Am italienischen Vulkan Stromboli kam es heute Morgen um 10.18 Uhr (Lokalzeit) zu einer stärkeren Explosion. Sie löste offenbar einen Kollaps im Kraterbereich aus und es entstand ein Aschestrom, bzw. pyroklastischer Strom. Vulkanasche stieg mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe auf. Es ist die 2. stärkere-als-üblich-Eruption innerhalb von 6 Tagen. Die sonstigen Aktivitätsparameter sind auffällig unauffällig, bzw. sehr niedrig. Heute Morgen berichtete das LGS von sehr schwachen Eruptionen mit einem akustischen Druck von nur 0,05 bar. Möglicherweise kam es zur Pfropfbildung in einem Schlot, so dass sich Druck ansammelte, der dann in der größeren Eruptionen abgebaut wurde.
Auf dem Seismogramm ist die Eruption als Peak deutlich zu sehen. Die Tremoramplitude stieg ebenfalls kurzfristig. Das LGS veröffentlichte schnell eine entsprechende Meldung, die Interpretation der Messdaten steht allerdings noch aus. Interessant ist, ob das Inklinometer auf der Vulkanflanke wieder eine kurzfristige Inflation registriert.
Update 13:30 Uhr: Das INGV bestätigte die Meldung. Das gesamte Ereignis dauerte gut 4 Minuten. Die Vulkanologen beobachteten keinen Anstieg der Tremoramplitude. Das LGS berichtete inzwischen, dass es eine leichte Inflation gab. Da der Schwellenwert für einen Paroxysmus nicht überschritten wurde, gab es allerdings keine automatische Warnung vor der Explosion. Scheinbar kommt es vor den Explosionen zu einem rapiden Magmenaufstieg, so dass ober erwähnte Theorie zur Pfropfbildung eher unwahrscheinlich ist.
Update 19:30 Uhr: Zum Sonnenuntergang zeigte sich Stromboli heute von seine aktiven Seite und erzeugte einige ansehnliche Eruptionen. sie waren jetzt zwar nicht so besonders stark, übertrafen aber die Ausbrüche der letzten Tage. Einige Bilder erwischte die LiveCam. Sie wurde in unserer FB-Gruppe geteilt. Die geophysikalischen Parameter sind allerdings weiter unauffällig.