Stromboli: Lavaspattering am 13. September 2024

Intensives Lavaspattering am Stromboli – Tremor im roten Bereich

Der Inselvulkan Stromboli liefert heute den Beobachtern vor Ort und an den Livecams eine beeindruckende Show, denn der Vulkan ist wieder in eine Phase kontinuierlichen Lavaspatterings eingetreten, das sich bis hin zu einem Lavaüberlauf steigern könnte. Selbst die Bildung eines Paroxysmus ist nicht auszuschließen. Der Tremor ist nachmittags schnell bis weit in den roten Bereich gestiegen und zeigt bereits zwei Spitzen.

Die Daten vom LGS gaben in den letzten Tagen nicht viel her, da es offenbar eine technische Störung an einigen Instrumenten gibt. So konnte man die Anzahl der Eruptionen nicht ermitteln, aber der akustische Druck nahm mittelhohe Werte an und lag gestern bei 1,4 bar. Schwefeldioxid- und Kohlendioxidausstoß waren ebenfalls moderat, wobei vom letzteren Gas doch immerhin 1296 Tonnen am Tag registriert wurden. In meinem letzten Update zum Stromboli schrieb ich noch über hohe Schwefeldioxidwerte und dass sich wohl ein größerer Magmenkörper auf den Weg nach oben gemacht haben könnte. Dieser scheint aktuell den Druck im System signifikant zu erhöhen.

Am späten Abend brachte auch das INGV eine Tätigkeitsmeldung heraus, in der die Forscher das Lavaspattering bestätigten und darüber hinaus mitteilten, dass das Spattering einen Lavastrom speiste, der kurz vor Mitternacht das 450 m Höhenniveau erreichte. Es gingen zahlreiche Steinschläge und Schuttlawinen hinab die über die Sciara del Fuoco die Küste erreichten. Auf der Thermalcam erkennt man einen punktuelle Wärmesignatur an Strand, wo offenbar glühende Lava landete. Es gab erhebliche Schwankungen in der Tremoramplitude. Die Netzwerke zur Überwachung von Bodenverformungen zeigen keine signifikanten Veränderungen.

Update: Am Samstag Morgen hat der Tremor wieder mittelhohe Werte eingenommen und die Überschwängliche Aktivitätsphase scheint erst einmal vorbei zu sein. Auf einer Cam, die auf 750 m Höheniveau steht, kann man erahnen, dass im Krater wieder ein neuer Hornito zu wachsen begonnen hat. Der alte Hornito war im Juli infolge der starken eruption zerstört worden.