Stromboli mit Eruptionen und einem Erdbeben

Zahlreiche Explosionen und Lavaspattering am Stromboli – Ein schwaches Erdbeben detektiert

Der liparische Inselvulkan Stromboli ist hochaktiv. Davon zeugen 916 thermische Durchgänge, die von glühender Tephra verursacht wurden, die entweder von strombolianischen Eruptionen ausgestoßen wurden oder von Lavaspattering aus dem Hornito am nordöstlichen Kraterrand ausgingen. Der Durchschnitt liegt bei 100 Durchgängen, von daher kann man dem Vulkan eine hohe Aktivität bescheinigen. Hoch ist auch die Infraschallaktivität gewesen, während der akustische Druck mit 1.05 Bar vom LGS als mittelstark eingestuft wurde.

Die Seismizität in Form von VLP-Erdbeben und Tremor wird von den florentinischen Forschern ebenfalls als hoch eingestuft. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war gestern niedrig. In Bezug auf die Kohlendioxid-Emissionen lagen keine Daten vor.

Bemerkenswert ist auch ein schwaches Erdbeben von sehr geringer Magnitude, das sich gestern östlich des Gipfels manifestierte und auf Niveau des Meeresspiegels lag. An anderen Vulkanen wäre so ein Mikrobeben keine Erwähnung wert, doch am Stromboli ist das anders, weil vulkanotektonische Erschütterungen hier sehr selten sind. 10 Tage zuvor hatte es gleich 4 Erdbeben gegeben. Hier kann man schon von einer Steigerung der Seismizität sprechen, die beim Stromboli selten folgenlos bleibt. Meiner Meinung nach könnte sich hier innerhalb der nächsten Wochen Interessantes am Stromboli ereignen. Dafür spricht auch die bereits zu beobachtende leichte Aktivitätssteigerung mit einer Zunahme des Lavaspatterings und den gelegentlichen Lavaüberläufen, die wir in den letzten 2 Wochen gesehen haben.

Der aktuelle Wochenbericht, der gestern vom INGV veröffentlicht wurde, bestätigt die gestiegenen Anzahl der Eruptionen und VLP-Erdbeben. Ansonsten bewegt sich nach Aussage der Vulkanologen alles im üblichen Rahmen.

Der Stromboli ist nicht der einzige aktive Vulkan der Region: für Vulcano liegt ebenfalls ein neuer Wochenbericht vor. Hier berichten die Vulkanologen von einer -teils erheblichen- Zunahme der Fumarolentemperaturen am Kraterrand. Auch der Kohlendioxid-Ausstoß und die Mikroseismizität haben zugenommen. Doch davon später mehr.