Erdbeben Mw 6,1 erschüttert Vanuatu
Datum 21.09.23 | Zeit: 21:11:52 UTC | Lokation: -14.032 ; 167.211 | Tiefe: 212 km | Mw 6,1
Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1 erschütterte gestern Abend das Archipel von Vanuatu. Da das Hypozentrum des Bebens aber in 212 km Tiefe lag und sich somit praktisch im Erdmantel abspielte, wirkte sich der Erdstoß an der Oberfläche weniger stark aus. Das Epizentrum wurde 41 km südwestlich von Sola auf der Insel Vanua Lava lokalisiert. Der Erdstoß stand vermutlich mit der Subduktion entlang des Vanuatu-Grabens in Verbindung und könnte sich an einem Stück subduzierter Ozeankruste ereignet haben. In der Region gab es in den letzten Tagen mehrere moderate Erdstöße mit Magnituden im 5er-Bereich.
Interessant ist, dass im direkten Umfeld des Epizentrums die beiden Inselvulkane Mount Suretamatai und Gaua liegen. Sie könnten von dem Erdbeben beeinflusst werden. Besonders Gaua zeigte in den letzten Jahren Zeichen vulkanischer Unruhe und könnte zu einer Eruption bereit sein. Die letzten kleineren Ascheeruptionen wurden hier im Mai 2022 beobachtet. Der Vulkan wird von einer großen Cladea dominiert, in der sich nicht nur ein See bildete, sondern auch ein Schlackenkegel. Dieser hört auf den Namen Garet und ist der aktuell aktive Teil des Vulkans.
Anfang September brachte das GVP die Meldung heraus, dass auch Mount Suretamatai Anzeichen vulkanischer Unruhe von sich gibt. Man hatte auf Satellitenaufnahmen schwache fumarolische Entgasungen entdeckt. Obwohl der Alarmstatus vom zuständigen Observatorium bereits 2016 auf „1“ erhöht wurde, war es beim GVP die erste Meldung über diesen Vulkan seit 1991. Der letzte Ausbruch des Suretamatai manifestierte sich 1965, Dieser Ausbruch dauerte 185 Tage lang und es gab explosive Phasen, die es auf einen VEI 2 brachten. Die Eruptionen förderten überwiegend basaltische Andesite und Andesit. Im Gegensatz zu vielen anderen Vulkanen auf Vanuatu hat der Suretamatai keine Gipfelcaldera.