Die Aktivität auf Stromboli hat in den letzten beiden Tagen deutlich zugenommen. Die Tremor-Amplitude überschritt die Grenze zum hohen Bereich. Das Gleiche gilt für die VLP-Ereignisse, deren Amplituden und Häufigkeit ebenfalls zunahmen. Die VLP-Erdbeben sind Kennzeichen für die Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund. Aber nicht nur die Seismik nahm zu, sondern auch Häufigkeit und Stärke explosiver Eruptionen. Das LGS registrierte in den letzten 24 Stunden 256 strombolianische Eruptionen, die an den Infraschall-Sensoren einen Druck von bis zu 3 bar erzeugten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 91 Tonnen am Tag. Dieser Wert liegt noch im mittleren Bereich, zeigt aber einen leicht steigenden Trend. Schwefeldioxid entströmt direkt dem magma und lässt so indirekte Rückschlüsse über die Magmenmenge im Fördersystem zu. MIROVA registrierte eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 29 MW. Die Wärme stammt vom Magma im Schlot und von der eruptierten glühenden Tephra, die sich im Kraterbereich ablagert. Leider sind die Video-LiveCams von Skyline weiter offline, so dass wir das Naturspektakel nicht bequem vom Sessel aus beobachten können. Observierungen vor Ort sind momentan nur mit der großen Einschränkung möglich, dass man nur bis auf einer Höhe von 290 m aufsteigen darf. Das Foto stammt aus dem Archiv und wurde von unserem Vereinsmitglied Andreas Steinbrenner aufgenommen.
Mount Rainier mit Schwarmbeben
Jetzt wurde bekannt, dass es am US-Amerikanischen Vulkan Mount Rainier zu einem schwachen Schwarmbeben kam. Am 11. Dezember wurden 10 Erschütterungen mit niedrigen Magnituden registriert. Das stärkste Einzelbeben brachte es auf M 1,1. Laut USGS manifestierten sich die Beben in geringer Tiefe und repräsentieren Fluidbewegungen im Hydrothermalen system. In den letzten Jahren kam es bereits mehrfach zu diesen Schwarmbeben. Sie werden noch nicht als Vorboten eines möglichen Ausbruchs interpretiert, zeigen aber dass es sich beim Rainier um einen aktiven Vulkan handelt. Ein potenzieller Ausbruch des Cascaden-Vulkans bereitet Behörden und Anwohnern Kopfzerbrechen, denn der Vulkan liegt nur ca. 150 km von der Metropole Seattle entfernt. Vulkanasche könnte das öffentliche Leben dort zum Stillstand bringen.
Schlammvulkan in Kolumbien steigerte Aktivität
Der Schlammvulkan Arboletes liegt an der Küste Kolumbiens und lädt Touristen normalerweise zu einem schönen Schlammbad ein. Doch dieser Tage macht die Natur den Touristen zu Weihnachten einen Strich durch die Rechnung. Videoaufnahmen zeigen einen wilden Schlammstrudel an Stelle des sonst ruhigen Schlamms. Es sieht so aus, als würde eine Menge Gas aufsteigen: großen Blasen platzen an der Schlammoberfläche und sorgen für ein wildes Gebrodel.