase außergewöhnlicher Aktivität fort. Gestern Nacht um 00:17 UTC ereignete sich eine strombolianische Explosion, die stärker als die üblichen Ausbrüche war. Sie ging von einem Schlot im nordöstlichen Kraterbereich aus und löste Lavaspattering aus, welches wiederum einen Lavastrom speiste, der im oberen Teil des Kanals auf der Sciara del Fuoco unterwegs war. Das seismische Signal der stärkeren Explosion wurde von allen Messstationen am Stromboli aufgezeichnet. Der vulkanische Tremor während der Episode mit dem Lavaspattering nahm zwar zu, blieb jedoch auf mittlerem Niveau und erzeugte keine größeren Peaks, die in den roten Bereich ragten.
Das INGV veröffentlichte nach eigener Aussage innerhalb von 90 Minuten drei Meldungen zu den Ereignissen. Es wurde jedoch angeblich keine signifikante Bodendeformation festgestellt. Dem widerspricht ein Bericht des LGS, der heute Morgen veröffentlicht wurde. Demnach gab es eine bemerkenswerte Bodenverformung, die kurz vor der Explosion registriert wurde: Die Vulkanflanke versteilte sich um 1,6 µrad. Die starke Explosion verursachte einen sehr hohen Schalldruck von 3,8 bar, was fast viermal höher als der Durchschnittswert der Explosionen ist (Die Angaben im LGS-Bericht sind etwas widersprüchlich: Einerseits werden 200 Pa Schalldruck genannt, was 0,002 bar entspricht, während an anderer Stelle die erwähnten 3,8 bar angegeben werden). Die Kohlendioxid-Emissionen nahmen im Vergleich zu den Vortagen ab und erreichten mittlere Werte.
Die Lavastromaktivität endete in den frühen Morgenstunden, während das Lavaspattering in abgeschwächter Form noch andauerte.
Der Aufstieg zum Krater ist weiterhin gesperrt. Mir liegen jedoch keine neuen Berichte zu den Zugangsregelungen für die Aussichtspunkte auf 290 und 400 Höhenmetern vor. Nach der großen Explosion im Juli wurden sie gesperrt. Zwischenzeitlich habe ich jedoch wieder Bilder von Personen gesehen, die sich dort aufhielten.