Stromboli zeigt nach Erdbeben gesteigerte Aktivität – Hoher Explosionsdruck registriert
Dass es am Stromboli ein schwaches Erdbeben der Magnitude 1,5 gegeben hat, das sich gestern Morgen in 2 Kilometern Tiefe unter der Gipfelregion manifestierte, hatte ich bereits kurz erwähnt. Noch nicht beschrieben hatte ich die Aktivitätssteigerung, die mit der Erschütterung einher ging: Bereits in den Stunden vor dem Erdbeben kam es zu einem kurzweiligen Lavaüberlauf aus dem Krater. Sowie zu einer Steigerung des akustischen Explosionsdrucks, der bis auf 2,9 Bar anstieg. Aus einem LGS-Bulletin vom 21. Juni geht hervor, dass es in den 24 Stunden zuvor zu 455 thermischen Durchgängen gekommen war, die nicht nur auf zahlreiche Explosionen hindeuteten, sondern auch auf Lavaspattering. Intensives Lavaspattering aus dem nördlichsten Schlot des Kraters deutete schon früher auf eine allgemeine Aktivitätssteigerung des Strombolis hin, die nicht selten in Phasen gipfelte, in denen man häufig Lavaströme auf der Sciara del Fuoco sehen konnte. Manchmal kam es bei solchen Gelegenheiten auch zu pyroklastischen Strömen und Paroxysmen. Doch das Lavaspattering kann auch für sich auftreten, ohne dass es zu einer weiteren Aktivitätssteigerung kommen muss.
Nicht nur die sichtbare Aktivität hat sich erhöht, sondern auch Seismizität und Tremor. Es gibt bis zu 20 VLP-Erdbeben pro Stunde und der Tremor bewegt sich im oberen orangenen Bereich mit Peaks ins Rote. Der Schwefeldioxidausstoß wird als moderat beschrieben und lag zuletzt bei 102 Tonnen am Tag. Die Werte zum Kohlendioxid-Ausstoß konnten nicht erfasst werden. Es gab thermische Anomalien von bis zu 31 MW Leistung. Die Steinschlagaktivität soll gering gewesen sein, wobei ich manchmal so meine Zweifel habe, ob die erfassten Werte der Realität entsprechen, denn via Livecam kann man an manchen Tagen mehr Steinschläge und Schuttlawinenabgänge beobachten, als angegeben wird. Das LGS (Laboratorio Geofisica Sperimentale mit Sitz in Florenz) attestiert dem Stromboli eine hohe Aktivität.